ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik
Listenarchiv
- From: Guido Weyers <guidoweyers AT googlemail.com>
- To: ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-Drogen] AG-Drogen Nachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 83
- Date: Wed, 26 Oct 2011 21:11:05 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
- List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>
"Hallo Georg und andere AG Freunde!
Zunächst möchte ich mich bei dir für deine differenzierte Rückmeldung bedanken. Insgesamt habe ich in vielen Bereichen,
insbesondere dem Kernbereich der Legalisierung zum Zweck der Entkriminalisierung eine inhaltliche Übereinstimmung mit dir und den meisten anderen hier.
Trotzdem denke ich gibt es gesamtgesellschaftlich und natürlich auch in unserer AG Meinungsunterschiede wie dieser Prozess so ausgestaltet werden soll,
dass diejenigen, die konsumieren wollen diese ohne Strafe/Repression tun dürfen und es aber gleichzeitig verhindert werden sollte, dass die Anzahl an mißbräuchlichem und süchtigen konsumieren
nicht ansteigt. Ich denke dies ist ein kompliziter Balanceakt, den es zu bewältigen gilt. Was mir im jetzigen drogenpolitischen Antrag fehlt ist genau der zweite Teil. Dies würde eine stärkere Ausgewogenheit und Differenzierung bedeuten,
so dass sich nicht nur Konsumenten auf der Genußebene angesprochen fühlen, sondern auch die Millionen von Alkohl und Drogenabh#ngigen und Mißbräuchler sehen, dass sie der Piratenpartei nicht egal sind.
Beispiel. Im Abschnitt zu den Regel stehen folgende zwei Sätze:
"Notwendige Regelungen im Rahmen einer neuen Drogenpolitik bedürfen der Einbeziehung aller Beteiligten und Betroffenen zur Gestaltung ideologiefreier und realitätsorientierter Konzepte. Gesetze, Verordnungen und Abgaberegelungen dürfen nur zum Schutz vor tatsächlichen Gefahren erlassen werden, nicht auf Grund ideologischer oder wirtschaftlicher Argumente."
Genau zwischen diesen beiden Sätzen fehlt mir so etwas wie: Diese Gesetze sollten einerseits Konsumenten vor der Kriminalisierung schützen, andererseits sollten sie durch eine entsprechende evaluierende Begleitung, dafür sorgen, dass es nicht zu einer Zunahme von Mißbrauch und Abhängigkeit kommt."
Was ich nun weiter verstanden habe, das es wohl grundsätzlich Unterschiede zwischen einem Grundsatzantrag (der wenn er wie du sagst jahrelang halten soll), Positionspapieren nund einem Wahlprogramm gibt. Das war mir bisher nicht bekannt. Ich verstehe auch den Unterschied nicht so ganz. Ich hatte ehrlich gedacht, dass es da wenn auch nicht am aktuellen, so doch am zukünftigen Programm Möglichkeiten der Veränderung und der Erweiterung gibt und das was jetzt aktuell erarbeiten wurde, wenn es positiv abgestimmt wird, für Jahre in Stein gemeißelt ist. Ich war gestern in unserer Crew in Steglitz und da wurde mir erklärt, dass jedes Mitglied das Recht hat einen Antrag beim BPT zu stellen, über den dann abgestimmt wird und das das piratische Politik ist. Es wurde mir auch als Beispiel genannt, dass wohl auch beim letzten Landesparteitag das Wahlkampfprogramm der IG Drogen über asw der AG Sucht gesiegt hat. Heißt das jetzt, dass beim nächsten Wahlkampf automatisch wieder das Programm der IG Drogen nimmt? Für mich als Neuling ist das was du da schreibst etwas verwirrend.
Noch ein paar kurze Bemerkungen zu meinen Verbesserungsvorschlägen. Da wo du erklärt hast, dass ein Verweis auf Studien und Verlinkungen (also Quasi Quellenverweise) nicht ins Programm gehören kann ich das zwar aus Gründen der Prägnanz nachvollziehen, finde es persönlich dennoch schade, dass es nicht üblich ist zu verweisen. Als Leser eines solchen Programms würde mir das Seriosität vermitteln. Insbesondere der Aspekt der Seriösität und Kompetenz ist für unsere Partei besonders wichtig, wenn wir zukünftig Ernst genommen werden wollen, mit Konzepten überzeugen wollen und in ein paar Monaten nicht als Spaßpartei abdanken. Also nochmal. Mir geht es nicht um den Inhalt des Geschenkes, da tun wir fast alle fast das Gleiche rein, sondern um die Verpackung. (formale Aspekte, Formulierungen und Ergänzungen)
3a) Mir ging es hier nicht um eine Verlinkung zur Aufklärung über verschiedene Substanzen, sondern darum, dass wenn man von Studien rede,t man diese sauber zitieren sollte. Man kann die Ergänzung" aus einschlägigen Studien"ja auch einfach weglassen. Das ändert am Inhalt nichts und man verhindert auf dem BTP unangenehme Nachfragen. Ich habe auf der Uni damals jedenfalls gelernt, dass wenn man einen so genannten "Authoritätsverweis" macht, man immer auch die Quelle angeben muß, da man ansonsten unseriös ist und schließlich wollen wir ja nicht enden wie Guttenberg :). Kleiner Spaß zur Auflockerung.
3b) Denkst du nicht das es gut wäre da denn Begriff der Prävention unterzubringen? Auch wieder wegender Ausgewogenheit, siehe oben
3d) okay, ist vielleicht Geschmackssache. Ich finde willkürliche unterteilung von legalen und illegalen Drogen besser, weil es das damals ja auch so war, wie wir alle aus der Geschichte der Prohibition wissen und wir hier lange erörtert haben.
