Ahoi,
am Samstag, den 5. Mai findet in Haßloch der zweite Info-Stand von
9-12 Uhr auf dem Marktplatz statt.
Am gleichen Tag ab 14 Uhr findet ein Aktionstag des
Jugendgemeinderats statt, bei dem rechtsradikale Aufkleber entfernt
werden sollen (siehe Artikel).
Ich hatte das falsch in Erinnerung, als ich heute am Stand davon
berichtet habe (ich dachte, es sei vom Aktionsbündnis).
Nichtsdestotrotz werde ich da als Privatperson mitmachen und würde
mich freuen, wenn noch ein paar Piraten das auch so sehen würden.
Von 12 Uhr bis 14 Uhr könnten wir die Zeit bei einem leckeren Essen
überbrücken. Es gibt in Haßloch ziemlich viele Restaurants.
Gruß
DerBär
Hier der Artikel (die zwei großgeschriebenen SS in HaSSloch sind so
im Original aus der Rheinpfalz - das fand wohl einer lustig):
Lokal
Gemeinsam
gegen den braunen Müll
HaSSloch: Jugendgemeinderat plant
Bandcontest
Seit einiger Zeit stören sich viele Haßlocher Bürger an
rechtsradikalen Aufklebern an Straßenlaternen. Auch der
Jugendgemeinderat ärgert sich seit langem über die oft
rassistischen Bekundungen im öffentlichen Raum. Deshalb
veranstaltet er am 5. Mai ab 14 Uhr einen Aktionstag, an dem er
mit möglichst vielen freiwilligen Helfern die im Ort verteilten
Aufkleber entfernen möchte, so ein Ergebnis der
Jugendgemeinderatssitzung am Montag. Der Treffpunkt wird noch
bekannt gegeben.
Das Fußballturnier, das das Gremium am 4. März veranstaltet hat,
war nach Einschätzung der Organisatoren ein voller Erfolg. Rund
200 Fußballbegeisterte hätten an diesem Tag den Weg in die neue
Sporthalle gefunden, 20 Teams traten in zwei Altersgruppen über
den Tag verteilt gegeneinander an. Der Jugendgemeinderat möchte
die Veranstaltung auf jeden Fall wiederholen, es wird zurzeit auch
über ein Mitternachtsturnier im Sommer nachgedacht.
Ebenfalls im Sommer soll ein Beachvolleyball-Turnier stattfinden.
Hierfür werde momentan aber noch ein geeigneter Veranstaltungsort
gesucht, so das Gremium. In diesem Jahr möchte sich der
Jugendgemeinderat auch gerne wieder bei der Andechser Jugendbühne
und dem Open-Air Kino einbringen.
Beim letzten Treffen des Dachverbands aller Jugendgemeinderäte in
Rheinland-Pfalz wurde beschlossen, gemeinsam einen landesweiten
Bandcontest zu veranstalten. Hierfür sollen alle Jugendgremien
zuvor Bandwettbewerbe in ihren Ortschaften veranstalten, um die
Gewinner dann landesweit gegeneinander antreten lassen zu können.
Momentan gibt es Überlegungen, den Haßlocher Vorentscheid auf der
Andechser Jugendbühne auszutragen.
Eine weitere Info: Die Homepage des Jugendgemeinderats soll
voraussichtlich im April online gehen. (ecc)
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Mittelhaardter Rundschau
Ausgabe: Nr.63
Datum: Mittwoch, den 14. März 2012
Seite: Nr.17
"Deep-Link"-Referenznummer: '8762790'
Präsentiert durch DIE RHEINPFALZ Web:digiPaper
----------------------
Weitere Infos der letzten Tage:
Braune
Plakate an zwei Schulen
Hassloch: Auch rechtsextreme
Schmierereien im Dorf - Kommissariat ermittelt
Über 20 Plakate mit rechtsextremem Aufdruck waren gestern morgen
in den jeweiligen Eingangsbereichen sowohl der Realschule plus als
auch des Hannah-Arendt-Gymnasiums (HAG) zu finden. Während die
Schulen die unerwünschte Plakatierung noch am frühen Vormittag
entfernen konnten, ermittelt nun das zuständige Fachkommissariat
der Zentralen Kriminalinspektion Ludwigshafen.
„Rund zwei Dutzend solcher Plakate haben wir an den beiden Schulen
vorgefunden und einige der entfernten Exemplare beschlagnahmt”,
bestätigt der Leiter der Pressestelle des Polizeipräsidiums
Rheinpfalz in Ludwigshafen, Michael Lindner. Auch an einer Brücke
im Bereich Ostumgehung („Holiday-Park-Straße”) und an Leitplanken
hat es laut Polizei rechtsradikale Farbschmierereien gegeben. Das
Fachkommissariat K 12 aus Ludwigshafen, welches sich mit der
Bekämpfung politisch motivierter Kriminalität befasst, ermittelt
laut Lindner nun aufgrund eines eventuellen Anfangsverdachts einer
politisch motivierten Straftat und wegen Sachbeschädigung.
„Wir hoffen, dass das Ganze eine einmalige Aktion bleibt”, sagt
die kommissarische Leiterin der Realschule plus Haßloch in der
Raiffeisenstraße, Monica Hübner: Die mit einer Art Tapetenkleister
angebrachten Plakate seien durch den Hausmeister rechtzeitig vor
Unterrichtsbeginn entfernt worden. Einen speziellen Hintergrund
für die rechte Propagandaaktion schließt sie jedoch aus. So sieht
es auch der stellvertretende Schulleiter am
Hannah-Arendt-Gymnasium in der Viroflayer Straße, Thomas Jung.
