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ag-bauen-verkehr - [Ag-bauen-verkehr] Fwd: Re: [Piraten Berlin] S-Bahn Berlin nichts geht mehr?

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

[Ag-bauen-verkehr] Fwd: Re: [Piraten Berlin] S-Bahn Berlin nichts geht mehr?


Chronologisch Thread 
  • From: "Pirat.Sigi" <pirat.sigi AT siegfried.de>
  • To: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [Ag-bauen-verkehr] Fwd: Re: [Piraten Berlin] S-Bahn Berlin nichts geht mehr?
  • Date: Sun, 2 Jan 2011 15:42:33 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Ahoi !

auf der Berliner Ml entspinnt sich eine interessante Diskussion, die ich mal
unkommentiert weiterleite...


Dies ist eine weitergeleitete Nachricht
Von : Monika Belz <Loreena1968 AT gmx.de>
An : "Landesverband Berlin (viele Mails)" <berlin AT lists.piratenpartei.de>
Datum : Sonntag, 2. Januar 2011, 15:11
Betreff: [Piraten Berlin] S-Bahn Berlin nichts geht mehr?

===8<=================== Original Nachrichtentext ===================
Am 02.01.2011 13:43, schrieb Deuterium:
> Aktuell fahren 2oo von gut 6oo Viertelzügen der S-bahn Berlin.

> Ganze Streckenäste sind kommentarlos abgetrennt worden vom Netz.

> Wir als Piratenpartei Berlin sollten ein Aktionsbündnis "S-Bahnreform"
> gründen. Aufruf: alle fahren mit der S-Bahn - soweit das überhaupt noch
> möglich ist - und zahlen nicht dafür. Die Leute sollen ihre Abos
> kündigen und keine Fahrscheine ziehen. Stattdessen: Spenden auf das
> Konto der "S-Bahnreform", die Verhaltensregeln propagiert, wie man sich
> verhalten soll, wenn die Kontrolleure in der S-Bahn unterwegs sind (z.B.
> alle weigern sich ihre Fahrkarten zu zeigen). Wenn dann doch die ein
> oder der andere mit Bußgeldern wegen Schwarzfahren belegt wird, dann
> werden die aus den Spenden, die bei der "S-Bahnreform" eingegangen sind,
> beglichen. Und zwar so lange, bis der Senat mit der Bundesregierung eine
> Lösung für das S-Bahn-Desaster ausgehandelt hat.

> Was haltet ihr von der idee,könnte wenn wir es umgesetz kriegen uns
> bekannt machen und nebenbei auch endlich den privatisierungswahnsinn im
> ÖNVP auf die tagesordnung der Politik bringen mit genügend druck um eine
> Nachaltige Lösung zu erreichen.



Ahoi,

Den Umfang der Streckensperrungen kann man auf
http://www.s-bahn-berlin.de/aktuell/2011/001_fahrplanaenderungen.htm
nachlesen. Es sind nicht nur die Einsparungen der Streckenäste, sondern
wie gehabt auch die Kürzung der Züge und die Erweiterung der Fahrtakte,
die uns im Januar das nächste Chaos bescheren werden. Nicht zu
vergessen, dass die Linien S47 und S85 vollständig eingespart werden
(mehr Umsteigen, höherer Zeittakt)

Den Ärger und die Wut der Fahrgäste kann jeder verstehen, der schon
öfters in letzter Zeit zwischen 40 min und 2 h auf eine S-Bahn warten
musste. Den Geldhahn abzudrehen, erscheint als wirksame Maßnahme, wird
eher noch die Problematik verschärfen, statt verbessern. Die Ursachen
sind es, auf die wir uns konzentrieren sollten:

A) Privatisierung

Die S-Bahn-Berlin GmbH ist eine 100 %ige Tochter der DB Regio AG. Es ist
kein Geheimnis, dass die Deutsche Bahn AG gern an die Börse will und
daher einen rigorosen Sparkurs gefahren hat in Sachen Personal und
Technik inkl. deren Wartung. Die Frage wäre, ist es möglich, den ÖPNV zu
gewährleisten und gleichzeitig soviel Gewinn zu machen, dass man seine
Aktionäre befriedigt und dennoch für Fahrgastfreundlichkeit und -service
sorgt. Ich denke die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, das ist bereits
an den Ansätzen zu erkennen, dass eben nicht der Fahrgast im Vordergrund
steht, sondern die wirtschaftlichen Interessen des Mutterunternehmens.

