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ag-drogen - Re: [AG-Drogen] NRW-Wahl: Hanfverband empfiehlt Grüne und Linke

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-Drogen] NRW-Wahl: Hanfverband empfiehlt Grüne und Linke


Chronologisch Thread 
  • From: Jan Ludewig <googol.plexed AT gmail.com>
  • To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Drogen] NRW-Wahl: Hanfverband empfiehlt Grüne und Linke
  • Date: Mon, 3 May 2010 11:01:47 -0700
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

2010/5/3 Maximilian Plenert <kontakt AT max-plenert.de>:
>> Die Frage ist auch: THC Pharm = Richard Lee
>> http://articles.latimes.com/2010/mar/25/local/la-me-marijuana-initiative25-2010mar25
>
> Was ich damit meinte ist: Der kalifornische / us-amerikanische Weg der
> Legalisierung funktioniert auch deswegen weil Unternehmer die mit
> medizinischem
> Cannabis Geld verdienen sich auch für eine allgemeine Legalisierung stark
> machen, so weit ich das verstanden habe. Wäre/Ist dies auch in Deutschland
> z.B.
> bei THC Pharm der Fall?

Dass Firmen (egal ob jetzt Pharma oder Broetchen) versuchen ihren
Absatzmarkt zu vergroessern, sehe ich einfach mal als Naturgesetz -
dazu braucht es keine Ideologie. Und das passiert ja auf dem Markt der
verschreibungspflichtigen Medikamente auch schon, wenn auch nicht ganz
so offen wie in den Staaten.

Der Punkt ist, dass in den Staaten ist der Umgang mit
verschreibungspflichtigen Medikamenten ein ganz anderer ist. Da ich
kein Ethnologe bin, kann ich das nur an einigen Beispielen deutlich
machen:
* In Deutschland sah ich noch keine Werbung von Aerzten "komm zu mir,
ich verschreibe dir XY" - in Kalifornien lassen sich die Aerzte extra
fuer Kiffer Visitenkarten drucken....
* In Deutschland ist die medizinische Indikation ausschlaggebend, in
den Staaten nur bedingt (mehr Wahlfreiheit auf Seiten der Aerzte, die
sich dann dem Patientenwunsch beugen). Das fuehrt dann dazu, dass dir
jedes amerikanische Kind aus dem Stehgreif im Schnitt 5
verschreibungspflichtige Medikamente nennen kann, was ich in DE noch
nicht so erlebt habe.
* Eine Freundin, die gerade in Venice Beach wohnt, meinte, dass sie an
jeder Strassenecke von Schleppern angesprochen wird mit "Go legal! Get
your medmj-card now!" - die bringen dich dann zum Arzt und 30min
spaeter bist du "Patient".

Damit war die Verschreibungsfaehigkeit schon eine Quasilegalisierung
und genau das sehe ich in DE anders: Erst wenn du eh schon am
abnippeln bist kannst du in der Pallativmedizin kannst du im
Zweifelsfall mit subjektivem Wohlbefinden argumentieren bis du das
gewuenschte Mittel kriegst.

Und um die Schwarz-/Weissmalerei noch mit einem Grauton zu versehen:
Natuerlich gibt es auch hier "entspannte" Aerzte. Diese bewegen sich
aber deutlich am Rande der Legalitaet und koennen durchaus Stress
kriegen, wenn es jemand darauf anlegt.

Ich hoffe ich habe Deine Frage beantwortet,
jl




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