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newsletter - [Flaschenpost] No. 26 2010 Piratenpartei Deutschland

newsletter AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Newsletter der Piratenpartei Deutschland

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[Flaschenpost] No. 26 2010 Piratenpartei Deutschland


Chronologisch Thread 
  • From: No Reply Flaschenpost <no-reply AT piratenpartei.de>
  • To: newsletter AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [Flaschenpost] No. 26 2010 Piratenpartei Deutschland
  • Date: Thu, 23 Dec 2010 20:27:14 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/newsletter>
  • List-id: Newsletter der Piratenpartei Deutschland <newsletter.lists.piratenpartei.de>

Ahoi!

Willkommen zum 26. Newsletter der Piratenpartei Deutschland. Heute: Neues aus
dem Bund, den Landesverbänden und aus den Medien. Außerdem Lesenswertes über
Wikileaks und ein Update der Taskforce Urheberrecht.
Dies ist unsere letzte Ausgabe im Jahr 2010. Wir wünschen daher allen unseren
Lesern ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Wir
hoffen, dass ihr uns im neuen Jahr erhalten bleibt und haben schon einiges
für euch vorbereitet!
Viel Spaß beim Lesen,

eure Flaschenpost-Redaktion!

Die Flaschenpost gibt es auch wieder zum Download unter
http://flaschenpost.piratenpartei.de/wp-content/uploads/2010/12/2010-26.pdf


=== *Neues aus dem Bund* ===

*Wikileaks: Krieg der offenen Fragen*
In der Diskussion um Wikileaks verlaufen die Grenzen zwischen
Wikileaks-Befürwortern und -Gegnern nicht entlang der sonst üblichen ideellen
Demarkationslinie: Markus Beckedahl (Netzpolitik.org) erklärte etwa, dass die
Angriffe auf die Infrastrukturen von Visa, Mastercard, etc. so elegant seien
wie eine Plünderung als Protestform[1]. Ein Argument wie aus dem
konservativen Lager? Mitnichten. Denn es ist diesmal nicht ganz so leicht,
Position zu beziehen, weil der Krieg um den Wert der Öffentlichkeit mit
offenen Fragen geführt wird. Wer sind die tatsächlichen Akteure? Was sind die
Ziele? Was werden die Konsequenzen sein?
Zunächst klingt alles ganz logisch. Wikileaks fordert[2]: „Help Wikileaks
keep governments open“ und: „If you believe democracy und transparency go
hand in hand, now is the time to stand and say: ‚The world needs Wikileaks‘“.
Mit dieser Philosophie veröffentlicht Wikileaks seit 2006 mehr oder minder
geheime Dokumente, die von geschichtlicher, ethischer oder politischer
Relevanz sind. Damit entspricht Wikileaks der Forderung nach mehr Offenheit
in der Politik, frei zugänglichen Informationen und einer Rückbesinning auf
die ursprüngliche Bedeutung von „Demokratie“.
Die leidenschaftliche Diskussion und die teilweise euphorische Begeisterung
für die Wikileaks-Idee sagt viel darüber aus, wie unzufrieden die Bevölkerung
bereits ist. Wie eng sind Wirtschaft und Politik wirklich miteinander
verzahnt? Kurzum: Es besteht ein Bedarf nach Wikileaks. Insofern verwundert
es nicht, wenn nicht nur Netzaktivisten Julian Assange zum weißen Ritter der
wahren freien Welt deklarieren. In die Diskussion greifen jedoch auch
radikale Netzaktivisten ein. Sie nutzen ihr technisches Know-how, um der
vermeintlichen Gerechtigkeit zur Geltung zu verhelfen, indem sie
wikileaksfeindliche Institutionen bis zum Zusammenbruch mit Anfragen
bombardieren. Ist das nicht ein radikaler Schritt aus dem Glauben heraus,
dass die herkömmlichen Protestformen wirkungslos verpufften?
Wikileaks selbst bleibt nicht frei von Kritik: Der Gründer Julian Assange
gilt als hochintelligent, eigen, getrieben. Die Vorwürfe reichen von
Selbstinszenierung, mangelnder Transparenz, bis zu sexuellen Verbrechen. Dass
es sich dabei um eine Hetzkampagne handeln könnte, scheint nicht unmöglich,
aber das kann derzeit niemand mit Sicherheit sagen. Assange selbst, so
schreibt die Süddeutsche[3], „heizt die Stimmung bis ins Hysterische an und
droht (…) unverhohlen den Strafverfolgern mit einer Flut von schädigenden
Veröffentlichungen. Das ist kein Selbstschutz, das grenzt an Erpressung.“
Im Fall Wikileaks müssen wir uns ehrlich damit auseinandersetzen, was uns
Öffentlichkeit bedeutet und welche Werte wir für wichtig erachten. Wie wir
„Demokratie“ und „Freiheit“ priorisieren, mit welchen Mitteln wir uns dafür
einsetzen und welche Konsequenzen wir tragen wollen. Wir müssen uns bewusst
sein, dass unsere Antworten weitreichende Konsequenzen haben können. Deshalb
braucht es auch unbequeme Fragen: Soll eine Demokratie alles wissen oder
benötigt sie Geheimnisse? Welche Priorität hat whistle-blowing (engl.:
„Nestbeschmutzung“, die unerlaubte Weitergabe von geheimen Informationen) für
eine demokratische Gesellschaft? Wie groß ist eigentlich die Macht Assanges –
mit einem Instrument wie Wikileaks?
In der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen steht,
dass jeder das Recht auf Meinungsfreiheit und -äußerung hat. Das schließt
auch ein, Informationen und Gedankengut über Medien jeder Art aufzusuchen, zu
empfangen und zu verbreiten.
Es beinhaltet aber nicht, dass – wie im Fall der radikalen Netzaktivisten –
gedroht und Schaden angerichtet werden darf. Doch genau das ist geschehen.
Was bedeutet es[4] für eine Demokratie, wenn „Schadensmaximierung mittels
technischer Hilfsmittel das Eintreten von Bürgern für bestimmte Positionen
ersetzt“? Der Spiegel bezeichnet das als „Rüstungslogik“. Für die
demokratischen Gesellschaften könnte das einen Rückschlag bedeuten:
Die Reaktion der US-Regierung zeigt, dass sie Wikileaks scheinbar die Rolle
des Züngleins an der Waage zutrauen, und tatsächlich scheint Wikileaks das
Potenzial zu haben, die aktuelle Weltordnung – zumindest teilweise – in Frage
zu stellen. Aber was kommt danach? Zumindest kurzfristig ist eine Entwicklung
absehbar: Schwebte bisher bereits die Einschränkung der Grundrechte wie ein
Damoklesschwert über den demokratischen Staaten, so bleibt zu befürchten, wie
die Politik nun auf die Angriffe reagiert. Wie wir weiter verfahren, hängt
auch davon ab, wie ernsthaft wir unsere offenen Fragen beantworten.

