Re: [AG-Drogen] Programmentwurf des AK_Drogenpolitik_NRW

["Andi@pp-w" <andi AT piratenpartei-wesel.de>]

----- Original Message -----

From: Georg Wurth

To: Liste AT mail0.piratenpartei.de:AG_Drogen

Sent: Tuesday, January 12, 2010 5:23 PM

Subject: Re: [AG-Drogen] Programmentwurf des AK_Drogenpolitik_NRW

Hi Spliff!

Danke für deine ausführliche Antwort.
Das Imageproblem haben die "Drogen-Gruppen" in anderen Parteien zum Teil
auch...
:-)

Ich wünsche jedenfalls viel Glück beim Überzeugen der Parteikollegen.

Spiff Pirat schrieb:
> "Ich kann mir nicht vorstellen, dass der diskussionswürdige Bereich bei den Piraten schon beim Thema Cannabis als Medizin anfängt, da ist ja mittlerweile die SPD fast schon geschlossen dafür."

Naja, ein bisschen übertrieben habe ich da schon, aber immerhin gab und
gibt es langsame und zaghafte Fortschritte, s.
Natürliches Cannabis legale Medizin
http://hanfverband.de/letter/20_03_2009.html#medizin
und
Rösler für Cannabis auf Rezept
http://hanfverband.de/cannabis-blog/archives/102-Roesler-fuer-Cannabis-auf-Rezept.html

Klar geht eure Position darüber hinaus, aber wenn das alles ist, finde ich
es etwas mager, deshalb habe ich das etwas überspitzt.

> "Bei einer Partei, die sich für Bürgerrechte und weniger Überwachung einsetzt, drängt es sich m.E. geradezu auf, wenigstens die Verfolgung von Drogenkonsumenten zu beenden."
>
> Ich halte mal so überhaupt gar nichts davon, die Verfolgung von Drogenkonsumenten zu beenden, wenn das als alleinige Maßnahme daher kommt. Da stiehlt der Staat sich doch nur noch mehr aus der Verantwortung. Im Moment werden illegale Drogen vom organisierten Verbrechen unters Volk gebracht. Das organisierte Verbrechen schert sich einen Dreck um die Qualität des Stoffes, den sie verticken, hat kein Interesse an der Gesundheit der Konsumenten, etc...

Das sehe ich auch so, vollständige Legalisierung ist angesagt, aber so hoch
wollte ich nicht gleich einsteigen, denn..

> Wenn man die Strafverfolgung weiter runterstuft, dann überläßt man dem organisierten Verbrechen noch mehr Einfluß und Kontrolle.
> Eine halbherzige Dekriminalisierung ist weder eine Alternative zur Prohibition noch wird sie den Suchtkranken oder Freizeitkonsumenten weiterhelfen.

... das sehe ich nicht so.
Ich sehe nicht, wieso "das organisierte Verbrechen" noch mehr Einfluss
gewinnen sollte, bloß weil die Konsumenten nicht mehr knüppelhart verfolgt
werden.
Und eine solche Entkriminaliserung würde durchaus den Freizeitkonsumenten
weiterhelfen. Sie würden zwar immer noch keinen sauberen Stoff aus dem
Fachgeschäft bekommen, aber immerhin würden sie nicht mehr verfolgt. Das
wäre schonmal was - und das ist die logische Kompromisslinie, wenn eine
vollständige Legalisierung nicht durchsetzbar ist.

Georg

Ahoi...

...Spiff hat ja schon viele unserer gedanken zu unserer bisherigen arbeit aufgeführt. Und auch ich bedanke mich ausdrücklich auch für jede nicht positive kritik...nur so kommen wir hierbei weiter, bleiben nicht unter uns und bekommen noch mit was die aussenwelt über unser wirken denkt.

Grundsätzlich kann man wohl sagen:

Wir sind bewußt wenig aggressiv vorgegangen...weil wir schlicht erstmal einen fuss in die piratentür bekommen müssen, bevor wir weitergehendes anleihern. Kämen wir gleich mit dem ganz großen Forderungskatalog daher...würden wir ausser kopfschütteln wohl kaum etwas erreichen auf parteitagen.

Gleiches gilt hier sicher genauso für die gesellschaft an sich...schaffen wir es z.b. cannabis zu medizinieschen nutzung zu etablieren (etablieren, nicht nur im wahlkampf davon schwallern --> SPD)...dann ist das ein erster sehr wichtiger schritt. Setzt sich das in den köpfen durch...kann man weiter voran gehen...aber nicht gleich alles mit der großen keule.

 

Politik ist immer die kunst des machbaren...niemals durchsetzung absoluter ziele...(jedenfalls in demokratien)

...da ist immer auch ein stück weit taktik gefragt...behutsamkeit und weitsicht...(;o)

*winx*

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