ostwestfalen-lippe AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Regionale Liste für OWL (im Nordosten von NRW)
Listenarchiv
- From: "Andreas Rohrmann" <andreas AT rohrmann.com>
- To: Ostwestfalen-Lippe AT lists.piratenpartei.de
- Cc: aktive AT anti-atom-piraten.de
- Subject: [OWL] Achse-des-Friedens? Deutsche Finanzierer von Atomwaffen...
- Date: Thu, 10 Oct 2013 21:02:11 -0000
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ostwestfalen-lippe>
- List-id: Regionale Liste für OWL (im Nordosten von NRW) <ostwestfalen-lippe.lists.piratenpartei.de>
Ahoi.
Vielleicht mal ganz interessant und anregend zum Nachdenken. Wir sind
nicht nur groß im Export von "einfachen" Waffen, nein auch beim
Finanzieren von Atomwaffen...
Greetz Andreas70
Das Geschäft mit der Massenvernichtung - Investitionen deutscher
Banken in Atomwaffenhersteller
Die Anti-Atomwaffenkampagne ICAN
stellt heute weltweit die Studie /Don´t Bank On The Bomb /von IKV Pax
Christi vor. Die Studie nennt insgesamt 298 Finanzdienstleister aus 30
Ländern, die in Unternehmen investieren, die Atomsprengköpfe sowie
Atomwaffen-Trägersysteme (Raketen, Bomber, U-Boote, etc.) entwickeln,
produzieren oder warten. Weltweit wurden Geschäftsbeziehungen zu 27
Herstellern dieser nuklearen Massenvernichtungstechnik in einer
Größenordnung von 235 Mrd. Euro ($314 Mrd.) festgestellt.
Auch acht deutsche Finanzinstitute sind mit insgesamt knapp 7,6 Mrd. in
die Finanzierung von Atomwaffenherstellern verstrickt. Im
internationalen Vergleich nimmt Deutschland nach den USA, Großbritannien
und Frankreich Platz 4 ein.
Nummer Eins ist die Deutsche Bank. Sie unterhält 16 Beziehungen zu
Atomwaffenherstellern in einer Größenordnung von ca. 3,6 Milliarden
Euro. Gefolgt von der Commerzbank, die über Beziehungen zu neun
Atomwaffenherstellern im Umfang von ca. 1,8 Milliarden Euro verfügt. Der
Allianz-Versicherungskonzern, auf Platz 3, verwaltet selbst bzw.
treuhänderisch Vermögenswerte an 12 Atomwaffenherstellern im Umfang von
1,1 Mrd. Euro. Ähnlich hoch ist die Verstrickung der Unicredit-Group, zu
der auch die HypoVereinsbank zählt. Sie unterhält Geschäftsbeziehungen
zu sechs Atomwaffenherstellern im Umfang von gut 1 Mrd. Euro. Einige
öffentliche (Landes-)Banken wie die BayernLB, Helaba und die KfW gehören
ebenfalls -- allerdings in geringerem Umfang - zu den Finanziers dieser
Waffenhersteller.
"Seit der ersten ICAN-Studie vor zwei Jahren hat sich am
Investitionsverhalten deutscher wie internationaler Finanzinstitute
offensichtlich wenig geändert. Sie unterstützen die Atomwaffenindustrie
weiterhin umfassend und in vielfältiger Form", beklagt Jacob Romer,
Koordinator von ICAN Deutschland.
Der Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NVV engl. NPT),
den Deutschland unterschrieben hat, fordert dazu auf, alle Anstrengungen
zu unternehmen, um die Gefahr eines Atomkrieges abzuwenden.
"Wenn Deutschland das Ziel "Global Zero" (atomwaffenfreie Welt) bei der
nuklearen Abrüstungspolitik ausruft, sollten dies auch deutsche
Finanzdienstleister in Bezug auf Investitionen in die Hersteller von
Nuklearwaffentechnologien tun", fordert Thomas Küchenmeister von Facing
Finance, einer deutschen ICAN-Mitgliedsorganisation. Küchenmeister
betont, mit Hinweis auf den " ertrag ber die Nichtverbreitung von
ernwaffen" (NVV), dass der NVV-Artikel VI jeden Vertragsstaat dazu
verpflichte, zur allgemeinen und vollständigen nuklearen Abrüstung
beizutragen.
Auch deutsche Unternehmen sind den Recherchen zufolge an der Herstellung
von Atomwaffensystemen beteiligt. Neben Raketenproduzent EADS
(Staatsbeteiligung Deutschland 10,2%) gilt ThyssenKrupp (ThyssenKrupp
Marine Systems / TKMS) als Hersteller von atomwaffenfähigen U-Booten.
TKMS wird aktuell für die Lieferung von drei U-Booten der
Dolphin-II-Klasse an Israel kritisiert, die auch mit atomwaffenfähigen
Marschflugkörpern ausgestattet werden können.
"Deutsche Finanzdienstleister m ssen aufhören, Unternehmen zu unterst
tzen, die Atomraketen oder atomwaffenfähige U-Boote herstellen oder
instand halten. Sie müssen z.B. EADS und TKMS den Geldhahn definitiv
zudrehen. Jeder Cent für solche Mischkonzerne erhöht das Risiko, dass
diese ultimativen Massenvernichtungswaffen künftig noch einmal
eingesetzt werden", erörtert Barbara Happe von der Umwelt- und
Menschenrechtsorganisation urgewald. "Auch Bank- und
Versicherungskund/innen müssen bei ihren Finanzanlagen und ersicherungen
auf Investitionen in Atomwaffenhersteller verzichten!"
Rückfragen und Interviews:
-Thomas Küchenmeister, Koordinator Facing Finance (Mitglied ICAN
Germany), +49 (0)175-49 64 082
-Regine Richter, urgewald, +49 (0) 30-28482270
-Jacob Romer, Koordinator ICAN Germany +49 (0)151 6516 7288
- [OWL] Achse-des-Friedens? Deutsche Finanzierer von Atomwaffen..., Andreas Rohrmann, 10.10.2013
Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.