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newsletter - [Flaschenpost] No. 23 2010 Piratenpartei Deutschland

newsletter AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Newsletter der Piratenpartei Deutschland

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[Flaschenpost] No. 23 2010 Piratenpartei Deutschland


Chronologisch Thread 
  • From: No Reply Flaschenpost <no-reply AT piratenpartei.de>
  • To: newsletter AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [Flaschenpost] No. 23 2010 Piratenpartei Deutschland
  • Date: Wed, 10 Nov 2010 22:46:16 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/newsletter>
  • List-id: Newsletter der Piratenpartei Deutschland <newsletter.lists.piratenpartei.de>

Ahoi!

Willkommen zum 23. Newsletter der Piratenpartei Deutschland. Heute: Neues aus
dem Bund, den Landesverbänden, von den JuPis und aus den Medien. Außerdem ein
Pro- und Contra-Beitrag zum Thema BGE. Viel Spaß beim Lesen,

deine Flaschenpost-Redaktion!


=== *Neues aus dem Bund* ===

*Sicherheitslücke in AusweisApp wenige Stunden nach Veröffentlichung von
PIRATEN aufgedeckt*
Noch in der Nacht nach ihrem Erscheinen hat Jan Schejbal, Mitglied der
Piratenpartei, eine Sicherheitslücke in der AusweisApp (*), der
Anwendungssoftware des ePerso, aufgedeckt. Durch eine Schwachstelle in der
automatischen Update-Funktion können Angreifer auf den Rechner des Nutzers
Schadsoftware aufspielen und so die Kontrolle über das Gerät erlangen.
Paradoxerweise wird nun gerade die Sicherheit des Computers selbst, die auch
das Innenministerium als Voraussetzung für die sichere Nutzung des ePerso
sieht, durch die AusweisApp unterwandert.
»Leider konnte ich nur die AusweisApp testen, weil ich weder den ePerso noch
ein entsprechendes Lesegerät habe«, erklärt Jan Schejbal. »Es bestehen aber
garantiert noch größere Sicherheitslücken. Der eigentliche Kern des
ePerso-Systems - der Chip und die Protokolle - ist zwar sicher konstruiert,
aber im Umfeld gibt es Schwachstellen. Ich bin sicher, dass es auch möglich
ist, die PIN und eventuell die aufgedruckte Kartenzugangsnummer zu entwenden,
auch ohne dass dafür der Rechner des Nutzers verseucht werden muss. Ein
anderer Angriff erlaubt es gegebenenfalls auch, dem Nutzer vorzutäuschen,
dass er sich für etwas Ungefährliches ausweist, während der Angreifer mit
dessen Identität einkaufen geht. Kurz: Die Behauptung des Innenministeriums,
die Verwendung des ePerso sei sicher, ist – wie zu erwarten war – absolut
unhaltbar.«
Die AusweisApp aktualisiert sich automatisch bei jedem Start. Dabei versucht
sie, eine sichere Verbindung zum Updateserver aufzubauen. Mit einer Reihe von
Tricks kann ein Angreifer, der die Internetverbindung zum Beispiel über ein
ungesichertes W-LAN Netzwerk oder einen manipulierten DNS-Server
kontrolliert, die vermeintlich sichere Verbindung umleiten und ein
gefälschtes Updatepaket einschleusen. Durch einen weiteren Fehler kann auch
die zweite Sicherheitsebene umgangen werden, wodurch der Angreifer
beispielsweise eigene (Schad-)Software installieren kann. Eine ausführliche
technische Beschreibung des Angriffs mitsamt der zum Ausprobieren nötigen
Dateien hat Jan Schejbal in seinem Blog veröffentlicht [1].
Die Piratenpartei, die sich gegen den ePerso ausspricht, hatte vor seiner
Einführung gewarnt und allen Bürgern geraten, sich rechtzeitig noch einen
alten Ausweis ausstellen zu lassen. Angesichts der bestehenden
Sicherheitslücken sollten Anwender vom Einsatz des Personalausweises am
Computer absehen, bis eine sichere Version der dazugehörigen Software zur
Verfügung steht [2].

* Software zur Nutzung des neuen Personalausweis am Computer, früher unter
dem Namen "Bürgerclient" angekündigt.