Daher sollten wir als Piraten nicht etwa den Bürgern sagen, zahlt nicht
mehr für die Fahrten, sondern dafür sorgen, dass Möglichkeiten geprüft
werden, die wieder den Einfluss der Stadt auf das Unternehmen
verstärken, es wäre durchaus möglich, dass die S-Bahn-Berlin GmbH
anstatt der anstehenden Regressansprüche der Stadt Berlin dieser Anteile
ihres Unternehmens überlässt, so dass der Einfluss auf die
innerstädtische Verkehrspolitik wieder gegeben ist, momentan steht der
Senat hilflos vor Situation und es scheint als wäre er in dieser
Beziehung handlungsunfähig und wollte nur abwarten.

Was wären die Alternativen, haben wir ein Unternehmen, dass die S-Bahn
übernehmen kann und könne aus der Übernahme auch Vorteile und nicht
weitere Nachteile erwachsen.

B) Transparenz

Die Personalpolitik der S-Bahn-Berlin-GmbH im Zuge der Sparmaßnahmen
dient nur dem Börsengang und nicht den Fahrgästen und schon in gar
keinem Fall ihren eigenen Mitarbeitern. Bei Chaos fehlt die Information,
die Information fehlt, weil man Bahnhofspersonal großspurig eingespart
hat, aber hier keine Alternative gefunden hat, die eine Information der
Fahrgäste dennoch ermöglicht.

Die Wartungsintervalle - das ist schon lang kein Geheimnis mehr - wurden
so gekürzt, dass ein Betrieb wie wir es sehen, eigentlich nicht mehr
möglich ist, hier gehört umgehend und das innerhalb der nächsten Wochen
alle Fakten auf den Tisch, wir haben ein Recht zu erfahren, was in der
S-Bahn-Berlin GmbH in Verbindung mit der Deutschen Bahn AG für Spielchen
gespielt werden, nicht nur das wir als Fahrgäste (wenn ihr dazu gehört)
die Fahrpreise bezahlen, die S-Bahn-Berlin GmbH wird von der Stadt
Berlin für die Dienstleistung bezahlt / unterstützt. Also dieses
Unternehmen erhält öffentliche Gelder und sollte somit zur Transparenz
verpflichtet werden. Hier wären die normalen Angestellten, Techniker,
S-Bahn-Fahrer und nicht die Pressesprecher, Geschäftsführer etc. pp. zu
fragen. Wir wurden im letzten Jahr nur belogen, uns wurde etwas
versichert, wo das Unternehmen selbst wissen musste, dass es nicht
funktioniert. Auch Missmanagement muss folgen haben.

C) Weitere Entwicklung

Von der S-Bahn-Berlin GmbH ist nach dem alle Fakten über die Finanzlage
und die technische Lage des Unternehmens bekannt gemacht wurden, ein
verbindlicher (an Vertragsstrafen gebundener) Entwicklungsplan
vorzulegen, wie die S-Bahn in den Normalbetrieb zurückgeführt werden
kann. Wenn die Technik zu anfällig ist, wenn die eingesetzten Züge nicht
mehr den Anforderungen gerecht werden können, wenn sie einfach zu alt
sind, dann muss das gesagt werden. Warum sagt man uns jetzt dass man nur
200 Wagen zur Verfügung stehen, nach dem man uns doch schon Anfang des
letzten Jahres versichert hat, dass die Störungen im Fahrbetrieb nur
vorübergehend sind. Wenn dieses Unternehmen nicht mehr zu halten ist,
dann muss auch dieser Fakt auf den Tisch und sich die Gesellschafter mit
der Stadt Berlin zusammensetzen, wie, wann und in welchem Umfang man den
Verkehrsbetrieb aufrecht erhalten kann. Es nutzt nichts, sich weiter in
die Taschen zu lügen und damit meine ich nicht nur die S-Bahn-Berlin
GmbH, sondern auch den Senat.

D) Entschädigung

Was bietet die S-Bahn-Berlin GmbH ihren Kunden bisher? Abo-Kunden haben
zwei Monate kostenlos ihren Monatsfahrschein bekommen, ab WE konnte man
mit nur einem Fahrschein den ganzen Tag fahren. Aber das betrifft, nicht
jeden, ein Zeichen wäre die Rücknahme der Fahrpreiserhöhungen per
01.01.2011, ein weiteres Zeichen die Minderung der Fahrpreise für die
Zeit (z.B. ein Fahrschein für den ganzen Tag wie am WE - benötigt keine
Änderung der Fahrkartenautomaten.) in der kein normaler S-Bahn-Betrieb
gewährleistet werden kann. Diese Entschädigung würde allen Kunden der
S-Bahn zugute kommen und nicht nur denen, die einen Abo-Vertrag haben
oder am WE die S-Bahn nutzen.

