Re: [Ddorf-Talk] Han Solo, Crew Bacca, Fliegender Düsseldorfer?

["Oliver P. Bayer" <Oliver.Bayer AT uni-duesseldorf.de>]

Zitat von Sebastian Greiner:
> Am 03.01.2011 um 19:30 schrieb Jens Behmert:
> > bevor ich mich in einen Vortrag setzte, haette ich gerne gewusst,
> > was mich erwartet. [..]
> [..] Ich erwarte einen Vortrag zum Thema
> Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung aktuell, der Forderungen
> seitens Mehr Demokratie (die auch Forderungen der Piratenpartei sind)
> und danach vor allem eine rege Diskussion darüber, wie wir uns vor
> Ort akut einbringen können.

Vielleicht so in diese Richtung:
http://nrw.mehr-demokratie.de/1298.html?&tx_ttnews[backPid]=924&tx_ttnews[tt_news]=7960
Aber wir haben ja nur 2-3 Stunden und dürfen in 2/3 der Zeit selbst die
Richtung der Themen bestimmen.
D.h. das kann ganz praktisch werden (wie müssten wir eine Bürgerinitiative in
Düsseldorf aufziehen) oder hübsch visionär.

> > Zum Thema Attak hatte ich vor Monaten mal meine Meinung gepostet und
> > sehe zwischen meinen politischen Vorstellungen und denen von attak
> > sehr wenig Überschneidungen.
>
> Ok... Die sind links und haben teilweise Ansichten, die man
> vielleicht nicht teilt.

Das hängt bei attac sehr stark von den Menschen vor Ort ab, denn der
eigentliche Aufhänger für attac, die Einführung der Tobin-Steuer
(http://de.wikipedia.org/wiki/Tobin-Steuer), ist derzeit durchaus auch eine
Position von CDU-Politikern (allerdings natürlich erst nach der "Krise").
Wenn man Piratenkernthemen ansieht, dann geht es oft darum, Systeme,
die sich zu
Gunsten von Konzernen und zu Ungunsten der Gesellschaft
verselbstständigt haben
(Patente, Verwertungsrechte) wieder zu erden. Ähnliches gilt ja für die
Tobin-Steuer und Finanzmärkte. Das ist beides längst nicht so links, wie es
auf den ersten Blick aussieht, weil es langristig für die Volkswirtschaft sehr
wichtig ist, dass die Systeme nicht komplett zusammenbrechen (IMHO kann
auch ein
Patentwesen zusammenbrechen, wenn man es falsch bedient).

Die attac-Mitglieder rukrutieren sich allerdings oft aus dem linken
Lager, weil
es sich um Leute handelt, die sich generell mit Politik beschäftigen und den
Finanzmärkten kritisch gegenüberstehen.
In Düsseldorf würde ich sie als gemäßigt links bezeichnen. attac ist nicht
vergleichbar mit MSB Spartakus, MLPD oder diversen AntiFa-Gruppen. Es gibt in
Düsseldorf eine Mischung aus typischen linken Aktivisten und Leuten, die sich
niemals als Links bezeichnen würden. Das hat zur Folge, dass tiefgehende
Experten-Diskussionen zu Finanzmärkten auch längst nicht alle attac-Leute
verstehen, aber der "BWLer-Kram", den pur-linke Gruppen wohl pauschal ablehnen
würden, gehört bei attac dazu.

Persönlich finde ich die Tobin-Steuer nicht erst seit der "Finanzkrise" mehr
als sinnvoll und daher hege ich eine Sympathie für attac.
Und IMHO ist attac mit den attac-Kernthemen inhaltlich deutlich näher an der
Piratenpartei als an den Grünen, der SPD oder den Linken. Die Farbe (Orange)
stimmt überdies auch. ;-)

Noch eine Anmerkung: Wenn man nicht auf einer politischen Linie mit jemandem
ist, finde ich es eigentlich gerade praktisch, wenn man die Chance hat, mit
einem Vortrag seine "Linie" etwas näher zu bringen. Das sind doch keine
verlorenen Seelen ..und wir brauchen nicht nur "Jubelperser".

> Ich
> verstehe aber auch, wenn jemand sagt, dass er da nicht mitmacht.

Klar, aber ich wollte jetzt auch noch Senf schreiben,.

Viele Grüße
Oliver (Kreon)

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