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ag-bauen-verkehr - Re: [AG Bauen und Verkehr] Gegenseitiges Ausspielen von U-Bahn und Straßenbahnen

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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Re: [AG Bauen und Verkehr] Gegenseitiges Ausspielen von U-Bahn und Straßenbahnen


Chronologisch Thread 
  • From: Pirat René <pirat AT renephoenix.de>
  • To: "Robert Merz (romerz AT gmx.de via ag-bauen-verkehr Mailing List)" <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG Bauen und Verkehr] Gegenseitiges Ausspielen von U-Bahn und Straßenbahnen
  • Date: Sun, 9 Jan 2022 22:40:27 +0100

Moin,

Ich kenne schon die Lage in der Stadt, wo ich wohne. Keine Sorge ;-)

Es ist nur so, dass es auch keinen Sinn macht, die Gebiete von Bramfeld/Steilshoop sowie Lurup nur mit Tram anzubinden. Über Details mag man streiten, klar. Im Hamburger Programm lehnen wir diesen Bau nicht ab, sondern wollen einen anderen Linienverlauf, der nicht über den Single-Point-of-Failure Hauptbahnhof läuft. Plus Stadtbahn. Und nicht dieses Entweder-Oder.

Und wie definiert man Nutzen? Für mich ist auch die Reisezeit ein Punkt - gerade für den übergeordneten Verkehr.

Aber das ist nicht der Punkt: es geht um die Studie der CO2-Amortisierung. Das wird nämlich gerade auch auf Hamburg adaptiert.

Und hier würde ich ungern im Fahrwasser mitschwimmen, die Verkehrsprojekte einzig der CO2-Amortisierung mit halbgaren Rechnungen unterordnen, sondern auch an dem Vor- und Nachteilen einzelner Verkehrsmittel.

vG
rené



Am 09.01.2022 um 22:20 schrieb Robert Merz (romerz AT gmx.de via ag-bauen-verkehr Mailing List):
Ahoi René,
danke für diese Info.
Ahoi Bau- und Verkehrspiraten,
die Hamburger U5 ist ein Multi-Milliarden-Projekt.
Begonnen wird mit einem Abschnitt im Nordosten,
von Bramfeld bis zur Bürostadt City Nord.
Fertigstellung soll lt. Wiki 2028 sein.
Er verläuft weitgehend im Tunnel,
nur 400 m im Bereich einer Station sind oberirdisch.
Allein diese 5,8 km sollen deshalb
1,8 Milliarden Euro kosten.
Macht über 300 Millionen Euro je km Baukosten.
Hinzu kommen die Kosten für die Fahrzeuge.
Betriebshof bereits dabei ?
Planungskosten eingerechnet ?
Wieviel Stadtbahn könnte man dafür bauen?
Etwa das 10-fache an km -
mit insgesamt viel höherem Nutzen.
Deshalb sehe ich diese Baumaßnahme
sehr kritisch.
Und dieser Abschnitt ist weniger als ein Fünftel der gesamten U5.
Bedeutet in der Endabrechnung wahrscheinlich
um die 10 Milliarden Euro Gesamtkosten.
Ist garantiert NICHT bis 2030 fertig
und kann somit nicht bis dann
diese Veränderung der Nutzeranteile bewirken.
Grund für die Realisierung als U-Bahn -
und seit über 50 Jahren Politik GEGEN Straßen- bzw. Stadtbahn -
man will oben dem Auto keinen Platz auf den Straßen wegnehmen.
Es gab "nur" ein extrem teures
Beschleunigungsprogramm für Linienbusse.
Ja, in Berlin wird in der Innenstadt diese Strab-Linie zum Potsdamer Platz gebaut.
Und noch weitere.
Es wurde aber auch die Verlängerung der U5 vom Alex bis Brandenburger Tor gebaut,
wo sie an den vorgezogenen Abschnitt zum Hbf anschließt.
Das U-Bahn-Netz ist in der City schon sehr dicht,
es gibt keine neuen Projekte.
Angedacht höchstens die Anbindung des neuen Baugebietes
auf dem ehem Flughafen Tegel.
Aber auch sehr teuer -
deshalb nicht realisiert für den vorherigen Flughafen.
Obwohl da sehr sinnvoll!
Aber die Verlängerung der U7
von Rudow zum BER
ist NICHT in der ersten Priorität.
Es gibt noch weitere solche Überlegungen für U-Bahn-Strecken,
u.a. ziemlich konkret eine
Verlängerung der U7 am anderen Ende bei Spandau.
Alles Gute fürs neue Jahr
Robert Merz
Beauftragter Bauen und Verkehr
des LaVo B.W. für den Bereich außerhalb der Region Stuttgart.
Wichtiger Hinweis:
Das ist keine Meinungsäußerung der Partei,
nur Fakten und persönliche Meinung.
Meinung der Partei ist nur das vom Parteitag beschlossene Programm.
*Gesendet:* Sonntag, 09. Januar 2022 um 16:55 Uhr
*Von:* "Pirat René" <pirat AT renephoenix.de>
*An:* ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
*Betreff:* [AG Bauen und Verkehr] Gegenseitiges Ausspielen von U-Bahn und Straßenbahnen
Moin,

Ich weiß nicht, ob das hier schon debattiert wurde: In Berlin gab es ja
vor reichlich einem Jahr eine Studie, wo mit stark vereinfachten
Rechnungen aufgezeigt werden soll, dass der beim Bau einer U-Bahn
verursachte CO2 sich erst nach mehr als 100 Jahren amortisiert (wenn man
nur eingesparte PKW-Fahrten und Busfahrten dieses Abschnittes dem
gegenüberstellt). Dem wurde die Tram gegenübergestellt.
Auffallend ist, dass die U-Bahnen meist am Stadtrand Verlängerungen
darstellen (z.B. U7-BER) und die Tram mitten im Zentrum zwischen Alex
und Potsdamer verlaufen soll.

Derzeit gibt es so eine Studie auch über Hamburg. Hier ist die Lage
derzeit so, dass Hamburg inzwischen die einzige Mio-Stadt der EU ohne
Straßenbahn geworden ist und der Öffentliche Personennahverkehr stark
verbesserungswürdig ist. Und nachdem die SPD lange Zeit am Busverkehr
Gelder ohne nennenswerten Effekt versenkt hat, träumt nun unsere
Rot-Grüne Regierung vom Modal-Split-Anstieg von 22% auf 30% bis 2030.
Und Hauptprojekt ist die neue U5.

vG
rené

--
ag-bauen-verkehr mailinglist
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The list homepage: https://lists.piratenpartei.de/sympa/info/ag-bauen-verkehr <https://lists.piratenpartei.de/sympa/info/ag-bauen-verkehr>

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