Re: [Ag-bauen-verkehr] Die Grünen fordern Tempolimit!

[Käptn Nemo <kaeptn-nemo AT de-postfach.net>]

Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Grund sachfremder Gegebenheiten werden von
Autofahrern weniger akzeptiert.
Ausserdem muss nach Möglichkeit eine Begrenzung objektiv nachvollziehbar
sein, dann wird sie auch eher eingehalten.
Da objektiv nicht umsetzbar ist, muss man sich an "für den
durchschnittlichen Autofahrer subjektiv" nachvollziehbar orientieren.

Dazu dürfte z.B eine Geschwindigkeitsbegrenzung an Schulen ebenso gehören
wie ein LKW-Überholverbot an Steigungen.

Auf keinen Fall jedoch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf gut  ausgebauter
gerader Strecke.
Das wird von der Masse der Kraftfahrer als willkürliche Schikane empfunden
und häufig ignoriert.


Bezüglich der Umweltbelastung sollte man mal ausrechnen, wieviel Schadstoffe
pro Zeiteinheit bei den unterschiedlichen Geschwindigkeiten abgesondert
werden. Dann das Raumvolumen, welches in einer festen Zeit (z.B. 1 Minute)
durchquert wird. Und dann die ausgestoßenen Schadstoffe pro Raumeinheit (die
in einer Minute ausgestoßen werden) einmal vergleichen.

Ich mutmaße mal, dass man wird überascht sein wird , wie wenig die
Geschwindigkeitsbeschränkung hier objektiv bringt bzw. dass auch ein
gegenteiliger Effekt, als der erwünschte, dabei herauskommen kann. (Mehr
Schadstoffhinterlassenschaft pro Raumvolumen bei niedrigen
Geschwindigkeiten)

Der Normverbrauch wird bislang ermittelt indem über den CO2 ausstoß auf die
verbrauchte spritmenge zurückgerechent wird.
Umgekehrt könnte man auch über die verbrauchte Speritmenge die
Schadstoffmenge errechnen, da nicht mehr Schadstoffe abgegeben werden können
als im Sprit (bzw. seinen verbrennungsprodukten) enthalten sind.

Ein Auto, welches also Schadstoffe sparen will, muss bei Verdopplung der
Geschwindigkeit einen mehr als doppelt so hohen Verbrauch haben, damit das
langsame Fahren dann pro durchquerte Raumeinheit einen Umweltrelevanten
Effekt hat.

Mir fehlen dazu nur leider die Daten (Schadstoffausstoss pro Zeiteinheit in
den verschiedenen Geschwindigkeitsklassen)


Und Aussagen wie:"Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 120 Kilometern pro
Stunde lasse sich der Kohlendioxid-Ausstoß um bis zu 30 Prozent reduzieren"
sind völlig sinnlos, da verschwiegen wird, gegenüber welchem Ausgangswert.
130km/h? oder 230km/h?

Übrigens ist weniger die absolute Reisegeschwindigkeit für den
Schadstoffausstoss relevant, als die Geschwindigkeitswechsel.
Beim Bremsen wird zusätzlich Feinstaub erzeugt und beim Wiederanfahren stark
erhöhte Emmissionswerte (was man auch an der Verbrauchsanzeige sehen kann)
Das möglichst lange Halten einer einmal erreichten Reisegeschwindigkeit
erzeugt den niedrigsten Verbrauch (Fahren mit Tempomat).


Käptn Nemo 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-bauen-verkehr-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-bauen-verkehr-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von
Der-Commander
Gesendet: Donnerstag, 26. April 2012 06:49
An: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [Ag-bauen-verkehr]Die Grünen fordern Tempolimit!


Ulrich Bär schrieb:
> Der-Commander schrieb:
>> Wie gesagt, diese Monotonie ist meiner nach gefährlicher
> aber was soll man gegen Monotonie machen? Geschwindigkeit kann doch 
> nicht die Lösung dafür sein. Konsequent gedacht wäre es eine kurvige 
> Strecke, die ja automatisch die Geschwindigkeit limitieren würde.
> Ich denke wir bauen Straßen für bestimmte Geschwindigkeiten. Shared 
> Space zeigt dies wunderbar. Aber was heißt dies nun für 
> Hochgeschwindigkeitsautostraßen? Der Rückbau wäre extrem teuer. Wollen 
> wir diese also beibehalten müssen wir auch hohe Geschwindigkeiten 
> beibehalten.

Nur Geschwindigkeit ist sicher nicht die Lösung, sondern eher der Wechsel,
also quasi genau so wie es jetzt ist.... Bereiche mit begründeter
Begrenzung, warum auch immer (weil sich da vielleicht grad der
Nicaraguanische Bratzenbeo sich paart) und andererseits auch wieder Strecken
ohne Limit, so passt man immer wieder auf, auch auf langen Strecken.
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