3f) einverstanden
3g) Da verstehe ich deinen Kommentar nicht ganz. Klar ist das der Satz:" Prävention muss ehrlich und sachlich sein, um nachhaltig überzeugen zu können. " eine Aussage, aber diese ist leider mißverständlich, weil sials Forderung auch das Gegenteil implizieren könnte, auch wenn das so nicht gemeint ist. Hier zum Beispiel folgendes zu betonen. "Präventive Maßnahmen sowohl bei Drogen wie bei Alkohol sind zentrale Bestandteile moderner Suchtpolitik und müssen ausgebaut werden." Hier komme ich erneut auf die ausgewogenheit zu sprechen und das uns auch die Verhinderung von Mißbrauch und Abhängigkeit wichtig ist.
5) Die Unterscheidung zwischen chemischen und Naturdrogen ist in meinen Augen artifiziell. Beides hat eine chemische molekulare Basis. Zu sagen das eine ist gut das andere ist schlecht kann ich schwer nachvollziehen. Ich hatte mal eine sehr interessante Fortbildung zum Thema Naturdrogen von einem anerkannten Experten. Da fand ich es sehr interessant, das er erklärte das das Hauptproblem oft darin besteht, dass man die Dosierung der wirksamen Substanzen in einer Pflanze nicht kennt. In manchen ist so gut wie nichts drin, in anderen kann man sich überdosieren. Ich halte es da mit dem guten alten Paracellsus: Kein Ding ist ohn Gift, es kommt nur auf die Dosierung an" Wie wahr. Gäbe es keine Antibiotika, wäre ich schon längst tot.
@Christiane. Ich denke es ist nicht richtig alle Drogen gleichzustellen. Sie sind defakto unterschiedlich gefährlich und haben ein unterschiedliches Suchtpotential.
@Chris:"Es gibt halt eine gewisse Alkohol-Kultur in Deutschland und deshalb wissen die meisten, wie man mit der Droge umzugehen hat." Das sehe ich und Dr. Lindemeyer (so ne Art Alkoholpapst, >Leiter der Salusklinik in Lindow und Autor des Buches" Lieber schlau als blau") ganz anders. Es gibt eine Alkohlverherrlichungskultur und sehr viel Unwissenheit. "Wer weiß denn schon in der Bevölkerung wie z.B. das Suchtgedäcchnis funktioniert. Wir brauchen viel viel mehr Aufklärung und auch Warnung vor übermäígem Alkoholkonsum um Tote (z.B. Verkehrstote, Entzugstote usw.), Gewalt und immense Kosten zu vermeiden. Das eigendliche Problem sind nicht die illegalen Drogen, sondern der Alkohol!
Bis dann, alles Gute,
Guido.
P.S
Man ist das anstrengend nur mit einer Hand an der Dialyse zu schreiben ...
Am 26. Oktober 2011 09:23 schrieb <ag-drogen-request AT lists.piratenpartei.de>:
Um E-Mails an die Liste AG-Drogen zu schicken, nutzen Sie bitte die
Adresse
ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
Um sich via Web von der Liste zu entfernen oder draufzusetzen:
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-drogen
oder, via E-Mail, schicken Sie eine E-Mail mit dem Wort 'help' in
Subject/Betreff oder im Text an
ag-drogen-request AT lists.piratenpartei.de
Sie können den Listenverwalter dieser Liste unter der Adresse
ag-drogen-owner AT lists.piratenpartei.de
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Wenn Sie antworten, bitte editieren Sie die Subject/Betreff auf einen
sinnvollen Inhalt der spezifischer ist als "Re: Contents of AG-Drogen
digest..."
Meldungen des Tages:
1. Re: Diskussion Jugendschutz (Alfred Albert)
2. Medien, Aufklaerung und Jugendschutz (Thomas Barth)
3. Verständnisfragen Antrag (Stefan Blanke)
4. Re: Verständnisfragen Antrag (Alfred Albert)
5. Re: Verständnisfragen Antrag (Stefan Blanke)
6. Re: Diskussion Jugendschutz (Chris Lüders)
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Message: 1
Date: Tue, 25 Oct 2011 21:35:01 +0200
From: Alfred Albert <mail AT albert24.com>
To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
Subject: Re: [AG-Drogen] Diskussion Jugendschutz
Message-ID: <1319571301.6992.9.camel@x-bert-desktop>
Content-Type: text/plain; charset="UTF-8"
Am Dienstag, den 25.10.2011, 20:58 +0200 schrieb Christine Zander:
> Eure Gedanken zu Thema Jugendschutz/Verbote etc. finde ich
> interessant. Mir fällt auf, wie stark reglementiert der Bereich
> geworden ist. Sicher auch dadurch, dass alles in der Presse
> aufgebauscht wird. In meiner Jugend kann ich mich an keine Verbote
> in
> Bezug auf Alkohol und Zigaretten erinnern (Es gab immer das
> Jugendschutzgesetz, wurde aber nicht so extrem geahndet). In meinem
> Elternhaus war der Umgang mit Alkohol sehr frei und offen. Unsere
> Eltern hatten das Vertrauen zu uns, dass wir damit umgehen lernen
> und
> haben uns nie kontrolliert. Das Vertrauen haben wir in diesem Punkt
> immer gespürt. So muss man sich selbst stärker damit
> auseinandersetzen, was man tut und hinterfragt das eigene Verhalten
> stärker. Ich glaube das sind auch die Hauptpunkte: Vertrauen und
> Selbstvertrauen.
>
> Besonders schlimm habe ich die Situation in den USA in Erinnerung.
> Die
> Kids dürfen teilweise (von Staat zu Staat verschieden) erst mit 21
> Alkohol trinken. Im Elternhaus wird auch nicht offen damit
> umgegangen
> – sich zuhause treffen und trinken – no way!!! Folge war dass alle
> am
> Wochenende mit dem Auto (Führerschein ab 16) rausgefahren sind, im
> Auto Party gefeiert und getrunken haben. Folge war eine hohe Zahl
> von
> richtig schlimmen Unfällen. Viele haben ihre Ausweise gefälscht um
> Alkohol kaufen zu können – hier kommt wieder die Kriminalisierung
> ins
> Spiel.