Ein weiteres Entgegenkommen wäre es, dass seitens der S-Bahn-Berlin GmbH
die Kontrollen entschärft werden und eher in eine Beratung
umfunktioniert werden, am nächsten Bahnhof den richtigen Gebrauch
erklären, z.B. bei ermäßigten Fahrscheinen etc. pp. Ich kann nur 100 %
Leistung fordern = Fahrpreis, wenn ich auch 100 % Leistung bringe =
Beförderung. Eine Erlassung von 50 % der bisheringen Strafen und die
Abschaffung der gegenwärtigen Mahnpraxis mit Androhung eines
Rechtsverfahrens etc. wäre auch überlegenswert.

Bei allem sollte eins klar sein, ein wirtschaftlich orientiertes
Nahverkehrsunternehmen wird immer einen Teil seiner Fahrgäste
benachteiligen, den der keinen Gewinn bringt, so wie jetzt die
Streckenäste aus der Nahversorgung entnommen werden (... die kommen auch
anders ans Ziel...) wurden durch die Deutsche Bahn AG schon im
Nahverkehrsbereich Strecken eingestellt. Wir bzw. der Senat hat die
Wahl, will man die Versorgung der Bevölkerung der Stadt, der Pendler aus
dem Umland und Berlins Gäste gewährleisten oder will man den Aktionären
Renditen versprechen.

Ich bin eher für die Durchsetzung von sinnvollen Forderungen, als den
Aufruf zur generellen Nichtzahlung, die rechtlich problematisch sind und
im Endeffekt auf dem Rücken der Mitarbeiter des Unternehmens
(Kontrolleure etc.) ausgetragen werden. Zu einem Protesttag aufzurufen,
halte ich dennoch für möglich, sollte dann aber mit anderen NGO und
Parteien abgestimmt werden, damit dies nicht nur eine Luftnummer wird
und auch als Protestaktion angekündigt werden.

Moni

P.S. Um Spenden sammeln zu können, sind mehr rechtliche Voraussetzungen
notwendig, als ein guter Gedanke, die Umsetzung der Idee Spendenkonto
S-Bahn-Reform halte ich nicht für durchführbar. Die Ankündigung
Bußgelder aus den Spenden zu begleichen dürfte einer Gemeinnützigkeit
widersprechen, davon abgesehen, kann man nur das ausgeben, was man hat.
Bußgelder sind deutlich höher als Fahrkartenpreise....,
Verwaltungskosten für Anfragen fallen an, reguläre Kontenverbindungen
müssten existieren etc. pp.
_______________________________________________
Berlin mailing list
Berlin AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/mailman/listinfo/berlin
===8<============== Ende des Original Nachrichtentextes =============



--
Mit freundlichen Grüßen
Sigiberlin (Siegfried Schlosser)
Käptn der Crew Witwe Ching
mailto:pirat.sigi AT siegfried.de
--- Begin Message ---
  • From: Monika Belz <Loreena1968 AT gmx.de>
  • To: "Landesverband Berlin (viele Mails)" <berlin AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Piraten Berlin] S-Bahn Berlin nichts geht mehr?
  • Date: Sun, 02 Jan 2011 15:11:32 +0100
  • Envelope-to: pirat.sigi AT siegfried.de
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/mailman/private/berlin>
  • List-id: "Landesverband Berlin \(viele Mails\)" <berlin.lists.piratenpartei.de>
Am 02.01.2011 13:43, schrieb Deuterium:
Aktuell fahren 2oo von gut 6oo Viertelzügen der S-bahn Berlin.

Ganze Streckenäste sind kommentarlos abgetrennt worden vom Netz.

Wir als Piratenpartei Berlin sollten ein Aktionsbündnis "S-Bahnreform"
gründen. Aufruf: alle fahren mit der S-Bahn - soweit das überhaupt noch
möglich ist - und zahlen nicht dafür. Die Leute sollen ihre Abos
kündigen und keine Fahrscheine ziehen. Stattdessen: Spenden auf das
Konto der "S-Bahnreform", die Verhaltensregeln propagiert, wie man sich
verhalten soll, wenn die Kontrolleure in der S-Bahn unterwegs sind (z.B.
alle weigern sich ihre Fahrkarten zu zeigen). Wenn dann doch die ein
oder der andere mit Bußgeldern wegen Schwarzfahren belegt wird, dann
werden die aus den Spenden, die bei der "S-Bahnreform" eingegangen sind,
beglichen. Und zwar so lange, bis der Senat mit der Bundesregierung eine
Lösung für das S-Bahn-Desaster ausgehandelt hat.

