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nrw-herne - Re: [Piraten Herne] Ehrennadel für langjährige Herner Abgeordnete

nrw-herne AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Liste der Herner Piraten

Listenarchiv

Re: [Piraten Herne] Ehrennadel für langjährige Herner Abgeordnete


Chronologisch Thread 
  • From: Sebastian Fedrau <lord-kefir AT arcor.de>
  • To: nrw-herne AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Piraten Herne] Ehrennadel für langjährige Herner Abgeordnete
  • Date: Mon, 17 Oct 2011 07:53:15 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-herne>
  • List-id: Liste der Herner Piraten <nrw-herne.lists.piratenpartei.de>

Hallo zusammen,

zunächst einmal freue ich mich, dass es auf unserer Liste eine lokalpolitische Diskussion gibt :)

Sollten wir zu dem Thema öffentlich Stellung beziehen wollen, komme ich zu einem ähnlichen Fazit, wie ich es bei Bernds Beitrag herausgelesen habe: statt einer Beschwerde, müssen wir die Kritik unbedingt ins Positive umwandeln. Ein guter Ansatz wurde während der Diskussion bereits erwähnt und darin scheinen sich alle einig zu sein, nämlich der Einsatz für eine generelle Stärkung des Ehrenamtes.

Davon losgelöst würde ich ~15.000€ im Jahr auch nur bedingt als geringen Betrag definieren. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass stets derselbe Juwelier gewählt wird, empfinde ich die Höhe des Budgets relevant. Vielleicht können wir da noch einmal nachforschen, wieso es keine Ausschreibung gab?


Lieben Gruß,

Sebastian

Am 16.10.2011 11:24, schrieb Insurgent:
Und auch von mir ein Hallo dazu,

wenn es um die Stärkung des Ehrenamtes geht, gibt es genug
Handlungsbedarf! Da scheinen wir alle der gleichen Meinung zu sein.

Doch darüber ist in der Beschlussvorlage nicht im geringsten die Rede.

Was dort geboten wird, ist eine Posse!

Zum einen bekommt meines Wissens kein anderer Ehrenamtlicher solche
Wertobjekte als Anerkennung. Es gibt weiß Gott genug Menschen die im
Ehrenamt tätig sind, deren Aufgabe m.E. um ein vielfaches mehr erfordert
als es in der Politik der Fall ist.

Politisch ein Ehrenamt zu bekleiden, bringt eine Statuserhöhung mit
sich, weshalb manche Menschen solch ein Amt überhaupt erst anstreben. Da
steht nicht der Gedanke des Ehrenamtes dahinter. Am Beispiel Brüggemann
sieht man sehr deutlich, dass das manchen zu Kopf gestiegen ist. Gerade
deshalb bin ich ganz entschieden gegen solche Art der Vorteilsnahme. Das
hat für mich was mit Bereicherung im Amt oder so ähnlich zu tun.

Gerade weil die Politik und damit die Politiker im Ansehen der
Bevölkerung unten durch sind, haben diese eine immense Bringschuld, um
sich wieder glaubhaft zu machen. Ja, und auch ehrenamtlich tätige
Politiker haben dazu beizutragen, dass wir diesen Menschen wieder
vertrauen können. Brüggemann ist für mich ein Beispiel dafür, dass das
bitter nötig ist.

Es geht aber selbstverständlich darum, was man besser machen kann.

Also ganz klar, diese m.E. schon fast kriminelle Vorteilsnahme sofort zu
beenden.

Um dieser traurigen Diskussion dennoch etwas Gutes abzugewinnen, geht es
darum dieses Thema zum Anlass zu nehmen, wie das Ehrenamt gewürdigt
werden kann. Es wurde schon eine Ehrenamtskarte angesprochen. Woanders
wird auch schon damit gearbeitet, dass die Leute die ehrenamtlich tätig
sind, sich sozusagen ein Punktekonto aufbauen, was sie dann später, wenn
sie selber Hilfe brauchen wieder abrufen können. Dabei wird das Ehrenamt
deutlich ausgebaut, und geht bis hin zu Kleinstdienstleistungen. Dies
ermöglicht auch vielen älteren rüstigen Menschen noch etwas sinnvolles
zu tun. Für viele ist es wichtig beschäftigt zu sein, damit ihnen zu
Hause nicht die Decke auf den Kopf fällt.

