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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Helmpflicht …

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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Re: [Ag-bauen-verkehr] Helmpflicht …


Chronologisch Thread 
  • From: Thomas Weinert <thomas AT weinert.info>
  • To: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Helmpflicht …
  • Date: Mon, 2 Apr 2012 15:50:09 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Hoi,

>> Nach Deiner Definition müßte jeder der, sagen wir mal mehr als 10 kg
>> Übergewicht hat für seine Gewichtskrankheiten selbst aufkommen. Oder
>> Raucher
>> müßten bei Lungenkrebs alles selbst zahlen.
>
> Man kann auch Äpfel mit Birnen vergleichen.

Für das Argument passt der Vergleich. Es geht ja hier nicht um die
grundsätzliche Verpflichtung und Strafe sondern darum Bedingungen für
medizinische und soziale Hilfeleistung zu fordern.

> Ich weiß nicht, wie egoistisch man sein kann, man denke nur an die
> Angehörigen wie die sich fühlen, wenn ein Helmuffel lebensgefährlich
> verletzt oder gar tot ist, möglicher Weise lebenslanger Pflegefall, weil
> dieser so uneinsichtig ist.

Ja es gibt immer auch indirekt Betroffene. Die Verpflichtungen
schützen jedoch im Normalfall direkt Betroffene - daran müssen sie
gemessen werden. Auch müssen sie eventuellen Nachteilen
gegenübergestellt werden. Ein gutes Beispiel sind die Ausnahmen von
der Gurtpflicht.

> Ich gehe auch so weit, dass ich die Helmpflicht auch für Fahrradfahrer
> einführen würde, weil hier zeichnet sich ab, dass Unfälle mit Helm sehr oft
> ohne größere Kopfverletzungen ausgehen.

Belege diese Behauptung bitte. Aktuelle Studien (basierend auf
statistischen Daten) können keine Wirksamkeit nachweisen.

Dem Unfallrisiko sind außerdem mehrere Punkte entgegenzustellen

* Risikokompensation (durch den Fahrradfahrer selbst und andere
Verkehrsteilnehmer)
* Fitnessförderung (und damit verbunden geringeres Krankheitsrisiko)
* Radverkehrsanteil (Sicherheit durch höhere Anzahl)

> Mag der eine oder andere sagen ein Fahrrad ist nicht schnell, wo
> widerspreche ich schon hier. Auch mit einem Fahrrad lassen sich
> Geschwindigkeiten von 50 oder 60 km/h erreichen.
> Rechnet man noch den
> Aufprall mit einem PKW dazu oder ein einfachen Sturz, dann kann man die
> Kräfte die dort entstehen sich selbst errechnen. Für den Kopf bedeutet das
> dann mal hart gesagt, oft das Ende.

Ganz so viel erreicht der Radfahrer alleine nur bei Abfahrten. Für 50
km/h benötigst du bei 90 Tritten pro Minute schon Rennradentfaltungen
von > 9m. Das ist _sehr_ sportlich.

Du hast recht das diese Geschwindigkeiten bei einem Unfall mit einem
KFZ sehr schnell erreicht werden können. Man nehme einen Radfahrer mit
20 km/h und einen entgegenkommendes Fahrzeug von 50 km/h. Dem wird bei
dem Prüfen von Fahrradhelmen jedoch nicht Rechnung getragen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrradhelm#Normen_und_Pr.C3.BCfverfahren

Der Helm ist nicht einmal für die Geschwindigkeit des Fahrradfahrers
alleine geprüft.

> Es gibt keine vernünftigen oder nachvollziehbaren Argumente, diese
> Helmpflicht abzuschaffen.
> Kein vernünftiger Mensch, kann das wollen.

Bei der Motorradhelmpflicht sehe ich dies genauso. Allerdings ist JEDE
Sicherheitsmaßnahme diskutierbar und bei jeder Maßnahme müssen auch
mögliche Nachteile bedacht werden. Es gibt ja auch eine Ausnahme - in
Fahrzeugen wie der BMW C1 ist der Helm keine Pflicht.

Auf keinem Fall darf ein Verstoß als Begründung herhalten nicht mehr zu
Helfen.

Gruß
Thomas




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