[1]
http://on3.de/element/8884/interview-markus-beckedahl-von-netzpolitikorg-ich-will-keinen-krieg
[2] http://213.251.145.96/
[3]
http://www.sueddeutsche.de/politik/wikileaks-julian-assange-verhaftet-sein-groesster-feind-1.1033329
[4] http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,733805,00.html

Autor: sd


*Neues aus dem Bundesvorstand*
In den letzten zwei Wochen ging es rund im Bund. Hier eine kurze
Zusammenfassung der Ereignisse:
Es werden Mitarbeiter für eine neue - virtuelle - Geschäftsstelle gesucht.
Die Ausschreibung findet ihr hier[1].
Für viel hin und her und einige Aufregung sorgte die Entscheidung, die
Planung für den nächsten Bundesparteitag zu ändern. Statt wie vorgesehen zu
Beginn des Jahres - vor den anstehenden Landtagswahlen - soll er nun im
zweiten Halbjahr 2011 stattfinden.
Es gibt neue Beauftragte für die Betreuung der Bundeswebseite (Fabio
Reinhardt, Korbinian Polk und Martin Haug). Christopher Lauer übernahm die
Koordination des Wahlkampfes für das nächste Jahr. Dafür sucht er noch
Unterstützer, vor allem aus den LVs mit Wahlen! Interessierte melden sich
bitte direkt bei ihm[2].
Darüber hinaus gab es viele andere Beschlüsse, die ihr in den Protokollen
hier [3,4,5] nachlesen könnt.

[1]
http://vorstand.piratenpartei.de/2010/12/20/ausschreibung-mitarbeiter-gesucht-fur-die-virtuelle-bundesgeschaftsstelle/
[2] christopher.lauer AT piratenpartei.de
[3]
http://vorstand.piratenpartei.de/2010/12/10/protokoll-zur-vorstandssitzung-2010-12-09/
[4]
http://vorstand.piratenpartei.de/2010/12/17/protokoll-zur-vorstandssitzung-2010-12-16/
[5]
http://vorstand.piratenpartei.de/2010/12/17/protokoll-zur-vorstandssitzung-2010-12-17/

Autor: gt


„*Initiative gegen ein Leistungsschutzrecht*“ (IGEL) startet
Am 13. Dezember ist die Initiative gegen ein Leistungsschutzrecht, kurz IGEL,
gestartet. Das Bündnis aus über 30 Partnern, darunter unter anderem Google,
Wikimedia, Creative Commons und der Chaos Computer Club, wendet sich gegen
ein von der Verleger-Lobby gewünschtes Leistungsschutzrecht[1] für ihre
Arbeit und führt detailliert die Argumente[2] für und gegen ein solches
Leistungsschutzrecht auf.
Die Gesetzesentwürfe der Verleger, die voraussichtlich Bestandteil der
Verhandlungen um den 3. Korb zum Urheberrecht sein werden, sind dabei nicht
nur überflüssig sondern sollen auch die Rechte der Allgemeinheit erneut
zugunsten der Verwertungsindustrie einschränken. Auch wenn Parteien, zum
jetzigen Zeitpunkt, nicht Mitglied des Bündnis werden können, unterstützen
wir die Arbeit der IGEL.
Wir sprechen uns dabei mit Nachdruck gegen ein spezielles
Leistungsschutzrecht für Presseverleger und damit gegen eine weitere
Einschränkung des Informationsraums Internet aus. Die von der Verleger-Lobby
angedachten Rechte schränken dabei jeden Nutzer des Internets
unverhältnismäßig stark ein, während der Nutzen für den Journalismus
insgesamt bezweifelt werden kann. Bereits jetzt haben wir ein ausgeprägtes
und restriktives Urheber- und Verwertungsrecht welches Verleger für sich
nutzen können.
Stattdessen entscheiden sich die Verlage selbst dafür ihre Erzeugnisse frei
und kostenlos zugänglich zu machen, obwohl Bezahlschranken technisch einfach
möglich sind und auch die gefürchteten Suchmaschinen wie Google sich durch
leicht umsetzbare Maßnahmen aussperren lassen. Abgesehen davon profitieren
die Verlage natürlich von den Besuchern, die durch Suchmaschinen auf ihre
Webseiten kommen, durch erhöhte Werbemaßnahmen. Ein typischer Fall von «Wasch
mich, aber mach mich nicht nass».
Man darf daran zweifeln, inwieweit die Verleger-Lobby die Grundprinzipien des
Internets – Verlinkungen, Austausch von Text-Auszügen, Vernetzung –
verstanden hat, wenn sie diese Grundlagen als Bedrohung ihrer Existenz
ansehen. Anstatt hier mit modernen Geschäftsmodellen den Wirtschaftsraum
Internet zu erschließen, sollen überalterte Geschäftsmodelle aus dem letzten
Jahrtausend gerettet und zementiert werden.
Gleichzeitig werden die Folgen für Endnutzer, genauso wie für Urheber selbst,
völlig vernachlässigt: Ein Leistungsschutzrecht für Verleger würde nicht nur
die Grundideen des Internets ad absurdum führen, sondern auch jeden Urheber
und jeden Internetnutzer behindern, die darauf achten müssen, inwieweit
Zitate, möglicherweise nicht einmal als solche erkannt, die
Leistungsschutzrechte von Verlegern betreffen. Nicht nur, dass damit strittig
wird, inwieweit man vom Schrankenrecht des Zitierens noch rechtmäßig nutzt
oder schon Schutzrechte der Verleger verletzt. Genauso problematisch ist es,
dass sich für den Laien vermutlich gar nicht erst nachvollziehen lässt, ob
eine einfache Phrase schon unter einem Leistungsschutzrecht an Verleger
gebunden ist. Besonders, wenn es um einfache Sätze wie Überschriften oder gar
einzelne Wortschöpfungen geht.
Durch diese Unwägbarkeiten, ab wann man sich durch eigene Texte unter
Umständen strafbar macht, wird das Zitatrecht – eines der elementaren Rechte,
unverzichtbar beim Erwerb von Wissen und auch bei der Erstellung neuer Werke
– de facto abgeschafft. Solche Einschränkungen, die zulasten der Gesellschaft
sowie der Kreativen einzelne Verwerter stärken sollen, sind daher auf keinen
Fall hinnehmbar.

[1] http://leistungsschutzrecht.info/
[2] http://leistungsschutzrecht.info/argumente

Autor: Bastian Greshake


=== *Internationales* ===

*Sitzen Piraten im Nobelpreiskomitee*?
Zensur war einer der Kondensationskerne, um die herum sich die Piratenpartei
bildete. Denn während in der Vergangenheit nur abgrundtief böse Regime zu
dieser Maßnahme griffen, sank die Hemmschwelle für Zensurmaßnahmen mit dem
Aufkommen des Internets auch in unserer Hemisphäre. Früher, als schwarz noch
schwarz und weiß noch weiß war, wurde in Metternichs Deutschland zensiert, in
der UdSSR, in Francos Spanien und Honeckers DDR. In der dunklen Epoche der
30er und 40er Jahre in Europa, sowie den 70er und 80er Jahren in Südamerika,
verschwanden nicht nur kritische Publikationen, sondern gelegentlich auch
deren Autoren - oft für immer.
2010 ehrte das Nobelpreiskomitee zwei
Personen, die massiv unter staatlicher Zensur leiden oder zu leiden hatten.
Vom Träger des Literaturnobelpreises Mario Vargas Llosa[1] waren über
Jahrzehnte in Spanien nur mit weichgespülten Fassungen zu lesen[2]. Der
Träger des diesjährigen Friedensnobelpreises Liu Xiaobo[3] sitzt wegen Mensche
nrechtsaktivitäten in Haft. So kam es, dass zum ersten Mal seit 1936 ein
Nobelpreis in Abwesenheit des Preisträgers verliehen werden musste. In China
sollte unterdessen niemand von der Preisverleihung oder dem Preisträger
erfahren: die chinesische Presse berichtete keine Zeile, die große Firewall
ließ keinen Bericht über die Preisverleihung[4] ins Land. Damals, 1936,
ließen die Nazis den Publizisten Carl von Ossietzky[5] nicht nach Oslo reisen
- er saß im KZ und hatte noch zwei Jahre zu leben.
Die Flaschenpost gratuliert den Preisträgern Liu Xiaobo und Vargas Llosa zum
Nobelpreis. Wir gedenken allen Opfern der Zensur. Das sind jene, die nicht
sagen oder schreiben dürfen was sie denken - aber auch jene, die nichts davon
hören oder lesen dürfen! Dem Nobelpreiskomitee sei an dieser Stelle für die
wahrhaft piratige Auswahl der Preisträger gedankt.