Es gibt in Herne schon eine Stelle wo Ehrenamtliche vermittelt werden.
Also scheint das auch bei uns ein Thema zu sein, womit sich die Politik
schon beschäftigt hat. Doch weiterführende Maßnahmen zur Stärkung des
Ehrenamtes gibt es meines Wissens nicht, vielleicht könnten wir uns dort
politisch einbringen, indem wir einen sinnvollen Vorschlag einreichen.
Schließlich geht es dabei auch um Bürgerbeteiligung, also ganz klar
unser Thema.

Da wo das Ehrenamt mehr Anerkennung erfährt wurde es deutlich mehr
angenommen und ausgebaut. Ich glaube dort liegt in mehrfacher Hinsicht
ein enormes Potenzial.

Klarmachen zum ändern!

Mit besten Wünschen

Mast- und Schotbruch

Bernd

PS: Ich finde ein Punktekonto ganz sinnvoll. Die ehrenamtlichen Herren
Politiker würden sich wundern, wie wenig Punkte ihre Einsätze bringen,
bzw. was andere Menschen leisten!

*Von:*nrw-herne-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:nrw-herne-bounces AT lists.piratenpartei.de] *Im Auftrag von
*sven AT sven-leichner.de
*Gesendet:* Freitag, 14. Oktober 2011 12:30
*An:* nrw-herne AT lists.piratenpartei.de; norman AT spawnie.net
*Betreff:* Re: [Piraten Herne] Ehrennadel für langjährige Herner Abgeordnete

Hallo ,

jede Diskussion solange sie fair und offen geführt wird macht ja auch
Spaß. Deswegen habe ich mich wirklich erstmal über eine Antwort auf
meinen Beitrag gefreut. Dachte schon der wäre untergegangen *g

Zum Thema:

Natürlich meine ich immer das Ehrenamt an sich. Ich bin selbst in
einigen Bereichen ehrenamtlich aktiv und meine damit nicht nur die
Arbeit in Parteien.

Die Diskussion um die Stärkung eines Ehrenamtes wird ja leider in dem
Kontext noch gar nicht geführt. Dabei gibt es schon gute Ansätze wie die
Ehrenamtskarte aber auch noch ganz viel Luft nach oben. Eventuell ist
dies ein Thema das sich auch einmal gesondert betrachten liesse. Ich
stehe da gern als Diskussionspartner zur Verfügung.

Ich finde es weiterhin spannend, dass dieser vermeintlich kleine
Kostenfaktor jetzt gerade kommt, wo eine wirklich große Kostendiskussion
(Berliner Platz) im Raum steht. Sind wir doch einmal ehrlich: Selbst
wenn die Stadt Herne nun 50 Ehrenringe in einem Jahr vergeben würde,
wäre der Beitrag doch gering. Spannend ist, dass eine Schulsanierung wie
im Berliner Platz geplant 530.000 Euro kosten soll, aber nur 8 Jahre
halten kann. Was kommt denn danach? Wieder 530.000 Euro? Dann könnte man
auch jetzt die "große" Lösung anstreben und gleich für 900.000 Euro
richtig sanieren, oder -und dann reden wir über sparen- die Schule
eventuell schliessen und schauen ob es rentable Lösungen gibt. Dann
reden wir über sparen. Aber eine Diskussion lostreten, die sich mit dem
Ehrenamt befasst und dadurch "guten Willen" zeigen halte ich für
heuchlerisch. Zumal wie gesagt nicht oben angefangen wird. Die Vertreter
der Bezirke regen sich mMn zurecht auf, denn sie leisten im Vergleich zu
den Mandantsträgern im Rat tatsächlich mehr bürgernahe Arbeit, auch wenn
das sicherlich schwer zu messen ist.

Soweit nochmals von mir.

