Re: [Drogenpolitik] Drogenpolitik - Volker Dornquast Piraten disqualifizieren sich auch in der Suchtpolitik!

["Andi_nRw" <andi AT piratenpartei-wesel.de>]

Gerade die Überschrift würde ich so _nicht_ unterschreiben. Hier steckt 
schon die erste Falschbehauptung (zumindest sehr gewagte Behauptung) drin. 
Es gibt einige nationale und massig internationale Untersuchungen, die das 
Phenomen Onlinesucht in seinen vielen Ausprägungen und Nuancen 
beleuchten...jedoch ist mir keine bekannt, die die dort festgestellten 
Ergebnisse widerlegt.

Richtig ist sicher, dass die Methodik der Bundesdrogenbeauftragten mehr als 
suboptimal ist, falsche Maßstäbe ansetzt und somit auch zu flaschen 
Ergebnissen und Aussagen kommen muss. Sucht kann hier sicher nicht in 
Stunden gemessen oder an dem festgemacht werden, was man in Netz macht. Man 
kann wohl schlicht vergleichbare Kriterien anlegen, die auch für viele 
andere nichtstoffliche Süchte gelten. Dykmanns machte es sich hier einfach 
zu leicht...und König antwortete auf ähnlichem Niveau. Schade. Denn da steht 
nun nicht im Raum, König oder der SH-Fraktion fehle in diesem Thema die 
Kompetenz...nein, das gilt dann schnell für 'Die Piraten'. Deshalb würde ich 
mir manchmal gerade bei unsererem exponiernen Personal mehr Bewußtsein für 
die Wirkung ihrer Aussagen wünschen.

LG Andi


----- Original Message ----- 
From: "florian d" <fardizzle AT gmx.de>
To: <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
Sent: Wednesday, October 24, 2012 4:02 PM
Subject: Re: [Drogenpolitik] Drogenpolitik - Volker Dornquast Piraten 
disqualifizieren sich auch in der Suchtpolitik!


> Hm,
>
> die PM ist sicher nicht sonderlich gut, aber die Überschrift würde ich
> unterschreiben.
>
> Internetsucht oder Internetabhängigkeit gibt es nicht.
> Dieser Begriff wird auch meist nur in unwissenschaftlichen Zeitungen
> verwendet und tatsächlich wird das oft nur über die Anzahl der Stunden
> definiert, die jemand online ist. Und auch was da so im Bericht der
> Bundesregierung stand fand ich kritikwürdig.
>
> Hier hat Uli König das trivialste Beispiel genommen, um das zu
> widerlegen, nämlich das Smartphone mit dem wir 24 Stunden online sind.
>
> Was in der PM fehlt, dass es natürlich ein "schädliches
> Onlineverhalten" gibt. Aber da muss man eben genau differenzieren, wer
> andauernd online um Geld pokert ist glücksspielsüchtig, nicht
> onlinesüchtig.
> Und wer täglich 5 Stunden Onlinegames zockt, muss nicht die Kriterien
> einer Abhängigkeit erfüllen, wenn er sein sonstiges Leben noch geregelt
> bekommt.
>
> Aber gut, war halt nur ne kurze PM und kein fachliches Gutachten.
> Die Richtung stimmt IMHO .
>
> Gruß,
> florian d
> --