[NRW-Duisburg] AK-Kommunalpolitik TOP 3 - Gedenkstätte Loveparade

[mantarochen <mantarochen AT news.piratenpartei.de>]

Donnerstag 14.06.12
Sprechstunde Loveparade-Selbsthilfe e. V. von 14:30 – 18:00 Uhr im 
Kleinen Prinzen.
Ich habe Frau Angelika Köhler vom Opferverein angetroffen, die freundlich 
und prononciert Stellung rund um die Aktivitäten der Initiative bezog.
Vorauszuschicken sei, dass die Stelle von Frau Köhler und auch die 
Raummiete im Kleinen Prinzen von der Stadt Duisburg finanziell getragen 
wird.
Die Vereinsaktivitäten beziehen sich u. a. auf den Infoaustausch sowie 
die nationale und internationale Vernetzung der Hinterbliebenen und 
Verletzungsofer der Loveparade.
Aktuell ist das Thema „Gedenkstätte“ an der Neuen Freiheit im Focus 
der Selbsthilfeorganisation.
Laut Frau Köhler hat Investor Kurt Krieger in 2011 zu einem Treffen mit 
Hinterbliebenen und Opfern nach Berlin eingeladen.
Hier hat der Vater eines verstorbenen Jugendlichen – Herr Mugendorf, 
seines Zeichens Architekt – seine Komplettplanung einer Gedenkstätte im 
Bereich der Rampe vorgestellt, die nach Ansicht der Teilnehmer von Krieger 
positiv aufgenommen wurde.
Die Raumgröße belief sich auf ca. 200 qm und verfügte über separate 
Ein- und Ausgangsbereiche.
In 2012 verwarf Krieger diese ursprünglichen Pläne und bat zu 
abermaligen Gesprächen zwecks Nachbesserung.
Hier kam es zu einem schmerzhaften Kompromiss, wo die Raumgröße auf 75 
qm heruntergefahren wurde, die Ein- und Ausgangssituation blieb 
unangetastet.
Im Mai 2012 wurde dieser Kompromiss von Krieger nochmals überplant. Die 
Größe von 75 qm blieb erhalten, es sollte nun nur noch einen gemeinsamen 
Ein- und Ausgangsbereich geben.
Aus Sicht der Vereinssprecher wäre solch eine dunkle „GRUFT“ den 
Angehörigen, Verletzten und Hinterbliebenen nicht zuzumuten, da aufgrund 
der traumatisierenden Panik-Situationen vom 24.07.2010 zahlreiche Fälle 
von Klaustrophobie emergiert seien. Der anvisierte, nach hinten 
geschlossene Gedenkraum wäre für Besucher mit posttraumatischen 
Belastungsstörungen kaum nutzbar ( Zitat Frau Köhler ).
Die Planungen im betreffenden Bebauungsplan 1129 sind nicht abgeschlossen.
Es gibt ebenfalls keine zeitnahe Deadline für die Gedenkstättenplanung.

Frau Köhler hofft, dass die Ratsfraktionen nach den abgeschlossenen 
OB-Wahlen mehr Zeit und Muße für dieses Thema aufbringen und nachbessern 
werden.

Der Verein hatte wegen dieser leidigen Neuentwicklung im Mai 2012 die 
Duisburger Ratsfraktionen und sämtliche OB-Kandidaten angeschrieben und 
bislang lediglich von den Grünen und von Dr. Richard Wittsiepe eine 
Rückmeldung – contra Krieger - erhalten.

Die Stadt Duisburg sagt offiziell zum Thema Gedenkstätte: „Herr Krieger 
möge im Konsens mit den Angehörigen eine Gedenkstätte errichten.“ 
Will heißen, z. Z. ist Herr Krieger Herr des Verfahrens.

Der Verein plant zur 2. Jahresfeier am 24.07.2012 ein Friedensfest auf der 
Königstraße, zusammen mit den Duisburger Bürgern.
Näheres konnte und wollte Frau Köhler nicht preisgeben.

Nachzutragen sei, dass der Noch-Nicht-Aber-Bald Pirat Joachim vom 
AK-Kommunalpolitik-Treffen im Cafe-Museum im Laufe des Gesprächs im 
Kleinen Prinzen dazu gestoßen ist.

Alfred Roch

Aktualisiert - https://duisburg.piratenpad.de/32?