>
> Besonders negativ in Erinnerung geblieben ist mir die Aufklärung in
> der Schule über illegale Drogen. Irgendwann entdeckt man, dass doch
> alles nicht so schwarz-weiss ist, wie einem erzählt wurde. Im
> Gegenteil, dass mit diesem Thema auch ganz viel Ungerechtigkeit
> zusammenhängt .. und man fühlt sich nur verarscht.
>
> LG, Christine
>
Mit am Schlimmsten finde ich, wenn Kinder zur "Helm Pflicht" beim
Radfahren verdonnert werden.
Wie stehst du zum Standpunkt gewisser Kader einer konkurrierenden
Partei, dass alle Drogen "gleichgestellt" sind?
------------------------------
Message: 2
Date: Tue, 25 Oct 2011 22:28:39 +0200 (CEST)
From: "Thomas Barth" <tyyxx AT web.de>
To: "Mailingliste der AG Drogen" <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
Subject: [AG-Drogen] Medien, Aufklaerung und Jugendschutz
Message-ID: <755944690.4577230.1319574519751.JavaMail.fmail@mwmweb070>
Content-Type: text/plain; charset="utf-8"
Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
URL: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen/attachments/20111025/68d780d7/attachment-0001.htm>
------------------------------
Message: 3
Date: Wed, 26 Oct 2011 02:36:23 +0200
From: Stefan Blanke <webmaster AT webmop.de>
To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
Subject: [AG-Drogen] Verständnisfragen Antrag
Message-ID: <4EA75607.9030706 AT webmop.de>
Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-15"; Format="flowed"
Antrag:
Wir lehnen die heutige, wissenschaftlich nicht haltbare Unterscheidung
in legale und illegale Stoffe ab und fordern die objektive Bewertung und
Handhabung aller psychoaktiven Substanzen alleine anhand ihres
Gefahrenpotentials. Die derzeitige nicht faktenbasierte Bevormundung
Erwachsener beim verantwortungsvollen Umgang mit Rausch- und
Genussmitteln widerspricht der Grundüberzeugung der PIRATEN und unserem
Verständnis einer mündigen Gesellschaft.
BtMG:
(...)
(2) Die Bundesregierung wird ermächtigt, nach Anhörung von
Sachverständigen durch Rechtsverordnung mit
Zustimmung des Bundesrates die Anlagen I bis III zu ändern oder zu
ergänzen, wenn dies
1. nach wissenschaftlicher Erkenntnis wegen der Wirkungsweise eines
Stoffes, vor allem im Hinblick auf das
Hervorrufen einer Abhängigkeit,
(...)
Kann mir jemand erklären wie der Antragstext zustande kommt und was das
Neue daran sein soll? Es ist klar das ein Gesetz illegale Stoffe
definiert und das Stoffe die nicht aufgeführt werden legal sind. Was
soll der Satz des Antrags aussagen?
Antrag:
(...) Prävention muss ehrlich und sachlich sein (...)
Was bedeutet das ehrlich? Worauf soll es sich beziehen?
Antrag:
Jeder soll sich der Verantwortung bewusst sein, Kinder und Jugendliche
umfassend und faktenbasiert über die Gefahren des Rauschmittelkonsums zu
informieren.
Was soll dieser Satz aussagen?
Antrag:
Ein bereits im Kindesalter gezielt vermitteltes selbstbestimmtes
Verhalten ist der beste Weg auch diesen Herausforderungen und Reizen
charakterstark zu begegnen.
Worauf bezieht sich dieser Satz? Charakter als Mauer gegen Drogen?
Standhafte Helden die mit ihrem virtuellen Schild alle Angriffe abwehren?
Bitte um Aufklärung!
Stefan
-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
URL: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen/attachments/20111026/ec76571b/attachment-0001.htm>
------------------------------
Message: 4
Date: Wed, 26 Oct 2011 03:07:47 +0200
From: Alfred Albert <mail AT albert24.com>
To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
Subject: Re: [AG-Drogen] Verständnisfragen Antrag
Message-ID: <1319591267.1160.5.camel@x-bert-desktop>
Content-Type: text/plain; charset="UTF-8"
Am Mittwoch, den 26.10.2011, 02:36 +0200 schrieb Stefan Blanke:
> (...) Prävention muss ehrlich und sachlich sein (...)
>
> Was bedeutet das ehrlich? Worauf soll es sich beziehen?
Weißt du nicht was ehrlich bedeutet?
Es bezieht sich auf die Prävention
Man könnte evtl. auch "aufrichtig" nehmen, aber ich weiß nicht, ob dir
dieses Eigenschaftswort bekannt ist, wenn du ehrlich schon nicht
verstehst...
Grußformel
Alfred
------------------------------
Message: 5
Date: Wed, 26 Oct 2011 04:17:51 +0200
From: Stefan Blanke <webmaster AT webmop.de>
To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
Subject: Re: [AG-Drogen] Verständnisfragen Antrag
Message-ID: <4EA76DCF.5020304 AT webmop.de>
Content-Type: text/plain; charset=UTF-8; format=flowed
Ich hab 'nen Job für dich, such bitte Beispiele für unehrliche und
unsachliche Prävention. Dann hätte ich auch noch
gerne die gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse die die
Unehrlichkeit und Unsachlichkeit belegen.
Du darfst auch gerne Sozialarbeiter und Erzieher bezichtigen, nur bitte
weise dann auch deren Unehrlichkeit und
Unsachlichkeit nach. Und bitte vergiss nicht, dass diese Leute ihre
Arbeit in einer Prohibitions-Situation tun müssen.
Danke
Stefan
Am 26.10.2011 03:07, schrieb Alfred Albert:
> Am Mittwoch, den 26.10.2011, 02:36 +0200 schrieb Stefan Blanke:
>> (...) Prävention muss ehrlich und sachlich sein (...)
>>
>> Was bedeutet das ehrlich? Worauf soll es sich beziehen?
> Weißt du nicht was ehrlich bedeutet?