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Mario_Vargas_Llosa
[2]
http://www.faz.net/s/RubD3A1C56FC2F14794AA21336F72054101/Doc%7EE0454A6AEE96941C29C30992010A3FCA6%7EATpl%7EEcommon%7EScontent.html
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Liu_Xiaobo
[4] http://www.dw-world.de/dw/article/0,,6316114,00.html
[5]http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_von_Ossietzky

Autor: mr


=== *Piratenwelt* ===

*Sind wir nicht alle ein bisschen Wikileaks*?
Die Piratenpartei Bayern hat am 21. Dezember bekannt gegeben, dass sie ein
Gutachten des bayerischen Landtages zur Bayerischen Landesbank auf ihrem
Server hostet [1]. Das Netzwerk Attac hatte dieses bereits am 24. November
veröffentlicht [2], leider ohne die notwendige Aufmerksamkeit zu erreichen.
Wir haben uns zu diesem Thema mit Aleks A.-Lessemann, dem politischen
Geschäftsführer in Bayern, unterhalten:

/Flaschenpost/: Hallo Aleks. Woher kam der Anstoß für diese Veröffentlichung?
_Aleks_: Passend zur aktuellen Jahreszeit sollte ich anfangen mit „...und es
begab sich zu der Zeit...“. Aber nun gut, hier die Geschichte: Benjamin
Stöcker, äußerst aktiver Pirat aus Oberfranken veröffentlichte in einer der
bayerischen Mailinglisten einen Link zu einem Artikel der „Zeit online“. Dort
war beschrieben, wie attac ein Gutachten vom bayerischen Landtag
veröffentlicht hatte, das dieser lieber unter Verschluss halten wollte. Darin
wurden das Management und die zuständigen Politiker dazu verdonnert, die
juristische Verantwortung für das Missmanagement zu übernehmen.
Bezeichnenderweise laufen Ende dieses Jahres einige Verjährungsfristen aus,
was möglicherweise zur Entscheidung des Landtags beitrug, dieses Gutachten
außerhalb der Öffentlichkeit zu belassen. Mittlerweile hat allen Anschein
nach der bayerische Landtag unter dem Vorwand des Urheberrechts eine Klage
gegen attac angedroht oder gar auf dem Weg gebracht (bei attac ist noch keine
Klageschr
ift eingegangen). Zur Erinnerung: derselbe Vorwand wurde erfolglos benutzt,
um die Informationen zur Loveparade zu blockieren.

/Flaschenpost/: Es wurde also versucht, dieses Gutachten unter den Tisch zu
kehren?
_Aleks_: Genau. Erst kürzlich haben sich viele Piratenparteien weltweit daran
gemacht, Wikileaks sicher zu spiegeln, so dass deren Informationen – allen
voran die diplomatischen Depeschen der USA – weiterhin für alle erreichbar
bleiben. Schließlich sind wir die Partei(en) der Bürgerrechte und der
Freiheit. Entsprechend sah ich auch hier einen Auftrag für die Piraten,
Meinungs-, Presse- und Publikationsfreiheit zu bewahren. Außerdem ist dieses
Gutachten mit unser aller Geld bezahlt worden und sollte uns allen gehören
und zur Verfügung gestellt werden.

/Flaschenpost/: Wie wurde diese Idee dann umgesetzt?
_Aleks_: Ich setzte mich schnell in Kontakt mit attac und fragte, ob eine
Unterstützung unsererseits genehm wäre und welcher Art sie am Besten sein
sollte. Freudig nahm man unser Angebot an und war damit einverstanden, dass
wir die Dateien auf unsere Server kopierten und veröffentlichten, zusammen
mit einer Pressemitteilung. Von einer gemeinsamen Pressemitteilung nahm attac
Abstand, um in ihren Augen überparteilich zu bleiben. Gleichzeitig, und um
keine Zeit zu verlieren, hatte ich mir von meinen Kollegen im Landesvorstand
Rückendeckung geholt, inwiefern sie einer solchen Veröffentlichung zustimmen
würden. Nicht ohne Stolz kann ich berichten, dass die notwendige Mehrheit
(und darüber hinaus) im Landesvorstand schnell gefunden war. Nun war die
Technik gefragt, die schnell einen Server[3] aufstellte und sogar einen
Torrent[4] aus den Dateien machte, das anscheinend rege verbreitet wird.
Zeitgleich mit der Technik hatte sich unsere AG Presse und Text an der
Pressemittelu
ng rangemacht. Alles war rechtzeitig fertig für die Aktion, die wir am
Dienstag, dem 21.12.2010, publik machten.

/Flaschenpost/: Was ist seit der Veröffentlichung passiert?
_Aleks_: Im Moment warten wir noch auf Reaktionen. Aber das ist zweitrangig.
Wir haben für die Transparenz des Staates gearbeitet, im Sinne der
bürgerlichen Freiheiten, die anscheinend nur noch die Piraten gewillt sind,
zu verteidigen. Nur gut, dass es uns gibt, oder?

/Flaschenpost/: Vielen Dank für Deine Zeit und Deine Antworten!

[1]
https://piratenpartei-bayern.de/blog/21-12-2010/piraten-spiegeln-bayernlb-leak
[2]
http://www.attac.de/aktuell/neuigkeiten/detailansicht/datum////attac-veroeffentlicht-brisantes-gutachten-zur-bayern-lb/?no_cache=1&cHash=c28454167117012c86d9b33b84574777
[3] http://bayernlb.piratenpartei-bayern.de/
[4] http://thepiratebay.org/torrent/6055447

Autor: gt


*Kaperbrief: Es war ein kurzer Blick auf das Räderwerk des Weltgeschehens*
Wikileaks[1] machte uns zum Zeugen eines geschichtlich einzigartigen
Vorgangs. Durch die Leaks, oder nutzen wir das weniger spektakuläre Wort
Enthüllungen[2], standen die Mächtigen der Politik plötzlich blamiert vor
uns. Aber jede Einschätzung offenbart auch etwas über den, der eine solche
Einschätzung abgibt[3]. Und deshalb sahen wir auch ungeschminkt, wie die USA
uns, den Rest der Welt, sieht. Doch bleiben die Enthüllungen seltsam
folgenlos. Keiner der Blamierten trat zurück, und keiner der Botschafter, die
derart respektlose Dossiers verfassten, wurde bisher abberufen. Und auch
keines der Gesetze[4], die innerhalb der EU auf amerikanischen Druck[5]
erlassen wurden, kam nach der Enthüllung auf den Prüfstand. Kein
Ermittlungsverfahren[6], das nach US-Drohungen in der Schublade verschwand,
wurde wieder aufgenommen. Kein Vertrag, dessen geheime Klauseln[7] dank
Wikileaks öffentlich wurden, erfuhr eine Überarbeitung. Stattdessen prüften
einige Unternehmen ihre Ver
träge mit Wikileaks und kündigten sie anschließend[8]. Assange kann es schon
als Erfolg werten, wenn er nicht als Verschwörer[9] an die USA ausgeliefert
wird. Durch die Veröffentlichung seiner angeblichen sexuellen Eskapaden[10]
ist er selbst inzwischen blamiert, wenn nicht gar diskreditiert. Und
zumindest Bradley Manning, dem wir die Dokumente über Kriegsverbrechen im
Irak verdanken, sitzt bei Wasser und Brot im Militärgefängnis[11]. Andere
Informanten werden ein ähnliches Schicksal[12] erleiden. Die Leaks, die
bereits auf den Webseiten der Whistleblower veröffentlicht sind, bleiben wohl
in der Welt. Und auch die Dokumente, die schon angekündigt, aber noch
freigeschaltet werden sollen, bekommen wir sicher eines Tages zu sehen. Neues
hingegen sollte man nicht mehr erwarten. Dafür läuft die Zensurmaschinerie,
ein weiteres Beispiel für eine unheilvolle Public Private Partnership[13]
(PPP), schon zu rund. Regierungen und Unternehmen werden Möglichkeiten
finden, ih
re Dokumente besser zu schützen. Sowohl mit technischen Mitteln[14], als auch
durch neue Gesetze[15]. Es wäre naiv zu glauben, dass zukünftig Informationen
ebenso leicht zu beschaffen und straffrei zu veröffentlichen sind, wie das in
der Vergangenheit der Fall war.
Wir können uns in einer Zukunft ohne Whistleblower immerhin noch vor Augen
führen, dass sich das Räderwerk des Weltgeschehens weiterhin drehen wird,
auch wenn uns die Sicht darauf wieder versperrt ist. Der Schmierstoff wird
der selbe sein wie in der Vergangenheit: Geld, Macht, Sex und
Einschüchterungen. Und wann immer Verträge geheime Klauseln enthalten, können
wir uns sicher sein, dass eine Schweinerei darin steht. Wann immer eine
Regierung ein Gesetz erlässt, das dem eigenen Land mehr schadet als nutzt,
wissen (!) wir, dass entsprechender Druck ausgeübt wurde. Wann immer ein
Herrscher den anderen zum Bruderkuss umarmt, können wir uns denken, dass er
hintenrum einen Angriffskrieg vorbereitet. Seien wir nicht naiv, wir dürfen
nicht vergessen, was wir durch Wikileaks erfuhren!
Und wïr müssen unsere Haltung gegenüber dem Verschwörungstheoretiker
überprüfen. Heute wissen wir, dass nicht jeder, der eine theoretische
Möglichkeit ausformuliert, gleich ein Spinner sein muss!

[1] http://wikileaks.piratenpartei.de/
[2] http://www.spiegel.de/thema/botschaftsberichte_2010/
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Vier-Seiten-Modell
[4]
http://www.neunetz.com/2010/12/04/wikileaks-dokumente-bestaetigen-dass-usa-das-geplante-spanische-urheberrechtsgesetz-geschrieben-haben/
[5] http://www.streubomben.de/die-laender/die-usa/wikileaks.html
[6]
http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/nur-die-unteren-chargen-bestraft/
[7] http://www.zeit.de/wirtschaft/2009-11/toll-collect-vertraege
[8] http://www.heise.de/tp/blogs/8/148894
[9] http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,734943,00.html
[10] http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33880/1.html
[11]
http://www.taz.de/1/politik/amerika/artikel/1/sorge-um-whistleblower-manning-1/
[12]
http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/615895/Nichts-zu-gewinnen-alles-zu-verlieren?direct=613945&_vl_backlink=/home/politik/aussenpolitik/index.do&selChannel=103
[13] http://de.wikipedia.org/wiki/Public_Private_Partnership
[14]
http://www.taz.de/1/netz/netzpolitik/artikel/1/neuer-waechter-ueber-us-daten/
[15]
http://www.gulli.com/news/us-senatoren-planen-anti-wikileaks-gesetz-2010-12-03

Autor: mr


*Kaperbrief: Kleine Wahlkampfhilfe*
Würden Wahlen im Netz statt im Wahllokal stattfinden, wäre der nächste
Kanzler ein Pirat. Unsere Beliebtheit auf studiVZ, Facebook und im
heise-Forum wurde 2009 durch einige Umfragen bestätigt. Noch heute werden in
Foren vor allem Piratenmeinungen vertreten - damit haben wir die
Meinungshoheit im Internet - gleich nach den Trollen. Was online
offensichtlich aber nicht gut ankommt, ist allzu offenkundige Werbung für die
Piratenpartei. Anfang Dezember wurde im heise-Forum gar ein Beitrag
gesperrt[1], der um Unterstützerunterschriften für die anstehenden
Landtagswahlen warb.
Der zuständige Redakteur Christian Persson schreibt zu den Gründen der
Sperrung:
/der Beitrag wurde gesperrt, weil der Inhalt die Nutzungsbedingungen für
unsere Foren verletzte. Der Grund ist dem Verfasser mitgeteilt worden. [...]

Unsere Foren werden nicht moderiert. Wir prüfen im Nachhinein
stichprobenartig auf Einhaltung der Nutzungsbedingungen oder reagieren auf
Hinweise anderer Nutzer. In diesem Fall sind solche Hinweise vermutlich erst
am Abend eingegangen und erst am nächsten Morgen bei Arbeitsbeginn zur
Kenntnis des zuständigen Mitarbeiters gelangt./
Als Gäste in Foren müssen wir uns an die Nutzungsbedingungen halten. Das hat
jeder mit einem Klick auf den Radiobutton ich habe die Nutzungsbedingungen
gelesen und akzeptiere sie zugesagt. Für uns bedeutet das nicht, dass wir in
Foren nicht schreiben dürfen, welch großartige Sache die Piratenpartei ist.
Nur ... wenn es jemand lesen soll, ist mehr Zurückhaltung angebracht. Sonst
geben wir unseren politischen Mitbewerbern einen Vorwand sich zu beschweren.
Der Eintrag verschwindet, das Geschriebene ist für immer verloren, die
Wirkung verpufft. Folglich müssen wir lernen subtiler (unterschwellig,
hintersinnig, feinsinnig, mit großer Genauigkeit, spitzfindig, nur
angedeutet, fein, zurückhaltend, leise, gefühlvoll, vorsichtig, mit viel
Feingefühl und Behutsamkeit, hintergründig, einfühlsam, zart) zu werben.

[1]
http://www.heise.de/newsticker/foren/S-Deshalb-PIRATEN-auf-den-Stimmzettel/forum-189973/msg-19507834/read/

Autor: mr


*Piratige 5 Minuten: Verfassungsbeschwerde gegen Netzsperren*
Jeder Gegner von Netzsperren kann nun eine Verfassungsbeschwerde des FoeBuD
[1] gegen das Zugangserschwerungsgesetz und die Netzsperren mitzeichnen. Mehr
Kosten als die Briefmarke entstehen nicht. Schnell unterzeichnen und
möglichst viele andere Bürger davon überzeugen es einem gleichzutun.
Am 23. Februar 2010 ist das sogenannte Zugangserschwerungsgesetz in Kraft
getreten. Dieses Gesetz ist verfassungswidrig. Deshalb werden wir Mitte
Februar 2011 Verfassungsbeschwerde dagegen einlegen und haben die
Rechtsanwälte Dominik Boecker und Thomas Stadler mit der Ausarbeitung
beauftragt. Dieser Verfassungsbeschwerde können Sie sich anschließen.
Die Kritikpunkte:
• Dieses Gesetz schafft die technische Grundlage für eine
landesweite Zensurinfrastruktur im Internet.
• Das Risiko ist groß, dass Webseiten gesperrt werden, die gar
kein strafbares Material beinhalten. Das zeigen die Erfahrungen aus anderen
Ländern.
• Kriminelle Inhalte werden nicht gelöscht. Computerkundige
können die Sperre leicht umgehen und die Seiten weiterhin aufrufen.
• Sperren können die Strafverfolgung vereiteln, da Kriminelle
dadurch gewarnt werden.
• Das Gesetz ist verfassungswidrig.

[1] https://petition.foebud.org/FoeBuD/Netzsperren

Autor: adh


*Neues aus der Kombüse: Schnelle Kekse für kalte Tage*
Es ist jetzt wirklich fast Weihnachten, und ihr habt es bisher ignoriert?
Jetzt wollt ihr noch etwas Stimmung zaubern? Dafür sind Kekse doch genau das
Richtige, und diese hier gehen auch noch wirklich schnell.
Ihr braucht dafür:
• Eine runde Vorratsdose mit Deckel, und einen Backofen.
• 250g Mehl
• 1 TL Salz
• ½ Päckchen Backpulver
• 2 EL Zucker
• 1 TL Lebkuchengewürz, gemahlen (oder nur Zimt)
• 80 ml neutrales Öl
• 100 ml heißes Wasser
Alles zusammen in die Dose geben, Deckel drauf und fest schütteln.
Dann den
Teig zu einer Kugel zusammenfassen und in der Dose abkühlen lassen (30
Minuten).
Danach ausrollen, ausstechen und 10 Min. bei 180° backen.
Fertig ist die Weihnachtsstimmung.

Autor: ro


=== *Neues aus den Landesverbänden* ===

*Baden-Württemberg*
Die Wahlkampf-Vorbereitungen laufen auf vollen Touren. In Kürze werden die
Plakate in Druck gehen. Das Wahlprogramm ist schon in der Druckerei und
dürfte in Kürze fertig sein.
Die Enttäuschung über die Nichtvergabe des BPT 2011 an Baden-Württemberg ist
groß. Es wurde viel Arbeit in die Planung gesteckt, die wir besser in den
Wahlkampf hätten stecken können. Niemand konnte hier ahnen, dass die
Ausschreibung durch den Bundesvorstand anscheinend nicht wirklich ernst
gemeint war und man im Nachhinein die eigene Kostenvorgabe nicht für geeignet
hielt. So verbrennt man Engagement.
Das Sammeln der Unterschriften dauert noch an. Mittlerweile wurden über
11.000 Unterschriften gesammelt, von denen fast 8.000 amtlich bestätigt
wurden. Es fehlen jetzt noch etwa 500 Unterschriften, die wir bis Ende Januar
gesammelt haben müssen. Hilfe auch aus anderen Landesverbänden ist nach wie
vor willkommen.
Politisch haben sich die Piraten BaWü mit der Übernahme der EnBW durch das
Land und den Beschluss des Landtags, die Absenkung der Hürden für
Volksinitiativen abzulehnen, beschäftigt.

*Bayern*
In Mittelfranken werden im Moment piratige Weihnachtspostkarten mit der Frage
nach den brennenden Themen für die Bürger verteilt. Der Vorstand saß zum
letzten Mal zusammen - am 08. Januar 2011 findet der Bezirksparteitag statt,
auf dem ein neuer Vorstand gewählt werden soll.
In Oberfranken verteilten Piraten munter „Terrorpanik? Nein Danke!“-Sticker.
In der Oberpfalz arbeitet man mit Hochdruck am Neujahrsempfang[1] der
bayerischen Piraten, der am 15. Januar 2011 stattfinden wird und zu dem alle
Piraten, Freibeuter und Sympathisanten herzlich eingeladen sind.
In Schwaben und Oberbayern sammelt man Unterstützer-Unterschriften für
Baden-Württemberg. Zwar läuft alles sehr gut, aber die Energie lässt nach.
Jegliche Hilfe wird von Baden-Württemberg gerne angenommen.

[1] http://wiki.piratenpartei.de/Bayern/Neujahrsempfang_2011

*Bremen*
Die Piratenpartei Bremen hat sich ebenfalls an der Spiegelung der Wikileaks
beteiligt. Zudem schreiben die Kollegen aus Bremen und Bremerhaven die
„Cyberwar Diaries“, in denen über aktuelle Meldungen rund um Julien Assange,
Wikileaks und die damit verbundenen Themen berichtet wird.
Die Piraten in Bremen laden am 21.12.2010 zu einem Konzertabend. Unter dem
Motto "Enter the Bridge" werden im Meisenfrei in Bremen eine Mischung aus
Rock, Metal und Alternative angeboten. Nach der Livemusik von 3 Bands gibt es
dann noch Musik vom Plattenteller.

*Hamburg*
Bei den Hamburger Piraten dreht sich im Moment alles um die kurzfristig
anstehende Wahl. Hier wird geplant, gefeilt und organisiert. Die Piraten
benötigen noch Unterschriften von wahlberechtigten Hamburgern und bitten um
eure Unterstützung bei Ihrem Wahlkampf.
Auf einem Sonderlandesparteitag wurde die Landesliste zur Wahl gewählt und es
wurden Wahlkampfinhalte definiert. “Hamburg braucht eine frische und kreative
Politik, wer dies von der GAL erwartet hat ist in den letzten zwei Jahren
eines Besseren belehrt worden. Hamburg braucht Piraten im Rathaus und in den
Bezirken!“ so das Credo. Es wurde zu verschiedensten Themen Stellung bezogen
und diese wurde programmatisch in ein Wahlkampfkonzept aufgenommen.

*Niedersachsen*
In ihrem Zwischenbericht sieht die Landesregierung „Niedersachsen auf Kurs“.
Dagegen wird der auch von den Piraten kritisierte[1] Neubau des Plenarsaals
im Landtags[2] immer unwahrscheinlicher[3]. Stattdessen könnte man sich z.B.
an der recht farbenfrohen Kinderwebseite[4] des Landes erfreuen. Die war
vermutlich auch viel günstiger.
Die Piraten beschäftigen sich derweil mit wichtigeren Dingen. Zum einen wird
gerade an einer Richtlinie gearbeitet, die festlegen soll, wie viel Gold
maximal in die Schatzkiste[5] fließen darf. Das soll einer Abhängigkeit von
einem einzelnen, finanzkräftigen Spender vorbeugen. Und zum anderen können
die Künstler unter euch schon mal die Farbpaletten in den Hauptspeicher
laden, denn es wird es demnächst einen Plakatwettbewerb[6] zur kommenden
Kommunalwahl geben.

