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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Grundsätze piratischer Bahnpolitik

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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Re: [Ag-bauen-verkehr] Grundsätze piratischer Bahnpolitik


Chronologisch Thread 
  • From: Andreas Witte <andreas AT witte-holzkirchen.de>
  • To: pirat.sigi AT siegfried.de, Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Grundsätze piratischer Bahnpolitik
  • Date: Wed, 12 Jan 2011 19:33:28 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Am 12.01.2011 15:57, schrieb Siegfried Schlosser:
Guten Tag


Am Mittwoch, 12. Januar 2011 um 15:32 wurde zum Thema "[Ag-bauen-verkehr]
Grundsätze piratischer Bahnpolitik" geschrieben:

/--[ Zitat ]-------
|> Bitte wiederlegt mir folgende These, sonst mach ich se zur Maxime der
Eisenbahnpolitik :P
I.
These: Die Konzentration des Güterverkehrs auf wenige Strecken hat zu
der Stilllegung vieler durchgängiger Nebenbahnen beigetragen.
yepp

Wir wollen deshalb eine räumliche dekonzentrierung des Güterverkehrs, wo
möglich, um Nebenbahnen weniger abhängig von dem Topf
"Regionalisierungsmittel" zu machen und somit die Stillegungsgefahr bei
geringen Fahrgastzahlen zu senken (da der durchgängige Verkehr weitere
Einnahmen für den Erhalt der Strecke herbringt oder diese ggf. komplett
trägt).
yepp

Weiterhin können durchgängige Nebenbahnen mit für Durchgangsverkehr
tauglicher Ausrüstung (z.Bsp. Elektrifizierung) im Fehlerfall oder bei
einer Blockade einer anderen Strecke sehr wertvoll für die
Verlässlichkeit des schienengebundenen Verkehrs sein.
doppelyepp

Soll eine Verkehrstrennung von schnellfahrendem Personenfern- und
Güterverkehr geschehen, soll, wo möglich, bevorzugt eine parallele
Nebenbahn für den Güterverkehr fit gemacht werden

das bedeutet aber u.U. eine starke Investition in die Infrastruktur, da viele
Nebenbahnen nur noch eingleisig sind und Begegnungs- / Überholungsgleise wenn
überhaupt, dann nur noch für Triebwagen ausgelegt und somit für nen Güterzug
zu kurz sind.
Aber bestimmt bedeutend weniger wie neue Strecken bzw. noch schlimmer neue Schnellfahrstrecken zu errichten.
Und die eingleisigkeit ist für lange Güterzüge auch kein Problem, wenn du den Triebwagen rannimmst und auf dem hinterem Gleis wärend dem Halt des Triebwagens den Güterzug durchholpern lässt. Dürfen halt keine 2 Güterzüge mit Überlänge kommen und sich kreuzen wollen.
und die vorhandene
Strecke durch die bislang durchfahrenen Zentren durch beschleunigende
Maßnahmen aufgewertet werden. Der Ausbau auf mehr als zwei Gleise wie
der Neubau einer Schnellfahrstrecke für den Personenfernverkehr bleibt
wegen deren Aufwand und Kosten letztes Mittel um eine Verkehrstrennung
zu erreichen.
yepp

II.
These: In den Zentren wird nicht mehr Produziert. Der Wageneinzelverkehr
in Ortszentren (Bahnhofsnah) war damit überflüssig. Die neuen
Gewerbegebiete wurden oft aber nur für den LKW erschlossen. Dies geschah
u.a. auch, da Bahnangelegenheiten beim Bund liegen, Straßen hingegen von
Gemeinden und Landkreisen gebaut werden können.
Wir wollen deshalb eine neue Art von Güterverkehr - aber auch dezentral
verladen. Mit technisch relativ simplen Mitteln (800m Gleis,
Schutzweiche, Streckenweiche, Signal, 30x800m Kiesfläche,
Containerstabler, Radlader

, Schutzhütte/Büro

) kann Containerverladung sowie die Verladung
von Schüttgütern, Holz, Gesteinen, ... stattfinden. Der Aufbau solcher
Stationen in der Nähe von Gewerbegebieten oder Bundesstraßen wird neuen
Schwung in den Eisenbahngüterverkehr bringen.
Der Aufbau des neuen Stationsnetzes durch lokal Ansässige Versorger (zum
Beispiel Stadt- / Gemeindewerke) kann den langfristigen Betrieb und die
Auslastung dieser Stationen im Gegensatz zu zentral gesteuerten
Konzernen sicherstellen. Falls die Stationen über einen längeren
Zeitraum nicht ausgelastet sind entstehen auch nur sehr geringe Kosten -

wäre zu prüfen, was ein Containerstapler oder ein ähnliches Gerät kostet,
wenn es rumsteht...