> Es bezieht sich auf die Prävention
>
> Man könnte evtl. auch "aufrichtig" nehmen, aber ich weiß nicht, ob dir
> dieses Eigenschaftswort bekannt ist, wenn du ehrlich schon nicht
> verstehst...
>
> Grußformel
> Alfred
>
------------------------------
Message: 6
Date: Wed, 26 Oct 2011 09:23:39 +0200
From: Chris Lüders <chlueders AT googlemail.com>
To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
Subject: Re: [AG-Drogen] Diskussion Jugendschutz
Message-ID:
<CAJPr80HKaHZVSXQratT0Nf-Zyu-QRQwxjt=yq7=yYFu7CC+GLw AT mail.gmail.com>
Content-Type: text/plain; charset="windows-1252"
*Im Elternhaus wird auch nicht offen damit umgegangen – sich zuhause treffen
und trinken – no way!!! Folge war dass alle am Wochenende mit dem Auto
(Führerschein ab 16) rausgefahren sind, im Auto Party gefeiert und getrunken
haben. Folge war eine hohe Zahl von richtig schlimmen Unfällen.*
*
Sehr gutes Argument! *Aber genau diesen Effekt gibt es eben auch bei anderen
Drogen. Ich werde zum Beispiel meine Kinder den Umgang mit Cannabis genauso
vorleben, wie es mit dem Alkohol der Fall ist. Es gibt halt eine gewisse
Alkohol-Kultur in Deutschland und deshalb wissen die meisten, wie man mit
der Droge umzugehen hat. Das gleiche funktioniert mit jeder anderen Droge
genauso. Also zum Beispiel: "Es wird nur am Wochenende etwas mehr
getrunken/geraucht" "Es wird nicht vor wichtigen Terminen, wie
Vorstellungsgesprächen etc. gefeiert" Das sind Sachen, die kann man seinen
Kindern ohne Probleme vermitteln und das funktioniert mit allen Drogen,
denke ich.
Viele Grüße,
Chris
*
*
Am 25. Oktober 2011 20:58 schrieb Christine Zander <christine.zander AT gmx.net
>:
> Eure Gedanken zu Thema Jugendschutz/Verbote etc. finde ich interessant. Mir
> fällt auf, wie stark reglementiert der Bereich geworden ist. Sicher auch
> dadurch, dass alles in der Presse aufgebauscht wird. In meiner Jugend kann
> ich mich an keine Verbote in Bezug auf Alkohol und Zigaretten erinnern (Es
> gab immer das Jugendschutzgesetz, wurde aber nicht so extrem geahndet). In
> meinem Elternhaus war der Umgang mit Alkohol sehr frei und offen. Unsere
> Eltern hatten das Vertrauen zu uns, dass wir damit umgehen lernen und haben
> uns nie kontrolliert. Das Vertrauen haben wir in diesem Punkt immer
> gespürt. So muss man sich selbst stärker damit auseinandersetzen, was man
> tut und hinterfragt das eigene Verhalten stärker. Ich glaube das sind auch
> die Hauptpunkte: *Vertrauen und Selbstvertrauen.*
>
> Besonders schlimm habe ich die Situation in den USA in Erinnerung. Die Kids
> dürfen teilweise (von Staat zu Staat verschieden) erst mit 21 Alkohol
> trinken. Im Elternhaus wird auch nicht offen damit umgegangen – sich zuhause
> treffen und trinken – no way!!! Folge war dass alle am Wochenende mit dem
> Auto (Führerschein ab 16) rausgefahren sind, im Auto Party gefeiert und
> getrunken haben. Folge war eine hohe Zahl von richtig schlimmen Unfällen.
> Viele haben ihre Ausweise gefälscht um Alkohol kaufen zu können – hier
> kommt wieder die Kriminalisierung ins Spiel.
>
> Besonders negativ in Erinnerung geblieben ist mir die Aufklärung in der
> Schule über illegale Drogen. Irgendwann entdeckt man, dass doch alles nicht
> so schwarz-weiss ist, wie einem erzählt wurde. Im Gegenteil, dass mit diesem
> Thema auch ganz viel Ungerechtigkeit zusammenhängt .. und man fühlt sich nur
> verarscht.
>
> LG, Christine
>
>
>
>
>
> Am 25.10.2011 um 18:30 schrieb ag-drogen-request AT lists.piratenpartei.de:
>
> Um E-Mails an die Liste AG-Drogen zu schicken, nutzen Sie bitte die
> Adresse
>
> ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
>
> Um sich via Web von der Liste zu entfernen oder draufzusetzen:
>
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-drogen
>
> oder, via E-Mail, schicken Sie eine E-Mail mit dem Wort 'help' in
> Subject/Betreff oder im Text an
>
> ag-drogen-request AT lists.piratenpartei.de
>
> Sie können den Listenverwalter dieser Liste unter der Adresse
>
> ag-drogen-owner AT lists.piratenpartei.de
>
> erreichen
>
> Wenn Sie antworten, bitte editieren Sie die Subject/Betreff auf einen
> sinnvollen Inhalt der spezifischer ist als "Re: Contents of AG-Drogen
> digest..."
>
>
> Meldungen des Tages:
>
> 1. Re: Grundpositioniertes Programmgerät (Stefan Blanke)
> 2. Re: Grundpositioniertes Programmgerät (Alfred Albert)
> 3. Re: Email vom 25.11.2011 (Stefan Blanke)
>
>
> ----------------------------------------------------------------------
>
> Message: 1
> Date: Tue, 25 Oct 2011 17:43:23 +0200
> From: Stefan Blanke <webmaster AT webmop.de>
> To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
> Subject: Re: [AG-Drogen] Grundpositioniertes Programmgerät
> Message-ID: <4EA6D91B.5030204 AT webmop.de>
> Content-Type: text/plain; charset="utf-8"; Format="flowed"
>
> Es ist kein Wunder das sich an diesem Punkt eine weitere Diskussion
> entzündet. Das ist auch gut so, ich muss alledings dazu sagen, dass
> dieser Punkt so wie ich ihn aufgeführt habe eher der späten Stunde und
> der Menge der Informationen die ich zusammengefasst habe, geschuldet
> ist. Dieser Punkt - diese Forderung - ist handwerklich schlecht!