[1] http://www.stk.niedersachsen.de/download/51303
[2]
http://www.piratenhannover.de/2010/12/04/fotos-demo-landtag-bewahren-und-sparen/
[3]
http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Landtagsneubau-in-Hannover-unwahrscheinlich
[4] http://www.kinder.niedersachsen.de/
[5] http://niedersachsen.piratenpad.de/Firmenspenden
[6] http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Didiman/Designwettbewerb

*Rheinland-Pfalz*
In RLP kannst du das Wahlprogramm so aufrufen, wie du willst: als Kurz-[1]
oder Langfassung[2] und als Audio-Version[3]. Du hast noch nicht für unsere
Wahlzulassung unterschrieben? Dann wird es jetzt höchste Zeit! Denn es
verbleiben nur noch wenige Wochen um die restlichen mehr als 1.000
Unterschriften für die Landesliste zu sammeln. Auch bei den Direktkandidaten
wird es eng. Mehr Infos erhältst du hier[4,5,6].
Seit der Veröffentlichung der US-Depeschen steht WikiLeaks massiv unter
Druck. Die Piratenpartei sieht in WikiLeaks eine wichtige Plattform, um mehr
Transparenz im Staat zu schaffen und die Meinungs- und Pressefreiheit zu
stärken. Um Whistleblowing weltweit zu unterstützen, haben wir daher einen
von mittlerweile über 1.000 Spiegel-Servern[7] aufgesetzt.
Für Transparenz auf kommunaler Ebene[7] haben die Piraten RLP sich an den
Koblenzer Oberbürgermeister und die Mitglieder des Stadtrats gewandt.
Überraschend ist die Novelle des Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV)
noch auf der Zielgeraden gescheitert. Der Vertrag wurde im
nordrhein-westfälischen Landtag fraktionsübergreifend abgelehnt und ist damit
vorerst vom Tisch. Allerdings enthält der aktuell gültige JMStV bereits
fatale Regelungen, wie die Sendezeitbegrenzung und Sperrverfügungen gegen
Provider, mit deren Einsatz jetzt Kurt Beck droht. Die Piratenpartei
Rheinland-Pfalz fordert daher eine umgehende Novellierung des JMStV[8], bei
der statt technischer Maßnahmen wirklicher Jugendschutz und die Vermittlung
von Medienkompetenz an Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrer im Vordergrund
stehen.
Außerdem wollen die Piraten in RLP neue Gesichter kennenlernen, denn die
Partei ist das, was ihr draus macht! Meldet euch unverbindlich auf der
Mailingliste[9] an und diskutiert mit uns. Auch Spenden[10] sind natürlich
gern gesehen.

[1] http://piraten.in/kurz
[2] https://wiki.piratenpartei.de/RP:Wahlprogramm
[3] http://piratenkompetenz.de/RLP_WP.html
[4]
http://piraten-rlp.de/index.php/mitmachen/unterstuetzungsunterschrift-landtagswahl-2011
[5]
http://piraten-rlp.de/images/wahl11/pdfs/piraten_formblatt_fuer_eine_unterstuetzungsunterschrift_digital.pdf
[6]
http://piraten-rlp.de/index.php/aktuelles/neuigkeiten/312-schalte-ein-piraten-online-banner
[7]
http://piraten-rlp.de/index.php/aktuelles/neuigkeiten/313-zentralplatz-koblenz-offener-brief-an-den-stadtrat
[8]
http://piraten-rlp.de/index.php/presse/pressemitteilungen/314-piratenpartei-rheinland-pfalz-fordert-dringende-ueberarbeitung-des-jmstv
[9] https://service.piratenpartei.de/mailman/listinfo/rheinland-pfalz
[10] http://piraten-rlp.de/index.php/mitmachen/spenden

*Sachsen*
Die sächsischen Piraten haben der FDP einen offenen Brief [1]geschrieben, um
sie an ihre bürgerrechtlichen Werte zu erinnern, den JMStV abzulehnen.
Weiterhin hielten die Görlitzer Piraten ihren Parteitag [2]ab, auf dem sie
das „Görlitzer Programm“[3] beschlossen, das u. a. zum Brückenbauen mit den
tschechischen und polnischen Nachbarn aufruft.
[1]
http://www.piraten-sachsen.de/2010/12/13/offener-brief-an-die-landtagsfraktion-der-fdp/
[2] http://www.piraten-sachsen.de/2010/12/15/kreisparteitag-in-gorlitz/
[3]
http://wiki.piratenpartei.de/SN:Kreisverband/G%C3%B6rlitz/Diskussion:GoerlitzerProgramm

*Schleswig-Holstein*
Die Piraten in Schleswig-Holstein haben am 17.12.2010 neben Ihrer
Weihnachtsfeier auch das 3-jährige Bestehen des Landesverbandes gefeiert. Mit
Glühwein und guter Laune wurde im Kieler „Greenfields“ mit Piraten aus ganz
Schleswig-Holstein gefeiert.
Die Lübecker Piraten haben mit einer Postkartenaktion auf die Absurdität der
in den Medien und auf den durch das Innenministerium propagierten Terrorwahn
aufmerksam gemacht. Das Motiv ist der Weihnachtsmann in Haft auf Grund von „
Bart, Klamotten und Gepäckstück“. Die Postkarte wurde auf den
Weihnachtsmärkten verteilt. Auch die Kieler Piraten wollen vor Weihnachten
noch an der Postkartenaktion teilnehmen.

*Thüringen*
In Thüringen trifft man sich diesen Dezember sehr rege: Am 10. Dezember
beschlossen die Piraten Thüringen, ihre Geschäftsbeziehungen zu PayPal zu
beenden. Der Grund ist die Diskussion rund um Wikileaks.
Ein neuer Stammtisch fand am 14. Dezember in Weimar statt, um Neuland zu
aktivem Piratenland zu machen. Es gab bereits beim diesem Treffen wesentlich
mehr Teilnehmer, als erwartet wurde.
In der Vorstandssitzung am 15. Dezember wurde unter anderem das Landesplenum
von 4. Dezember ausgewertet, die Vorbereitungen zum Landesparteitag im Mai
2011 gestartet und die Thüringer Agenda für 2011 konkretisiert. Am
16.Dezember trafen sich drei Piraten zu einem Interview mit einem Redakteur
der OTZ in Jena. Außerdem plädierten die thüringischen Piraten in einer
Pressemitteilung für den Stopp des Jugendmedienstaatsvertrages[1].
Angesichts des Schnee-Chaos[2] fordern sie auch eine Wiederverstaatlichung
der Schneeräum-Infrastruktur, um der Kostenexplosion seit der Privatisierung
Einhalt zu gebieten.
Außerdem gab es Blogpost zum „Krieg am Hindukusch“[3].
Themen, die die Piraten in Thüringen in den vergangenen 14 Tagen bewegten und
entsprechend diskutiert wurden, waren: die Bewilligung riesiger Summen der
Fraktionen im Landtag an sich selbst, ein Zentralabitur in Deutschland auf
Raten, das zum „Kirchenaustrittsjahr“ ausgerufene 2011, Wikileaks und
Assange, ein geplantes Einkaufszentrum in Gotha mit Interveiw dazu beim MDR,
die Unterstützung der Piraten-Nachbarn in Sachsen-Anhalt, Zinsen und eine
sinnvolle Vision dazu sowie der Bürgerhaushalt 2011.

