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nrw-wuppertal - Re: [NRW-Wuppertal] Fwd: WG: [Keinen-platz-fuer-nazis] Der antifaschistische Gegenprotest trifft sich am 24.3 um 12:30 Uhr auf dem Langerfelder Markt.

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Re: [NRW-Wuppertal] Fwd: WG: [Keinen-platz-fuer-nazis] Der antifaschistische Gegenprotest trifft sich am 24.3 um 12:30 Uhr auf dem Langerfelder Markt.


Chronologisch Thread 
  • From: arnim <arnimvherff AT wuplug.org>
  • To: Stefan Kottas <stefan.kottas AT piratenpartei-nrw.de>, nrw-wuppertal AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [NRW-Wuppertal] Fwd: WG: [Keinen-platz-fuer-nazis] Der antifaschistische Gegenprotest trifft sich am 24.3 um 12:30 Uhr auf dem Langerfelder Markt.
  • Date: Wed, 28 Mar 2018 14:12:31 +0200
  • Authentication-results: mail.intern.piratenpartei.de (MFA); dkim=neutral reason="invalid (public key: DNS error: SERVFAIL)" header.d=wuplug.org

Grüß Dich Stefan.

Denk bitte nochmal darüber nach: Nazis nicht entschieden entgegen zu treten und sich von ihnen den Terminkalender diktieren zu lassen sind einfach zwei verschiedene Paar Schuh. (Randbemerkung: Es ging um eine angemeldete Demo von 5-10 Personen. Muß man jetzt jedem Nazistammtisch physisch entgegen treten? Ideell und propagandistsisch natürlich, aber persönlich vor Ort?)

Wenn es die veröffentlichte Meinung und Volksverdummung für richtig hält zu berichten, dann tut sie es, unabhängig von Aktionen der Demokraten. Schau dir die AfD an - ewig kritische Berichterstattung und dennoch Wachstum. Für die AfD war wichtig, daß berichtet wurde/wird, egal mit welchem Tenor. Denn das Bild bei der Wählerschaft hat sie dann über die sozialen Medien - insbesondere Fratzenbuch - in ihrem Sinne "richtig" gestellt. In politikwissenschaftlichen Studien spricht man folglich bei der AfD inzwischen von der ersten echten Internetpartei - meint "Partei im und durch das Internet", nicht als Partei, die das Internet zum Inhalt hat. Als für sie schönes Nebenergebnis hatte die Berichterstattung zur Folge, daß sich die Athmosphäre des gesellschaftlichen Diskurses in ihre Richtung verlagerte - die wöchentlichen Schwatzrunden im öffentlich-rechtlichen Dummfunk liefern Beispiele am laufenden Band. Dabei hilfreich waren "antifaschistische" Aktionen, wie beim G20-Gipfel in Hamburg. Die berechtigte Globalisierungskritik fiel hinten runter und findet in der Staatspropaganda nicht mehr oder nur "nachts um 3" statt. Das Entgegentreten nach dem Terminkalender der Nazis macht nur dann Sinn, wenn man in der Lage ist die Berichterstattung darüber zu "steuern".

Ich erinnere mich noch an den Gegenprotest gegen den Naziaufmarsch in Wuppertal 2011: Auf dem Kirchplatz in Elberfeld eine eindrucksvolle Kundgebung von CDU (sic!) bis Linke und die Piraten mittenmang. OB, Landesminister, DGB, usw.... Dann suchten Teile dieses Protests, darunter auch Piraten die in den folgenden Jahren zur Zersetzung der Partei maßgeblich beitrugen, die direkte Konfrontation und bekamen sie natürlich mit den zum Bürgerkriegsmanöver bereiten und vor Ort befindlichen Prügelbrigaden der Polizei. Einige superclevere "Antifaschisten" schafften es sogar, das braune Pack mit Flaschen zu bewerfen, denen somit die Möglichkeit gegeben wurde, sich als verfolgte Unschuld auszugeben, was sie weidlich ausnutzten.

Preisfrage: Wie wurde dieser Tag dann in den Medien wieder gegeben? Was kam in der Berichterstattung vor und was nicht?

Zweite Preisfrage: Wie hat sich das auf das Bündnis Wuppertal gegen Rechts ausgewirkt?

Ergo: Es braucht gar nicht der Eindruck zu entstehen die Nazis seien in der Überzahl (auch die kennen das Konzept einer Kaderpartei, nennen es nur anders), es reicht, wenn sie den Eindruck hinterlassen, daß sie die "ordentlichen Bürger" sind. Und über diesen Umweg werden sie langfristig tatsächlich zur Mehrheit - nicht nur scheinbar.

Darum mein Vorschlag: Unhabhängig vom Terminkalender der Braunen auf breiter Basis eine große Kundgebung gegen Rechts organisieren, um den Standpunkt der Bürgerschaft (mal wieder) klar zu machen. Hintergedanke: Vielleicht lassen sich die Braunen ja sogar mal umgekehrt den Termin diktieren und rufen zur Gegendemo. Dann wären sie die Störenfriede und wüden vielleicht sogar noch aufzeigen, welch lächerlich kleiner Haufen sie sind.