Was haltet ihr von der idee,könnte wenn wir es umgesetz kriegen uns
bekannt machen und nebenbei auch endlich den privatisierungswahnsinn im
ÖNVP auf die tagesordnung der Politik bringen mit genügend druck um eine
Nachaltige Lösung zu erreichen.



Ahoi,

Den Umfang der Streckensperrungen kann man auf http://www.s-bahn-berlin.de/aktuell/2011/001_fahrplanaenderungen.htm nachlesen. Es sind nicht nur die Einsparungen der Streckenäste, sondern wie gehabt auch die Kürzung der Züge und die Erweiterung der Fahrtakte, die uns im Januar das nächste Chaos bescheren werden. Nicht zu vergessen, dass die Linien S47 und S85 vollständig eingespart werden (mehr Umsteigen, höherer Zeittakt)

Den Ärger und die Wut der Fahrgäste kann jeder verstehen, der schon öfters in letzter Zeit zwischen 40 min und 2 h auf eine S-Bahn warten musste. Den Geldhahn abzudrehen, erscheint als wirksame Maßnahme, wird eher noch die Problematik verschärfen, statt verbessern. Die Ursachen sind es, auf die wir uns konzentrieren sollten:

A) Privatisierung

Die S-Bahn-Berlin GmbH ist eine 100 %ige Tochter der DB Regio AG. Es ist kein Geheimnis, dass die Deutsche Bahn AG gern an die Börse will und daher einen rigorosen Sparkurs gefahren hat in Sachen Personal und Technik inkl. deren Wartung. Die Frage wäre, ist es möglich, den ÖPNV zu gewährleisten und gleichzeitig soviel Gewinn zu machen, dass man seine Aktionäre befriedigt und dennoch für Fahrgastfreundlichkeit und -service sorgt. Ich denke die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, das ist bereits an den Ansätzen zu erkennen, dass eben nicht der Fahrgast im Vordergrund steht, sondern die wirtschaftlichen Interessen des Mutterunternehmens.

Daher sollten wir als Piraten nicht etwa den Bürgern sagen, zahlt nicht mehr für die Fahrten, sondern dafür sorgen, dass Möglichkeiten geprüft werden, die wieder den Einfluss der Stadt auf das Unternehmen verstärken, es wäre durchaus möglich, dass die S-Bahn-Berlin GmbH anstatt der anstehenden Regressansprüche der Stadt Berlin dieser Anteile ihres Unternehmens überlässt, so dass der Einfluss auf die innerstädtische Verkehrspolitik wieder gegeben ist, momentan steht der Senat hilflos vor Situation und es scheint als wäre er in dieser Beziehung handlungsunfähig und wollte nur abwarten.

Was wären die Alternativen, haben wir ein Unternehmen, dass die S-Bahn übernehmen kann und könne aus der Übernahme auch Vorteile und nicht weitere Nachteile erwachsen.

B) Transparenz

Die Personalpolitik der S-Bahn-Berlin-GmbH im Zuge der Sparmaßnahmen dient nur dem Börsengang und nicht den Fahrgästen und schon in gar keinem Fall ihren eigenen Mitarbeitern. Bei Chaos fehlt die Information, die Information fehlt, weil man Bahnhofspersonal großspurig eingespart hat, aber hier keine Alternative gefunden hat, die eine Information der Fahrgäste dennoch ermöglicht.

Die Wartungsintervalle - das ist schon lang kein Geheimnis mehr - wurden so gekürzt, dass ein Betrieb wie wir es sehen, eigentlich nicht mehr möglich ist, hier gehört umgehend und das innerhalb der nächsten Wochen alle Fakten auf den Tisch, wir haben ein Recht zu erfahren, was in der S-Bahn-Berlin GmbH in Verbindung mit der Deutschen Bahn AG für Spielchen gespielt werden, nicht nur das wir als Fahrgäste (wenn ihr dazu gehört) die Fahrpreise bezahlen, die S-Bahn-Berlin GmbH wird von der Stadt Berlin für die Dienstleistung bezahlt / unterstützt. Also dieses Unternehmen erhält öffentliche Gelder und sollte somit zur Transparenz verpflichtet werden. Hier wären die normalen Angestellten, Techniker, S-Bahn-Fahrer und nicht die Pressesprecher, Geschäftsführer etc. pp. zu fragen. Wir wurden im letzten Jahr nur belogen, uns wurde etwas versichert, wo das Unternehmen selbst wissen musste, dass es nicht funktioniert. Auch Missmanagement muss folgen haben.

