ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik
Listenarchiv
- From: "Georg von Boroviczeny" <georg AT von-boroviczeny.de>
- To: "'Mailingliste der AG Drogen'" <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-Drogen] Info zu Bingen
- Date: Mon, 17 May 2010 20:19:15 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
- List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>
Du hast recht, bei einer Freigabe wird es möglicherweise auch zu
Forschung/sauberer Therapie in diesem Bereich kommen (?); so weit ich das
derzeit recherchieren konnte, wird diese Ther.Form aber als nicht
seriös/psychotherapiekonform allgemein abgelehnt und gilt als
'Außenseitermedizin'. Leider Ist der Schaden fakt, damit dieses Thema derzeit
eher 'verbrannt'; ich glaube nicht, dass wir darauf unbedingt bestehen
sollen, wenn es einen größeren Widerstand gibt.
Allgemein zum gemeinsamen Antrag:
Der Antrag der Gruppe um Heidi ist ja in Berlin in's Liquid eingestellt
worden, ich habe unseren dagegen gestellt; derzeit können externe (also ale
außer Berliner Piraten) dort nur fertige Abstimmungen einsehen, keine Anträge
in Diskussion
Daher hier beide Sachen:
Unser Antrag:
Initiative: 'Alternativantrag der AG Drogen: Neue Drogenpolitik'
Diskussion mit den Initiatoren
http://wiki.piratenpartei.de/BE:LiquidFeedback_Themendiskussion/311
Abstimmungsvorlage Anregungen (0) Unterstützer (5+6) Potentielle Unterstützer
(0) Initiatoren (1) Entwurfshistorie (2) Details
Letzter Autor georgberlin at 2010-04-18 11:02:10
Alternativantrag der AG Drogen: Neue Drogenpolitik
Eine Neue Drogenpolitik
Die Piratenpartei Deutschland steht für eine repressionsfreie Drogenpolitik
und will ein Ende der gescheiterten Prohibition. Die Bevormundung der Bürger
verstößt gegen die Grundüberzeugungen der Piratenpartei. Wir lehnen die
sachlich unbegründete Unterscheidung nach legalen und illegalen Drogen ab und
fordern die objektive Bewertung aller psychoaktiven Substanzen.
Notwendige Regelungen im Rahmen einer neuen Drogenpolitik bedürfen der
Einbeziehung aller Bürger in die Gestaltung ideologiefreier und
realitätsorientierter Konzepte. Gesetze, Verordnungen und Abgaberegelungen
dürfen nur zum Schutz vor tatsächlichen Gefahren erlassen werden, nicht
aufgrund ideologischer Argumente.
Wir sehen im Recht zu einem verantwortungsvollen und selbstbestimmten Umgang
mit Rausch- und Genussmittel ein wesentliches Element der persönlichen
Freiheit. Ein einfacher und unzensierter Zugriff auf alle notwendigen
Informationen ist zu gewährleisten. Jeder soll sich der Verantwortung bewusst
sein, Kinder und Jugendliche sachlich über die Gefahren des
Rauschmittelkonsums zu informieren. Ein wirksamer Jugendschutz ist den
PIRATEN sehr wichtig und kann nicht nur durch Reglementierung und Verbote
erreicht werden. Es braucht neue Wege in der Aufklärung, zusammen mit
Schulen, Eltern und den Jugendlichen selbst.
Die Piratenpartei befürwortet die Zulassung bislang illegaler Drogen zu
medizinischen Zwecken. Welche Substanzen zur Behandlung verwendet werden, ist
Sache des behandelnden Arztes und des aufgeklärten Patienten. Es muss
umfassend über die Gefahren aufgeklärt werden, der Patient darf in der freien
Wahl der Behandlung aber nicht eingeschränkt werden.
Einstimmig beschlossen von der AG Drogen in der Sitzung vom 8. April 2010.
Umarbeitung durch die Mitglieder der AG Drogen auf der Sitzung vom 15. April
2010.
Begründung:
es gibt weitere Anträge zu Thema "Drogen", neben dieser den Antrag von Heide,
benny u.A. (Initiative: 'Suchtpolitisches Grundsatzprogramm der
Piratenpartei', auch unter
http:wiki.piratenpartei.de/Antragsfabrik/Drogenpolitisches_Grundsatzprogramm_der_Piratenpartei)
noch einen dritten:
http:wiki.piratenpartei.de/Antragsfabrik/Entkriminalisierung_von_Marihuana/Cannabis
(http://wiki.piratenpartei.de/Antragsfabrik/Entkriminalisierung_von_Marihuana/Cannabis);
als AG Drogen wollen wir eine freie Meinungsbildung fördern und scheuen den
Vergleich nicht.
die AG Drogen lehnt den Begriff 'Suchtpolitik' grundsätzlich ab (sonst sind
unsere beiden Anträge einigermaßen ähnlich): 'Sucht' heißt “krank“ (an sich
genau: "Krankheit"), es gibt keine "Herzinfarktpolitik" (auch wenn Politik
manchmal dem Infarkt näher bringt!), "Kopfwehpolitik" oder
"Beinbruchpolitik", keine "Krankheitspolitik" und eben auch keine
"Suchtpolitik"; dagegen ist die AG sehr wohl der Meinung, dass eine aktive,
realitätsorientierte und die Bürgerrechte achtende Drogenpolitik eines der
zentralen Politikfelder der PIRATEN werden soll.
die Argumentation dazu überlasse ich hier gerne einem der Mitautoren des
Antrags von Heide + benny, Cousto, nachzulesen eben in deren Antrag für
Bingen
(http://wiki.piratenpartei.de/Antragsfabrik/Drogenpolitisches_Grundsatzprogramm_der_Piratenpartei),
Diskussion. Danke Cousto, ich finde, du vertrittst unsere Position genauso
und genauso gut, wie wir.
Bitte nützt für Kommentare, Kritik und anderes die Diskussionsseite. Ich
werde dort noch weitere Links zu unserer Position einstellen.
Georg v. Boroviczeny, Koordinator AG Drogen für diese
Hier der andere Antrag:
Abstimmungsvorlage Anregungen (1) Unterstützer (23+27) Potentielle
Unterstützer (1+9) Initiatoren (2) Entwurfshistorie (1) Details
Letzter Autor heide at 2010-04-17 18:13:10
Suchtpolitisches Grundsatzprogramm der Piratenpartei
Von Alters her ist Rausch Bestandteil jeder Kultur. Diese Tatsache erfordert
es, sich vorurteilsfrei mit Rauschmitteln auseinander zu setzen, um mit einer
pragmatischen Suchtpolitik Schaden von der Gesellschaft abzuwenden.
Die bisherige, repressive, fast einseitig auf Abstinenz abzielende
Drogenpolitik ist offensichtlich gescheitert: Sie schuf einen Schwarzmarkt,
der weder Jugendschutz noch Qualitätskontrolle kennt und überdies die Rechte
von Nichtkonsumenten ignoriert.
Die Piraten folgen einer auf wissenschaftlichen Fakten beruhenden
Suchtpolitik, die durch ideologiefreie Aufklärung Eigenverantwortung
ermöglicht, Risikokonsumenten Hilfe anbietet und Nichtkonsumenten schützt.
Strafen für lediglich selbstschädigendes Verhalten lehnen Piraten ab.
Begründung
Wir wollen zunächst nur die grundsätzliche Haltung der Piratenpartei zur
Suchtpolitik formulieren und den Text kurz halten, da dieser die Grundlage
für ein auf wissenschaftlichen Fakten basierendes, suchtpolitisches
Grundsatzprogramm ist.
Zudem sprechen wir konsequent von Suchtpolitik, weil die Ursache von
Abhängigkeitserkrankungen nicht die gebrauchten Substanzen sind, sondern das
Verhalten des Konsumenten. Die Notwendigkeit, von einer reinen Drogenpolitik
(Fokus auf die gebrauchten Substanzen) zu einer allgemeinen Suchtpolitik
(Fokus auf das Verhalten des Konsumenten) überzugehen, zeigt sich nicht
zuletzt in der Verbreitung nichtstoffgebundener Süchte, wie z.B. Spielsucht,
Kaufsucht oder Magersucht.
Ideologiefreie Aufklärung bedeutet für uns, sich ohne Vorurteile und
erhobenem Zeigefinger mit Sucht auseinander zu setzen.
