[Nrw-kreis-hoexter] Fwd: [NRW AK Bildung] Antisemitismus im Schulbuch

[wilk spieker <spieker.wilk AT googlemail.com>]

---------- Weitergeleitete Nachricht ----------
Von: wilk spieker <spieker.wilk AT googlemail.com>
Datum: 23. Mai 2012 14:07
Betreff: Re: [NRW AK Bildung] Antisemitismus im Schulbuch
An: interlektor AT gmail.com, nrw-ak-bildungspolitik AT lists.piratenpartei.de


Ahoi zusammen,

Ich würde mich freuen, hier demnächst wieder mehr zum eingliedrigen
Schulsystem, Formen intelligenten Sitzenbleibens, Reformansätzen usw. zu
finden.

da hätte ich etwas......

in Bielefeld gibt die Laborschule. Diese Schule gibt es schon seit 1974, ist
jedoch meistens nur Insidern bekannt.

http://www.uni-bielefeld.de/LS/laborschule_neu/

Interessant ist, dass die pädagogische Leitlinie ziemlich identisch
ist mit unserem Bildungsprogramm LTW 2012 - Schule.

Wenn wir nun schon in NRW oder OWL eine Schule habe, die so
nah an piratiger Bildungspolitik steht, dann sollten wir dies nutzen.

Alle 6 Monate stellt sich die Schule vor und es gibt einen längeren
Vortrag über das Konzept. Der nächste Termin ist der :

15.06.2012 von 14 Uhr bis 17 Uhr

Wer Lust hat, diese Schule mal zu entdecken, bis zum 31.05.12 an mich
mailen. Ich werde uns dann als Gruppe bei der Schule anmelden.

Lieben Gruß
Wilk Spieker
Dipl. Soz. Päd.
Höxter

Am 23. Mai 2012 13:49 schrieb Reinhard Schinka <interlektor AT gmail.com>:

Liebe Freunde,

ist das Thema bald mal durch? Ich dachte, ich bin hier in einem
"Arbeitskreis Bildungspolitik"?
Was sind denn nun die brennenden Themen rund um Bildung? Sicher nicht nur
unglücklich akzentuierende Erdkunde-Schulbücher.
Schreibt doch bitte einen kritischen Leserbrief an den Verlag und gut ist's.

Ich würde mich freuen, hier demnächst wieder mehr zum eingliedrigen
Schulsystem, Formen intelligenten Sitzenbleibens, Reformansätzen usw. zu
finden.

Viele Grüße
Reinhard Schinka


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: nrw-ak-bildungspolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:nrw-ak-bildungspolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag
von Jo Menschenfreund
Gesendet: Mittwoch, 23. Mai 2012 13:03
An: nrw-ak-bildungspolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [NRW AK Bildung] Antisemitismus im Schulbuch

Für mich stellt sich aus diesem Buch eine andere und übergreifendere
Frage: Sollen solche Bücher überhaupt MEINUNGEN verbreiten? Wäre es
nicht wesentlich vernünftiger Fakten und Quellen für weitergehende
Informationen zu verbreiten und dann den Schülern unter Anleitung der
Lehrer überlassen, eine Meinung zu erarbeiten?

Da ich im schulischen Bereich kein Fachmann bin, frage ich mich, ob das
nicht für Schulbücher das bessere Vorgehen wäre. Das würde auch die
Arbeit für die Schulbuchkommission erleichtern, weil es leichter ist
Fakten zu prüfen als Schlussfolgerungen, was schnell dazu führt, dass
"Zensur" gerufen wird.

Wenn ich Regeln für Schulbücher aufstellen würde, wären die a) nach
didaktischen Grundlagen aufgebaut und b) offen für die Erarbeitung von
Ergebnissen durch die Klassengemeinschaft. Der Text, den Henry
eingereicht hat, ist für mein Gefühl vollkommen unvereinbar mit einem
Schulbuch.

Mal abgesehen davon ob das jetzt Antisemitisch ist oder nicht. Man
müsste den Text genau analysieren, keine Interpretationen des Textes
haben, um festzustellen, wer denn kritisiert wird. Die Kritik am
Verhalten einer Regierung ist nicht unbedingt Antisemitismus. Das könnte
man vielleicht als Antizionismus nach meinem laienhaften Verständnis
bezeichnen. Da aber diese Stempel sehr stark für politische Zwecke
missbraucht werden, verzichte ich am liebsten ganz darauf. Insbesondere
weil viele Menschen den Unterschied zwischen Antizionismus und
Antisemitismus nicht wahrhaben.

Israel ist ein befreundeter Staat wie viele andere für mich.
Volksverhetzung ist für mich genauso schlimm wenn sie gegenüber Juden
angewandt wird wie gegenüber Arabern, Muslimen, Iranern oder
Amerikanern. Und so sollte man sie behandeln. So was darf in
Schulbüchern natürlich keinen Platz haben.

Gruß Jo

Am 22.05.2012 23:38, schrieb Henry Jensen:
> Hallo Jo,
>
> On Tue, 22 May 2012 20:52:45 +0200
> Jo Menschenfreund<jo.menschenfreund AT googlemail.com>  wrote:
>
>> Ich möchte darum bitten, mit dem Prädikat "Antisemitisch" vorsichtig
>> umzugehen.
>> Natürlich müssen Fakten korrigiert werden, wenn sie falsch sind.
>> Unbedingt. Andererseits:
>>
>> Dass die Wasserversorgung nicht gerecht ist, geht alleine schon aus der
>> Tatsache hervor, dass die israelischen Siedlungen in Palästina illegal
>> sind.
> Wie ich schon schrieb, gehören zu den "Fakten" immer zwei Seiten. Zum
> Beispiel zeigt die von mir verlinkte Studie ein ganz anderes Bild.
>
> Und insbesondere der letzte Satz in dem Schulbuch, der Israel
> unterstellt, die Palästinenser "gewollt" verdursten zu lassen ist klar
> antisemitisch nach der Defeinition von Sharansky und der
> Arbeitsdefinition von Antisemitismus der Europäischen Stelle zur
> Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC). Danach wird
> Israel von Antisemiten als jüdisches Kollektiv gesehen, dem unterstellt
> wird, allerlei böses im Schilde zu führen. Dazu gehört das beschwören
> einer jüdischen oder israelischen  Lobby, Nazi-Vergleiche,
> Unterstellungen, dass Israel anderen (z. B. den Palästinensern)
> wissentlich und willentlich Schaden zufügt, etc.
>
> Was konkreht also nicht geht, sind nur einseitige Fakten aufzuführen
> und am Ende auch noch eine Unterstellung auszusprechen, die klar
> antisemitisch ist.
>
>
> Viele Grüße,
>
> Henry
>
>

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