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nrw-duesseldorf-talk - Re: [Ddorf-Talk] Positionspapier sozialer Wohnungsbau

nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreisverband Düsseldorf - TALK - (Nordrhein-Westfalen)

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Re: [Ddorf-Talk] Positionspapier sozialer Wohnungsbau


Chronologisch Thread 
  • From: Baldrick <Baldrick AT news.piratenpartei.de>
  • To: nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ddorf-Talk] Positionspapier sozialer Wohnungsbau
  • Date: Sun, 30 Sep 2012 07:46:07 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-duesseldorf-talk>
  • List-id: <nrw-duesseldorf-talk.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Hallo Thomas,

auch die Stadt Düsseldorf erwähnt in ihrem "Stadtentwicklungskonzept" (Stadtentwicklungskonzept. Düsseldorf 2020+. Wachstum fördern,. Zukunft gestalten) die Alternative der Umwandlung von Bürobauten zu Wohnraum.

Diese Variante "krankt" aber gleich an mehreren Stellen. Zunächst weist die Stadt - trotz erheblicher Leerstände - permanent weitere Büroflächen aus, um auf diesem Markt die Mietpreise stabil zu halten. Dabei soll genau der Bürobestand in Wohnraum umgewandelt werden, der nicht marktfähig ist, also Büroflächen, die vom Eigentümer (ohne öffentliche Förderung!) erheblich renoviert werden müssten. um Rendite zu erzielen. Dieses System sorgt dafür, dass potenziellen Wohnflächen "der Boden unter den Füßen weggezogen wird", da in der Nettobilanz nicht mehr Wohnraum entsteht und der Neubau von Bürobauten - zu Lasten auch von Gewerbeflächen - weiter fortschreitet.

Der Umbau von Büroflächen zu Wohnraum aber wiederum ist in der Regel teurer als ein Abriss und anschließender Neubau oder ein genereller Neubau auf einer Freifläche, da hier die Kosten der Entkernung eine wesentliche Rolle soielen.

Die Stadt Düsseldorf behauptet im "Stek 2020+", dass bei der Umwandlung von Büroflächen Wohnraum im mittleren Preissegment entstehen würde.... Eine glatte Lüge, wie die (wenigen) Beispiele in Düsseldorf, die alle im hoch - bis luxuspreisigen Marktsegment angeboten (und vermietet/verkauft) wurden, bereits zeigen. Kleines Beispiel aus Düsseldorf Flingern: Hier wurde ein Büroklotz aus den 70er Jahren (Grafenberger Allee/Neanderstraße) Kernsaniert und in über 40 Luxuxwohnungen umgewandelt. Genau eine Wohnung - die des zukünftigen Hausmeisters - wurde dabei im mittleren Preissegment angeboten. Der Architekt, der auch gleichzeitig der Investor war, konnte dabei in der zuständigen Bezirksvertretung hinreichend darlegen, warum sein Umbau - selbst mit öffentlicher Förderung - nicht durch Mieten unter 15,50 Euro/qm zu finanzieren ist.

Ich bin der Meinung, dass diese "stadtplanerische Kosmetik" nicht zielführend bei der Erstellung von preiswerten bzw. Sozialem Wohnungsbau ist, sondern ein "Irrweg", der auch zur Vernichtung von Fördergeldern führt, die dabei als "Finanzspritze" für abgewirtschaftete Immobilien herhalten sollen.

Vielmehr sollten in einer Stadt wie Düsseldorf (oder auch in anderen "prosperierenden" Großstädten) ab einem Leerstand von 5% aller Büroflächen, ein sofortiger Planungsstopp (kommunale Planungshoheit!) beschlossen werden. Dies würde einerseits die Spekulation behindern und käme andererseits dem produzierenden Gewerbe (Gewerbeflächen), dem Wohnungsbau und dem Stadtbild zugute.

Baldrick

p.s.: Zum "Unternehmerischen Risiko", welches ja gern zur Rechtfertigung erheblicher Profite herangezogen wird, gehört auch, dass man auf einer Immobilie sitzenbleibt bzw. mit ihr in die Pleite gehen kann......




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