[1]
http://janschejbal.wordpress.com/2010/11/09/ausweisapp-gehackt-malware-uber-autoupdate/
[2]
http://www.piratenpartei.de/1010296-Wirklich-frei-bleiben-mit-dem-alten-Personalausweis
Autor: Thomas Brück


*Neues aus dem Bundesvorstand* KW 43 & 44
Nach einer ausschweifenden Diskussion hat der Bundesvorstand einen
Verteilungsschlüssel für die staatliche Parteienfinanzierung verabschiedet,
die auf der Schatzmeisterkonferenz in Hamm ausgearbeitet wurde.
Die Zuständigkeit für die Bearbeitung von Anträgen zu Liquid Feedback wurde
an den Projektverantwortlichen, Christopher Lauer, übertragen. Derartige
Anträge sind damit in Zukunft direkt an Christopher zu stellen und werden in
Bundesvorstandssitzungen nicht mehr behandelt.
Außerdem wurde über die Unterstützung der Marina Kassel und der Open Mind
2011 entschieden: Beide werden finanziell gefördert.
Es gab noch einiges weiteres Interessantes, nachzulesen im Protokoll [1] oder
auch zum nachhören [2] !
[1]
http://vorstand.piratenpartei.de/2010/11/06/protokoll-zur-vorstandssitzung-2010-11-04/
[2]
http://vorstand.piratenpartei.de/wp-content/uploads/2010/11/2010.11.04-Aufzeichnung-der-Vorstandsitzung.ogg
Autor: gt


=== *Internationales* ===

*Das Tolle an SWIFT*
SWIFT, ein System, das es ermöglicht weltweit Geld zu überweisen, ist ins
Gerede gekommen. Dabei ist SWIFT selbst eine tolle Sache. Nur die vom
EU-Parlament hochoffiziell abgesegnete Spionage durch die USA ist ein
Skandal. Doch wie kam es zu SWIFT und den Begehrlichkeiten Washingtoner
Politiker? Nun, lange gab es kein einheitliches System um Überweisungen auf
ausländische Konten vorzunehmen. Jeder Transfer war mit Briefen und
Telefonaten verbunden, was Bankmitarbeiter lange beschäftigte und so die
Kosten in die Höhe trieb. Für den entstehenden Welthandel waren diese Summen
zwar ärgerlich, fielen im Vergleich zur überwiesenen Summe aber kaum ins
Gewicht. Anders sah das für kleine Import-Export-Vorhaben aus, auch für
Gastarbeiter, die ein wenig Geld in die Heimat transferieren wollten. Die
nutzten oft Auslandsschecks, die im Vergleich zu einer Inlandsüberweisung
unanständig teuer waren. Ich erinnere mich daran, in den frühen 90er Jahren
für einen Auslandsscheck r
und 30.- DM gezahlt zu haben. Aber zurück zu SWIFT: 1973 wurde SWIFT in
Belgien gegründet. Man nutzte die damals moderne Fernschreibtechnik, um
Nachrichten über anstehende Transaktionen zwischen den Banken auszutauschen.
Man kann sich die damalige Zentrale als alleinigen Knotenpunkt aller
angeschlossenen Banken vorstellen. Heute sind die Fernschreiber natürlich
durch Datenbanken ersetzt, und statt Fernschreibleitungen transportieren
Datenleitungen die Nachrichten über ein spezielles transaktionssicheres
Protokoll zwischen Banken, Brokern und Börsen. Im Lauf der Jahre wurden
Überweisungen ins Ausland dank SWIFT immer günstiger. Heute verlangen viele
Banken für eine SWIFT-Überweisung keine extra Gebühren mehr.
Leider haben
Finanztransaktionen auch mit Terrorismus und Wirtschaftsspionage zu tun. Die
amerikanische Geheimdienste CIA und NSA verschafften sich nach den
Terroranschlägen 2001 Zugang zu den Datenbanken von SWIFT. Dabei ermittelten
sie neben Transaktionen
zur Unterstützung von Terroranschlägen auch Transaktionen, die für die
amerikanische Wirtschaft interessant waren: geheime Kaufsummen, die Höhe von
Managergehältern und geflossene Schmiergelder, exemplarisch die
Bestechungsgelder von Siemens für griechische Staatsaufträge. Nachdem diese
Datenspionage von einigen US-Zeitungen publik gemacht wurde, versuchte die
US-Regierung den Datenzugriff per Gesetz legalisieren zu lassen.
Während die
EU-Kommission keine Bedenken wegen der Datenweitergabe hatte, sperrte sich
das EU-Parlament gegen die Herausgabe der Daten an die USA. Letztlich gaben
die Parlamentarier in Straßburg ihren Widerstand jedoch auf und stimmten
einer Datenweitergabe an US-Behörden zu.
Autor: mr


*Kanada will Quick Freeze*
Die Regierung Kanadas hat einen Gesetzesentwurf zu "Ermittlungsbefugnissen
für das 21. Jahrhundert" ins Parlament eingebracht. Das sog. Quick Freeze [1]
soll statt einer verdachtsunabhängigen Vorratsdatenspeicherung eingesetzt
werden. Vielmehr wäre diese Anordnung auf Informationen beschränkt, "die bei
einer spezifischen Untersuchung helfen würden". Der vorgeschlagene
Gesetzesentwurf würde es der Polizei erlauben, Verbindungsdaten mit
richterlicher Genehmigung in Echtzeit zu überwachen oder im Nachhinein eine
Aufzeichnung der Daten zu erhalten. Außerdem soll eine Art Hackerparagraf
verabschiedet werden, um den Besitz von Tools zu verbieten, mit denen Schaden
im IT-Bereich angerichtet werden könnte. Dieser wird wohl ähnlich sinnlos
ausfallen, wie der deutsche Hackerparagraf [2]. Des Weiteren soll die
inhaltliche Überwachung der laufenden Telekommunikation verbessert und auf
das Internet ausgeweitet werden.
Quelle:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Kanada-will-auf-Vorratsdatenspeicherung-verzichten-1130102.html
[1] https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Quick_Freeze
[2] https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Hackerparagraf
Autor: adh


=== *Piraten intern* ===

*Pro und Contra zum BGE*
Kaum ein anderes Thema wird in der Piratenpartei derart kontrovers diskutiert
wie das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE). Die Befürworter streben mit dem
BGE ein transparentes Sozialwesen an, das jedem ohne Prüfung der
Bedürftigkeit oder der Bereitschaft zur Arbeit ein Einkommen bietet. Gegner
des BGE fürchten ein Sinken der Arbeitsmotivation, vor allem bei Menschen mit
geringem Einkommen. Bringt das BGE also Zeit für Ehrenamt und politisches
Engagement, oder führt es zur Ausbreitung einer innovationsfeindlichen
Rentnermentalität? Ron und ValiDom legen ihre Positionen dar.

_Für das Bedingungslose Grundeinkommen spricht sich Ron aus_
Bisher sind die PIRATEN in der öffentlichen Wahrnehmung eine Protestbewegung
und wir sind gut darin zu artikulieren GEGEN was wir sind. Ich finde es
wichtig, das Profil der Partei in der Zukunft deutlicher darin zu schärfen,
dass wir FÜR etwas eintreten und Lösungen für Probleme anbieten.
Dazu eine kleine Anekdote:
Die BGE-Demo in Berlin am vergangenen Wochenende sollte angemeldet werden.
Als die Initiatoren das Formular ausfüllen wollten, konnten sie nicht angeben
GEGEN was sie demonstrieren wollen. Dass sie FÜR etwas auf die Straße gehen
wollten, war dort einfach nicht vorgesehen.
Die Teilnahme der PIRATEN an der Demo hat uns - im Gegensatz zu anderen
Meldung in der letzten Zeit - positive Erwähnung in der Presse beschert
[1],[2],[3],[4].
Dies ist zwar schön, aber kein Grund, dass sich die Piratenpartei zukünftig
für ein BGE einsetzt. Aber was spricht dafür?
Wenn wir unser heutiges System anschauen, brauchen wir einen Systemwechsel.
Zu Zeiten des Wirtschaftswunders bildete eine Periode der Vollbeschäftigung
und Wirtschaftswachstums, das Fundament unseres Sozialstaates. Allerdings
trifft es heute nicht mehr zu, bei hoher Arbeitslosigkeit, demographischem
Wandel, ist jedem klar, dass die Wirtschaft nicht weiter so wachsen kann wie
bisher. Mit Symptompolitik löst man nicht die Probleme und man sollte
anfangen, freier zu denken und einen Neubau zu wagen.
Das Grundeinkommen ist jene Alternative, die dem Einzelnen den größten
Handlungsfreiraum und die besten Optionen für eine eigenständige Gestaltung
seiner Lebensumstände offen lässt.
Ein BGE führt zu einer Abkopplung von Existenzsicherung und Erwerbsarbeit,
dies ermöglicht ein Ausbrechen aus der Erpressbarkeit der Politik durch die
Wirtschaft mit dem Argument, Arbeitsplätze abzubauen.
Ein Sozialsystem mit BGE hat die Chance zu weniger Bürokratie, es erfüllt