Wir bedanken uns für die bisher eingebrachte, konstruktive Kritik, freuen uns
auf einen weiteren Meinungsaustausch und begrüßen Eure Mitarbeit.
(bitte diskutiert mit uns im Piratepad!)
Für beide Anträge läuft bereits die Abstimmung; heide ist im Vorstand, auch
andere Unterstützer, diese bringen auch einen Haufen Stimmen per Delegation
mit. Die Abstimmung läuft noch etwa eine Tag, dann könnt ihr auch die
Ergebnisse einsehen: https://lqpp.de/report/be/, dort auf sonstige
innerparteiliche Angelegenheiten · Thema #311 · gehen
Die Initiative 'Suchtpolitik' ist für mich etwas inkonsequent und inkohärent,
da sie mit Rausch und Droge beginnt, um dann zu einer Suchtpolitik (schaut
meine 'Gegenrede' dazu an), die 'Nichtkonsumenten haben was im Antrag zu
suchen? Und auch die nichtstoffgebundenen Süchte sind eher ein komplexes, in
sich unterschiedliches Thema, als dass sie mit stoffgebundenen
zusammengefasst werden sollten.
Dennoch ist die 'Schnittmenge' zwischen heide (die anderen lass' ich mal
raus) und uns sehr groß, es lohnt isch schon, was gemeinsames zu versuchen.
Georg
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-drogen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-drogen-
> bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Andis Rava
> Gesendet: Montag, 17. Mai 2010 19:49
> An: Mailingliste der AG Drogen
> Betreff: Re: [AG-Drogen] Info zu Bingen
>
> Am 17. Mai 2010 19:23 schrieb Georg von Boroviczeny <georg@von-
> boroviczeny.de>:
> > Ich will auch einen allg. med. Teil drinnen haben und versuchen,
> > Berlin davon zu überzeugen, aber nicht bes. viel Gewicht darauf legen
> > (med. Can. Ist wohl demnächst eh kein Thema mehr, ich sehe derzeit
> > auch keine anderen Drogen dort, Opiate sind eh machbar; hier in B.
> > psycholytische Ther. mit Drogen zu 'verkaufen', ist reichlich
> > schwierig, da gerade ein Prozess (4, etwas Jahre für einen Arzt) mit 2
> > Toten dabei vorbei ist)
>
> Zu diesen Toten wäre es nicht gekommen, wären derartige Therapieformen
> besser erforscht und, sofern den herkömmlichen Methoden überlegen,
> anerkannt und die Ärzte entsprechend ausgebildet sowie die benötigten
> Substanzen in medizinisch reiner und standardisierter Form verfügbar.
>
> Grüße, Andis
> _______________________________________________
> AG-Drogen mailing list
> AG-Drogen AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/mailman/listinfo/ag-drogen
- Re: [AG-Drogen] Info zu Bingen, (fortgesetzt)
- Re: [AG-Drogen] Info zu Bingen, Andi@pp-w, 17.05.2010
- Re: [AG-Drogen] Info zu Bingen, Georg von Boroviczeny, 17.05.2010
- Re: [AG-Drogen] Info zu Bingen, Willi Gasser, 17.05.2010
- Re: [AG-Drogen] Info zu Bingen, Georg von Boroviczeny, 17.05.2010
- Re: [AG-Drogen] Info zu Bingen, Andi@pp-w, 17.05.2010
- Re: [AG-Drogen] Info zu Bingen, Georg von Boroviczeny, 17.05.2010
- Re: [AG-Drogen] Info zu Bingen, Andis Rava, 17.05.2010
- [AG-Drogen] Drogentests an Schulen, Richard_Eibl, 17.05.2010
- Re: [AG-Drogen] Drogentests an Schulen, Georg von Boroviczeny, 17.05.2010
- Re: [AG-Drogen] Drogentests an Schulen, Andi@pp-w, 17.05.2010
- Re: [AG-Drogen] Info zu Bingen, Georg von Boroviczeny, 17.05.2010
- Re: [AG-Drogen] Info zu Bingen, Andi@pp-w, 17.05.2010
- Re: [AG-Drogen] Info zu Bingen, , 17.05.2010
- Re: [AG-Drogen] Info zu Bingen, , 17.05.2010
- [AG-Drogen] Abonnierbarer Kalender, Jochen Demmer, 17.05.2010
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