rlp-info AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Informations-Mailingliste des Piraten-Landesverbands Rheinland-Pfalz
Listenarchiv
[RLP-Info] Patrick Walter ist Direktkandidat der Piraten im Wahlkreis Rhein-Selz/Wonnegau
Chronologisch Thread
- From: Piratenpartei Rheinhessen <rheinhessen AT piraten-rlp.de>
- To: RLP Info <rlp-info AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: [RLP-Info] Patrick Walter ist Direktkandidat der Piraten im Wahlkreis Rhein-Selz/Wonnegau
- Date: Mon, 18 May 2015 18:34:33 +0000
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/rlp-info>
- List-id: Informations-Mailingliste des Piraten-Landesverbands Rheinland-Pfalz <rlp-info.lists.piratenpartei.de>
Am 17.05.2014 stellte die Piratenpartei in Wöllstein ihren Landtagsdirektkandidaten für den Wahlkreis Rhein-Selz/Wonnegau auf. Gewählt wurde der Niersteiner Patrick Walter.
Der 29-jährige Patrick Walter ist Angestellter eines Unternehmens aus der IT-Branche, Vater eines zweijährigen Kindes und seit 2009 Mitglied der Piratenpartei. Seit einem Jahr vertritt er die Piratenpartei im Kreistag des Landkreises Mainz-Bingen und setzt sich dort für eine freiheitliche Netzpolitik und eine offenere Haltung der Verwaltung gegenüber den Menschen vor Ort ein.
“Gäbe es einen Preis für verpasste Chancen in allen politischen Lagen, diese Landesregierung stünde mit Sicherheit ganz oben auf dem Treppchen. Gleichzeitig fand man aber jedes Fettnäppfchen, das sich anbot.” so Patrick Walter. “Wir werden auch 2016 wieder eine geringere Wahlbeteilung haben als 2011, damit muss Schluss sein! Wir müssen endlich dafür sorgen, dass die Menschen sich ernst genommen fühlen, eingebunden werden und ihnen gleichzeitig Ängste nehmen. Vor allem gilt dies in Bezug auf Flüchtlinge und Migranten. Es ist Aufgabe einer Demokratie, Menschen die verfolgt werden und deren Leben bedroht ist, Schutz zu gewähren. Dies kann nur gelingen, wenn zeitgleich die Sorgen der Menschen ernst genommen werden und klare Kante gegen rechtsextreme und rechtpopulistische Gruppen und Parteien gezeigt wird, die Fremdenhass bis hin zu Gewaltexzessen schüren wollen.”
Vehement setzt sich Walter, der sich seit jeher an Demonstrationen und Kampagnen gegen staatliche Überwachung beteiligt, dafür ein, Bürger- und Persönlichkeitsrechte nicht zugunsten eines angeblichen Schutzes vor terroristischen Gefahren aufzugeben. Auch in diesem Politikfeld würden die Sorgen der Bevölkerung missbraucht – von den eigenen Regierungen in Bund und Land.
“Gerade wird die verfassungswidrige Vorratsdatenspeicherung wieder eingeführt, die rot-grüne rheinland-pfälzische Landesregierung schaut dabei im Bundesrat nur zu. Vorratsdatenspeicherung und BND-Skandal zeigen: Unsere Regierungen liefern uns einem Zustand permanenter Kontrolle aus. Damit muss Schluss sein! Neue Überwachungsgesetze und Kontrolltechnologien zerstören unsere Freiheit und Selbstbestimmung. Demokratie lebt durch angstfreie Meinungsäußerung und überwachungsfreie Rückzugsräume. Diese zu verteidigen liegt in der Verantwortung von uns allen! Wir wollen eine freie, demokratische und offene Gesellschaft. Wir wollen Freiheit statt Angst im ganzen Land. Wer überwacht wird, ist niemals frei! “
Als logische landespolitische Schlussfolgerung fordert Walter die Auflösung des rheinland-pfälzischen Verfassungsschutzes und möchte die freigewordenen Haushaltsmittel für politische Bildung einsetzen.
“Nicht erst die Skandale um neonazistische Morde im ganzen Bundesgebiet haben deutlich gemacht, dass das System Verfassungsschutz seinen Namen nicht verdient. Ein Geheimdienst, der fernab jeder demokratischen Kontrolle agiert, mit Feinden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zusammenarbeitet, sie finanziert, ihre Straftaten duldet oder gar dazu anstiftet oder sie vertuscht, schützt unsere Freiheit und Demokratie nicht, sondern gefährdet sie in hohem Maße.