>
> *Zum Komplex:*
>
> Wie ich in meiner ersten Zusammenfassung in der es um Verbote und Regeln
> ging, versucht habe herauszuarbeiten ist die Aufstellung von Verboten
> immer mit Problemen behaftet.
>
> Ich hatte gehofft, dass Anmerkungen zu meiner Zusammenfassung auftauchen
> würden. Sie als allgemeingültig und für unsere Arbeit anerkannt wird,
> oder auch nicht. Dies ist leider unterblieben.
>
> Zum Thema Jugendschutz.
>
> Kinder entwickeln sich und reifen idealerweise zu mündigen Bürgern heran.
>
> Diese Entwicklung kann durch Drogen empfindlich gestört werden.
>
> In der Phase der Pubertät findet meist eine Neubewertung der Bindungen
> zum Elternhaus statt, die bei den Eltern wahrscheinlich auch instinktiv
> vorhandenen Schutzinstinkte verlieren ihre absolute Gültigkeit.
>
> Regeln werden idealer Weise von den Eltern fallen gelassen, neue
> Freiräume entstehen. Diese Freiräume müssen jedoch auch teilweise von
> den heranwachsenden erobert werden. Nicht alle Freiräume werden gewährt.
>
> Es kann wegen der Regelhaftigkeit einiger Schutzmaßnahmen zu
> Abgrenzungen durch Heranwachsenden kommen. Freiheit wird nicht als
> Eröffnung neuer Wege gesehen sondern mündet in die dualistische Falle
> der Protestaktion/Abgrenzung, die in der Ausprägung Drogenkonsum Schaden
> für die Heranwachsenden bedeuten kann.
>
> Es kommt ebenfalls zu Experimenten die die neuen Freiheiten austesten.
> Die neuen Freiheiten werden teilweise exzessiv ausgelebt, um eine
> Abgrenzung von Elternhaus zu erreichen, oder um die Zugehörigkeit zu
> neuen Peergroups fernab des Elternhauses zu demonstrieren oder
> herzustellen.
>
> Viele Kinder waren Lügengeschichten ausgesetzt (Weihnachtsmann etc.)
> oder Informationen über Vorgänge und Mechanismen wurden ihnen
> vorenthalten bzw. in kulturell bedingter Weise verfremdet um ihnen "den
> Schrecken" zu nehmen (Tote kommen in den Himmel etc. Glaube im
> Allgemeinen). Hierbei ist es denkbar, dass diese
> Lügengeschichten/Mythen/Glaubensinhalte bei Aufdeckung ein
> Vertrauensdefizit der Kinder gegenüber ihren Eltern schaffen. Im
> Extremfall wird die Kommunikation mit den Eltern behindert, es kommt zu
> einer Un-Erreichbarkeit für sinnvolle Warnungen vor Gefahren.
>
> Manche Eltern Kind Beziehung sind von Desinteresse, Überforderung und
> Gewalt auf Seiten der Eltern geprägt. Kinder werden unter diesen
> Bedingungen neue Beziehungspunkte suchen. Ihre Wahl ist dabei selten
> glücklich und führt häufig zu einen Abrutschen in Subkulturen die von
> Gewalt, Gesetzesübertretungen und Drogenkonsum geprägt sind, da ihr
> Überblick über echte Alternativen fehlt (oder sie schlichtweg nicht
> auffindbar sind) und aufgrund von Entwicklungsdefiziten auch weiterhin
> nicht entwickelt/aufgefunden werden können.
>
> *Eingedenk dieser Punkte kann Jugendschutz nur bedeuten:*
>
> Realistische, wissenschaftliche Aufklärung über die Gefahren die Kindern
> und Heranwachsenden durch Drogenkonsum drohen.
>
> Kontrolle der Lebensumstände von Kindern im Fall von auftretenden
> Problemen und sinnvolle Maßnahmen die Lebensumstände zu verbessern.
>
> Möglichst frühes Heranführen von Kindern an Gemeinschaft um den Übergang
> aus der Schutzphase in der Familie in die Gesellschaft zu erleichtern.
>
> Möglichst frühe und alters-gerechte Bereitstellung von Informationen
> durch möglichst glaubwürdige "Informanten" i.e. z.B. ehemalige Betroffene.
>
> Schaffung und Erhalt von Freizeiteinrichtungen in denen der soziale
> Umgang mit Mitmenschen gefördert wird.
>
> Ob Zugangserschwerungen zu Drogen hilfreich sind bleibt zu diskutieren.
> Können aber mMn akzeptiert werden.
>
> Ein gesellschaftliches und soziales Umfeld das Verantwortungsbewusst mit
> Drogen umgeht und in dem Zusammenhänge ein befriedigende Zusammenleben
> ermöglichen wird kaum Probleme mit Drogensucht haben.
>
> Stefan
>
>
>
>
>
>
>
>
> Am 25.10.2011 09:05, schrieb Maximilian Plenert:
>
> -----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
>
> Hash: SHA1
>
>
> Am 25.10.2011 02:22, schrieb Stefan Blanke:
>
>
> * Schutz Minderjähriger durch Gesetze.
>
> "Ein mündiger Bürger kann nur durch Drogenbildung und eine sinnvolle
>
> Regulierung des Drogenmarktes unterstützt werden, die Bevormundung
> entfällt.
>
> Die Debatte ab welchem Alter dies der Fall ist, wäre sicher spannend und
> noch
>
> zu führen, schließlich fordert die Grüne Jugend ein Wahlalter von 0." -
>
>
> http://www.alternative-drogenpolitik.de/2011/03/05/neue-wege-in-der-drogenpolitik/
>
>
> Nur mal als Anregung zum Nachdenken: Schützt man Minderjährige wenn man
> ihnen
>
> etwas verbietet oder bevormundet man sie? Kann man für ein Wahlalter 0 sein
>
> und gleichzeitig für Altersgrenzen bei Drogen?
