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ag-bauen-verkehr - [AG Bauen und Verkehr] Fw: Re: [bahn] Mainz ist überall

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Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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[AG Bauen und Verkehr] Fw: Re: [bahn] Mainz ist überall


Chronologisch Thread 
  • From: "Robert Merz" <romerz AT gmx.de>
  • To: "AG Bau Verkehr PP-Bund allg." <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [AG Bauen und Verkehr] Fw: Re: [bahn] Mainz ist überall
  • Date: Tue, 13 Aug 2013 07:24:54 +0200 (CEST)
  • Importance: normal
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>
  • Sensitivity: Normal

FYI
 
Gesendet: Montag, 12. August 2013 um 22:33 Uhr
Von: "Hans-Gerd Öfinger" <hgoefinger AT aol.com>
An: peter-kasten AT t-online.de, bahn AT listen.attac.de
Betreff: Re: [bahn] Mainz ist überall
Hallo,
habe heute rasch mal folgenden Text für das nd verfasst:
 
Der Wahnsinn hat Methode
 
Wie sich die Zeiten ändern. Noch vor einem Jahrzehnt wurde der damalige Bahnchef Hartmut Mehdorn als Star gefeiert. Er sollte die angeblich „verstaubte“ und „marode“ Behördenbahn auf Vordermann bringen, verschlanken und kapitalmarktfähig machen. Für seine Börsenpläne hatte Mehdorn den Blankoscheck von SPD-Kanzler Schröder. Selbst Gewerkschafter priesen damals den Börsengang als willkommenen Zugang zu „frischem Kapital“ für die Infrastruktur. Heute gehört scharfe Kritik an Mehdorn fast schon zum guten Ton.
Die Bahn ist ein privatisiertes Unternehmen, wir haben da nicht reinzureden“, so ein Sprecher von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) auf unsere Anfrage im Jahr 2005. Vorausschauende Bahnpolitik fand nicht mehr statt und wurde an den Berliner Bahntower delegiert. Anstatt sich um den Zustand der Infrastruktur, der Berliner S-Bahn und anderer Unternehmenssparten zu kümmern, baute Mehdorn den Konzern zum „Global Player“ im Logistikbereich aus, der um Vorherrschaft in Europa und der Welt kämpft.
Zu Schröders und Mehdorns Zeiten schwommen Privatisierungskritiker wie das Aktionsbündnis „Bahn für Alle“ jahrelang gegen den Mainstream. Mit Argumenten, Fakten und Zahlen fanden sie zunehmende ein Echo. Auch die SPD-Basis muckte zunehmend auf. Davon unbeeindruckt gab der Bundestag im Mai 2008 grünes Licht für die Teilprivatisierung. Dass es im Oktober 2008 nicht dazu kam, war vor allem der hereinbrechenden Wirtschaftskrise geschuldet. Aus Angst vor heftigen Turbulenzen wies der damalige Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) Mehdorn in letzter Minute an, den Börsengang abzusagen.
Mehdorn schied nach einem Schnüffelskandal 2009 vorzeitig aus. Doch die DB-Manager blieben seiner Linie treu und setzten weiterhin auf Börsenfähigkeit, Rendite und strikte Personaleinsparungen. Erfahrene Fachkräfte wurden nach Hause geschickt, der Nachwuchs vernachlässigt. Die politischen „Aufseher“ im Aufsichtsrat ließen ihnen freie Hand. So war es nur eine Frage der Zeit, bis die Probleme nicht mehr zu vertuschen waren und das Ende der Fahnenstange erreicht wurde. Berliner S-Bahn-Misere, Sommerchaos mit defekten Klimaanlagen, Winterchaos und jetzt die Lähmung des Mainzer Hauptbahnhofs sind nur Glieder einer langen Kette und Spitze des Eisbergs. Nur der Improvisation, Opferbereitschaft, Flexibilität und Disziplin der Eisenbahner ist es zu verdanken, dass vieles doch noch lief. „Die Probleme sind typisch und hausgemacht“, sagt Kathrin Senger-Schäfer, MdB und Bundestagskandidatin der Mainzer LINKEN: „Wenn Dienstleistungen für die Menschen der Profitmaximierung dienen sollen, wirkt sich das immer gegen die Menschen aus.“
Nun fallen Bahnmanagement und politischen Entscheidungsträgern die Probleme auf die Füße. Die scharfe Kritik an den Zuständen und der hektische Aktionismus, den die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und ihr Verkehrsminister und SPD-Landeschef Roger Lewentz jetzt mit dem „Runden Tisch“ an den Tag legen, sollten eines nicht verdrängen: Ihr Vorgänger Kurt Beck fädelte 2008 noch als SPD-Bundesvorsitzender die geplante Bahnprivatisierung mit ein und bekannte sich dazu auch bei der zentralen DGB-Kundgebung am 1. Mai 2008 in Mainz. Dabei steht fest: Ohne grundlegenden Kurswechsel und Abkehr von Privatisierung, Renditestreben und Zerschlagung des Eisenbahnwesens fährt die Bahn weiter an die Wand.
Hans-Gerd Öfinger
 
Hans-Gerd Öfinger
Wiesbaden
Tel. 0611.407653
Fax 03212.1392230
mobil 0173.6528418
hgoefinger AT aol.com
 
-----Ursprüngliche Mitteilung-----
Von: Peter Kasten <peter-kasten AT t-online.de>
An: Bahnliste Alle <bahn AT listen.attac.de>
Verschickt: Mo, 12 Aug 2013 10:10 pm
Betreff: [bahn] Mainz ist überall

 
Die Situation in Mainz ist auch eine gute Vorlage zur Diskussion über die Bahnpolitik anlässlich der Bundestagswahl.
Der Vorstand der DB hat  in seinen vier Jahren seit dem Datenproblem Mehdorn keine Kursänderung vorgenommen, es fehlt eine für die Kunden angemessene Personalaufstockung .Gewinnmaximierung war sein falsches Ziel.
 
Über den Stand und die Ursachen der Zugausfälle:
 
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bahn-raeumt-stellwerk-probleme-in-ganz-deutschland-ein-a-916062.html
 
Dr.Peter Kasten, Höltystr.2, D 37085 Göttingen
Tel 0551-41384






 
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