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nrw-solingen - Re: [NRW-Solingen] Gegendarstellung zum Artikel im ST vom 13.7.2012 "Aufregung am Pfaffenberg"

nrw-solingen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der Piraten aus Solingen

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Re: [NRW-Solingen] Gegendarstellung zum Artikel im ST vom 13.7.2012 "Aufregung am Pfaffenberg"


Chronologisch Thread 
  • From: Jens Priesnitz <jens.priesnitz AT gmx.de>
  • To: Mailingliste des Piraten aus Solingen <nrw-solingen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [NRW-Solingen] Gegendarstellung zum Artikel im ST vom 13.7.2012 "Aufregung am Pfaffenberg"
  • Date: Fri, 13 Jul 2012 21:27:56 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-solingen>
  • List-id: Mailingliste des Piraten aus Solingen <nrw-solingen.lists.piratenpartei.de>

Ahoi Gerd, 

Dann bin ich ja mal gespannt was da für eine Reaktion kommt. 


Mit freundlichen Grüßen

Am 13.07.2012 um 19:56 schrieb Gerhard Raeder <piratgerd AT gmail.com>:

offener Brief von Gerhard Raeder, Pfaffenberg 13, 42659 Solingen

An die Herren Verleger des Solinger Tageblatts
Bernhard und Michael Boll
Mummstr. 9
42651 Solingen


Artikel vom 13.7.2012 "Aufregung am Pfaffenberg"

Sehr geehrte Herren Boll,

ich möchte meiner Befremdung über die journalistische Leistung Ihrer Redakteure
Meurer und Theißen-Speich Ausdruck verleihen. Insbesondere beschwere ich mich
über den abgegebenen Kommentar von Herrn Meurer in der Rubrik "Guten Morgen".

Mit ein klein wenig Recherche wäre es möglich gewesen, den Wahrheitsgehalt der
"Gerüchte" am Pfaffenberg zu überprüfen. Warum hat das ST nicht den Käufer,
Herrn Semih Karatas vom MSK Pflegeteam GmbH, Grünbaumstr. 2, 42659 Solingen,
befragt? Dann wäre wohl schnell herausgekommen, dass es sich nicht um ein
Pflegeheim für Türken, sondern um ein Heim für alle pflegebedürftigen Menschen,
insbesondere auch deutsche, handelt.

Ich möchte festhalten, dass es am Pfaffenberg einzig um die fehlende Verkehrsinfrastruktur
und die mögliche gewerbliche Nutzung eines Gebäudes im Landschaftsschutzgebiet geht.

Sicher aber ist, dass kein Anwohner des Pfaffenbergs irgend einen Einwand gegen
einen türkischen Betreiber geäußert hat, wie in dem Artikel "einem Einwohner"
untergeschoben wird. Warum werden keine Namen genannt, wie es üblich ist?
Überhaupt scheint der Artikel auf Grund des Anrufs eines anonymen Informanten
entstanden zu sein, der den Pfaffenberg-Anwohnern fremdenfeindliche Tendenzen
unterstellen will. Die Aussage, dass es einen entsprechenden Anruf gab, ist von
Frau Theyßen-Speich gegenüber Herrn Frink getätigt worden.
Einen seriösen Zeitungsbericht schreibt man aber nicht nach einer solchen Quelle
ohne eigene Recherchen, wenn man nicht die Integrationsarbeit der Stadt Solingen
zerstören will.

Es wird eine Unterschriftenliste gegen ein Heim erwähnt. Diese Liste mit einem derartigen
Sujet existiert überhaupt nicht. Mit etwas Recherche hätte man herausgefunden, dass
lediglich eine kollektive Anfrage gemäß Landesinformationsgesetz an die Stadt heran-
getragen worden ist und von Herrn Hoferichter auch zufriedenstellend beantwortet wurde.
Vielleicht wollten die Redakteure aber lieber ein Feuerchen schüren.

Heuchelei und Zynismus ist es deshalb, wenn Herr Meurer den "miesen Unterton" verurteilt,
den der Ausdruck "türkisches Seniorenheim" hervorruft.
Es ist vielmehr der Herr Meurer selbst, der diesen Ausdruck geprägt hat. Am Pfaffenberg
ist diese Bezeichnung nie gefallen, da ja auch das Vorhaben des Herrn Karatas als
offene Einrichtung bekannt ist.

Insofern verletzt Herr Meurer einige Grundsätze des Deutschen Presserates und
ich werde eine Beschwerde beim Presserat wegen des Versuchs der Verhetzung
gegen ihn einleiten.

Ferner wird in dem Artikel berichtet, dass gestern, also am 12.7., eine Versammlung
stattgefunden hätte.
Auch das ist wieder völlig falsch. Tatsache ist, dass seit 9 Jahren an jedem 1. Donnerstag
im Monat ein Stammtisch der Pfaffenberger stattfindet. Der letzte war vor einer Woche, am 5.Juli.
Dort wurde unter vielem anderem auch über die Zukunft des Naturfreundehauses gesprochen.
Die angebliche Versammlung ist also wieder nur Stimmungsmache ohne Hintergrund.

Das abgebildete Verkehrsschild am Anfang des Pfaffenberges steht dort schon mindestens
seit 1965, das hätte eine kurze Befragung eines dortigen Anwohners ergeben.
Ein Foto vom August 1997 hänge ich an, zumindest ist hiermit das Schild dokumentiert.
Aber in dem Artikel soll ja wohl der Eindruck erweckt werden, dass die Pfaffenberger selber
über Nacht das Schild angebracht hätten.
Das wird durch den Satz "Die Stadt weiß nichts von dem Schild" suggeriert.

Überhaupt ist immer nur von Gerüchten die Rede, wenig von recherchierten Fakten.
So schreibt man im Boulevard-Journalismus, im ST war ich das bisher nicht so gewohnt,
und ich habe es seit fast 40 Jahren abonniert.

Verwerflich ist, dass hier die türkischen Mitbürger gegen den Pfaffenberg aufgehetzt werden.
Gerade das Gegenteil, nämlich eine Beruhigung und objektive Berichterstattung wäre einer
Solinger Zeitung angemessen, die irgendetwas aus der Vergangenheit gelernt hat.

Sie, meine Herren Verleger, sind als untadelige Mitbürger und besonders gute Solinger
bekannt, ich kann nicht glauben, dass ein solch unwürdiger Artikel Ihre Billigung findet.
Ihre Redakteure sollten Sie wieder einmal an sauberen Journalismus und die ethischen
Grundsätze des Verlages B. Boll erinnern. Ich bitte um eine Gegendarstellung in der
nächsten Ausgabe des Tageblatts.

Mit freundlichen Grüßen

Gerhard Raeder




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