Re: [Ag-bauen-verkehr] Alte Gebäude lieber abreißen!

[Andreas Witte <andreas AT witte-holzkirchen.de>]

 Am 10.10.2010 13:14, schrieb Kai F. Lahmann:
> -----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
> Hash: SHA1
>
> Am 10.10.2010 02:50, schrieb Andreas Witte:
> > Zudem: Warum sollte ich, wenn ich beim Amtsgericht mal eben billig ein
> > Haus ersteigere (weils da halt grad günstig ist und ich auch
> > irgendwodrin leben will)
> In der Klammer steckt doch schon der Fehler: In diesen Dingern lebt man
> nicht billig. Wir reden doch gerade von Häusern, die mehr kosten, als
> der Kredit für einen Neubau kostet.
Nein, der Fehler steckt in deiner Logik:
- Geld das ich nicht habe kann ich nicht ausgeben.
- Ich kann nur so weit in die Zukunft mich belasten (z.Bsp. durch 
Kredite) wie diese abgesichert ist.
- Wenn ich mir Geld leihe, zahle ich Zinsen und je länger ich mir das 
leihe, desto mehr muss ich ausgeben...

Daraus entstehen etliche Unwägbarkeiten, die für den Regelfall bedeuten, 
im Haus einfach weiter zu leben und nichts oder nur ein bisschen zu machen.

Zweitens, was in deiner Logik fehlt:
- Wenn ich das Haus abreiße vernichte ich dessen Wert und fange bei null 
neu an.

Drittens:
- Wenn ich das Haus abreiße, weil ich 2500 € sparen kann, und dann die 
2500€ für Kredite und Co., also das neue Haus ausgebe, wie wird das dann 
für mich billiger? Du wirst mir doch zustimmen, dass für mich dann über 
den von dir genannten Zeitraum von 50 Jahren kein Euro mehr im Geldsack 
drinnen steckt. Selbst wenn mir die Bank jetzt einen solchen Kredit 
geben würde, dann wär ich 75!, bevor auch nur 1cent mehr in meiner 
Tasche ist...
> > dass in der Region überhaupt noch wer wohnt
> Dafür muss man den Verkaufswert nach dem Bau einbeziehen.
Nein... Hättest du 1950 die Situation im Dresdner Wohnungsmarkt für 2000 
vorhersagen können???
> > Piraten stehen für Freiheit. Das umfasst auch die Freiheit des Einzelnen
> > sich SELBST zu entscheiden.
> Das ist ja das Dumme am Umweltschutz: Er schränkt die Freiheit des einen
> ein, um die Lebensgrundlage aller zu schützen. Und "das bisschen macht
> doch nichts" gibt es nicht, denn das verträgliche Maß liegt _weit_ unter
> (!) dem, wie derzeit selbst ein selbsternannter "Ökofundi" die Umwelt
> schädigt.
Ähm ja, und um alle zusammen vor Terror sicher zu leben schränken wir ja 
auch nur die Freiheit des einzelnen ein.
Und damit keiner dem Sozialstaat Geld klaut muss die ELENA laufen und 
jedem seine Rechte einschränken...

Damit einen Zwang zum Häuserneubau begründen zu wollen ist m.E. 
lächerlich und zeigt eigentlich mal wieder wie viele Piraten nicht die 
Grundidee hinter "Klarmachen zum Ändern" begriffen haben, sondern 
einfach nur aus anderen Parteien Positionen übernehmen und genau so wie 
alle anderen Parteien arbeiten  und denken würden. Mir wirds echt ganz 
schwindlig, wenn ich an Chemnitz denke... Danach sind wir eine Partei, 
ohne Profil, für alles, was sich gut anhört, gegen alles, was sich 
schlecht anhört, so wie alle anderen Parteien.

Gruß
Andreas