Re: [Ag-bauen-verkehr] Baustellen auf Autobahnen

[markus.bloch AT piratenpartei-nrw.de (Markus Bloch)]

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kaeptn-nemo AT de-postfach.net schrieb:

>
> Markus Bloch <markus.bloch AT piratenpartei-nrw.de> hat am 1. Oktober
> 2012 um 08:47
> geschrieben:
> > -----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
> > Hash: SHA512
> >
> > Moin,
> >
> > bbb AT chefmail.de schrieb:
> >
> > > Ahoi
> > >
> > >
> > > Am 28.09.2012 08:58, schrieb Andreas Jacob:
> > > > Wie denkt ihr darüber? Ist es sinnvoll in Deutschland ähnlich
> wie in
> > > > Frankreich zu verfahren?
> > > Ich denke schon dass etwas passieren muss wenn es in anderen
> Ländern
> > > wirklich wesentlich schneller geht als hier. Es gab dazu vor ein
> paar
> > > Monaten eine Umfrage und das Thema "leere Dauerbaustellen" wurde
> von
> > > den
> > > Bürgern als eines der wichtigsten politischen Themen ausgewählt.
> Daher
> > > sollte man da schon mal rangehen und Verbesserungspotentiale
> suchen.
> >
> > Wer behauptet, hier Abhilfe schaffen zu können, betreibt polnischen
> > Aktionismus. Die Gründe für "leere Baustellen" habe ich oben schon
> mal
> > genannt.
>
> Diese Gründe sind teilweise aber auch vorgeschoben. Mit irgendwas
> müssen sich
> die Firmen ja schliesslich rausreden.
>

Sehe ich anders. Denn 1. komme ich selbst aus der Baubranche, wenn auch nicht 
aus dem Straßenbau, und 2. war unser Besuch bei Straßen.NRW diesbezüglich 
auch aufschlussreich.

> > > Allein die Umstellung von 2 auf 3-Schicht Arbeit kann aber keinen
> so
> > > großen Unterschied ausmachen wie du beschrieben hast. Es muss
> nicht
> > > immer Nacht-Arbeit sein. Manchmal sieht man auch tagsüber kaum
> > > jemanden
> > > auf der Baustelle. Bei der Auftragsvergabe sollte der Zeitverlust
> der
> > > Bürger als zusätzlicher Kostenfaktor mehr berücksichtigt werden.
> >
> > Die beauftragen Firmen bekommen einen Zeitrahmen gesteckt. Dauerts
> länger,
> > werden Vertragsstrafen fällig. Steckt man den Zeitrahmen knapper,
> wird (mehr)
> > gepfuscht oder es
> wird bei der Arbeitssicherheit gespart.
> Die Baustellen werden ausgeschrieben, also muss jedes bietende
> Unternehmen dies
> in seinem Angebot berücksichtigen.
>

Natürlich kalkuliert der potentielle Auftragnehmer nach den Vorgaben der 
Ausschreibung. Und um dann ein günstiges Angebot abgeben zu können, werden 
Mitarbeiter schwarz und unterhalb des Mindestlohn beschäftigt, oder es werden 
bestimmte Sicherheitsvorkehrungen nicht getroffen, um Zeit und Geld zu 
sparen, der Unterbau wird ein oder zwei Zentimeter dünner, und was weiß ich 
nicht alles.

> Es ist nicht Aufgabe des Auftraggebers, die Arbeitsorganisation des
> Auftragnehmers zu hinterfragen oder vorzuschreiben. Und für den
> Arbeitsschutz
> gibts zuständige Ämter, Kontrollen und ggf. Auflagen.
>

Natürlich, nur sind diese Kontrollen zu selten. Deshalb rechnet sich das ja 
für den Unternehmer, der bis er erwischt wird, hat er genug verdient. 
Statistisch gesehen zumindest.

> > > Außerdem sollte auf langlebige Materialien gesetzt werden damit
> nicht
> > > nach 6 Jahren wieder eine Baustelle an der selben Stelle ist (wie
> bei
> > > der A39 ...).
> >
> > Der Bürger möchte es aber auch leise haben, also wird so genannter
> > Flüsterasphalt verlegt. Der ist leider nicht so haltbar, wie
> "normaler" >
> > Asphalt.
> Dieser Flüsterasphalt wird aber nur an besonders lärmbelasteten
> Stellen verbaut
> (in der Nähe von Orten), wo Schallschutzmauern allein nicht
> ausreichen, nicht
> generell.
>

Natürlich nicht generell. Ich kenne sie örtlichen Gegebenheiten an der A39 
nicht, aber der Wortlaut oben klingt nach Flüsterasphalt.

> > > Beides sind leider Ansätze die zunächst mal zusätzliche Kosten
> > > verursachen, wenn auch keine Unsummen. Finanzierung durch
> Reduktion
> > > von
> > > Autobahn-Neubauten oder Erhöhung der Mineralölsteuer (z.B. auf
> Diesel)
> > > fänd ich aber akzeptabel.
> >
> > Neubauten finden bedingt durch die Finanzlage eh kaum noch statt.
> Eine
> > Erhöhung der Mineralölsteuer sehe ich kritisch, weil Steuern nicht
> > zweckgebunden erhoben werden. Die fließen dann in den allgemeinen
> Haushalt.
> > Wenn, dann muss das über eine Maut als zweckgebundene _Abgabe_
> finanziert
> > werden, die aber nicht ohne Ausgleich für den Autofahrer erhoben
> werden darf.
>
> > Ansonsten kann man sich Auto fahren kaum noch leisten, was aber hier
> einige
> > auf dieser Liste gut finden würden...
> Genau dies ist der Einstieg in ein viel größeres Thema:
> Entschleunigung der Gesellschaft und Mobilität als Umweltgift.
>

Und genau hier ist diese Diskussion für mich beendet...

> Käptn Nemo
>
>
> > > Gruß
> > > Björn

Gruß,
Markus aka Cowboy

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