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Betreff: Infos für Duisburger Piraten
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- From: Hans-Peter Weyer <hpw.agpos AT googlemail.com>
- To: nrw-duisburg AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [NRW-Duisburg] Post von Herrn Sünwodlt
- Date: Mon, 16 Apr 2012 08:28:25 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-duisburg>
- List-id: Infos für Duisburger Piraten <nrw-duisburg.lists.piratenpartei.de>
Ich hab den Brief auch bekommen. Vielleicht können einige Aussagen des
offenen Briefes, wenn er denn gedruckt wird, im OB-Wahlkampf helfen - und in
Bezug auf Jäger auch im Landtagswahlkampf. Sollen wir den offenen Brief auf
unserer Seite veröffentlichen?
Hans-Peter Weyer
Pressesprecher PIRATEN Duisburg
Tel. 0203-5090895
Mobil 0172-2583569
duisblog <duisblog AT news.piratenpartei.de> schrieb:
>
>Sehr geehrter Duisburger Piraten,
>
>meine anfänglichen Hoffnungen auf Unterstützung meiner beabsichtigten
>OB-Kandidatur durch einige Ratsparteien haben sich zwischenzeitlich wieder
>zerschlagen. Es sieht daher so aus, als sei mein Weg in Duisburg schon
>vorzeitig
>zu Ende.
>
>Mit Dank für Ihr bisheriges freundliches Entgegenkommen erhalten Sie
>hiermit meine heutige Pressemitteilung an die Duisburger Presse vorab. Ich
>erinnere mich gern an Ihren Stammtisch im März, an dem ich teilnehmen
>durfte. Bitte grüßen Sie Ihre Mitglieder von mir. Ich wünsche Ihnen bei
>all Ihren Vorhaben viel Erfolg !!!
>
>Mit freundlichen Grüßen
>
>Bürgermeister a. D.
>Stefan Sünwoldt
>
>Offener Brief von Bürgermeister a. D. Stefan Sünwoldt, Kaltenkirchen, an
>die Bürger von Duisburg, als Kandidatenanwärter für das Amt des
>Duisburger Oberbürgermeisters (OB):
>
>„Verehrte Bürgerinnen und Bürger der Stadt Duisburg! Ich habe seit
>Anfang März versucht, Kontakte zu Ihren Ratsparteien zu knüpfen und mich
>als möglicher Kandidat für das Amt des Duisburger Oberbürgermeisters zu
>empfehlen. Ich habe hierzu gute Gespräche mit den Vertretern einiger
>Ratsparteien, dem Integrationsrat, den Duisburger Piraten und einigen von
>Ihnen geführt, in der Fußgängerzone, beim Bäcker und vor dem Rathaus.
>Bei meinem ersten Besuch in der Stadt Duisburg am 29. und 30. März habe
>ich sogleich die „wilde“ Trauerstätte der Loveparade-Tragödie vom
>24. Juli 2010 im Tunnel Karl-Lehr-Straße aufgesucht und mir das
>mittlerweile schlimm vor sich hinrostende Denkmal mit der Gedenktafel
>näher angeschaut. Ich habe mich eine längere Zeit in dem Bereich des
>Tunnels aufgehalten und die auch heute noch sehr ernste und bedrückende
>Stimmung, die dieser Ort ausstrahlt, in mich aufgenommen. Ich habe mir
>auch im Übrigen Teile der Stadt Duisburg angesehen und auch dort erste
>Eindrücke gesammelt. Nun, nach nur fünf Wochen und einem weiteren
>Duisburg- Besuch, weiß ich, dass ich meine Absicht, in Duisburg ins
>Rennen um die OB-Kandidatur zu gehen, nicht mehr verwirklichen kann; denn
>alle Ratsparteien schicken nun eigene Kandidaten in den Wahlkampf, die CDU
>sucht offenbar noch jemanden. Demgegenüber wurde Ihnen bereits zu
>Abwahlzeiten die Präsentation eines gemeinsamen Kandidaten versprochen.