C) Weitere Entwicklung

Von der S-Bahn-Berlin GmbH ist nach dem alle Fakten über die Finanzlage und die technische Lage des Unternehmens bekannt gemacht wurden, ein verbindlicher (an Vertragsstrafen gebundener) Entwicklungsplan vorzulegen, wie die S-Bahn in den Normalbetrieb zurückgeführt werden kann. Wenn die Technik zu anfällig ist, wenn die eingesetzten Züge nicht mehr den Anforderungen gerecht werden können, wenn sie einfach zu alt sind, dann muss das gesagt werden. Warum sagt man uns jetzt dass man nur 200 Wagen zur Verfügung stehen, nach dem man uns doch schon Anfang des letzten Jahres versichert hat, dass die Störungen im Fahrbetrieb nur vorübergehend sind. Wenn dieses Unternehmen nicht mehr zu halten ist, dann muss auch dieser Fakt auf den Tisch und sich die Gesellschafter mit der Stadt Berlin zusammensetzen, wie, wann und in welchem Umfang man den Verkehrsbetrieb aufrecht erhalten kann. Es nutzt nichts, sich weiter in die Taschen zu lügen und damit meine ich nicht nur die S-Bahn-Berlin GmbH, sondern auch den Senat.

D) Entschädigung

Was bietet die S-Bahn-Berlin GmbH ihren Kunden bisher? Abo-Kunden haben zwei Monate kostenlos ihren Monatsfahrschein bekommen, ab WE konnte man mit nur einem Fahrschein den ganzen Tag fahren. Aber das betrifft, nicht jeden, ein Zeichen wäre die Rücknahme der Fahrpreiserhöhungen per 01.01.2011, ein weiteres Zeichen die Minderung der Fahrpreise für die Zeit (z.B. ein Fahrschein für den ganzen Tag wie am WE - benötigt keine Änderung der Fahrkartenautomaten.) in der kein normaler S-Bahn-Betrieb gewährleistet werden kann. Diese Entschädigung würde allen Kunden der S-Bahn zugute kommen und nicht nur denen, die einen Abo-Vertrag haben oder am WE die S-Bahn nutzen.

Ein weiteres Entgegenkommen wäre es, dass seitens der S-Bahn-Berlin GmbH die Kontrollen entschärft werden und eher in eine Beratung umfunktioniert werden, am nächsten Bahnhof den richtigen Gebrauch erklären, z.B. bei ermäßigten Fahrscheinen etc. pp. Ich kann nur 100 % Leistung fordern = Fahrpreis, wenn ich auch 100 % Leistung bringe = Beförderung. Eine Erlassung von 50 % der bisheringen Strafen und die Abschaffung der gegenwärtigen Mahnpraxis mit Androhung eines Rechtsverfahrens etc. wäre auch überlegenswert.

Bei allem sollte eins klar sein, ein wirtschaftlich orientiertes Nahverkehrsunternehmen wird immer einen Teil seiner Fahrgäste benachteiligen, den der keinen Gewinn bringt, so wie jetzt die Streckenäste aus der Nahversorgung entnommen werden (... die kommen auch anders ans Ziel...) wurden durch die Deutsche Bahn AG schon im Nahverkehrsbereich Strecken eingestellt. Wir bzw. der Senat hat die Wahl, will man die Versorgung der Bevölkerung der Stadt, der Pendler aus dem Umland und Berlins Gäste gewährleisten oder will man den Aktionären Renditen versprechen.

Ich bin eher für die Durchsetzung von sinnvollen Forderungen, als den Aufruf zur generellen Nichtzahlung, die rechtlich problematisch sind und im Endeffekt auf dem Rücken der Mitarbeiter des Unternehmens (Kontrolleure etc.) ausgetragen werden. Zu einem Protesttag aufzurufen, halte ich dennoch für möglich, sollte dann aber mit anderen NGO und Parteien abgestimmt werden, damit dies nicht nur eine Luftnummer wird und auch als Protestaktion angekündigt werden.

Moni

P.S. Um Spenden sammeln zu können, sind mehr rechtliche Voraussetzungen notwendig, als ein guter Gedanke, die Umsetzung der Idee Spendenkonto S-Bahn-Reform halte ich nicht für durchführbar. Die Ankündigung Bußgelder aus den Spenden zu begleichen dürfte einer Gemeinnützigkeit widersprechen, davon abgesehen, kann man nur das ausgeben, was man hat. Bußgelder sind deutlich höher als Fahrkartenpreise...., Verwaltungskosten für Anfragen fallen an, reguläre Kontenverbindungen müssten existieren etc. pp.
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