Re: [AG-Drogen] Bericht Bingen, Aussicht.

[Martin Köster <Martin.Koester AT uni-duesseldorf.de>]

Welche Inhalte konkret? Ich mein was genau sind denn die Forderungen des 
berliner Vorschlags, die über einen gesellschftlichen Konsens hinausgehen?

/Von Alters her ist Rausch Bestandteil jeder Kultur. Diese Tatsache 
erfordert es, sich vorurteilsfrei mit Rauschmitteln auseinander zu 
setzen, um mit einer pragmatischen Suchtpolitik Schaden von der 
Gesellschaft abzuwenden./

Historische Gegebenheiten als Begründung zu verwenden ist nicht selten 
ein Fehler. "Von Alters her ist Sklaverei ein Bestandteil vieler 
Kulturen. Die Tatsache erforder sich damit auseinanderzusetzen und eine 
pragmatische Sklavenpolitik zu machen"...you get the point.

/Die bisherige, repressive, fast einseitig auf Abstinenz abzielende 
Drogenpolitik ist offensichtlich gescheitert: Sie schuf einen 
Schwarzmarkt, der weder Jugendschutz noch Qualitätskontrolle kennt und 
überdies die Rechte von Nichtkonsumenten ignoriert. Die Piraten folgen 
einer auf wissenschaftlichen Fakten beruhenden Suchtpolitik, die durch 
ideologiefreie Aufklärung Eigenverantwortung ermöglicht, 
Risikokonsumenten Hilfe anbietet und Nichtkonsumenten schützt.
/

Das ist die eigentliche Aussage des Vorschlags, nur steht das für mich 
ohne konkrete Handlungsoptionen erstmal im luftleeren Raum. Als 
Einleitung ist das super, nur was für Handlungsoptionen für die nächsten 
10 Jahre leiten sich daraus ab? Was bedeutet das für den 
Cannabiskonsumenten, was für den Fixer, den Medikamentensüchtigen, den 
trockenen Alkoholiker?

/Strafen für lediglich selbstschädigendes Verhalten lehnen Piraten ab./

Afaik ist Drogenkonsum nicht strafbar. Handel und Besitz zum Handel sind 
jedoch nicht nur selbstschädigend und daher strafbar.


Am 18.05.2010 13:30, schrieb Jan Ludewig:
> 2010/5/18 Andi@pp-w<andi AT piratenpartei-wesel.de>:
>    
> > Ich bitte...nein, ich fordere alle Interessierten - besonders die Berliner -
> > auf sich mit all ihren Anliegen, Plänen, Wissen, Kompetenz, Menpower an der
> > richtigen Stelle zu engagieren...und so eine gute Bundes-Drogenpolitik der
> > Piraten mit zu entwickeln...und anschließend auch mit zu tragen.
> >      
> Das versuchten wir, scheiterten (an dieser Liste, um mal ganz
> unpersoenlich zu bleiben)
> und haben halt einfach gemacht. Wir haben keine Lust unsere Zeit an
> uebergrosse Egos
> zu verschwenden, wir wollen Inhalte. Im Endeffekt hat das fuer die Berliner
> Truppe - ich glaube hier auch ohne Absprache fuer alle sprechen zu
> duerfen - zu einem
> sehr entspannten Arbeiten gefuehrt. Dass keiner von uns Interesse an
> einer Karriere
> in der Partei hat, mag dazu beigetragen haben: Wir muessen uns nicht
> profilieren, wir
> koennen uns auf unsere Inhalte verlassen.
>
> jl
> _______________________________________________
> AG-Drogen mailing list
> AG-Drogen AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/mailman/listinfo/ag-drogen
>