Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-drogen - [Drogenpolitik] Dritter Fall von Milzbrand bei einem intravenösen Drogengebraucher in Berlin

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

[Drogenpolitik] Dritter Fall von Milzbrand bei einem intravenösen Drogengebraucher in Berlin


Chronologisch Thread 
  • From: Maximilian Plenert <max.plenert AT hanfverband.de>
  • To: Top <mapde-topnews AT listen.jpberlin.de>, BND Diskussionsliste <bnd-debatte AT bndrogenpolitik.de>, linke-drogenpolitik AT yahoogroups.de, Liste: AG_Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>, piraten AT drug-policy.eu
  • Subject: [Drogenpolitik] Dritter Fall von Milzbrand bei einem intravenösen Drogengebraucher in Berlin
  • Date: Wed, 04 Jul 2012 18:11:35 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogenpolitik <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Deutscher Hanfverband


schöne scheiße...

-----Ursprüngliche Mitteilung-----
Von: Marcus, Ulrich MarcusU AT rki.de <mailto:MarcusU AT rki.de>

Verschickt: Mi, 4 Jul 2012 4:38 pm
Betreff: Dritter Fall von Milzbrand bei einem intravenösen Drogengebraucher
in
Berlin

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

ein Dritter aus Berlin berichteter Milzbrand-Verdachtsfall bei einer Person
mit
i.v.-Heroinkonsum ist nun laborbestätigt. Damit gibt es seit Anfang Juni 3
bestätigte Fälle von Milzbrand bei Heroinkonsumenten in verschiedenen
Bundesländern.

Der dritte Fall stellte sich am 17.6.12 mit Symptomen von Hautmilzbrand
(Nekrose
(Eschar) im Bereich der Einstichstelle, massive Schwellung, Rötung,
Thrombose)
ärztlich vor. Symptombeginn war am 9.6.12. Die Symptome besserten sich unter
antibiotischer Therapie.

Initiale Kulturen von nach Beginn der antibiotischen Therapie entnommenem
Material waren negativ. Hingegen war die am RKI durchgeführte real-time-PCR
einer Probe des nekrotisierten Ulcus positiv für alle getesteten Marker von
Bacillus anthracis (pag (Virulenzplasmid pXO1), capB (Virulenzplasmid pXO2),
chromosomale Marker dhp61 und rpoB). Eine gleichzeitig von dem Ulcusmaterial
angelegte Kultur war negativ. Die am RKI durchgeführte Serologie (ELISA,
Western
blot) war wiederholt positiv für spezifische Antikörper gegen Anthraxtoxin
(Protective Antigen (PA), Lethal Factor (LF)). Weitere serologische
Untersuchungen sowie Versuche, B. anthracis-DNA aus den klinischen Proben zu
typisieren, laufen derzeit (allerdings steht nur eine begrenzte DNA-Menge zur
Verfügung).

Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass sich der Berliner Fall in Bayern
aufgehalten oder Heroin aus Bayern konsumiert hat. Daher liegt die Vermutung
nahe, dass kontaminiertes Heroin über die Region Regensburg hinaus in
Deutschland im Umlauf ist.

Die Tatsache, dass die B. anthracis-Stämme, die bei den zwei 2012
aufgetretenen
bayerischen Milzbrandfällen aus 2012 isoliert wurden, identisch bzw.
zumindest
sehr eng verwandt sind mit den Stämmen der deutschen und britischen Fälle
aus
2009/2010, legt nahe, dass dieselbe Infektionsquelle noch aktiv sein könnte.

Das RKI wird die anderen EU-Mitgliedsstaaten und die Europäische Kommission
über
das Early Warning and Response System (EWRS), Drogenberatungs- und
Drogentherapieeinrichtungen sowie die europäische Monitoringzentrale für
Drogen
und Drogensucht (EMCDDA) über den Fall informieren und ihn gemä� der
Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV) melden.

Wir weisen auf den aktualisierten Ratgeber für �rzte zu Milzbrand hin sowie
weitere neue bzw. aktualisierte Dokumente auf unserer Internetseite, die für
den
Ã?GD bzw. behandelnde Kliniker im Zusammenhang mit Milzbrand hilfreich sein
könnten:

http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/A/Anthrax/aktuell.html
http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/A/Anthrax/Anthrax.html?cms_lv2=2398700&cms_box=1&cms_current=Milzbrand

Ansprechpartnerin am RKI ist Frau Dr. Bernard (BernardH AT rki.de
<mailto:BernardH AT rki.de>, Tel. 030 18754
3173). Bei Fragen zur Diagnostik steht Herr PD Dr. Grunow vom Zentrum für
Biologische Sicherheit (ZBS) 2 am RKI zur Verfügung (GrunowR AT rki.de
<mailto:GrunowR AT rki.de>, Tel. 030
18754 2100).

Mit freundlichen Grü�en

i.A.

Dr. Ulrich Marcus
Robert Koch-Institut
Abteilung Infektionsepidemiologie
Postfach 650261
13302 Berlin
DGZ-Ring 1
13086 Berlin
Tel.: 030-18754 3467
Fax: 030-18754 3533
Mail: MarcusU AT rki.de <mailto:MarcusU AT rki.de>

Das Robert Koch-Institut ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des
Bundesministeriums für Gesundheit

_______________________________________________
Akzept-drogenpolitik Mailingliste
JPBerlin - Politischer Provider
Akzept-drogenpolitik AT listen.jpberlin.de
https://listen.jpberlin.de/mailman/listinfo/akzept-drogenpolitik




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang