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nrw-duesseldorf-talk - Re: [Ddorf-Talk] Positionspapier sozialer Wohnungsbau

nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreisverband Düsseldorf - TALK - (Nordrhein-Westfalen)

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Re: [Ddorf-Talk] Positionspapier sozialer Wohnungsbau


Chronologisch Thread 
  • From: thomasheg <thomasheg AT news.piratenpartei.de>
  • To: nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ddorf-Talk] Positionspapier sozialer Wohnungsbau
  • Date: Mon, 01 Oct 2012 01:11:31 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-duesseldorf-talk>
  • List-id: <nrw-duesseldorf-talk.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


öhm ich versuchs nochmal sachlich nicht das ich das auch von meiner ML kennen würde ;)

Hi Baldrick,

also das Umfeld oder die Substanz einer Bürofläche ist natürlich nie gleich. Genauso wie es Büroklötze gibt es auch Gewerbe und Büroflächen die in "wohnähnlicher" Lage und Bausubstanz existiert. Insoweit bitte in der Diskussion gerade im Blick auf die vielen möglichen Objekte nicht alles über einen Kamm scheren. Ausgehend von reinen Bürohochhäusern oder bevorzugten Stadtlagen gebe ich Dir Recht, vor allem was anscheinend die Vorgehensweise der Stadt Düsseldorf ist kann ich dies Anhand der wenige Beispiele die Du aus Düsseldorf nennst gut nachvollziehen.

In diesem Artikel der zufällig aus eurer Stadt stammt wird ein wenig die vergangene Entwicklung und bautechnische Seite dargestellt. http://www.wohnungen-immobilien.eu/immobilien-finanzierung/bueros-zu-wohnungen-umbauen.html In dem Zusammenhang darf ich Dir widersprechen was das generelle Urteil betrifft "...Der Umbau von Büroflächen zu Wohnraum aber wiederum ist in der Regel teurer als ein Abriss und anschließender Neubau oder ein genereller Neubau auf einer Freifläche..." dies stimmt so nicht. In jahrelanger Arbeit, (Bauleitung, Architekt) habe ich diverse Objekte und Projekte umsetzen oder begleiten dürfen die ähnlich wie oben beschrieben natürlich günstiger in der Umsetzung waren als ein entsprechender Neubau. Wie gesagt, je mehr das Objekt einem reinem "Büroklotz" entspricht desto mehr trifft Deine Einschätzung zu.

Desweiteren würde ich in der allgemeinen Bewertung nicht von einem Irrweg oder einer Kosmetik sprechen wollen. Ich nenne hier mal ein Beispiel aus Frankfurt das in diesem Zusammenhang gefördert wurde und in dem aus Büroflächen ein Hostel und ein Studentenwohnheim in der Frankfurter Adickesallee erstellt wurde. Ich kann auch keine Kosmetik darin erkennen das in Frankfurt im Jahr 2010, 590 Wohneinheiten aus der Umnutzung auf den Wohnungsmarkt gekommen sind wie immer die auch in der Wohnungsqualität einzuordnen sind. Im Vergleich sind in Köln im vergangenen Jahr nur knapp 700 geförderte Sozialwohnungen entstanden, das macht diese Zahl meiner Meinung nach nicht zu einem Irrweg sondern zu einer zu fördernden Alternative.

Das in Ddorf dies wohl ausnahmlos in das Luxussegment führt würde ich als Düsseldorfer auch ziemlich ärgerlich finden und mit Blick auf andere Städte wie Hamburg, Frankfurt oder München auch ändern wollen. Aber Köln ist da nicht viel besser...

Viele Grüße
Thomasheg

Baldrick schrieb:

Hallo Thomas,

auch die Stadt Düsseldorf erwähnt in ihrem "Stadtentwicklungskonzept" (Stadtentwicklungskonzept. Düsseldorf 2020+. Wachstum fördern,. Zukunft gestalten) die Alternative der Umwandlung von Bürobauten zu Wohnraum.

Diese Variante "krankt" aber gleich an mehreren Stellen. Zunächst weist die Stadt - trotz erheblicher Leerstände - permanent weitere Büroflächen aus, um auf diesem Markt die Mietpreise stabil zu halten. Dabei soll genau der Bürobestand in Wohnraum umgewandelt werden, der nicht marktfähig ist, also Büroflächen, die vom Eigentümer (ohne öffentliche Förderung!) erheblich renoviert werden müssten. um Rendite zu erzielen. Dieses System sorgt dafür, dass potenziellen Wohnflächen "der Boden unter den Füßen weggezogen wird", da in der Nettobilanz nicht mehr Wohnraum entsteht und der Neubau von Bürobauten - zu Lasten auch von Gewerbeflächen - weiter fortschreitet.

Der Umbau von Büroflächen zu Wohnraum aber wiederum ist in der Regel teurer als ein Abriss und anschließender Neubau oder ein genereller Neubau auf einer Freifläche, da hier die Kosten der Entkernung eine wesentliche Rolle soielen.

