[Ennepe-Ruhr] Bericht zur Kryptoparty in der Westfälischen Rundschau

[Frau Maja <maja.tiegs AT googlemail.com>]

Moin moin,

 

aus gut unterrichteten Quellen weiß ich, dass heute folgendes in der Westfälischen Rundschau steht.

Ist doch recht gut, ne?

Bei der Westen steht leider (noch) nichts.

 

LG
Maja

 

 

Zum Schutz im Internet gehören immer zwei

 

Piraten zeigen Wege zur persönlichen Sicherheit im Netz auf

Von Autor: Ina Blumenthal

 

Ennepetal. Überwachung, Spionage, Datensammelwut – wochenlang gab es kaum ein anderes Thema. Ein Thema wie gemacht für die Partei der Piraten, die sich den Schutz der persönlichen Daten nicht erst seit den jüngsten Enthüllungen auf die orangene Fahne geschrieben hat. Im nordrhein-westfälischen Landtag überziehen die Piraten das Parlament mit zeitintensiven Anfragen, in den Kommunen übt sich die Partei in einer anderen Rolle. Die Piraten wollen sich kümmern. Kümmern um die Daten der Internetnutzer, um Emails und Nachrichten. Darum, dass auch der letzte Internetnutzer weiß, wie es geht: die Verschlüsselung von Nachrichten ist das Ziel der sogenannten Kryptopartys. 15 Frauen und Männer kamen Der Begriff ist irreführend, denn mit den Partys der Hackerszene hat das Zusammentreffen im Raum der Piraten in Ennepetal nichts zu tun. Knapp 15 Frauen und Männer sind an diesem Tag gekommen, um zu lernen, wie man die eigenen Daten verschlüsselt durch das Worldwideweb schickt. Den Laptop auf den Knien, das Smartphone in der Hand sehen die Teilnehmer, wie Thomas Temme aus der simplen Email-Nachricht Hieroglyphen macht. Temme ist Softwareentwickler bei einem an die Ruhr- Universität Bochum angegliederten Unternehmen. „So etwas gehört in die Schule, und weil die es dort nicht machen, machen wir das“, sagt der Gevelsberger Pirat Chris Demmer. Demmer studiert Informatik an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Verschlüsselung ist für ihn Alltag, aber nur dann, wenn sie gegenseitig ist. Denn zur Verschlüsslung gehören immer zwei. Das hat sich seit der Antike nicht geändert. Nur wer den Code kennt, kann den Text auch wieder entschlüsseln. OpenPGP ist so ein Format zur Verschlüsselung von Dateien und auch von Emails. Ein häufig genutztes: Enigmail OpenPGP. Enigmail verschlüsselt den Mail-Inhalt mit OpenPGP, so dass ein unlesbarer Code entsteht. Dieser Code enthält eine Prüfsumme. Beide, Sender und Empfänger, legen im zweiten Schritt einen sogenannten Schlüssel an, mit Hilfe dessen sie klar als vertrauenswürdig ausgewiesen werden. Dieser Schritt muss nur einmal erfolgen. Der Empfänger der Datei oder der Mail lädt eben diesen Schlüssel herunter, kann damit die Email entschlüsseln und den unlesbaren Code in lesbaren Text „übersetzen“. Eine weitere Möglichkeit, die persönliche Datenspur im Internet zu verschleiern, ist das Surfen mit TOR. Das Grundproblem: Bei jedem Seitenaufruf wird die eigene IP-Adresse übertragen. Mit Hilfe dieser IP-Adresse ist jeder Nutzer identifizierbar, so als hätte er seinen Namen angegeben. Der Aufbau eines TOR-Netzwerkes schafft Abhilfe. Jeder Seitenaufruf wird über eine Vielzahl verschiedener Server in der ganzen Welt geleitet. Der Effekt: Die IP-Adresse des Benutzers wird verschleiert. Bild 1: Thomas Temme hielt bei der Piraten- Partei in Ennepetal einen Vortrag zum Thema Verschlüsselung digitaler Daten.

 

Foto: Jonas Güttler Zitat: So etwas gehört in die Schule und weil die es dort nicht machen, machen wir das. Chris Demmer, Pirat

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Maja Tiegs

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