Am Saturday 31 October 2015, 18:29:57 schrieb Karsten Düsterloh:
Stefan Borggraefe aber hob an zu reden und schrieb:
Am Wednesday 28 October 2015, 18:04:45 schrieb Mike Karst:
Aber auch hier findet sich kein Beweis darauf, dass Herr Ganser einer
sei. ;)
Wie müsste so ein Beweis aussehen, damit er Dich zufrieden stellt?
Ein Verschwörungstheoretiker muß eine Verschwörungstheorie haben
(„Regierung will uns vergiften“, „die Illuminaten steuern die
Finanzwirtschaft“, etc. pp.). :-P
Allein der Zweifel gegenüber offiziellen Darstellungen ist keine
sinnvolle Grundlage, um jemanden als VT zu diffamieren — aber es hilft
natürlich, wenn man Lücken im gemeinschaftlichen Narrativ einfach so
wegbügeln will, ohne sich damit auseinandersetzen zu müssen.
Ganser verbreitet Verschwörungstheorien zu 9/11 und lässt dabei längst
geklärte Tatsachen außer acht, die er als Historiker kennen muss. Da er nicht
dumm ist, wird er das wohl bewusst machen. Er hat keine berechtigte Zweifel,
sondern führt sein Publikum in die Irre.
Elsässer, Reichsbürger und sonstiges Kumpane sind die eine Sache, aber
seit wann reicht Kritik an der USA, um diverse piratische Grundsätze
über Bord zu werfen?
Welche piratischen Grundsätze meinst Du? Ich weiß, dass es den Vorwurf der
Zensur gibt. Ich kann diesen Gedanken nachvollziehen. Allerdings hatten wir
lediglich gefordert, dass er an der Uni W/H kein Forum bekommen sollte, damit
seine Thesen nicht aufgewertet werden. Meinungsfreiheit heißt nicht, dass man
jeder Meinung an jedem Ort eine Plattform geben muss.
Ganser als USA-Kritiker zu bezeichnen greift zu kurz. Er benutzt seinen
akademischen Grad um gefährlichen Unsinn glaubwürdig erscheinen zu lassen und
ist Teil eines Netzwerks von Querfront-Propagandisten.
Ich denke, ihr habt da euch etwas verrannt.
Ok... ich halte sie inhaltlich nach wie vor für richtig. Ob die politische
Forderung nach Ausladung vielleicht zu hart war, weiß ich nicht. Einerseits
haben wir so sehr viel Aufmerksamkeit bekommen und Ganser wurde letztlich
durch Wittener Wissenschaftler und Medien nach seinem Auftritt sehr kritisch
rezipiert und ein Stück weit entzaubert. Vor der Aktion hatte die WAZ die
Pressemitteilung der Uni nur eins zu eins abgedruckt.
https://pbs.twimg.com/media/CSpKTkdXAAAgc8C.jpg:large
Andererseits hatten wir es dem Zensur-Vorwurf zu leicht gemacht und es gab
Gegenwind aus unserer Partei, vor allem durch einen grausamen Telepolis-
Artikel von Markus Kompa.
Viele Grüße,
Stefan