Anmerkung zum Absatz mit dem Holocaust: Dafür braucht man keine Gegendemo, unauffällig und gewissenhaft dokumentieren und zur Anzeige bringen. Unser Strafgesetzbuch kennt da einige brauchbare Paragraphen. Wenn man das sinnvoll angeht und publizistisch geschickt begleitet, wird jede Staatsanwaltschaft dankbar für leicht geerntete Lorbeeren sein.

Gruß Arnim

PS: "Wenn wir nicht wollen, dass menschenverachtendes Verhalten gesellschaftsfähig wird" - hmmm, ist es doch schon: Geh mal aus Fußgänger gerade durch diese Stadt... Selbst in ausgewiesenen Fußgängerzonen bist Du nicht sicher davor von Zivilpanzern (aka Autos) bedrängt, bedroht und gefährdet zu werden.

Am 27.03.2018 um 15:30 schrieb Stefan Kottas:
Bevor ich es vergesse: Kommenden Donnerstag treffen wir uns im Hayat.


Wenn wir nicht wollen, dass menschenverachtendes Verhalten gesellschaftsfähig
wird und sich die Geschichte wiederholt, müssen wir entgegentreten, egal,
wann und wo und ob es sich um Einzelpersonen oder Gruppen handelt.

Wenn jemand z.B. Holocaust verherrlichende Sprüche raushaut, dürfen wir uns
nicht sagen, dass wir jetzt lieber schweigen, weil wir uns ja nicht diktieren
lassen wollen, wann wir gegen Nazis Flagge zeigen.

Wenn man Nazis - auch Kleinparteien - nicht mehr konsequent entgegentritt,
erobern diese schnell das Zentrum der Städte und die Schlagzeilen der
Nachrichten und es entsteht der Eindruck, dass die nationalistische Gesinnung
bzw. die Nazis in der Überzahl sind (z.B. PEGIDA in Dresden). Und das würde
die Nazis dann stärken.

Piratige Grüße
Stefan

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: nrw-wuppertal-request AT lists.piratenpartei.de
<nrw-wuppertal-request AT lists.piratenpartei.de> Im Auftrag von arnim
(arnimvherff AT wuplug.org via nrw-wuppertal Mailing List)
Gesendet: Dienstag, 27. März 2018 13:42
An: nrw-wuppertal AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [NRW-Wuppertal] Fwd: WG: [Keinen-platz-fuer-nazis] Der
antifaschistische Gegenprotest trifft sich am 24.3 um 12:30 Uhr auf dem
Langerfelder Markt.

Aha, die Nazi-Minipartei muß sich wieder wichtig machen. Damit das
funktioniert und erfolgreich ist, müssen wir natürlich auf die hingehaltene
Karotte reagieren und wie ein Esel hinterher trotten...

Es ist sicherlich mal wieder angezeigt, daß die breite, demokratische
Stadtgesellschaft ein Zeichen gegen Extremismus setzt. Allerdings sollte sie
das aus eigener Kraft organisieren und sich nicht von den Bekämpften die
Termine diktieren lassen!

Gruß und schöne Feiertage

Arnim

PS: Sind die Nazis nur am Samstag in Langerfeld und wenn ja, wo sind sie zu den anderen
Zeiten?<strike>??????????</strike>


Am 23.03.2018 um 09:35 schrieb Pirat Olli:
Ich leite den Demoaufruf mal in die ML. Ich plane, um 12:30 Uhr da zu
sein.

mfG
Olli




-------- Originalnachricht --------
Betreff: WG: [Keinen-platz-fuer-nazis] Der antifaschistische
Gegenprotest trifft sich am 24.3 um 12:30 Uhr auf dem Langerfelder Markt.
Datum: 2018-03-21 10:49

VON: keinen-platz-fuer-nazis-bounces AT listen.tacheles-sozialhilfe.de
[mailto:keinen-platz-fuer-nazis-bounces AT listen.tacheles-sozialhilfe.de]
IM AUFTRAG VON b.
GESENDET: Mittwoch, 21. März 2018 10:43
AN: Basta!-Listen
<keinen-platz-fuer-nazis AT listen.tacheles-sozialhilfe.de>
BETREFF: [Keinen-platz-fuer-nazis] Der antifaschistische Gegenprotest
trifft sich am 24.3 um 12:30 Uhr auf dem Langerfelder Markt.

Nazis am Samstag in Wuppertal-Langerfeld!!!!!

Nazis haben für den Samstag 24. März ab 13.00 Uhr eine Kundgebung auf
dem Langerfelder Markt in Wuppertal angemeldet.

Hinter der Anmeldung steckt die Nazi-Minipartei "Die Rechte" um Kevin
Koch, der sich wieder wichtig machen muss.

Sie haben 5-10 Teilnehmer angekündigt. Wahrscheinlich wollen sie für
den Naziaufmarsch am 14. April in Dortmund "mobilisieren".

Der antifaschistische Gegenprotest trifft sich um 12:30 Uhr auf dem
Langerfelder Markt.

Kommt alle - keine Nazis in Langerfeld und anderswo!!!


--
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