rlp-neustadt AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kreisverband Mittelhaardt (Neustadt/RLP)
Listenarchiv
- From: Vincent Thenhart <vincent.thenhart AT piraten-rlp.de>
- To: rlp-neustadt AT lists.piratenpartei.de
- Cc: Landesverband Rheinland-Pfalz <rheinland-pfalz AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: [RLP-Neustadt] Mein Brief an Norber Schindler (MdB Wahlkreis 209)
- Date: Wed, 13 Apr 2011 17:39:14 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/rlp-neustadt>
- List-id: "Ortsgruppe Neustadt \(RLP\)" <rlp-neustadt.lists.piratenpartei.de>
Hey,
Vielleicht interessiert es ja ein paar, habe dem Wahlkreisabgeordneten
Norber Schindler für den Wahlkreis 209 Neustadt - Speyer geschrieben.
Thema waren u.a. seine Verweigerung zu Abgeordnetenwatch, sowie die
Einbeziehung von Jugendlichen in seine Politik u.a. durch das
Jugend-Planspiel im Bundestag.
Wenn gewünscht erhaltet ihr auch gerne die Antwort. Über sachliche
Kritik würde ich mich freuen, damit die nächsten E-Mails und Briefe noch
besser werden ;-)
Grüße,
Vincent
P.S. Achtung Wall of Text.
-------- Original-Nachricht --------
Betreff: Offener Brief an Norbert Schindler
Datum: Wed, 13 Apr 2011 17:32:42 +0200
Von: Vincent Thenhart <email AT vincent-thenhart.de>
An: Norbert.Schindler AT bundestag.de
Sehr geehrter Herr Schindler,
Ich schreibe ihnen als mein zuständiger Wahlkreisabgeordneter im
Bundestag. Als politisch Interessierter Jugendlicher führt mein Weg um
an Informationen zu gelangen ins Internet. Portale wie
abgeordnetenwatch.de bieten eine ideale Grundlage um mit seinen
Abgeordneten in Kontakt zu treten.
Auf der Suche nach ihrem Profil musste ich aber leider feststellen, dass
sie bisher keine einzige Frage beantwortet haben. Nach kurzer weiterer
Recherche fand ich folgende Passage auf ihrer Homepage "nehme jedoch
Abstand von der Teilnahme an wenig seriösen (kommerziellen)
Diskussionsforen wie abgeordneten- oder kandidatenwatch.de".
Im Weiteren möchte ich auf dieses eingehen und am Ende noch weitere
Punkte - welche ich eigentlich über Abgeordnetenwatch einbringen wollte
- anmerken.
Sie schreiben Abgeordnetenwatch sei wenig seriös, leider begründen sie
diese Aussage nicht. Für mich als interessierter Bürger bleibt ihre
Erkenntnis also zusammenhangslos im Raum stehen. Wenn der Dienst
unseriös ist wieso wird er dann u.a. durch Landes- bzw. der
Bundeszentrale für politische Bildung gefördert und wieso gehen
öffentlich-rechtliche Sendeanstalten Kooperationen mit diesem ein z.B.
für die Kandidatenchecks zur Landtagswahl?
Auch ist Abgeordnetenwatch doch gar kein "Diskussionsforum", sondern es
werden lediglich Fragen gestellt und beantwortet, welche vorher durch
ein Team sogar gegengelesen werden und mit dem Kodex abgeglichen.
Sollten Fragen oder Antworten geschrieben werden, die gegen den Kodex
verstoßen werden solche nicht mal öffentlich angezeigt. Insofern muss
ich doch annehmen, dass sie sich mit der Materie Abgeordnetenwatch nicht
ausreichend auseinander gesetzt haben.
Zumal sie in der Klammer noch anfügen, dass der Dienst kommerziell sei.
Auch hier fundieren sie ihre Aussage nicht, sondern stellen einfach eine
These ohne Grundlage, an der sich interessierte Bürger informieren
können, auf. Bei meinen Recherchen konnte ich herausfinden, dass
Abgeordnetenwatch vom gemeinnützigen Verein "Parlamentwatch e.V"
betrieben wird, dieser Verein ist spendenfinanziert. Neben dem Verein
steht eine GmbH, die jedoch jegliche Gewinne - sofern überhaupt welche
anfallen - an den gemeinnützigen Verein spenden muss. Diese GmbH besteht
deswegen, damit Politiker aktiv in die Finanzierung miteingebunden
werden können durch z.B. Profilerweiterungen im Wahlkampf. Der
Jahresbericht lässt sich transparent im Internet abrufen, dieser enthält
auch Angaben zur Finanzierung, Einnahmen und zu Ausgaben.
All diese Informationen konnte ich mit einer einfachen Recherche im
Internet und einer kurzen Nachfrage bei Abgeordnetenwatch gelangen.
Wieso schaffen sie dies als gewählter Volksvertreter nicht? Ist es nicht
ihre Aufgabe unkompliziert sich dem Dialog mit dem Bürger zu stellen
ohne sich hinter einer Mauer falscher Tatsachen zu verstecken? Für den
Fall, dass sie sich doch auch einmal ausführlicher über Abgeordnetenwach
informieren möchten, füge ich am Ende der E-Mail einige Links meiner
Recherche an.
Nun zum eigentlichen Thema meiner E-Mail bzw. den Fragen die ich ihnen
eigentlich gerne über Abgeordnetenwatch gestellt hätte, was übrigens
wohl mit weniger Aufwand für sie und auch für mich verbunden wäre.
Wie oben erwähnt bin ich ein Jugendlicher ihres Wahlkreises, einer der
wenigen politisch Interessierten wage ich mal zu behaupten. Das
politische Interesse der Jugendlichen ist - und da werden sie mir wohl
zustimmen - momentan nicht gerade ausgeprägt. Es ist die Aufgabe von uns
allen ebendieses Interesse (wieder) zu erwecken und Jugendlichen die
Politik nahe zu bringen. Als Abgeordneter ist man diesem im besonderen
Maß verpflichtet. Um genau diesen Zustand zu erreichen gibt es Aktionen
wie das Planspiel "Jugend und Parlament" des Deutschen Bundestages. Hier
erfahren die Jugendlichen hautnah wie Politik bei uns gemacht wird und
leben dieses Gefühl für einige Tage.
Ich muss aber leider feststellen, dass von ihnen diesbezüglich keine
Initiativen ausgehen. Von diesem Planspiel habe ich beispielsweise über
einen anderen Abgeordneten beim Microblogging-Dienst Twitter erfahren.
Wieso holen sie die Jugendlichen nicht dort ab, wo man sie erreichen
kann? Es wäre doch die ideale Möglichkeit solche Aktionen z.B. eben auf
Twitter, Facebook oder wenigstens ihrer Website, denn selbst da fehlt
jeglicher Hinweis, zu bewerben. Nehmen sie überhaupt an diesem Planspiel
teil oder lassen sie diese Chance für die Jugendlichen ihres Wahlkreises
verstreichen?
Alles in Allem würde ich mich freuen, wenn man von ihnen im Wahlkreis
mehr hören würde und ein engerer und aktiverer Bürgerkontakt stattfinden
würde. Auf eine Erwiderung ihrerseits würde ich mich freuen, auch wenn
sie mich in Zukunft über solche Veranstaltungen informieren könnten.
Denn für überparteiliche Kommunikation und gemeinsame Zielsetzung bin
ich immer offen.
Mit freundlichen Grüßen,
Vincent Thenhart
[1] http://www.abgeordnetenwatch.de/mehr_ueber_uns-150-0.html
[2] https://www.abgeordnetenwatch.de/finanzierung-632-0.html
[3] http://www.abgeordnetenwatch.de/faq-471-0.html
[4]
http://www.abgeordnetenwatch.de/images/daten/WB_Abgeordnetenwatch_WEB_ES_neu.pdf
Attachment:
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- [RLP-Neustadt] Mein Brief an Norber Schindler (MdB Wahlkreis 209), Vincent Thenhart, 13.04.2011
- Re: [RLP-Neustadt] Mein Brief an Norber Schindler (MdB Wahlkreis 209), StopSecret, 14.04.2011
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- Re: [RLP-Neustadt] Mein Brief an Norber Schindler (MdB Wahlkreis 209), StopSecret, 14.04.2011
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