Die Stadt Düsseldorf behauptet im "Stek 2020+", dass bei der Umwandlung von Büroflächen Wohnraum im mittleren Preissegment entstehen würde.... Eine glatte Lüge, wie die (wenigen) Beispiele in Düsseldorf, die alle im hoch - bis luxuspreisigen Marktsegment angeboten (und vermietet/verkauft) wurden, bereits zeigen. Kleines Beispiel aus Düsseldorf Flingern: Hier wurde ein Büroklotz aus den 70er Jahren (Grafenberger Allee/Neanderstraße) Kernsaniert und in über 40 Luxuxwohnungen umgewandelt. Genau eine Wohnung - die des zukünftigen Hausmeisters - wurde dabei im mittleren Preissegment angeboten. Der Architekt, der auch gleichzeitig der Investor war, konnte dabei in der zuständigen Bezirksvertretung hinreichend darlegen, warum sein Umbau - selbst mit öffentlicher Förderung - nicht durch Mieten unter 15,50 Euro/qm zu finanzieren ist.

Ich bin der Meinung, dass diese "stadtplanerische Kosmetik" nicht zielführend bei der Erstellung von preiswerten bzw. Sozialem Wohnungsbau ist, sondern ein "Irrweg", der auch zur Vernichtung von Fördergeldern führt, die dabei als "Finanzspritze" für abgewirtschaftete Immobilien herhalten sollen.

Vielmehr sollten in einer Stadt wie Düsseldorf (oder auch in anderen "prosperierenden" Großstädten) ab einem Leerstand von 5% aller Büroflächen, ein sofortiger Planungsstopp (kommunale Planungshoheit!) beschlossen werden. Dies würde einerseits die Spekulation behindern und käme andererseits dem produzierenden Gewerbe (Gewerbeflächen), dem Wohnungsbau und dem Stadtbild zugute.

Baldrick

p.s.: Zum "Unternehmerischen Risiko", welches ja gern zur Rechtfertigung erheblicher Profite herangezogen wird, gehört auch, dass man auf einer Immobilie sitzenbleibt bzw. mit ihr in die Pleite gehen kann......

Baldrick schrieb:
Hallo Thomas,

auch die Stadt Düsseldorf erwähnt in ihrem "Stadtentwicklungskonzept" (Stadtentwicklungskonzept. Düsseldorf 2020+. Wachstum fördern,. Zukunft gestalten) die Alternative der Umwandlung von Bürobauten zu Wohnraum.

Diese Variante "krankt" aber gleich an mehreren Stellen. Zunächst weist die Stadt - trotz erheblicher Leerstände - permanent weitere Büroflächen aus, um auf diesem Markt die Mietpreise stabil zu halten. Dabei soll genau der Bürobestand in Wohnraum umgewandelt werden, der nicht marktfähig ist, also Büroflächen, die vom Eigentümer (ohne öffentliche Förderung!) erheblich renoviert werden müssten. um Rendite zu erzielen. Dieses System sorgt dafür, dass potenziellen Wohnflächen "der Boden unter den Füßen weggezogen wird", da in der Nettobilanz nicht mehr Wohnraum entsteht und der Neubau von Bürobauten - zu Lasten auch von Gewerbeflächen - weiter fortschreitet.

Der Umbau von Büroflächen zu Wohnraum aber wiederum ist in der Regel teurer als ein Abriss und anschließender Neubau oder ein genereller Neubau auf einer Freifläche, da hier die Kosten der Entkernung eine wesentliche Rolle soielen.

Die Stadt Düsseldorf behauptet im "Stek 2020+", dass bei der Umwandlung von Büroflächen Wohnraum im mittleren Preissegment entstehen würde.... Eine glatte Lüge, wie die (wenigen) Beispiele in Düsseldorf, die alle im hoch - bis luxuspreisigen Marktsegment angeboten (und vermietet/verkauft) wurden, bereits zeigen. Kleines Beispiel aus Düsseldorf Flingern: Hier wurde ein Büroklotz aus den 70er Jahren (Grafenberger Allee/Neanderstraße) Kernsaniert und in über 40 Luxuxwohnungen umgewandelt. Genau eine Wohnung - die des zukünftigen Hausmeisters - wurde dabei im mittleren Preissegment angeboten. Der Architekt, der auch gleichzeitig der Investor war, konnte dabei in der zuständigen Bezirksvertretung hinreichend darlegen, warum sein Umbau - selbst mit öffentlicher Förderung - nicht durch Mieten unter 15,50 Euro/qm zu finanzieren ist.

Ich bin der Meinung, dass diese "stadtplanerische Kosmetik" nicht zielführend bei der Erstellung von preiswerten bzw. Sozialem Wohnungsbau ist, sondern ein "Irrweg", der auch zur Vernichtung von Fördergeldern führt, die dabei als "Finanzspritze" für abgewirtschaftete Immobilien herhalten sollen.

Vielmehr sollten in einer Stadt wie Düsseldorf (oder auch in anderen "prosperierenden" Großstädten) ab einem Leerstand von 5% aller Büroflächen, ein sofortiger Planungsstopp (kommunale Planungshoheit!) beschlossen werden. Dies würde einerseits die Spekulation behindern und käme andererseits dem produzierenden Gewerbe (Gewerbeflächen), dem Wohnungsbau und dem Stadtbild zugute.

Baldrick

p.s.: Zum "Unternehmerischen Risiko", welches ja gern zur Rechtfertigung erheblicher Profite herangezogen wird, gehört auch, dass man auf einer Immobilie sitzenbleibt bzw. mit ihr in die Pleite gehen kann......




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