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ag-drogen - [Drogenpolitik] Shisha-Bars

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

[Drogenpolitik] Shisha-Bars


Chronologisch Thread 
  • From: Thomas Latzke <thomas.latzke AT piratenpartei-nrw.de>
  • To: ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [Drogenpolitik] Shisha-Bars
  • Date: Mon, 21 May 2012 22:38:44 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogenpolitik <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

Diese Mail ging gerade über die NRW-ML.


Gruß
Thomas

Am 21.05.2012 21:55, schrieb Dave-Kay:
Aus dem Tracker:

---------------------------
Sehr geehrter Damen und Herren,



Im Namen aller Shisha-Bar Betreiber in NRW möchte ich Sie darauf hinweisen,
dass das geplante Nichtraucherschutzgesetz das Ende der Shisha-Kultur in
unserem Bundesland bedeuten würde. Nach unserer Zählung existieren rund 300
Shisha-Bars in NRW, die mit dem neuen Gesetz schließen müssen. Nur sehr
wenigen bis gar keinen Bars wäre es möglich ihre Geschäfte auf andere
Konzepte wie z.B. Cocktails umzustellen – diese Geschäftsfelder sind bereits
von anderen Lokalen besetzt.



Uns ist bewusst, dass eine Ausnahme für Shisha-Bars zu Schlupflöchern für
normale Kneipen führen könnte, die mit wenigen Shishas als Alibi das Rauchen
in ihrem Lokal ermöglichen könnten. Das ist weder in Ihrem Sinne noch unsere
Absicht und wir möchten für eine andere Lösung werben.



Eine Wasserpfeife kann auch ohne Tabak zubereitet werden. Trockenfrüchte
oder Mineralsteine (Shiazo Steine) enthalt kein Nikotin oder Teer und würden
den meisten Shisha-Bars eine Möglichkeit bieten, ihre Geschäfte
weiterzuführen. Diese Lösung wurde den Shisha-Bar Betreibern in Bayern
zugestanden und funktioniert dort gut. Auch in anderen Bundesländern sind
Shisha-Bars durch verschiedene Sonderregelungen erlaubt, NRW wäre das erste
Bundesland, welches die Shisha-Kultur verbieten würde.



Wir können auch ohne Nikotin und Teer unser Geschäft weiterführen. Dafür
stehen wir. Der Eintritt in diese Art Lokale ist ab 18 Jahren und es wird
überall gekennzeichnet. Viele unserer Kunden gehen nach getaner Arbeit nicht
in eine Kneipe, sondern treffen sich mit Freundinnen und Freunden in einer
Shisha-Bar, um bei einer Shisha gemeinsam den Tag ausklingen zu lassen.
Viele Shisha-Bars haben sich zu einem Schmelztiegel verschiedener Kulturen
entwickelt. Deutsche und Migranten verbringen gesellige Abende miteinander
und tauschen sich aus. Shisha-Bars sind eine kulturelle Bereicherung der
Gaststättenlandschaft und es wäre schade, wenn diese ganze Kultur einfach so
verschwindet. Auch der finanzielle Schaden ist bei 300 Betrieben, die
schließen müssten, nicht zu verachten.



Wir haben einige Kriterien zusammen gestellt, welche es tabakfreien
Shisha-Bars ermöglichen würde, ihr Geschäft fortzuführen.

Da Shisha-Bars als Gastronomiebetriebe behandelt werden, wäre eine Kontrolle
bei den Besuchen des Ordnungsamts denkbar.

Leitfeiden für Shishabarbetreiber

Shisha-Bars, die nicht die folgenden Kriterien erfüllen, müssen geschlossen
werden.

Betriebliche Vorrausetzungen

1. Der Eintritt ist strikt ab 18 Jahren

2. Es darf kein Tabak verwendet werden, sondern nur Shiazo Steine oder
Trockenfrüchte. Diese Substanzen beinhalten kein Nikotin und kein Teer.

3. Es muss klar ersichtlich sein, dass es sich um eine Shisha-Bar handelt in
der geraucht wird.

4. In allen Räumen, in denen geraucht wird, muss Zu-und Abluft installiert
werden.

5. Shishabars dürfen keine Speisen zubereiten.



Handhabung der Wasserpfeifen

1. Die Wasserpfeifen müssen täglich gereinigt werden

2. An das Tauchrohr muss zusätzlich ein Diffusor angebracht werden, um
weitere Schadstoffe zu absorbieren.

3. Nach jeder Benutzung muss das Wasser der Bowl (Glasbehälter) ausgetauscht
werden.

4. Die Schläuche müssen täglich gereinigt werden.

5. Die Mundstücke müssen zusätzlich mit einem Filter ausgestattet sein.



Bewusstes Rauchen

1. Die Besucher einer Shisha-Bar müssen über die Risiken vom Konsum einer
Wasserpfeife informiert werden, z.B. mit einer Infobroschüre auf jedem
Tisch.



Wenn Sie daran interessiert sind, die Shisha-Kultur am Leben zu erhalten,
stellen wir Ihnen auf Wunsch gerne weitere Informationen rund um Shishas und
das Shisha-Rauchen zusammen oder legen Ihnen einen Vorschlag für ein
Detailliertes Konzept vor.

Es wäre sehr wünschenswert, dass Sie unser Anliegen ernst nehmen, denn es
geht um Existenzen, die zerschlagen würden. Viele Betreiber haben viel Geld
in Ihre Vorhaben investiert. Es herrscht zurzeit Planungsunsicherheit.
Keiner weiß, wie es weiter geht. Ein Schreckensszenario spielt sich vor
unseren Augen ab. Was passiert wenn wir schließen müssen? Unsere
Interessenvertretung versucht unsere Existenzen vor dem Aus zu bewahren und
Sie auf die Möglichkeiten hinzuweisen, wie die Shisha-Kultur im Einklang mit
dem Nichtraucherschutzgesetz weiterexistieren kann.

Wir hoffen auf eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen und verbleiben



Mit freundlichen Grüßen




--
Thomas Latzke aka haddock






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