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ag-drogen - Re: [AG-Drogen] Parteitag in Erfurt, Linke will Kokain und Heroin langfristig legalisieren

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

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Re: [AG-Drogen] Parteitag in Erfurt, Linke will Kokain und Heroin langfristig legalisieren


Chronologisch Thread 
  • From: Stefan Blanke <webmaster AT webmop.de>
  • To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Drogen] Parteitag in Erfurt, Linke will Kokain und Heroin langfristig legalisieren
  • Date: Sun, 23 Oct 2011 19:26:03 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

Am 23.10.2011 16:59, schrieb Alfred Albert:
Deine Ansichten "in der Sache" sind von meinen gar nicht so fern.
Nur würde ich im Zusammenhang "Legalisierung von Drogen" nicht die
Judenverfolgung heranziehen.
Ich denke das ist, auch weil es so krass ist, ein gutes Beispiel weil es in seiner Absolutheit
des Wahnsinns und der Barbarei, den Mechanismus der Ausgrenzung sehr klar aufzeigt.
Wenn der restliche Text genügt, um klar zu machen was ich meine, kann's natürlich raus.
Im Moment ist es für mich aber noch ok so. Es geht in diesem Abschnitt ja auch nicht
um die Legalisierung sondern um den Status Quo und die direkt und indirekt
praktizierte Abgrenzung, die teilweise auch in die Drogensucht treibt und sie neben der
Abhängigkeit ebenfalls stabilisiert. Das sollte ich wohl noch genauer herausarbeiten.


Interessant finde ich, dass du deine persönliche Position in Bereichen
außerhalb der Gesellschaft siehst. Was bei mir ähnlich ist.

Belustigend finde ich, dass du mir einerseits absprichst meine Meinung
auf Common Sense (GesMVerst) zu fußen. Du andererseits gerade dabei bist
einen Common Sense in der Sache zu definieren.
Hab ich dir das abgesprochen? Dachte ich so eigentlich nicht. Ich habe dem Common Sense
die Gültigkeit abgesprochen, oder wollte es zumindest so ausdrücken. Idealerweise wünsche
ich eigentlich keinen Common Sense, ich wünsche mir situationsbezogenes Nachdenken und keine
verallgemeinerten Standpunkte bzw. Standpunkte die von vielen (auch ohne Nachdenken) geteilt
werden. Gut, wenn durch demokratische Zusammenarbeit ein Konsens entsteht der wirklich
funktioniert, dann nennt es von mir aus auch Common Sense, nur ist dieser Planet und alle
Gesellschaften die darauf existieren doch noch arg weit davon entfernt.

Nun denn, noch nen krasses Teil: Denk mal über gesunden Menschenverstand, Common Sense
etc. im Zusammenhang mit der Todesstrafe nach.
Der gesunde Menschenverstand ist gerade in Bereichen, wo man sich
aufgrund persönlicher Erfahrungen gut auskennt oft sehr hilfreich.
Das hört sich ja fast so an als hätte ich Willkür gefordert, habe ich nicht, falls du das meinst. Die Frage bleibt
aber, ob du bei deinen Betrachtungen über deine Erfahrung auch wirklich die richtigen Schlüsse gezogen hast,
oder ob dir eine potentiell funktionstüchtige Alternative entgangen ist. Darum geht es mir hier: Alternativen entwickeln
und sie auf ihre Tragbarkeit abklopfen. Dabei ist ein Hinweis auf den gesunden Menschenverstand nicht hilfreich
weil es ein "ist halt so" impliziert, solange nicht angegeben wird was dir der gesunde Menschenverstand
denn gerade so zuflüstert.

Zur Frage wie Sucht zustande kommt, spielen sicher soziale Hintergründe,
Aufklärung, Bildung und vor allem auch Chancen auf Ausbildung und
Weiterbildung und positive Lebensplanung eine entscheidende Rolle.
Das meinte ich mit Präposition und Entwicklung. Mir war dann noch der Komplex der Verbote
und Regeln wichtig, welcher z.Zt und meiner Meinung nach mehr Probleme schafft als sie löst.
Also Alternativen entwickeln und aufzeigen oder Informieren können = Gut
Verbieten weil es halt verboten gehört (auch wenn es schützen soll) = Böse.
Die derzeit bei uns gängige Therapiepraxis halte ich für viel zu kurz
gegriffen und dringendst überholungsbedürftig.
Erzähl! Was hängt ? Schlechter Zugang? Miserable Ausführung? Zu wenig Geld? Wir können
kaum die Legalisierung fordern, wenn wir nicht wissen, was auf evtl. Süchtige zukommt.

Der prozentuale Anteil der BtmGler in deutschen Knästen ist viel zu hoch
und unhaltbar.
Was erstmal ganz platt für eine Aufhebung der Prohibition spricht.

Jetzt bliebe noch der Parteibeschluss der LINKEN. Ich finde die habe
nicht mehr alle Tassen im Schrank....

Bitte, lass es.

In der Hoffnung auf fruchtbare Zusammenarbeit
Alfred
Ich wünsche mir weiterhin, dass du die Fragen am Ende des Zusammenfassungs-Textes
einmal beantwortest.
Stefan





Am Sonntag, den 23.10.2011, 15:53 +0200 schrieb Stefan Blanke:

Ich habe mal zusammengefasst wie ich die Situation sehe (in der Mail
mit dem Titel
Zusammenfassung) Die würde ich gerne diskutiert haben. Von dir würde
ich mir z.B.
wünschen, dass du etwas zu meinen Gedanken schreibst wie Sucht
zustande kommt und wie
ein Entzug funktioniert. Kann man das so zusammenfassen? Trifft es die
relevanten Punkte?
Hab ich mal wieder zu viel zwischen den Zeilen gedacht? Wie würdest du
die Fragen am Schluss
beantworten? etc.

In der Hoffnung auf fruchtbare Zusammenarbeit
Stefan





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