[Kreis-RE] Freifunk in Herten

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Hallo zusammen!

 

Der Hertener Stadtrat hat das Thema Freifunk in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause erst einmal in den Bereich "Projekt Innenstadtentwicklung" verschoben.

Dabei stellte sich heraus, dass die Linken einen ähnlichen Antrag schon vor drei Jahren eingebracht hatten - der dann zur Prüfung an die Stadtwerke überwiesen wurde. Ohne Resultat.

 

Nun - wenn Andere das Thema nicht für interessant genug halten (ich habe mir vom hiesigen FDP-Ratsherrn ja anhören müssen, Internet gehöre nicht zur Daseinsvorsorge), dann tragen es halt die Piraten weiter nach vorn. Nach einem Gespräch mit einem Redakteur der Hertener Allgemeinen habe ich ein vor-Ort-Treffen mit Michael Herzog von Freifunk Recklinghausen arrangiert. Eingeladen hatte ich dazu die Fraktionsvorsitzende der Grünen (die den Freifunk-Antrag eingebracht hatten), der Linken (die seit drei Jahren auf eine Antwort warten), den SPD-Fraktionsvorsitzenden und designierten Bürgermeisterkandidaten (der ja selbst sagt, er fände die Freifunk-Idee toll), sowie den besagten HA-Redakteur.

Aus Urlaubsgründen waren wir heute zu dritt - die Grünen schickten Manuela Potthast, die auch ein kleines Ladenlokal in der Hertener City betreibt.

 

Gemeinsam sind wir dann mal durch die Straßen geschlendert, immer mit dem Gedanken, wo man wie viele Geräte unterbringen müsste, um eine flächendeckende Freifunkversorgung der Innenstadt hin zu bekommen. Am Ende haben wir drei Szenarien ausgearbeitet:

 

- Versorgung über Nutzung der Laternen als Repeater-Stützpunkte, sowie in Abständen von 1:3 Internet-basierten Routern in teilnehmenden Geschäften. Dazu müssten natürlich die Stadtwerke mitspielen, denen die Laternen gehören.

 

- Versorgung von Geschäft zu Geschäft. Wäre möglich, bedeutet aber, dass etwa jedes dritte Geschäft mitmachen müsste, um über Kreuz die Ladenstraßen komplett einbinden zu können.

 

- Einbindung zentraler Gebäude mit Anlagen mit hoher Funkleistung. Hierzu braucht man einige höhere Gebäude, die eine größere Fläche abdecken können. Das Glashaus (Bibliothek) und die Antoniuskirche wären hier mögliche Punkte.

 

Im Optimalfall bräuchte man für die Hertener Innenstadt etwa 15-20 Router/Repeater, wobei das Verhältnis 1:3 nicht unterschreiten sollte, um eine gute Funkleistung zu haben. Bei einem Preis von 60€ pro Gerät wäre also ein vollständiges Freifunknetz für unter 2000€ etablierbar. Das ist unter dem Strich ehrlich gesagt ein Witz. Manuela hat sich dann kurzerhand von Michael einen Router geben lassen, der jetzt in ihrem Laden steht und munter vor sich hin funkt - im benachbarten Eiscafe haben die Leute dadurch jetzt genauso freies Internet, wie beim Friseur nebenan.

 

Wir haben uns eine Liste der Geschäftsleute gemacht, die für ein Mitmachen in Frage kämen. Michael schlug vor, eine Infoveranstaltung zu machen und die Leute alle dazu einzuladen.

Dazu haben wir auch noch die Flüchtlingsunterkunft an der Gartenstrasse besucht und uns dort Gedanken dazu gemacht, wie man hier für eine Freifunkverbindung sorgen könnte.

 

Alles in Allem also ein erfolgreicher Nachmittag. Dazu noch mit der Aussicht auf einen Zeitungsartikel, den die Hertener Allgemeine hierzu in den kommenden Tagen abdrucken will.

 

Beste Grüße,

 

Sascha