>Pustekuchen – klarer Fall von Wählertäuschung! Auch sehe ich einen
>echten Neuanfang für Duisburg nur, wenn jemand von außerhalb frischen
>Wind in den Duisburger Polit-Dunst bringt. Dieser braucht aber auch
>Unterstützung im Wahlkampf, es muss ein nachhaltiges Entgegenkommen in
>Bezug auf einen Externen mit ernstgemeinten Absichten geben! Das sah ich
>noch zu Beginn meiner Gespräche, inzwischen hat sich das aber wieder
>zerschlagen. Es ist auch bezeichnend, dass nach einem Ereignis von solch
>enormer Tragweite wie der Loveparade-Tragödie offenbar sehr bewusst
>gerade kein Ratsbeschluss zu einer bundesweiten Ausschreibung der
>OB-Stelle gefasst wurde. Man will in Duisburg unter sich bleiben, man will
>die eigenen Klüngel-Kreise nicht von außen stören lassen. Das ist aber
>doch gerade ein ganz wesentliches Hindernis für eine ehrliche
>Aufarbeitung der Tragödie von Duisburg! Ich habe mittlerweile die
>Befürchtung, dass die ungeplante Trauerstätte in der Karl-Lehr-Straße
>schon bald durch die Bagger des Möbel-Investors weggeräumt wird. Man
>will irgendwie Gras über die Sache wachsen lassen. Wenn man sich da mal
>nur nicht täuscht. Das ist keine gute Geschichte. Je länger ich mich in
>die Ursprünge der Tragödie gerade in den letzten Tagen noch
>hineingearbeitet habe (öffentliche Quellen im Internet), desto übler
>wird mir. Niemand geringeres als der CDU-Chef Mahlberg hatte hiernach im
>Vorfeld den altgedienten Duisburger Polizeichef Cebin mit Erfolg zum
>Rücktritt aufgefordert; weshalb? - Weil dieser klipp und klar zum
>Ausdruck gebracht hatte, dass eine Loveparade in Duisburg an dem besagten
>Ort nicht sicher sei! Ja, wo leben wir denn? Es schreit doch zum Himmel,
>wenn es Politiker wie Herrn Mahlberg gibt, die ihre Macht um jeden Preis
>ausüben, Bedenken ihrer obersten Hüter der öffentlichen Sicherheit in
>den Wind schlagen und dabei sogar sprichwörtlich und auch tatsächlich
>„über Leichen“ gehen! Herr Mahlberg ist für mich der
>Hauptverursacher der Tragödie, weil er in unverantwortlicher Weise den
>mörderischen Stein ins Rollen gebracht hat. Als die Loveparade Ausmaße
>einnahm, welche das Doppelte der für das vorgesehene Areal (Tunnel an der
>Karl-Lehr-Straße) zulässigen Besucherzahlen mit sich brachte, war kein
>verantwortungsbewusster Polizeipräsident mehr da, der die Veranstaltung
>noch hätte stoppen können; denn man hatte den Posten bis dahin nicht
>mehr nachbesetzt. Meine Recherche gibt den Blick auf einen weiteren, noch
>prominenteren politischen Verantwortlichen frei: Den amtierende
>Innenminister Jäger! Trotz der früheren Warnungen des dann sofort von
>Herrn Mahlberg geschassten Polizeipräsidenten Cebin lässt Innenminister
>Jäger kurz vor der Loveparade noch verlauten, die Polizei hätte alles im
>Griff. Als die Tragödie dann ihren Verlauf genommen hat, hat Herr Jäger
>nichts Besseres zu tun, als sich - in seiner gleichzeitigen Eigenschaft
>als SPD-Chef von Duisburg - mit Initiatoren zu verbünden, die erst den
>Rücktritt des Ex-OB Sauerland fordern und nachfolgend wegen Herrn
>Sauerlands Weigerung zum Rücktritt seine Abwahl einleiten; und das,
>obwohl Herr Jäger und sicherlich auch die genannten Initiatoren ganz
>genau wussten, dass ein Rücktritt für hauptamtliche Bürger- bzw.