unseren Grundsatz der Datensparsamkeit, schafft Freiraum zu mehr
persönlicher
Freiheit, ermöglicht einen transparenteren Staat und stärkt die
Demokratie.
Wir wollen keine Überwachung, keine wohlmeinende Kontrolle des Staates,
sondern eine freie und offene Gesellschaft. Unsere Vorstellung von Freiheit
im Digitalen haben wir klar formuliert – wir sollten auch eine Aussage dazu
machen wie Freiheit außerhalb der Netzwelt aussehen könnte. Unser
Arbeitsleben ist heute mehr von Angst als von Freiheit geprägt. Dies ist
unwürdig und nicht motivierend. Frei sein, das zu tun, was man selbst für
sinnvoll hält, schafft deutlich mehr Ansporn. Gerade dann, wenn Menschen
genau das tun, was sie wollen und auch die Verantwortung dafür übernehmen
können, entstehen offenbar die besten Enzyklopädien, die sicherste Software,
die effektivste Nutzung von Ressourcen.
Ob ein BGE umsetzbar ist, ist kein Problem der Finanzierung, sondern ob wir
es wollen. In einer Gesellschaft, in der die Regale immer voll sind und wir
täglich Tonnen an Lebensmitteln weg werfen, ist die Frage schon beantwortet
und es bleibt nur eine nach der entsprechenden Gestaltung.
Viele Motive sprechen dafür: PIRATEN - Klarmachen für ein bedingungsloses
Grundeinkommen!
Ich finde es toll, dass sich fähige Köpfe in der Partei mit dem BGE
beschäftigt haben, kritischen Fragen stellen und skeptisch sind. Das ist sehr
gut so und wir nehmen dies ernst. Natürlich haben wir uns mit möglichen
negativen Auswirkungen beschäftigt und nehmen die Kritik auf. Diese wird uns
helfen, gemeinsam ein optimales Konzept zu entwickeln. Wir sitzen im selben
Boot und darum müssen wir eine konstruktive Auseinandersetzung führen.
Dadurch haben wir die Chance, dass die Piratenpartei das Thema BGE deutlich
glaubwürdiger vertreten kann wird.
Ich würde es begrüßen, wenn wir am BPT in Chemnitz eine spannende, sachliche
Debatte führen und einen Beschluss zum BGE fassen, um das perspektivisches
Ziel zu definieren und dies der Startschuss für die konzeptionelle
Zusammenarbeit darstellt.
Ich empfinde es so, dass die Mehrzahl der PIRATEN versucht, möglichst wenig
falsch zu machen, anstatt einfach mal mutig die Dinge anzupacken und
möglichst viel richtig zu machen.
Arrrr!! Denkt selbst und informiert Euch!
Unser Motto ist immer noch: Klarmachen zum Ändern. Dafür sind wir Piraten
angetreten.
Für die Vorbereitung und Diskussion im Vorfeld bietet die AG BGE eine
Sprechstunde an [5].
Wer sich intensiver ins Thema einarbeiten möchte, dem empfehle ich:
• die Lektionen zum Grundeinkommen [6]
• das Film-Essay von Daniel Häni und Enno Schmidt [7]
• die Doktorarbeit von André Presse [8]
• Arbeit des Hamburgerischen WeltWirtschaftsInstitut [9]
• Gesellschaftsstudie zum bedingungslosen Grundeinkommen [10]

