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Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik
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[AG-Drogen] Deutschland muss mehr für Gesundheit der Drogenkonsumenten und Abhängigen tun
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- Subject: [AG-Drogen] Deutschland muss mehr für Gesundheit der Drogenkonsumenten und Abhängigen tun
- Date: Fri, 25 Jun 2010 14:40:10 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
- List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>
25. Juni 2010
Deutschland muss mehr für Gesundheit der Drogenkonsumenten und Abhängigen tun
http://gruene-bundestag.de/cms/presse/dok/345/345481.deutschland_muss_mehr_fuer_gesundheit_de.html
Anlässlich des morgigen Weltdrogentages erklärt Harald Terpe, Sprecher für
Drogen- und Suchtpolitik:
Mit der Substitutionsbehandlung für schwer Abhängige und mit Konsumräumen
wurden
in Deutschland wichtige Instrumente eingeführt, um die gesundheitlichen
Risiken
für Drogenabhängige zu minimieren. Für entspanntes Zurücklehnen oder gar
Schulterklopfen besteht jedoch überhaupt kein Anlass.
Die Substitutionsbehandlung wird noch immer durch bürokratische Regelungen
behindert, im Strafvollzug und in ländlichen Regionen ist das Angebot
unzureichend. Statt sich stolz ob des scheinbar Erreichten auf die Brust zu
klopfen, wäre es Aufgabe der Drogenbeauftragten, zügig auf eine
Entbürokratisierung des Betäubungsmittelrechts und eine Verbesserung des
Angebots im Strafvollzug hinzuwirken.
Die vor einem Jahr beschlossene Diamorphinbehandlung wird vermutlich nicht im
nötigen Maße in die Regelversorgung eingeführt werden können, weil der
Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) durch unnötig hohe Anforderungen die Kosten
für die Kommunen in die Höhe treibt. Bis Ende Juni kann die Bundesregierung
dem
Richtlinienbeschluss des G-BA widersprechen und so für praxisnähere
Vorschriften
sorgen.
Gesundheitliche Risiken für Konsumenten und Abhängige entstehen auch durch den
Schwarzmarkt. So gibt es immer wieder Meldungen über gestrecktes Marihuana
oder
gefährliche Zusatzstoffe im Heroin. Der Wirkstoffgehalt ist stark schwankend.
Auch synthetische Drogen unbekannter Zusammensetzung sind auf dem Vormarsch.
Bislang darf beispielsweise in Konsumräumen keine Substanzanalyse des
mitgebrachten Heroins durchgeführt werden. Das ist absurd. Wir haben daher
einen
Antrag in den Deutschen Bundestag eingebracht, mit dem wir Rechtssicherheit
für
die auch Drugchecking genannte Substanzanalyse schaffen wollen. Auf diese
Weise
können die Risiken des Drogengebrauchs in Konsumräumen aber auch in der
Partyszene verringert werden.
- [AG-Drogen] Deutschland muss mehr für Gesundheit der Drogenkonsumenten und Abhängigen tun, Maximilian Plenert, 25.06.2010
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