[1]
http://www.piraten-thueringen.de/Umstrittene%20Novelle%20des%20Jugendmedienschutz-Staatsvertrages%20voraussichtlich%20gestoppt
[2] http://www.piraten-thueringen.de/Winter_in_Thueringen
[3] http://www.piraten-thueringen.de/Krieg%20am%20Hindukusch


=== *Neues aus den Medien* ===

*Jugendmedienschutzstaatsvertrag in NRW abgelehnt*
Der Jugendmedienschutzstaatsvertrag ist im Landtag von NRW einstimmig
abgelehnt worden. Da werden bestimmt einige Persönlichkeiten außer Rand und
Band sein. Kurt Beck kündigt gleich mal Sperrverfügungen an[1]. Das ist der
Kurt Beck von der selbsternannten Netzpartei SPD. - "so dass die staatliche
Regulierung von oben Platz greifen wird".
Man könnte jetzt meinen, die Politiker in NRW sind zur Vernunft gekommen, und
haben erkannt, dass dies alles ein Irrweg war, und deshalb einstimmig dagegen
gestimmt. Abgelehnt wurde es nicht, weil eine nennenswerte Anzahl von
Politikern von irgendwas überzeugt gewesen wäre, sondern hauptsächlich aus
parteipolitischen Gründen.
Als Schwarz-Gelb an der Macht war, hat man den Staatsvertrag in NRW auf den
Weg gebracht. Rot-Grün wollte ihn eigentlich nicht, wollte ihn aber wegen
angeblichen parlamentarischen Zwängen und staatspolitischen Gründen doch
einführen. Schwarz-Gelb war dann gegen den von ihnen auf den Weg gebrachten
Staatsvertrag. Ein Anflug von Erkenntnis, oder die Lust daran Rot-Grün
auflaufen zu lassen, um die Minderheitsregierung zu blamieren? Dann hätte man
Rot-Grün auch das Brechen von Wahlversprechen vorwerfen können. Rot-Grün
hatte dann auch keine Lust mehr, und war dann auch dagegen. Plötzlich waren
die Gründe, weshalb man doch hätte zustimmen müssen, nicht mehr so wichtig.
Die Regierungskoalition sei nicht bereit, für FDP und CDU nun “die Kohlen aus
dem Feuer zu holen”, während diese plötzlich fein raus seien, erklärte
Kapschack.
Bedenklich ist dabei vor allem, dass selbst die Leute, die den Staatsvertrag
für ablehnungswürdig hielten, dafür gestimmt hätten. Aus parteipolitischen
Gründen, natürlich. Diesmal allerdings hat dieser Politikkarneval durchaus
positive Auswirkungen gehabt.
Aber ohne den zusätzlichen Druck der “Netzcommunity”, und die damit
entstandene Öffentlichkeit wäre der Staatsvertrag einfach durchgewunken
worden. Erst damit wurde die perfekte Bühne für politische Spielchen
geschaffen. In anderen Ländern stimmten die Grünen höchstens in der
Opposition gegen den Vertrag. In Hamburg hat man vor dem Koalitionsende noch
schnell den Vertrag unterzeichnet.
Allerdings ist dies erst ein kleiner Sieg. Es gibt immer noch den alten
Jugendmedienschutzstaatsvertrag. Dieser ist an vielen Stellen nicht weniger
schrecklich wie es der Neue war. Auch heißt es für die Parteien nun, die
bundesweiten, netzpolitischen Scherbenhaufen schnell zu verstecken. In keiner
der etablierten Parteien gibt es klare netzpolitische Ziele. Vielmehr
arbeitet man auch parteiintern massiv gegeneinander, macht hier und da
Lippenbekenntnisse und pfuscht ein wenig herum.

[1]
http://www.rlp.de/no_cache/aktuelles/presse/einzelansicht/archive/2010/december/article/politische-machtdemonstration-der-cdu-auf-dem-ruecken-von-kindern-und-jugendlichen/

Autor: adh


*PR-Jihad made in Franken*
Die Meinung der Bevölkerung ist ja fast beängstigend positiv, wenn der
Freiherr von Guttenberg sich zu einem Thema vor der Kamera äußert. Der
„Gutti“ ist ein Mann mit Vernunft, dem Blick fürs Wesentliche und vor allem
wird ihm, im Gegensatz zu vielen anderen Politikern, eine große Kompetenz und
Authentizität nachgesagt. Kein Politiker der aktuellen Regierung hat so viel
Sympathie wie der Strahlemann aus Franken.
Dabei ist es dem Freiherr egal, ob er einen Luftschlag der Bundeswehr, die
maroden Finanzideen der großen Koalition, die Schließung vieler
Bundeswehrstandorte oder das Aussetzen der Wehrpflicht als Thema hat, er ist
der ultimative Müllverwerter und schafft es selbst aus den schrecklichsten
Politkatastrophen als Gewinner und Sieger hervorzugehen.
Und während ihn die CSU als den „Franz-Joseph der Moderne“ handelt, stehen
Seehofer, dem aktuell selbst das Vorlesen einer Zahl schwerfällt[1] und seine
alternden Kameraden ratlos neben dem Freiherr Charming auf dem CSU-Parteitag
und wissen nicht wie ihnen geschieht.
Selbst Sätze wie „der Zusammenhang von regionaler Sicherheit und deutschen
Wirtschaftsinteressen muss offen und ohne Verklemmung angesprochen werden“,
konnten das Saubermann-Image nicht beschädigen. Ein Verteidigungsminister,
der wie die USA zur militärischen Schlagkraft bei wirtschaftspolitischen
Interessen aufruft, ist wie ein Metzger, der, um noch mehr Würste zu
verkaufen, auch einen Nachbarn schlachten würde. Seltsamerweise tritt bei
einer solchen Aussage "nur die Opposition" in die Vollen. Der große Teil der
Medien bleibt auch hier sehr verhalten.
Zu dem persilweißen Verteidigungsminister gibt es dann noch seine Frau zu
erwähnen, die sich „medienwirksam“ gegen Kinderpornografie einsetzt, mit dem
Finger mittels fragwürdigster Methoden und unterstützt von RTL II Menschen
öffentlich anprangert. Nicht, dass Pädophile nicht kritisch betrachtet werden
sollten, aber auch ihnen stehen Bürgerrechte zu und die zum Teil sehr
seltsamen „Methoden zur Täterfindung“ gleichen fast einer Hexenjagd.
Sie selbst ist mit ihrer gemeinnützigen Stiftung „Innocence in Danger“ (Julia
Schramm berichtete[2]) zu deutsch „Unschuld in Gefahr“ allerdings nicht so
freigiebig, was deren Offenlegung und Finanzierung betrifft, wohl auch weil
ein paar „Unstimmigkeiten“ an der einen oder anderen Stelle den aufmerksamen
Leser zum Stirn runzeln bewegen. Jörg Tauss hat zu diesem Thema in seinem
Blog eine großartige Sammlung verschiedenster Fakten und Informationen
zusammengetragen [3,4,5].
Blickt man also ein bisschen hinter die Kulissen, erscheint die ganze
Glanzfassade der Guttenbergs doch ein bisschen trüber als medial im Moment
dargestellt. Doch warum wird hier ein Politiker mit seiner Frau so wirksam in
Szene gesetzt? Bereiten die Medien das Erbe der Angela Merkel vor? Die
Antwort darauf ist schwer zu fassen.
Alle bisher gehandelten Neukanzler-Kandidaten aus der konservativen Ecke sind
entweder aus dem Amt (Ole von Beust, Roland Koch) oder in ein anderes Amt
weggelobt worden (Christian Wulff). Anscheinend hat sich die Medienlandschaft
ihren Kanzlerkandidaten somit selbst gesucht. Der armselige Versuch der
Springer'schen Propagandamaschine, die Kritiker verstummen zu lassen ("Jeder,
der die Guttenbergs nicht ganz besonders toll findet, soll "die Klappe
halten") ist an dieser Stelle eher zu belächeln, leider ist die
medienwirksame Tragweite dann schon nicht mehr ganz so lustig.
Als Ausnahme ist hier der Spiegel zu nennen, der einen herrlichen Beitrag zur
kritischen Betrachtung[6] beisteuerte.
Ich möchte mich dem Schreiber des SPIEGEL-Artikels an dieser Stelle
anschließen und den fränkischen Heiligen-Hype und den damit verbundenen
Medien-Jihad nicht unterstützen. Sollen Kerner, die BILD und der lehnstreue,
konservative Teil der Medien ihr Bestes versuchen um die angedachte
Propaganda auf den Weg zu bringen. Mit der Wahrheit beleuchtet, lässt sich
auch die größte Schweinerei nicht sauberwaschen.
Beides sind Menschen der Öffentlichkeit, mit Schwächen und Stärken, nicht
mehr und nicht weniger. Eine Verehrung wie im Moment landauf, landab
praktiziert ist unangebracht, scheinheilig und verfälschend. Es wird beiden
Guttenbergs nicht gerecht und täuscht die Tatsache vor, es handele sich um
zwei besonders wertvolle Menschen unserer Gesellschaft. Beide haben nicht
mehr für diese Gesellschaft getan, als ein schwerarbeitender Angestellter,
ein Bauarbeiter oder eine Reinigungskraft.