_Gegen das Bedingungslose Grundeinkommen argumentieren ValiDom et al_
Die Diskussion um das Schlagwort BGE wird von einem gut organisierten
Lobby-Netzwerk sowie von angeblich unabhängigen Vereinen und Initiativen der
Öffentlichkeit mittels professionell und aufwendig gestalteten Kampagnen und
Medienbeiträgen aufgezwungen.
Auch wenn es sicherlich Handlungsbedarf im sozialen Absicherungssystem
Deutschlands gibt, so kann bisher niemand ein funktionierendes BGE-Modell
vorweisen. Darüber hinaus widersprechen einige BGE-Axiome unseren
Überzeugungen. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird beim BGE nicht einmal
behandelt.
Benennt man in Diskussionen diese und andere Problemfelder eines BGE, so wird
deutlich, dass man in eine hoch emotionalisierte Debatte geraten ist. Jede
fundierte kritische Auseinandersetzung über den weitgehend unbestimmten
Begriff BGE gestaltet sich schwierig, wenn die Piratenpartei lediglich einen
bereits von Externen vereinnahmten Begriff übernimmt und nicht ein
eigenständiges programmatisches Konzept aus ihren Kernkompetenzen heraus
entwickelt.
Wir, die Piratenpartei Deutschland, sind eine unabhängige Partei, die
angetreten ist, neue politische Lösungen und Alternativen auf die
gesellschaftlichen und sozialen Herausforderungen selbst zu erarbeiten und
diese in der aktiven politischen Auseinandersetzung einzubringen und
umzusetzen.
Betrachtet man die unterschiedlichen externen BGE-Konzepte, so wird deutlich,
dass sie sich in wesentlichen Problemstellungen gleichen. Sie blenden die
Finanzierung des geplanten Umverteilungsinstruments BGE aus oder sie
verbinden die Finanzierung mit einer vollständigen Umstellung des Steuer- und
Abgabensystems und des Systems der sozialen Sicherung.
Dabei werden die starken dynamischen Anpassungsreaktionen auf den Arbeits-,
Güter- und Dienstleistungsmärkten völlig vernachlässigt. Bei einer Einführung
eines BGE muss damit gerechnet werden, dass in bestimmten Teilarbeitsmärkten
ein erheblicher Rückgang des Arbeitsangebots stattfinden wird, so zum
Beispiel bei den personalintensiven Pflegedienstleistungen.
Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des sinkenden
Anteils der Menschen im erwerbsfähigen Alter würde der Rückgang des
Arbeitsangebots einerseits die Anzahl der Leistungserbringer reduzieren und
andererseits diese Leistungen erheblich verteuern.
Im Ergebnis führt ein BGE zu explodierenden Kosten bei gleichzeitig sinkendem
Sozialleistungsniveau. Gerade diejenigen (Alte, Pflegebedürftige, Behinderte
und chronisch Kranke), die heute von den tatsächlich erbrachten Leitungen des
Sozialstaates abhängig sind, werden mit der Einführung eines BGE die
Verlierer sein.
Die Befürworter eines BGE bleiben bisher leider immer sehr unscharf in der
genauen Ausgestaltung, der Finanzierung und den zu erwartenden Auswirkungen
auf die Gesellschaft.
Ein zu dem heutigen ALG II - Satz vergleichbares BGE von 800 € monatlich
verursacht jährliche Ausgaben von 780 Mrd. €, die nur zum Teil durch den
Wegfall von bestehenden sozialen Ausgaben gegenfinanziert werden können. Es
verbleibt eine erhebliche BGE-Finanzierungslücke in Höhe von mindestens 400
Mrd. €, die nur durch höhere Steuern und Abgaben und/oder sinkende staatliche
Leistungen geschlossen werden kann.
Ein BGE zu fordern, heißt gleichzeitig eine Art Blankovollmacht für einen
noch unbestimmten Umbau des gesamte Steuer- und Transfersystems und der
bestehenden sozialen Sicherungssysteme auszustellen.
Wir, die Piraten, stehen aber erst am Anfang einer unvoreingenommenen,
vernunftorientierten, fundierten und rationalen Diskussion über die
zukünftige Gestaltung und Weiterentwicklung des Sozialstaates und der
Bürgergesellschaft. Darum halten wir eine sachliche Debatte alternativer
Steuer- und Sozialsysteme für produktiv und inspirierend.
Die beiden Positionspapiere zum BGE für den BPT in Chemnitz entsprechen nicht
den Anforderungen, die wir als Piraten an thematische Positionspapiere
stellen, denn sie vermeiden Aussagen zu einem klaren und nachvollziehbaren
Gesamtkonzept und enthalten keinen Hinweis auf realisierbare
Finanzierungsmodelle.
Piraten sind angetreten, um eine vernunftorientierte Politik zu gestalten.
Lasst uns gemeinsam echte piratige und visionäre Lösungsansätzen für die
Bürgergesellschaft 2.0 entwickeln!
Weitere Informationen:
• Whitepaper zum BGE mit fundamentaler Kritik :
http://bit.ly/d0AqXH
• Gegenrede von Aloa5 : http://bit.ly/d1MXUF
• Seahorse/BGE: http://bit.ly/a3pjrY
(Autoren: Jens Seipenbusch, aloa5, Seahorse, Andena, ValiDOM).

[1] http://www.taz.de/1/berlin/artikel/1/2000-wollen-koenig-sein/
[2]
http://www.tagesspiegel.de/berlin/fuer-1000-euro-auf-die-strasse/1975298.html
[3] http://www.tagesspiegel.de/berlin/jeder-ist-ein-koenig/1976512.html
[4]
http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article1443660/2000-fordern-bedingungsloses-Grundeinkommen.html
[5]
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Bedingungsloses_Grundeinkommen/Sprechstunde
[6] http://bit.ly/a2ECE8
[7] http://bge-film.de/
[8] http://bit.ly/baVEBg
[9]
http://www.hwwi.org/fileadmin/hwwi/Leistungen/Gutachten/Grundeinkommen-Studie.pdf
[10]
http://www.unternimm-die-zukunft.de/Ausgewaehlte_Texte/BGE_Brosch_5-11-2010.pdf
Autor: mr

*Soziologische Umfrage bei den Piraten*
Im Frühjahr haben Studenten der Sozialwissenschaft an der
Otto-Friedrich-Universität Bamberg [1] eine Umfrage über die Piratenpartei
durchgeführt, deren Auswertung jetzt vorliegt. Leider liegt mir nur der
Bericht vor und nicht die eigentlichen Zahlen, daher kann ich auch nur ihn
zusammenfassen. Überrascht hat mich der Frauenanteil von fast 10 Prozent
unter den befragten Piraten. Ich hatte eigentlich mit weniger gerechnet. Und
da über 10 Prozent der Befragten überhaupt keine Angabe zu ihrem Geschlecht
machen wollten, liegt er bestimmt noch höher, wobei natürlich zur letzten
Gruppe auch alle gehören, die sich geschlechtlich nicht festlegen wollen.
Dass die Piraten eine besonders hohe Schulbildung haben, überrascht kaum; das
Durchschnittsalter liegt bei 31,7, also leicht höher als bei früheren
Befragungen.
Auf die Frage nach den Gründen für das Engagement in der Piratenpartei ist
der Favorit die Wahrung der Bürgerrechte. Das bestätigt meine Einschätzung,
dass die Piratenpartei mehr noch als eine Internetpartei eine
Bürgerrechtspartei ist. Damit unterscheidet sie sich grundlegend von allen
anderen Parteien, die die Bürgerrechte als weniger wichtig ansehen. Zwar
möchte die FDP gern als Bürgerrechtspartei gelten, doch kann man das nach zum
Beispiel der Entscheidung zum SWIFT-Abkommen [2] oder der Forderung nach
Leistungsschutzrechten [3] vergessen.
Drei Viertel der Piraten erwarten übrigens, dass die Partei ein Vollprogramm
entwickeln wird. Das relativiert die oft behauptete Teilung der Partei in
Verfechter eines Vollprogramms und solchen, die sich auf ein Kernprogramm
beschränken wollen. Zudem sind die Befragten sehr optimistisch, was den
Einzug der Piraten in Parlamente angeht: etwa 2/3 halten das für
wahrscheinlich, und fast genau so viele rechnen sogar mit einer baldigen
Regierungsbeteiligung.
Interessant sind die Untersuchungen zum Mobilisierungspotenzial; dazu wurde
auch eine Umfrage in der Bamberger Bevölkerung gemacht: Offenbar kann die
Piratenpartei allein dadurch noch mehr Wähler mobilisieren, dass sie
bekannter wird. Die Umfrage konnte einen potenziellen Wähleranteil von 17%
ermitteln.
Den Bericht gibt es als PDF [4] zum Selbstlesen (von Seite 159 bis Seite 190).
Der wiedergegebene Text [5] ist von @martinhaase [6] und steht unter Creative
Commons Attribution License 2.0 Germany [7]. Ihr findet ihn auf
maha-online.de [8].
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Otto-Friedrich-Universit%C3%A4t_Bamberg
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/SWIFT-Abkommen
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/wettbewerbsrechtlicher_Leistungsschutz
[4]
http://www.uni-bamberg.de/fileadmin/uni/fakultaeten/sowi_lehrstuehle/empirische_sozialforschung/pdf/FoPra_2009_10/SozFoPra_09-10_Endbericht.pdf
[5]
http://www.maha-online.de/blog/2010/11/07/soziologische-umfrage-bei-den-piraten/
[6] https://twitter.com/martinhaase
[7] http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/de/
[8] http://www.maha-online.de/blog/
Autor: Martin Haase / adh