>
>
> lg max
>
>
> - -----------------------
>
> Aktiv werden! http://hanfverband.de/index.php/aktiv-werden
>
>
> Deutscher Hanf Verband
>
> Maximilian Plenert
>
> Rykestraße 13
>
> 10405 Berlin
>
>
> Tel: 030-44716653
>
> Fax: 030-44716654
>
> email: max.plenert AT hanfverband.de
>
> -----BEGIN PGP SIGNATURE-----
>
> Version: GnuPG v1.4.10 (GNU/Linux)
>
> Comment: Using GnuPG with Mozilla - http://enigmail.mozdev.org/
>
>
> iQIcBAEBAgAGBQJOpl+5AAoJEBweUxAXn9NHlUgP/icUNKPi5ey5JD5aVo9KnYSt
>
> g39Fd0bMSHEx0jNqXiNyW4kfjN8/MVnLQW7Hj4kADg9WtRaZf8r0IbEfeGOBOCFr
>
> g5bfQzdxJyjjVfjYtv8qLOp9B5T/x+I+dMhuoAHMqm/1QB2V0EwnuY8dOAzR1Gwa
>
> DV2KWecy3yX0/WJnveQSlTYvCbUU0TLrZ1ZPbdME+fYIl5VCKpRBfl395d1n79/o
>
> oBBCE4dtlAQeb/bIm0fAPsZ/Cyd9hxZFwfIRi5JQ1wzzYXo7jnIeNLkb59P3Dngv
>
> 1iP3f2QfarO7+ybHQztrKWOE9jREKE+kGnW/pYEcArtJMrpz9pIPNKkcOt9lmqqd
>
> voJ2Y6hlufflc5QLDqDsKj1U/Yyj7SfKWYVHt2VItSConUeGMDeCdmDeDA1Dygsq
>
> XOcNxBBoqEqe6mxq7E7oHlJn16+Ul4QoRHYPCLl+dH4awfGZp9Am0IzJIyldU04R
>
> Y6C/i8SNvMSNbB9dVOfJem8ieS6W9M+yXMVnI+qlsvyzPwfs5NsuOCFm/BJrOsev
>
> br3jkjI9djQL6u8t0eiqJqwkftxgDeSQeaA/he0vTCH7o7PjAhD0RMeE+2UkD6OA
>
> PwuukmqNW0neTYWkKL7Bzhu2cik5zKXIZCfp07szXE4O/aaSzk6I//KrZsc7dzWC
>
> GVxHZdhfYaZEp4n9hmtg
>
> =UdD0
>
> -----END PGP SIGNATURE-----
>
>
> -------------- nächster Teil --------------
> Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
> URL: <
> https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen/attachments/20111025/ad13b59f/attachment-0001.htm
> >
>
> ------------------------------
>
> Message: 2
> Date: Tue, 25 Oct 2011 18:11:13 +0200
> From: Alfred Albert <mail AT albert24.com>
> To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
> Subject: Re: [AG-Drogen] Grundpositioniertes Programmgerät
> Message-ID: <1319559073.1143.59.camel@x-bert-desktop>
> Content-Type: text/plain; charset="UTF-8"
>
> Am Dienstag, den 25.10.2011, 17:43 +0200 schrieb Stefan Blanke:
>
> Viele Kinder waren Lügengeschichten ausgesetzt (Weihnachtsmann etc.)
>
>
> (LOL)
>
>
>
> ------------------------------
>
> Message: 3
> Date: Tue, 25 Oct 2011 18:30:54 +0200
> From: Stefan Blanke <webmaster AT webmop.de>
> To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
> Subject: Re: [AG-Drogen] Email vom 25.11.2011
> Message-ID: <4EA6E43E.6080009 AT webmop.de>
> Content-Type: text/plain; charset="utf-8"; Format="flowed"
>
> Am 25.10.2011 16:36, schrieb Georg v. Boroviczeny:
>
>
> HiGuido, hi alle
>
>
> zu 1.) ich weiß nicht, ob wir da eine Abstimmung brauchen: wer Lust
>
> und Interesse an einer AG Sucht hat, die gründen einfach eine. Dann
>
> können und werden wir hoffentlich gut neben- und Miteinander am Thema
>
> arbeiten ("ihr macht da, wir machen dies"), wenn's Überschneidungen
>
> gibt, dann jeweils nochmals Absprache/-stimmung
>
>
> Ich denke noch ein neues eigenes Fass aufzumachen ist kontraproduktiv.
> Die Trennung von Drogen und Sucht kann nur theoretischer Natur sein und
> ich denke etwas Bodenständigkeit steht dem Themenkomplex ganz gut, ich
> sags mal ganz klar: eine Trennung von Drogen und Sucht kann nur über
> Sophismen begründet werden und dafür sind die Probleme definitiv zu
> konkret. Eine Trennung bedeutet zudem sicher auch mehr organisatorischer
> Aufwand und teilweise doppelte Arbeit die vermieden werden kann.
>
> 2.) no comment
>
>
> zu 3 und ff.:
>
>
> Vorneweg: es ist schwierig, jetzt noch den Text zu ändern: im Liquid
>
> nicht mehr änderbar, im Antragsbuch schon. Damit würden diese Texte
>
> 'auseinanderlaufen', könnt beim BPT dann ziemlich 'Gegenwind' geben
>
> (Piraten mit BPT-Erfahrung: wie sieht ihr das?), nicht unbedingt gut,
>
> aber bitte, -begründete- Meinungen dazu
>
>
> und
>
>
> Es ist ein Grundssatzantrag, daher generalisierend, soll noch 'n paar
>
> Jahre 'halten'. Davon können/sollen Einzelpositionen bei Bedarf
>
> abgeleitet werden. Daher stehen auch keine Details drin
>
>
> und noch: mir fällt hier auf, dass du vieles anders siehst/liest, denn
>
> ich; für mich bemerkens- und nachdenkenswert
>
>
> Ich denke es ist, ob der schwierigen Umsetzbarkeit/Durchsetzbarkeit der
> Forderungen, egal ob ein wirklich guter Antrag zum nächsten oder
> übernächsten Parteitag vorhanden ist. Die Positionspapiere sind ja auch
> noch nicht fertig und wir sollten uns einen Rückkanal freilassen der
> Verbesserungen am Grundsatzantrag ermöglicht.