Gruss

Sven


norman AT spawnie.net hat am 14. Oktober 2011 um 11:47 geschrieben:

> Hallo,
>
> super endlich mal wieder ein bisschen kommunal bezogene Diskussion
hier auf der Liste und neue Meinungen ;)
>
> Sven deinen Ausführungen unten kann ich mich inhaltlich in großen
Teilen anschließen. Wobei ich hoffe, dass du nicht nur das Ehrenamt im
öffentlichen Dienst stärken würdest, sondern wirklich generell - das
muss nichtmal monetär bzw. in Goldform sein.
>
> Diese Streichung bei den Bezirken und dadurch die Einführung einer
2-Klassen-Rangfolge (bzw. 3-Klassen-Rangfolge wenn man die
nicht-öffentlichen einbezieht) führt meiner Meinung nach zu einer
Stärkung des "Die-da-oben" Gefühls in der Bevölkerung und damit einer
Entfremdung der Politik und des Volkes.
>
> Entweder man honoriert alle Leistungen gleich, oder gar nicht! Zumal
die Streichung ja wieder einmal erst auf der niedrigeren Ebene erfolgt.
Die Ausgabe alleine ist ja noch nicht das schlimmste, mich stört hier
vor allem die Symbolik, dass Ehrenamt von "Denen-da-oben" mehr honoriert
wird.
>
> Wollen wir mal abwarten, was am Dienstag entschieden wird (vielleicht
folgt ja jemand dem Aufruf des Bürgermeisters und besucht die
entsprechende Sitzung?). Auf jeden Fall würde ich mir solche Dinge
merken, wenn mal wieder das Argument kommt, dass für irgendwas kein Geld
da wäre. Für solche kleinen Statussymbole scheint ja doch irgendwo ein
(wenn auch kleines) Budget vorhanden zu sein.
>
> @Bernd: Ich kann dir das Ratssystem wirklich empfehlen, wobei ich
hoffe, dass die irgendwann auch mal wieder was aktuelles einpflegen.
Aber da findet man wirklich eine ganze Menge.
>
> Norman
>
>
>
>
> ----- Original Message -----
> From: sven AT sven-leichner.de
> To: nrw-herne AT lists.piratenpartei.de
> Date: 13.10.2011 21:15:37
> Subject: Re: [Piraten Herne] Ehrennadel für langjährige Herner
Abgeordnete
>
> > Was ist denn so falsch an der Auszeichnung? Der Ring wird an
Menschen verliehen, die 15 Jahre (!) im Rat der Stadt Herne mitgewirkt
haben. Dass bedeutet, dass es auch Menschen gegeben haben muss, die
mindestens 3x dieser einen Person ihr politisches Vertrauen geschenkt
haben, denn irgendjemand muss ich / sie ja auch gewählt haben. Natürlich
gibt es auch andere Ehrenamtler die eine solche Auszeichnung nicht
erhalten und selbstverständlich ist das nicht fair. Ich persönlich weiss
da sehr genau wovon ich rede. Sollte es dann nicht aber eher Aufgabe
sein, dass Ehrenamt viel stärker zu fördern als bisher anstatt ihnen
eine Sache wegzunehmen?
> >
> > Was Brüggemann sicherlich ungünstig ausgedrückt hat -wo ich ihn
inhaltlich aber vollkommen verstehe- ist: warum streicht man nur bei den
Bezirken? Ich finde es sehr interessant, dass ein Herr Dudda nur bei den
"kleineren" streichen will, ohne wirklich auf die echten Ratsmitglieder
einzugehen. Warum wohl?! Sieht er seinen eigenen Ring in Gefahr? Die
Lösung eines Streichens -und nur dann ist es auch ernst gemeint- kann
nur sein: Wenn Streichen, dann alle. Wenn nicht, dann alle nicht. Dann
lieber auf die Nadeln usw. verzichten und ab 15 Jahren allen einen Ring
geben. Aber bei einer Ehrung eine 2-Klassen-Rangfolge auszurufen
bedeutet, auch im Ehrenamt eine 2-Klassen-Rangfolge auszurufen und dass
kann nicht Sinn der Sache sein.
> >
>
>
>








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