Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

nrw-ak-soziales - Re: [NRW-AK-Soziales] Es wird immer unglaublicher

nrw-ak-soziales AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Nrw-ak-soziales mailing list

Listenarchiv

Re: [NRW-AK-Soziales] Es wird immer unglaublicher


Chronologisch Thread 
  • From: Hans-Peter Weyer <pirat AT ag-pos.de>
  • To: NRW-AK-Soziales AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [NRW-AK-Soziales] Es wird immer unglaublicher
  • Date: Thu, 18 Mar 2010 14:57:04 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-ak-soziales>
  • List-id: <nrw-ak-soziales.lists.piratenpartei.de>


Ahoi!

Persönlicher Erfahrungsbericht von heute morgen:

Da ich mein gewerbe erst am 1.7.2009 begonnen habe und Coaching für viele Menschen noch kein Begriff für wirkliche Hilfe ist, bin ich auf zusätzliche Zahlungen der ARGE angewiesen, die meine Selbständigkeit auch schon gefördert hatte.

Derzeit muss ich einen Weiterbewilligungsantrag einreichen, da der bisherige Bezugzeitraum am 31.03.2010 ausläuft. Schon schlimm genug, dass man ohne jegliche Erfahrung immer die Einnahmen des kommenden halben Jahres schätzen muss, damit danach die Förderung berechnet werden kann. Im letzten halben Jahr war ich dadurch unter dem mir eigentlich zustehenden Hartz4-Satz. Aber die Termin-Strukturierung (nichts mehr ohne Termin!) innerhalb der ARGE (zumindest in Duisburg) schlägt jetzt für Hartz4-ler Kapriolen.

Heute morgen komme ich, nachdem ich telefonisch gefragt hatte wo ich den Antrag abgeben muss, in der für mich zuständigen Abteilung "Selbständige 393" in Duisburg an. Dort frage ich nach, wo ich den Antrag abgeben kann. Als Antwort wurde ich aufgefordert, den Antrag in den Briefkasten zu werfen. Als ich darauf hinwies, dass ich eine Eingangsbestätigung haben möchte, wurde ich auf Zimmer 611 verwiesen.

Vor Zimmer 611 musste ich dann 20 Minuten warten, bevor ich zu den beiden Herren (die offenbar an drei Schreibtischen immer zu zweit einen Hilfebedürftigen "bearbeiten") eintreten durfte. Dort gab ich einem der Herren meinen Antrag und bat ihn den Empfang zu bestätigen. Es entwickelte sich folgendes Gespräch (aus der Erinnerung):
ARGE: "Dafür müssen Sie einen Termin machen."
Ich: "Ich möchte keinen Termin, sondern nur den Antrag abgeben."
ARGE: "Den können Sie in den Briefkasten werfen."
Ich: "Ich möchte eine Empfangsbestätigung dafür haben, dass ich ihn abgegeben habe."
ARGE: "Dann müssen Sie einen Termin machen."
Ich (fragend-freundlich): "Sie wollen mich verarschen?!"
ARGE: "Nein. Sie können den Antrag in den Briefkasten werfen. Wenn Sie aber eine Empfangsbestätigung haben wollen, dann brauchen Sie einen Termin."
Ich (nicht mehr freundlich, den Antrag wieder an mich nehmend): "Sie sind doch nicht ganz dicht!"

Ich habe daraufhin die Service-Zentrale der ARGE angerufen, den Sachverhalt geschildert und um einen Termin gebeten. Der (junge) Mann am Telefon riet mir daraufhin zu einem der anderen ARGE-Center zu fahren und den Antrag dort am Empfang abzugeben. Die seien verpflichtet den Empfang zu bestätigen. Das habe ich getan. Jetzt wird der Antrag (hoffentlich) innerhalb der ARGE wieder an die Abteilung 393 gesandt, die sich dann damit beschäftigen darf. Das kann aber "ein paar Tage" dauern.

Jetzt kann mir natürlich jemand sagen, ich hätte ja nicht auf die Empfangsbestätigung bestehen müssen. Stimmt, aber nachdem bereits zwei meiner Anträge auf Nimmerwiedersehen verschwunden sind, mitsamt Kopien von persönlichen Unterlagen, werde ich es (auch aus Geldmangel) darauf nicht mehr ankommen lassen.

Da kommt mir nur noch "Es kann doch nicht sein...."
Meine Mutter, eine sehr zurückhaltende Frau, reagierte mit dem Satz: "Das sollte man sofort der Zeitung sagen." Wundert es bei solch einem Verhalten noch irgendjemanden, dass weit mehr als die Hälfte der ARGE-Besucher die Gebäude verärgert verlassen?

Dieser Bericht darf gern weitergegeben und auch veröffentlicht werden.

Gruss
Hans-Peter



--
Hans-Peter Weyer
Personal-Coach und Psychologischer Berater
Goebenstrasse 94  *   47169 Duisburg (Fahrn)
Telefon 0203 50 90 895  *  Mobil 0172 25 83 569
www.hpweyer.de


Kandidat der Piraten-Partei zur Landtagswahl NRW 2010
http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Hpweyer
Das Recht auf Privatsphäre, eine transparente Verwaltung, eine Modernisierung des Urheberrechtes, freie Kultur, freies Wissen und freie Kommunikation sind die grundlegenden Ziele der Piraten.





Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang