[Drogenpolitik] Drogen- und Suchtbericht 2012 - Menge an Cannabis

[JoBe <jobe-mail AT gmx.de>]

Den Ertrag einer unbestimmten Untergattung, welche unter unbestimmten 
Bedingungen floriert, läßt sich nicht pauschal voraussagen.

Zuviele Faktoren spielen bei dem Ertrag eine wichtige Rolle. Sorte, Leistung 
der Beleuchtung (Lumen pro Meter), Lichtfarbe der Beleuchtung,
Temperatur, Dosierung und Abstimmung der Nährstoffzufuhr, sowie sonstige Pflege 
(Parasitenbekämpfung, ect.). Sind alle Parameter "perfekt", kann
eine Pflanze auch Blütenmengen weit jenseits von 50g produzieren (kann das 
Doppelte und noch etwas mehr werden) - zudem kann ein sehr hoher
Wirkstoffanteil von deutlich>10% THC erzielt werden. 15% und mehr sind bei 
guter Pflege und geeigneter Sortenauswahl auch durchaus machbar.

Diese Spitzenwerte werden in der breiten Praxis, der zum Verkauf bestimmten "Waren", 
wahrscheinlich jedoch eher selten erreicht. Dafür muß der Anbauer schon recht ambitioniert und 
leidenschaftlich für seine "Schützlinge" da sein. Bei den (oftmals in vielen Belangen 
fragwürdigen)Qualitäten, die sich in erheblichen Mengen auf dem Markt befinden, dreht es vielen 
"Liebhabern" ohnehin schon den Magen / die Lunge um.

Die Dunkelziffern, also die unentdeckten Fälle von Schmuggel und Anbau, sind 
wie bei Dunkelziffern ja üblich, gänzlich unbekannt und beruhen auf 
Spekulationen.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß bedeutend mehr Schmuggelfälle 
auffliegen, als Plantagen. Die Anbauer machen sich (meistens) bedeutend mehr 
Gedanken und haben zudem erheblich mehr Möglichkeiten sich vor Entdeckung zu 
schützen, als die (meisten) Schmuggler.

Man gerät in eine zufällige Fahrzeug-/Personenkontrolle ja auch bedeutend 
schneller, als in eine zufällige Hausdurchsuchung.

Es sind zahlreiche Fälle bekannt geworden, in denen Niederländer ihre Plantagen nach Deutschland 
"verlagert" hatten. Für dieses "Outsourcing" haben die auch einige gute und 
sehr einleuchtende Gründe.

Die vorliegenden Zahlen suggerieren vielleicht den (m.E. Trug-)Schluß, daß 
(mehr als) das 4-fache der Anbaumenge eingeschmuggelt wird.
Mein "Bauchgefühl" verrät mir jedoch, das dies so nicht ganz korrekt ist.


Met groetjes,

JoBe

> Message: 1
> Date: Thu, 24 May 2012 12:56:30 +0200
> From: "Dirk Vader"<DerJurist AT gmx.de>
> To: swen.kuboth AT piratenpartei-neu-ulm.de, Mailingliste der AG
>         Drogenpolitik   <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>,
>         ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
> Subject: Re: [Drogenpolitik] Drogen- und Suchtbericht 2012 erschienen
>         - Von Dyckmans nichts neues...
> Message-ID:<20120524105630.39790 AT gmx.net>
> Content-Type: text/plain; charset="utf-8"
>
>
> > Eine zweite Frage an die Experten hier: Die Bundesregierung erwähnt
> > insgesamt 121.799 sichergestellte Pflanzen aus Indoor- und
> > Outdoorbetrieben. Wie viel ist das ungefähr in kg Marihuana pro Jahr?
> > Gruß, florian d
>
> Hallo,
> aufgrund des weiten Feldes des Cannabisanbaus kann man meiner Meinung nach 
> keinen festen Wert definieren. Tabellen und Statisktiken fehlen aufgrund der 
> Rechtslage.
> Mir ist eine Messgröße "Gramm pro eingesetzes Watt Licht" beim Indooranbau 
> bekannt. Wenn mich jemand fragen würde, würde ich da einen Durchschnittsertrag von etwa 
> 0,8 - 1g/W annehmen.
> Was den Ertrag einer Pflanze betrifft, so würde ich im Durchschnitt auf 30 - 
> 50 Gramm verkaufsfertiges Cannabis tippen.
>
> schönen Gruß