>
>
> 3a.: da es eine Reihe Stoffe gibt, die nicht von der Substanz her
>
> suchtbildend sind, müsste ein ganze Latte dahin; nicht effektiv; auf
>
> der AG-Seite sind links verzeichent (könnte jemand
>
> aktualisieren/ausbauen), ebenso wäre nützlich, eine Link-Sammlung zu
>
> den jeweiligen Substanzen (als 'Thema' im Konsens) aufzubauen. Gehört
>
> aber mMn nicht in einen Antrag
>
>
> Sagen wir's doch einfach ganz kurz, der Antrag soll die Metaebene
> darstellen und da gibts keine Details. Der Rest gehört ins Wiki, auf
> Pads bzw. in Positionspapiere.
>
>
> 3b.:da Jugendliche an legale wie illegale Drogen recht leicht
>
> rankommen, sind die Gesetze eher wenig effektiv; Jugendschutz steht
>
> weiter unten nochmals (zu Konkret siehe oben)
>
>
> Geld: ein Verurteilter kostet 80- 100 € je Tag, ~2500 - 3000 € Monat
>
> usw.; nicht dabei sind die Kosten der Strafverfolgung durch Polizei,
>
> Staatsanwaltschaft, Gericht... das ist insgesamt schon viel.
>
>
> 3d.:ja, machbar, aber s.o.; kennst du Studien, die den Unterschied
>
> belegen?
>
>
> Tut er doch nicht, deswegen ja.
>
>
> 3e.:die Forderung an sich beinhaltet eben nicht (s.o.) die konkrete
>
> Ausgestaltung (wäre ein Positionspapier, Wahlkampfprogramm). Es geht
>
> darum, dass die Einteilung bis jetzt von wirtschaftlichen sowie
>
> vorgeblich medizinischen (???) und religiösen Bewertungen/Ansichten
>
> her stammt
>
>
> Müssen wir denn wirklich (kämpferisch) darauf Bezug nehmen? Reicht es
> denn nicht wenn wir klar darstellen warum Prohibition scheitert und
> scheitern muss (das dann natürlich in einem Positionspapier)?
> Ich denke wenn wir Mehrheiten generieren wollen, müssen wir Einsicht (in
> die Fehler der Prohibition) erzeugen und keine Fronten die dann
> weiterhin die Aufhebung der Prohibition behindern.
>
> Ich verstehe den Satz übrigens im Sinne einer zu errichtenden
> Drogenkultur die durch Forschung und Erfahrungen geprägt ist. Ich
> wünschte mir das wäre noch deutlicher erkennbar.
>
> 3f.:kontrolliert heißt ja gesellschaftlich/staatlich. Ich/wir haben
>
> bewusst eher Regeln (an anderer Stelle, hier Strukturen), denn Gesetze
>
> geschrieben, um breitere Möglichkeiten zu haben
>
>
> 3g.:Das ist als Aussage gemeint, nicht als Kritik am Bestehenden (hier
>
> tritt die o.g. unterschiedliche Sicht zu Tage); Ausgestaltung ist
>
> wiederum nicht Aussage/Aufgabe eines Grundsatzprogramms
>
>
> 3h.:Die besten Quellen zur Gefahrenbewertung realer
>
> Schwarzmarktangebote wären BKA und LKAs; diese Informationen
>
> (Laborergebnisse) sind nicht greifbar
>
>
> 4. lasseich mal offen; wie oben: Änderungen derzeit fragwürdig; die
>
> 'Chance', dass es wieder mal nicht drankommt, ist da, wäre aber mMn
>
> vertane Zeit insgesamt
>
>
> Nicht aufgeben! Weiter dranrum feilen. Ich wünsche mir übrigens von dir
> einen Kommentar zu der Idee die Prohibition in den Zusammenhang
> mit dem totalen Staat zu stellen um Aufmerksamkeit bei den Piraten (und
> auch anderswo) zu erzeugen.
>
>
> 5. Richtig! Nebenbei: Opium ist eine Naturdroge, Morphium gereinigtes
>
> Opium, LSD dito für Mutterkorn (Auszug, andere Wirkstoffe entfernt)
>
>
> 6. Steht so im Antrag drin; ansonsten hast du recht
>
>
> Vieles hier auch an Stefan; aber an dich nochmals die Bitte: nicht
>
> persönlich werden! Guido hat das klar gesagt, was er wollte, ohne
>
> irgendjemanden nahezutreten.
>
>
> Wie jetzt, wem bin ich zu nahe getreten? Ich dachte ich hätte mich an
> meine Ankündigung keine Wutmails mehr zu verfassen gehalten?
>
>
> Georg
>
>
> ------------------------------------------------------------------------
>
>
> *Von:*ag-drogen-bounces AT lists.piratenpartei.de
>
> [mailto:ag-drogen-bounces AT lists.piratenpartei.de] *Im Auftrag von
>
> *Guido Weyers
>
> *Gesendet:* Dienstag, 25. Oktober 2011 11:37
>
> *An:* ag-drogen-request AT lists.piratenpartei.de;
>
> ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
>
> *Betreff:* [AG-Drogen] Email vom 25.11.2011
>
>
> Hallo nochmal!
>
>
> Hier ein paar formale und inhaltliche Beiträge von mir.
>
>
> 1. Ich stimme Georg zu zwei AGs zu machen. AG Drogen und AG Sucht. Wir
>
> sollten darüber bald abstimmen.
>
> 2. Ich stelle es mir extrem schwer vor in dieser AG konstruktiv zu
>
> arbeiten, wenn 1/3 der Beiträge aus persönlichen Auseinandersetzungen
>
> und deren Regulierung besteht.