>Oberbürgermeister zum Zwecke der Übernahme von moralischer und/oder
>politischer Verantwortung gar nicht rechtskonform ist, folglich auch die
>Rücktrittsforderung nicht dem geltenden Recht entspricht. Demzufolge war
>auch der von Dritten gemachte Vorwurf, Herr Sauerland hätte an seinem Amt
>„geklebt“, als Umkehrargument für die Abwahl nicht stichhaltig. Denn
>Herr Sauerland erhielt einst durch seine Wahl einen Auftrag vom Bürger,
>und nur der Bürger konnte ihm diesen durch ein hierfür vorgesehenes
>Verfahren wieder entziehen, was ja dann auch geschehen ist. Die nicht
>rechtskonforme Rücktrittsforderung passte jedoch nur zu gut in die
>allgemeine politische „Sündenbock“- Großwetterlage
>(Bundespräsidenten, Abschreiber von Doktorarbeiten usw.) und machte die
>Sache eben einfach und überschaubar. So würde der gemeine Bürger sofort
>verstehen, dass nur der OB Sauerland als Verantwortlicher in Frage kommt,
>die anderen durften ihre Hände in Unschuld waschen. Falsch! Eine ehrliche
>Aufarbeitung zeigt, dass der geforderte OB-Rücktritt eine Form grober
>Wählerverdummung war und dass mindestens zwei absolut überfällige
>Rücktritte noch gar nicht vollzogen worden sind – von Herrn Mahlberg
>und von Herrn Jäger! Und was macht Herr Jäger eigentlich heute? Er zeigt
>erneut sein wahres Gesicht und lässt als Dienstherr der Landespolizei
>seine Polizisten bei der Staatsanwaltschaft rechtlich verkämpfen, obwohl
>vor allem er durch einen für einen Landespolitiker rechtlich vorgesehenen
>Rücktritt moralische und politische Verantwortlichkeit unter Beweis
>stellen kann - und muss! Diese Polizisten - und in der Realität in
>solchen Fällen auch deren Familien – wurden ebenfalls zu Opfern
>gemacht! Ich habe in sehr kurzer Zeit die Erkenntnis gewonnen, dass der
>Duisburger Polit-Klüngel eine politische Schlangengrube ist, in der die
>Akteure sich zu einem gordischen Knoten verschlungen haben, den keiner
>durchschlagen kann oder will. In Ansehung dessen steht zu befürchten,
>dass jeder im Wahlkampf noch so unabhängig auftretende Kandidat das
>vielleicht sogar ehrlich gemeinte Etikett der Unabhängigkeit bereits am
>Tage des Amtsantritts sogleich wieder an den Nagel hängen muss; denn
>sonst wird er nicht lange politisch überleben. Trotz allem bzw. gerade
>wegen der schwierigen Situation wünsche ich den Duisburgern von ganzem
>Herzen, dass sie sich von den Schatten ihrer schlimmen Ereignisse lösen
>und bei der Wahl ihres neuen Oberbürgermeisters/ihrer neuen
>Oberbürgermeisterin eine unabhängige Persönlichkeit mit
>Klartextgarantie aussuchen. Vielleicht ja jemanden von der die gesamte
>Republik das Fürchten lehrenden Kehraus-Partei, eine/n Piraten/in. Denn
>eines darf man nicht vergessen: Es geht bei der anstehenden OB-Wahl in
>Duisburg im Wesentlichen um nichts Geringeres als die Herstellung der
>moralischen und politischen Hygiene in der Stadt, und die ganze Welt
>schaut d´rauf! Diese Forderung kommt nicht von mir, es ist die Forderung
>der Opfer der Duisburger Tragödie, welche ich am Tage meines Besuches im
>Tunnel Karl-Lehr-Straße verspürt habe und der sich alle aktuellen und
>künftigen Duisburger Polit-Verantwortlichen werden stellen müssen!
>Duisburg – Glück auf!“
>
>Bürgermeister a. D. Stefan Sünwoldt, Kaltenkirchen
>--
>NRW-Duisburg mailing list
>NRW-Duisburg AT lists.piratenpartei.de
>https://service.piratenpartei.de/listinfo/nrw-duisburg
- [NRW-Duisburg] Post von Herrn Sünwodlt, duisblog, 16.04.2012
- Re: [NRW-Duisburg] Post von Herrn Sünwodlt, PiBi, 16.04.2012
- <Mögliche Wiederholung(en)>
- Re: [NRW-Duisburg] Post von Herrn Sünwodlt, Hans-Peter Weyer, 16.04.2012
- Re: [NRW-Duisburg] Post von Herrn Sünwodlt, ArminW, 16.04.2012
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