„Unsere beiden Hausmeister hatten die ersten beiden Stunden jedoch
kräftig zu tun, die Plakate vollständig von den Glasscheiben zu
entfernen”, sagt er. Die Schule überlege nun, „wie wir angemessen
reagieren können”. Schüler der Oberstufe hätten als spontane Idee
bereits eine schulinterne Aktion gegen rechts in der kommenden
Woche angeregt. Das HAG gehört seit einigen Jahren dem
Schulnetzwerk „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" an.
(stbe)
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Mittelhaardter Rundschau
Ausgabe: Nr.71
Datum: Freitag, den 23. März 2012
Seite: Nr.16
---------------------------------------------
"Euer Hass ist unser Ansporn" (Mittwoch,
28. März 2012)
Schüler und Lehrer des
Hannah-Arendt-Gymnasiums reagieren mit einer Döner-Verkaufsaktion
auf die jüngst an der Schule ausgehängten rechtsradikalen Plakate
Mit der Aktion
"Döner statt rechts" zeigt die Schulgemeinschaft des
Hannah-Arendt-Gymnasiums Flagge gegen rechte Propaganda. 600
Fleischgerichte wurden gestern vom Leistungskurs Sozialkunde der
Klassenstufe 12 in Zusammenarbeit mit der schuleigenen
Toleranzinitiative "Courage AG" auf dem Schulhof zubereitet und
verkauft.
"Der Dönerverkauf ist ist unsere Stellungnahme zu den Plakaten, die
letzte Woche ans Schulgebäude geklebt wurden", sagt der Organisator
Johannes Günther aus dem Sozialkunde-Leistungskurs
. Wie berichtet waren am vergangenen Donnerstag rund zwei Dutzend
Plakate rechter Gruppierungen von bislang Unbekannten am Gymnasium
sowie an der Realschule Plus befestigt worden. "Auf den Plakaten
war ,Spätzle statt Döner" zu lesen", erklärt Günther, von dem die
Idee zum Verkauf der türkischen Spezialität ausging. "Daher lag es
nahe, den Dönerverkauf als Kontrastprogramm durchzuführen. 600
halbe Döner fanden ihre Abnehmer unter den Schülern, die in
Scharen auf den Schulhof kamen.
Die Anregung zu der kurzfristig geplanten Aktion kam im
Sozialkundekurs am Donnerstag morgen, erzählt die Kursleiterin
Stefanie Kexel. "Johannes hat spontan einen Verkaufsstand angeregt
und es gleich dem stellvertretenden Direktor Thomas Jung
vorgeschlagen", so Kexel. Ohne Sponsoren und Unterstützer wäre es
aber nicht möglich gewesen, zwei Döner-Grills mit Gasflaschen und
Zutaten in so kurzer Zeit auf dem Schulhof aufzustellen. "Der Bugday
Dönersalon war gleich nach dem ersten Telefonanruf dabei", berichtet
Günther. Der Haßlocher Dönerladen versorgte die Schüler mit
Küchengeräten, Brötchen und Gewürzen. Das Gemüse spendete der Obst-
und Gemüsehändler Früchte Schroth. Schnelle Hilfe leisteten auch die
Hausmeister der Schule, die am Morgen noch zwei Starkstromadapter
aufgetrieben hatten, um die beiden Drehspieße mit Strom zu
versorgen. Zwei Euro kosteten die orientalischen Köstlichkeiten,
wobei der Preis nur die Kosten decken soll. "Wenn etwas übrig
bleibt, werden wir zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Courage an
der Schule versuchen, den Zug der Erinnerung der Deutschen Bahn nach
Haßloch zu holen", sagt Günther, der konzentriert das Fleisch in
kleinen Stücken vom Spieß trennt.
Er und seine neun Mitschüler haben kleine Anstecker am T-Shirt
befestigt, auf der ein Zitat aus Joachim Gaucks erste Rede als
Bundespräsident steht: "Euer Hass ist unser Ansporn." Während die
Großen den hungrigen Schülern ihre Döner aushändigen, verteilten die
Schüler der "Courage AG" Handzettel und Aufkleber, "um gegen
Diskriminierung in der Schule ein Zeichen zu setzen", wie die
Neuntklässlerin Sophie Strohmeier sagt. "Auch die jungen Schüler
sollen verstehen, was Toleranz bedeutet", sagt ihre Klassenkameradin
Julia Hofmann. Die Arbeitsgemeinschaft wolle das Bewusstsein für
Vielfalt, Toleranz und Demokratie unter den Schülern schärfen und
habe 2008 dafür die Auszeichnung "Schule ohne Rassismus" von der
"Zentrale für Politische Bildung in Rheinland-Pfalz" erhalten, sagt
die AG-Leiterin Gisela Stamer. Die bewusste Abwehrhaltung gegen die
Plakataktion lasse "die Schulgemeinschaft zusammen rücken", ist sich
die Pädagogin sicher. Die aufgeklebten braunen Parolen seien
"einfach unnötig", ergänzt Johannes Günther. (mpk)
-------------------------
|