eine Wiederinbetriebnahme ist hingegen augenblicklich wieder möglich,
eine Überbauung ist durch die Randlage finanziell meist nicht
interessant. Damit die Inbetriebnahme solcher Stationen schnell erfolgen
kann sollen Angelegenheiten der Güteranschlüsse auf Gemeinden und
Landkreise übergehen.
yepp

Unberührt von der dezentralen Verladung darf es natürlich weiterhin
große Containerterminals usw. geben.
Also bitte zerlegt mir diese 2 allgemeinen Grundsätze zur Bahnpolitik -
dann kann ich den vielleicht noch etwas "robuster" formulieren.
Gruß
Andreas
\------------------

kann da eigentlich nix zerlegen :-)

Mist.

Punkt 3 würde ich noch gerne ergänzen - der ist vielleicht strittiger:

Da Strecken ohne Oberleitung nur von Importiertem Öl abhängen und somit nur mit einer Kraftquelle zu betreiben sind, sollte die Deutsche Bahn im Eiltempo ihr regelmäßig benutztes Netz vollständig elektrifizieren.
Der Strom kann aus heimischen Kohlebergbau und -kraftwerken oder aus erneuerbaren Energien gewonnen werden und ist somit von internationalen Krisen weitaus unabhängiger. Die Sicherstellung der Transportfähigkeit ist für die deutsche Wirtschaft existenziell.

Punkt 4

Rückbau von Strecken.
Nicht mehr benutzte Strecken wecken oft wegen der Innenstadtlage die Begehrlichkeiten von Kommunalpolitik und Grundstücksspekulaten. Die Unterbrechung der stillgelegten Strecken ist oft irrevesibel.
Zukünftig werden Strecken nicht mehr stillgelegt und zurückgebaut, sondern als "ruhend" definiert. Ein Rückbau findet dabei nicht mehr statt, die Unterhaltung der Strecke wird lediglich eingestellt (was soll schon einem Bahndamm passieren, außer dass schlimmstenfalls die Gleise gestohlen und dem Schrotty verkauft werden?), nachdem Bauwerke (Tunnel gegen betreten zumauern, Brücken so sichern, dass sie niemanden gefährden, zum Beispiel ausheben der Stahlkonstruktion etc.) gesichert wurden. Wenn die ruhenden Strecken innerorts durch Baumaßnahmen unterbrochen werden, so sind Ersatzmaßnahmen im Plan festzuhalten, falls die Strecke reaktviert werden soll. Eine Erhaltungsnutzung der Bauwerke ist anzustreben (Brücken für die Landwirte und Radfahrer, Bahnhofsgebäude als Geschäfte, whatever...).

Erklärung:
Also sprich wenn Ort ABCTOWN das Bahnhofsgelände verwerten will, soll er das tun, aber er muss eine Umgehungtrasse planen und genehmigen lassen, die Grundstücksverwendung festschreiben usw... Damit kann man den Konflikt "Schandfleck Alter Bahnhof" versus "Reaktivierbarkeit" glaub ich gut umgehen. Damit ist auch eigentlich alles klar, wenn wieder Verkehr drauf muss / soll - denn dann muss man i.d.R. eh neue Gleise, neuen Schotter, neue Schwellen verbauen. hier oder dort ein bisschen neuer Damm fällt dann auch nicht mehr ins Gewicht.
Wenn Ort ABCTOWN nun meint die Brücke xyz nicht ausheben zu wollen, sondern als Radweg benutzen zu wollen, dann sollen die halt die Schienen von der Brücke nehmen und nen Radweg draufmachen. Hauptsache die Trasse bleibt "reaktivierbar" - also halt keine Gewerbehalle quer drüberbaun oder so. Wer weiß, wozu man die braucht und wie lang man noch alles mitm LKW machen kann - m.E. nicht mehr ewig.
Ich würde das allerdings nur für regelspurige so Strecken machen.

Gruß
Andreas





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