>
>
> 3. Stellungnahme zum drogenpolitischen Antrag der AG Drogen
>
> a) Wenn von einschlägigen Studien die Rede ist, dann sollten die auch
>
> entsprechend angegeben/verlinkt werden. Das ist ansonsten unsauber
>
> (siehe mein Beitrag von Sonntag)
>
> b) Wenn von wenig wirksamen Jugendschutz die Rede ist stellt sich mir
>
> zum einen die Frage was konkret damit gemeint ist und was wir
>
> stattdessen anbieten (z.B. mehr Prävention)
>
> Ein konkreter Ansatz wäre z.B. mit suchttherapierten Jugendlichen in
>
> die Schule zu gehen.
>
> c) Wenn von den Milliarden verschwendeter Steuergeldern die Rede ist,
>
> dann sollte man auch das mal versuchen anhand von Fakten / Studien zu
>
> belegen
>
> d) "Wir lehnen die heutige, wissenschaftlich nicht haltbare
>
> Unterscheidung in legale und illegale Stoffe ab" würde ich ändern in
>
> "Wir lehnen die willkürliche Unterscheidung in legale und illegale
>
> Drogen ab", Mir ist nicht bekannt, dass es speziell zu dieser
>
> Fragestellung schon mal eine wissenschaftliche Untersuchung gab.
>
> Wie sollte diese denn auch aussehen?
>
> e)" fordern die objektive Bewertung und Handhabung aller psychoaktiven
>
> Substanzen alleine anhand ihres Gefahrenpotentials." Was ist denn eine
>
> objektive Handhabung??? Um das Gefahrenpotential von Drogen zu
>
> bewerten spielen
>
> bekanntermaüen viele Faktoren eine Rolle. Diese sind letztendlich auch
>
> willkürlich. Was nehme ich da rein und wie gewichte ich es(
>
> z.B.gesundheitliche Risiken, soziale Folgen beim Konsumenten,
>
> gesellschaftliche Folgen usw.)
>
> Darüber habe ich mich auch berets mit Georg unterhalten. Die im Netz
>
> wohl verbreitetste Studien stammt von britischen Forschern aus dem
>
> Jahr 2008.
>
> http://www.hanfjournal.de/hajo-website/artikel/2007/04/s01_0407_titel.php
>
> f) Neben den kontrollierten Erwerbsstrukturen würde ich in jedem Fall
>
> noch die staatliche Kontrolle reinschreiben
>
> g)" Prävention muss ehrlich und sachlich sein, um nachhaltig
>
> überzeugen zu können". Das unterstellt, dass bisher Prävention
>
> unehrlich und unsachlich war. Wie kommt ihr denn bitte schön darauf???
>
> Hier sollte vielmehr stehen das mehr Geld für wissenschaftlich
>
> fundierte Präventionsprogramme wie z.B SKOLL ausgegeben werden sollte.
>
> http://www.skoll.de/
>
> h)" Ein barrierefreier und unzensierter Zugriff auf alle Informationen
>
> auch zu jeglichen Drogen ist jedem Bürger zu gewährleisten." Bitte mal
>
> ein Beispiel, wo dass mal nicht der Fall war. Es gibt so viele
>
> Suchtberatungstellen in Deutschland und auch Möglichkeiten sich im
>
> Internet zu informieren, dass ich diesen Satz nicht verstehe.
>
>
> 4. Die negative Ressonanz auf die Drogenpolitik der Linken sollte uns
>
> eine Warnung sein. Wir sollten kompetenter und vor allem
>
> differenzierter rüberkommen.
>
>
> 5. Kleiner Beitrag zu Naturdrogen. Die sind nicht so harmlos wie man
>
> denkt. In meiner früheren Arbeit hatte ich zum Beispiel mehrere Fälle
>
> in denen Jugendliche Sttechapfel und Trompetenblumen konsumiert haben.
>
> Beide sind auf der Intensivstation gelandet. Das kann lebensgefährlich
>
> sein. Bei Pilzen gibt es vielleicht weniger die Gefahr der
>
> Überdosierung, aber dass mal ein giftiger Pilz dabei ist oder man im
>
> dümmsten Fall eine drogeninduzierte Psychose entwickelt, kann einem
>
> auch schon mal passieren. Deshalb besser sauberes LSD unter
>
> kontrollierten Bedingungen und zum therapeutischen Nutzen, wie das
>
> damals schon Stanislav Grof gemacht hat.
>
>
> 6. Laßt uns mal bitte über das Thema Alkohol diskutieren. 80% der
>
> Beratungen in der Suchtberatung sind mit Alkohol verbunden. Das
>
> persönliche und gesellschaftliche Leid, das mit dieser Substanz
>
> verbunden ist, ist unendlich viel höher als bei allen anderen
>
> Substanzen zusammen. Wenn uns dazu mal was Gutes einfallen würde
>
> (Alleinstellungsmerkmal), dann würden wir uns nicht nur deutlich mehr
>
> von den anderen Parteien abgrenzen, wir würden auch echt was gutes für
>
> die Menschen tun.
>
>
> Insgesamt finde ich, dass hier einfach viele unbewiesene Behauptungen
>
> drin stehen. Wenn wir glaubwürdig sein wollen, müssen wir da schon ein
>
> wenig seriöser und kompetenter wirken.
>
>
> Herzliche Grüße,
>
>
> Guido
>
>
>
>
>
> -------------- nächster Teil --------------
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> URL: <
> https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen/attachments/20111025/79f3c383/attachment.htm
> >
>
> ------------------------------
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> AG-Drogen mailing list
> AG-Drogen AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-drogen
>
> Ende AG-Drogen Nachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 81
> *******************************************************
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- Re: [AG-Drogen] AG-Drogen Nachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 83, Michael Meier, 26.10.2011
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- Re: [AG-Drogen] AG-Drogen Nachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 83, Guido Weyers, 26.10.2011
- Re: [AG-Drogen] AG-Drogen Nachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 83, Alfred Albert, 27.10.2011
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