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nrw-ak-gesundheit - Re: [AK Gesundheit NRW] Anträge?

nrw-ak-gesundheit AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste des AK Gesundheit NRW

Listenarchiv

Re: [AK Gesundheit NRW] Anträge?


Chronologisch Thread 
  • From: DS Lawfox <dslawfox AT googlemail.com>
  • To: Mailingliste des AK Gesundheit NRW <nrw-ak-gesundheit AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AK Gesundheit NRW] Anträge?
  • Date: Tue, 10 Apr 2012 18:16:59 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-ak-gesundheit>
  • List-id: Mailingliste des AK Gesundheit NRW <nrw-ak-gesundheit.lists.piratenpartei.de>

Hallo Bjoern,
das kann und will ich gerne machen.

Bauchschmerzen habe ich aber mit Ziff. 3. und erlaube mir daher einige kritische Anmerkungen  bzw. Fragen (advocatus diaboli):

3. Der Anreiz für Mediziner in Praxen und Krankenhäusern tätig zu werden, muss erhöht werden. Die Arbeitsbedingungen während der Famulatur, des praktischen Jahres und in schwächer versorgten Gebieten bedeuten eine wesentlich höhere Belastung als sie für Mediziner in der freien Wirtschaft besteht.

a) Der Anreiz soll aus der Famulatur (4 Monate) und dem PJ (3 Tertiale) heraus erfolgen? Das ist nicht klar.
b) Satz 2 ist in sich nicht schlüssig. Die Belastung von Famulanten/PJ´lern in Praxen und Krankenhäusern ist gleich groß, ganz gleich ob sich die Praxen und Krankenhäuser in schwächer oder stärker versorgten Gebieten befinden.
c) den Vergleich mit Medizinern in der "freien Wirtschaft" verstehe ich nicht. Praxen und Krankenhäuser sind die "freie Wirtschaft".
d) Arbeitsbelastung ist hoch. Sie zu vermindern mag ein Anreiz sein. Vergütungssysteme für Ärzte anders zu gestalten wäre dann sicher der wahrscheinlich sicherere Weg des Anreizes und findet keinen Ursprung in den Ausbildungsabschnitten Famulatur und/oder PJ.

Irgendwie passt 3. nicht.

Außerdem hätte ich noch etwas stärker den Aspekt der notwendigen Steigerung von Anreizen für die sog. hausarztzentrierte Versorgung betont, der vermittels § 73b Abs. 5a SGB V im Prinzip das AUS für jedes Interesse an allgemeinmedizinischen Studien bedeutet, sein Förderung auf NULL stellt und die Versorgungsprobleme gerade in strukturschwachen Gebieten bereits kurzfristig und sowieso mittel- bis langfristig auf die Spitze treibt.

Gerade in NRW haben wir entgegen anderslautenden Beteuerungen der KVen eine massive Unterversorgung zu beklagen, die mangels Nachwuchs und Anreiz sich in den nächsten Jahren noch stärker auswirken wird, als dies angesichts des Ärzteschwunds (Wegzug, Aufgabe wegen Alters etc.) ohnehin schon zu beobachten ist.

Beste Grüße
Dietmar aka DSLawFox

On Twitter: @dslawfox


Am 10. April 2012 15:44 schrieb schreibrephorm <Danatirxis AT gmx.de>:
So, Korrektur gelesen und lesen lassen.
Nun brauche ich jemand der das bitte einstellt, weil ich das - aus Gründen - nicht kann.

lg
Bjoern



Positionspapier LPT 14.4.-15.4.2012

*Antragstext*

Aufgrund des Ärztemangels und der fehlenden flächendeckenden medizinischen Versorgung in Nordrhein-Westfalen fordert die Piratenpartei NRW diesem Problem auf Bundes- und Länderebene entgegenzuwirken. Die Ursachen der mangelhaften Versorgung sind multikausal. In mehreren Teilbereichen besteht dringender Handlungsbedarf:

1. Das Verhältnis von Studierwilligen zu bereitgestellten Studienplätzen betrug im Jahre 2010 5 zu 1. Auf Länderebene sind zusätzliche Studienplätze zu schaffen um ein ausreichendes Angebot zur Verfügung zu stellen.

2. Das Vergabeverfahren der Studienplätze auf Bundesebene muss reformiert werden. Durch eine erhöhte Anzahl an Studienplätzen würde die  Zulassung über den Numerus Clausus erleichtert werden, wir sind jedoch der Meinung, dass eine gute Abiturnote nicht zwangsläufig die für einen Arzt notwendige soziale Kompetenz widerspiegelt.

3. Der Anreiz für Mediziner in Praxen und Krankenhäusern tätig zu werden, muss erhöht werden. Die Arbeitsbedingungen während der Famulatur, des praktischen Jahres und in schwächer versorgten Gebieten bedeuten eine wesentlich höhere Belastung als sie für Mediziner in der freien Wirtschaft besteht.

Ein Beispiel für ein Modell, welches sich in der Praxis etabliert hat, ist das Errichten der "Stiftung zur Förderung der ambulanten ärztlichen Versorgung im Freistaat Thüringen". Das Stiftungsvermögen wurde durch Landesmittel und durch die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen zur Verfügung gestellt. Über diese Stiftung können Stipendien gewährt, Weiterbildungen finanziert, sowie Famulaturen und das Praktische Jahr finanziert werden. Das Einrichten einer solchen Stiftung sollte für NRW angedacht und parteienübergreifend thematisiert werden.


Begründung

Der Ärztemangel ist ein ein Thema, welches viele Bürger beschäftigt. Gerade im Wahlkampf sollten wir eine gemeinsame Position vertreten können und gleichzeitig nicht aus den Augen verlieren, dass es zu großen Teilen Bundespolitik ist, über die wir aber nach wie vor auch in den einzelnen Länderparlamenten/Senaten durch Stellungnahmen Einfluß nehmen können und informieren möchten.

Link zur Seite der Thüringer Stiftung: http://www.stiftung-ambulante-versorgung.de





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