Die Überwachung und Kriminalisierung von politischen Parteien und Gruppierungen gefährdet die Meinungsfreiheit und damit die gesellschaftliche Meinungsvielfalt und Demokratie. Die ausufernden Befugnisse für Geheimdienste widersprechen den von der Piratenpartei geforderten Grundsätzen: Heimliche Informationsbeschaffung, verdeckte Ermittler und das Anwerben von V-Leuten, heimliches Betreten oder Durchsuchen von Wohnungen oder Computern, optische oder akustische Überwachung und Eingriffe in Post und Telekommunikation, Auskunftsbefugnisse gegenüber Dritten und vieles mehr lassen sich parlamentarisch nicht wirksam kontrollieren.
Wir fordern daher die Auflösung des rheinland-pfälzischen Verfassungsschutzes und die ersatzlose Streichung der bisherigen nachrichtendienstlichen Kompetenzen. Die bisher für den Verfassungsschutz bereitgestellten Haushaltsmittel wollen wir der Landeszentrale für politische Bildung zuweisen. Hier soll Demokratiebildung, politische Aufklärung, Präventionsarbeit und die offene Beobachtung politischer Tendenzen zukünftig stattfinden. Diese überparteiliche Arbeit wollen wir ausbauen und ihre Unabhängigkeit gegenüber der Landesregierung stärken. Wenn aus antidemokratischer politischer Haltung Straftaten erwachsen, wollen wir diese polizeilich verfolgt wissen. Wir sind davon überzeugt, dass dies ohne einen Verfassungsschutz wesentlich besser funktioniert.
Rheinland-Pfalz hat, so Walter, noch die Chance, ein Vorreiter in Sachen Zukunftsfähigkeit zu werden und damit den nachfolgenden Generationen eine gesicherte Zukunft zu hinterlassen, dafür brauche es die PIRATEN. Nur diese würden an den Lösungen von morgen arbeiten, statt an den verkrusteten Vorstellungen von gestern festzuhalten.
“Nehmen wir doch zum Beispiel das Problem der Demokratiemüdigkeit und geringer Wahlbeteiligung. Um die demokratische Gesellschaft voranzubringen, bieten wir PIRATEN eine Vielzahl von Ideen an: Unser Ziel ist es, mehr Menschen die Möglichkeit zu geben, sich an der Politik zu beteiligen. Wir wollen, dass alle Menschen unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit bei Kommunal- und Landtagswahlen wählen dürfen. Die einzige Voraussetzung soll sein, mindestens drei Monate in der Gemeinde bzw. in unserem Bundesland zu leben! Weiter sehen wir jedes Mindestalter für Wahlen als reine Willkür an. Deshalb wollen wir das Mindestalter für das aktive Wahlrecht abschaffen. Stattdessen soll jeder Wähler sich vor der ersten Wahlteilnahme selbstständig in das Wählerverzeichnis eintragen. Durch die Abschaffung des Wahlalters wollen wir dafür sorgen, dass die Politik sich in ihren Entscheidungen stärker auf die Nach
haltigkeit für die nachfolgenden Generationen konzentriert. Außerdem wird ein Wahlrecht für Kinder und Jugendliche dafür sorgen, dass sich junge Menschen schon früh in die Politik einbringen und Interesse für die Demokratie entwickeln. Und letzlich halten wir auch die von uns vertretene Abschaffung der 5 % Hürde bei Landtagswahlen für einen Beitrag zur Demokratisierung der Gesellschaft
Dadurch werden auch die Anhänger kleinerer Parteien in der Landespolitik berücksichtigt und neue Ideen in den Landtag gebracht. Bisher ist es so, dass die Anhänger kleiner Parteien nach der Wahl genausowenig vertreten werden wie Nichtwähler. Nicht wenige Verfassungsrechtler teilen unsere Meinung, dass dieser Zustand verfassungswidrig ist.”
- [RLP-Info] Patrick Walter ist Direktkandidat der Piraten im Wahlkreis Rhein-Selz/Wonnegau, Piratenpartei Rheinhessen, 18.05.2015
Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.