[1] http://www.youtube.com/watch?v=x18vfsuGnm8
[2]
http://flaschenpost.piratenpartei.de/2010/12/11/pornosteffi-im-dienste-der-contentmafia/
[3] http://www.tauss-gezwitscher.de/?p=1631
[4] http://www.tauss-gezwitscher.de/?p=1584
[5] http://www.tauss-gezwitscher.de/?p=1506
[6] http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,734707,00.html

Autor: pr


*LKA-Spitzel in Studentengruppen*
Nicht nur Provokateure werden von der Polizei eingesetzt, um bei
Demonstrationen für Unruhe zu sorgen. Man unterwandert auch Studentengruppen
durch LKA-Spitzel. Das solche Praktiken wieder in Deutschland angewendet
werden, ist bezeichnend. Ein Beamter unter dem falschen Namen „Simon Brenner“
hatte sich zunächst für die Fächer Ethnologie und Soziologie in Heidelberg
eingeschrieben, und sich dann bei zahlreichen Studentengruppen engagiert. Er
suchte sehr gezielt Kontakt Aktivisten zahlreicher Gruppen, und erhielt so
Einsicht in viele politische Aktivitäten und in private Bereiche, wie
Wohngemeinschaften oder Elternhäuser. Geleitet wurde diese Aktion vom LKA
Baden-Württemberg. Nach Aussage von „Simon Brenner“ war sie auf Jahre
ausgerichtet. Enttarnt wurde der LKA-Spitzel durch einen Zufall.
Quelle:
http://kritischeinitiative.wordpress.com/2010/12/17/stellungnahme-der-k-i-zum-fall-%E2%80%9Esimon-brenner%E2%80%9C/

Autor: adh


*Putin und Wikileaks*
Putin sieht die Haft für Julian Assange als Rückschlag für die Demokratie an.
Laut dem russischen Regierungschef Wladimir Putin zeuge dies von großen
Demokratie-Defiziten. Der lupenreine Demokrat Putin belehrt den Westen in
Sachen Demokratie. Wäre das Thema nicht so ernst, könnte man darüber
wunderbar lachen. Unter Putin sind zahlreiche Journalisten und Oppositionelle
durch zahlreiche "Unfälle" und Anschläge ums Leben gekommen. Parteien werden
verboten, Hooligans machen zusammen mit der Polizei Jagd auf
Umweltaktivisten, usw. Dieser Putin wollte jetzt den Westen beschämen. Man
sollte zuerst unter dem eigenen Teppich kehren, sagte Putin, womit er „den
Ball an seine amerikanischen Kollegen zurückgeben“ wolle. So kommentierte er
die Geheimdepeschen von US-Diplomaten, in denen unter anderem die Lage der
Demokratie in Russland kritisiert wird. Kurz ausgedrückt: Ihr seid doch auch
nicht besser, ätsch!
Quelle: http://www.de.rian.ru/politics/20101209/257854524.html

Autor: adh


*Netzsperren in Großbritannien*
In Großbritannien sind jetzt Netzsperren für alle Porno-Inhalte geplant. Nach
Netzsperren für Kinderpornografie möchte die Regierung nun dieses System auf
alle pornografischen Inhalte ausweiten.
Menschen, die dann weiterhin Pornos am heimischen PC konsumieren möchten,
müssen dann ein Opt-In über sich ergehen lassen. Nach dem Opt-In ist eine Art
Alters-Check geplant. Aber bei der konkreten Umsetzung hat sich die Politik
wohl bisher viele Optionen offen gehalten. Vielmehr dient dieser Vorstoß
dazu, die Provider unter Druck zu setzen. Geht es nach den Wünschen der
Politik, existiert dann in Zukunft ganz beiläufig eine Auflistung aller
Personen bzw. Haushalte, die explizit erklärt haben, dass sie Pornografie
konsumieren (möchten). VPN-Dienste könnten also in naher Zukunft einen
größeren Kundenzuwachs verzeichnen. Die ISPs haben sich aber schon zu Wort
gemeldet und gesagt, die Idee sei ziemlicher Unsinn.
Quelle:
http://www.news.com.au/breaking-news/world/all-internet-porn-will-be-blocked-to-protect-children-under-uk-government-plan/story-e6frfkui-1225973481287

Autor: adh


*CDU gibt illegale Parteispenden zu*
Die rheinland-pfälzische CDU hat illegale Parteispenden aus dem Jahr 2006
eingeräumt. Drei Monate vor einer Landtagswahl wahrlich nicht sehr
vorteilhaft. Jetzt dürften die Chancen dieser Oppositionspartei noch geringer
sein. Eingeräumt hat man dies übrigens nur wegen staatsanwaltschaftlichen
Ermittlungen. Lange hätte man dies also nicht aus den Medien halten können.
Gegen den CDU-Landes- und -Fraktionschef Christoph Böhr ermittelt die
Staatsanwaltschaft Mainz nun wegen mutmaßlicher Untreue. Es geht um die Summe
von 385.000 Euro. Die Spitzenkandidatin Julia Klöckner, teilte am Montag mit:
"Ich bin empört und enttäuscht. Die CDU kommt ihrer Zahlungsverpflichtung
ohne Wenn und Aber nach." Es wird vermutlich eine sog. "brutaltsmögliche"
Aufklärung folgen. Vermutlich ähnlich wie bei den anderen zahlreichen
Spendenskandalen der CDU. Falls Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU)
eine illegale Parteienfinanzierung feststellt, ist sogar die dreifache Summe
fällig.
Quelle:
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/rheinland-pfalz-cdu-gibt-illegale-parteispenden-zu;2716642

Autor: adh


*Die aktuelle Urheberrechtssituation*
In dem Debattenmagazin Berliner Republik[1] ist eine sehr lesenswerte
Zusammenfassung zum Thema Urheberrecht erschienen. Dort wird sehr schön mit
den üblichen Floskeln der Contentindustrie aufgeräumt. Unter anderem heißt es
dort, dass Filesharing und ein schwächeres Urheberrecht bzw. Verwertungsrecht
keinen negativen Einfluss auf den Anreiz zu kreativem und künstlerischem
Schaffen habe. Sie widerlegen die Propaganda von dem Niedergang der
Kulturproduktion und der Notwendigkeit eines schärferen Urheberrechts.
Quelle: Urheberrecht und die Kulturtechniken der digitalen Revolution[2].
[1] http://www.b-republik.de/
[2]
http://www.b-republik.de/aktuelle-ausgabe/urheberrecht-und-die-kulturtechniken-der-digitalen-revolution

Autor: adh

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Autoren:
Michael Renner (mr)
Silke Dürrhauer (sd)
Andreas Heimann (adh)
Patrick Ratzmann (pr)
Manele Roser (ro)
Gefion Thürmer (gt)

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  • [Flaschenpost] No. 26 2010 Piratenpartei Deutschland, No Reply Flaschenpost, 23.12.2010

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