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ag-drogen - [AG-Drogen] Selbstbestimmung

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

[AG-Drogen] Selbstbestimmung


Chronologisch Thread 
  • From: "Rüdiger Pust" <r.pust AT gmx.de>
  • To: ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [AG-Drogen] Selbstbestimmung
  • Date: Wed, 02 Nov 2011 07:02:53 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

Hallo Spliff,

>>ich finde Hobbes Herleitung/Begründung für einen Staat gut und sinnvoll.

Das ist deine persönliche Meinung und es steht dir durchaus zu, diese zu
haben und zu vertreten. Ich finde übrigens das Konzept von Skull gut, welches
Guido angesprochen hat. Dessen theoretische Ansatz sollte man in den Schulen
als allgemeinbildene Präventionsmaßnahme verankern. Und auch den Ansatz von
Portugal finde ich gut.

>>eine politische Grundsatzdiskussion hier auf der Liste finde ich ziemlich
>>mühselig.

Na was soll das hier sonst sein? Eine Selbstfindungsplattform mit einem
Betroffenheitsquartet als Overtüre? Es geht um Drogen-POLITIK und um eine
Grundhaltung zum Thema. Leider muss man da mitunter auch mal mühselig
argumentieren statt die Dinge nur so und so zu finden.

>> Ich bin auch überzeugt davon, daß Menschen sich organisieren müssen, wenn
>> sie mehr sein wollen als Raubtiere.

Dieser Denkansatz ist mir sehr befremdlich. Zwar glaube ich zu wissen was du
meinst, würde es aber so nicht formulieren. Nun ja, jedem halt seine
Meinung...

>> Ich bin auch kein großer Freudn von Paternalismus, dennoch ist er
>> notwendig. In jeder sozialen Gemeinschaft gab, gibt oder wird es
>> Individuen geben, die schutzbedürftig und schützenswert sind. Damit meine
>> ich Menschen, die die Risikien bestimmter Gegenstände, Handlungen oder
>> Sachverhalte nicht einschätzen können. Diese Menschen müssen von der
>> Gruppe geschützt werden.

Die Effektivität eines Schutzes definiert sich nicht über das bloße
Vorhandensein eines solchen, sondern daran auf welche Art es greift. Das
bereits zitierte Portugal beweist eher das Gegenteil deiner Auffassung,
ebenso wie diese bürgerliche Denkweise versagt hat. Unsere Politiker sind
auch der Spiegel der Gesellschaft.

>> Wenn Du alleine an Dich, als mündigen, selbstbestimmten Erwachsenen,
>> denkst, dann greift das definitiv zu kurz. Die Regeln, die wir erarbeiten
>> wollen, müssen für die Gesellschaft als Ganzes funktionieren. Spätestens
>> wenn ich an die Abgabe von Alkohol an Kinder denke, dann möchte ich das
>> erstens verboten und zweitens strengstens bestraft sehen. Es gibt keine
>> Entschuldigung dafür, Kinder mit einem potentiell tödlichen Nervengift
>> allein zu lassen, um den eigenen Profit zu steigern.

Wenn du meiner Argumentation aufmerksamer gefolgt wärst, wäre dir nicht
entgangen, dass die Grundlage der Selbstbestimmung die eigene Mündigkeit
beinhaltet. Seit wann sind Kinder mündig? Wenn wir über Rechte reden, über
Regeln und Gesetze der Gesellschaft und des Individuums (Drogen, Internet,
Tempolimit, Mindestlohn, etc., etc..), gehen wir immer von einem mündigen,
selbstbestimmten Erwachsenen aus. Natürlich bedürfen Minderjährige und
Behinderte den besonderen Schutz der Gesellschaft. Das eine schließt das
andere aber nicht aus. Deswegen müssen für Erwachsene aber kaum Regeln und
Einschränkungen gemacht werden wie für Kinder, oder? Jugendschutz ist ein
eigenständiges Thema für sich. Und wer ist „wir“?

>> Hm... Das liest sich für mich so, als wolltest Du einfach nur das
>> Gegenteil von dem machen, was die jetzigen Entscheider tun, bzw. einfach
>> nur Regeln und Verbote abbauen. Habe ich das richtig verstanden?

Natürlich möchte ich in vielen Dingen das Gegenteil von dem machen, was das
derzeitige System uns vorgibt. Sogar überflüssige, diskrimininierende,
kriminalisierende, und unsinnige Gesetze und Regeln abbauen. Ich könnte
tausende davon nennen, die in der Sache schlicht nicht funktionieren. Dieses
finde ich nämlich nicht sehr toll und gelungen, weißt du... ;-) Bestimmt
sehen es die Wähler der Piraten ähnlich. Und die Kardinalfrage die man an
jeder Partei stellt ist: Wozu braucht man diese Partei? Die Antwort ist
abhängig von dem Profil bzw. der Inhalte die sie vertritt. Aber nicht dass
das jetzt zu politisch wird...In eigener Sache möchte ich darauf hinweisen,
dass meinen Aussagen stets auch Begründungen anhängig sind. „Einfach nur...“
wäre zu einfach. Zur Freiheit gehört mehr Risiko und Verantwortung als
einfach mal so eben ein paar Regeln und Gesetze aufzustellen. Mein Tipp: Lese
meinen von dir zitierten Absatz einfach nochmal. :-)

Zwischen schwarz und weiß gibt es noch eine Vielzahl an Grautönen. Ach ja –
Die Welt ist bunt!

In diesem Sinne,

Rüdiger
--
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