*piratige 5 Minuten: Aktion Gelbe Karte an die Bundeskanzlerin*
An Infoständen hat man wenig Erfolg, ältere Menschen für die Ziele der
Piratenpartei begeistern zu wollen. Deren Alltagsprobleme sind weit entfernt
von Überwachung, Internetsperren und was sonst noch im Parteiprogramm steht.
Was dagegen oft Interesse weckte, war die Aussage wir sind die Partei, die
sich um die Zukunft Ihrer Enkel sorgt. Diesem Versprechen verdanke ich viele
interessante Gespräche. Da war viel Sorge zu spüren wie das alles weiter
gehen soll. Sicher kam aus dieser Ecke bei der Bundestagswahl 2009 auch die
eine oder andere Wählerstimme für uns. Nun sollten wir Piraten uns fragen was
können wir für unsere Großeltern tun? Gerade im Bereich der medizinischen
Versorgung und der Pflege liegt so manches im Argen!
Mit einer Pressekonferenz hat der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe
(DBfK) in Berlin seine Aktion "Die Gelbe Karte an die Bundeskanzlerin"
gestartet. Auslöser ist die desolate Situation in vielen Bereichen der
Pflege, gekennzeichnet durch Versorgungsdefizite und immensen Arbeitsdruck
für immer weniger qualifizierte Mitarbeiter. Die daraus resultierende
Gefährdung für Patienten und Pflegebedürftige ist hoch. Der Pflegenotstand
ist längst da, die Betroffenen erleben dies täglich.
 Die Folgen für schlecht
versorgte hilfebedürftige Menschen durch erschöpfte, ausgebrannte
Pflegekräfte sind inzwischen ganz offensichtlich. In Anbetracht ihrer
Gesamtverantwortung für die Politik der Bundesregierung, mittlerweile bereits
in der zweiten Amtsperiode, zeigt der DBfK Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
jetzt die Gelbe Karte [1].
Die Gelbe Karte kann als E-Card - werden
elektronisch gezählt - (oder per Post) an das Bundeskanzleramt geschickt
werden. Kreuzt an, was ihr
der Bundeskanzlerin mitteilen wollt, und sendet die Gelbe Karte ab!
[1] http://www.dbfk.de/gelbekarte
Autor: mr

*CDU-Beschluss zur Netzpolitik, übersetzt*
Netzpolitik.org weist [1] auf einen CDU-Vorstandsbeschluss [2] hin, welcher
(als letzten Punkt) auch die Netzpolitik erwähnt. Mit ein wenig Übung kann
man aus solchen Beschlüssen durchaus Absichten herauslesen. Für die weniger
erfahrenen, hier eine Übersetzung. Zitate sind gekennzeichnet und stammen aus
dem verlinkten Dokument. Hervorhebungen von mir.
Sollte sich jetzt irgendwer von der CDU gekränkt fühlen und/oder der Meinung
sein, dass die Übersetzung ungenau ist: Ihr habt die nächsten Jahre Zeit, das
unter Beweis zu stellen. Aber bitte insgesamt und nicht in irgendwelchen
Details. Viel Glück.
_Die Übersetzung_
Es ist unser Ziel, die Möglichkeiten des Internets in allen Lebensbereichen
optimal nutzbar zu machen und den Standort Deutschland als moderne
Informations- und Kommunikationsgesellschaft weiter zu entwickeln.
Wir wollen das Internet kommerzialisieren, wo auch immer das möglich ist, und
die kommerzielle (Aus)nutzung des Internets fördern. Wirtschaftliche
Interessen haben Vorrang vor allem Anderen.
Ein Netz ohne staatliche Mindestregulierung entspricht nicht unserer
Vorstellung von politischer Verantwortung.
Wir wollen das Internet regulieren.
Gleichzeitig sind wir uns bewusst, dass zentrale und rein nationale
Regelungen nur bedingt wirksam sind, gerade auch wenn es um Kriminalität im
Internet geht. Fragen der Netzpolitik sind daher im europäischen und
internationalen Dialog zu beantworten, Netzaktive und Branchenverbände werden
wir dabei einbeziehen.
Wir wissen, dass wir unseren Überwachungswahn hier nicht durchgesetzt
kriegen, weil uns die Bürger zu sehr auf die Finger schauen. Deswegen werden
wir den Weg über die EU-Ebene und internationale Abkommen gehen. Lobbyisten
werden dabei die Gesetzesentwürfe schreiben, während wir ein paar
„Netzaktive“ ihre Meinung sagen lassen (die wir natürlich ignorieren), um die
Massen ruhig zu stellen.
Dabei wird in der CDU die Abwägung zwischen „Freiheit“ und „Sicherheit“ stets
eine wichtige Rolle spielen.
Die Freiheit darf die Sicherheit dabei nie einschränken. Wir fordern die
totale Kontrolle.
So halten wir das Urheberrecht und das geistige Eigentum für schützenswerte
Grundlagen von Innovation und Wirtschaftswachstum in unserer Gesellschaft.
Das Urheberrecht wird weiter nach Wünschen der Verwerterindustrie verschärft.
Auch ist es unserer Ansicht nach Aufgabe des Staates, etwa im Bereich des
Daten-, Kinder-, Jugend- und Verbraucherschutzes, verbindliche
Rahmenbedingungen für das Netz zu schaffen.
Unter dem Vorwand des Daten-, Kinder- und Jugendschutzes werden wir die
Überwachung und Zensur des Internets vorantreiben und in Gesetzesform gießen.
Mit ein paar wirkungslosen Verbraucherschutzregeln zünden wir eine Nebelkerze
um ein – wenn auch irrelevantes – Gegenbeispiel zu haben, wenn man uns daran
erinnert, dass wir eigentlich fast immer für die Lobbyisten und gegen die
Verbraucher arbeiten. Falls wir am Datenschutz etwas ändern, werden wir
“klare” und einfache Rahmenbedingungen schaffen – “einfach” dadurch, dass wir
die Einschränkungen bei der Datennutzung reduzieren.
Die CDU hat eine Arbeitsgruppe „Netzpolitik“ eingerichtet, die für den
Bundesparteitag 2011 programmatische Positionen erarbeiten wird, mit denen
wir diese Entwicklung fördern, den Herausforderungen begegnen und die Bürger
über die Chancen und Risiken der digitalen Welt informieren können.
Wir haben eine ganze Arbeitsgruppe eingerichtet, um so zu tun, als ob wir
Ahnung vom Thema haben. Gleichzeitig werden wir uns intensiv bemühen, die
Freiheit im Netz weiter einzuschränken und Propaganda über das große, böse
Internet zu verbreiten.
Mit freundlicher Genehmigung von janschejbal.wordpress.com kopiert.
[1] http://www.netzpolitik.org/2010/cdu-beschlus-inklusive-netzpolitik/
[2] http://www.cdu.de/doc/pdfc/101025-Antrag-Verantwortung-Zukunft.pdf


*Kaperbrief: Die Politik ist eine bloße Fortsetzung der Wirtschaft unter
Einbeziehung anderer Mittel*
/Der Rorschachtest dient dem Psychoanalytiker, die Phantasie eines Patienten
zu interpretieren/. Daran musste ich denken, als mir auf dem Flohmarkt eine
alte Tuschezeichnung des Berliner Reichtagsgebäudes [1] angeboten wurde.
Zuhause angekommen stellte ich das Bild auf den Tisch und betrachtete es.
Kreisförmig wuchsen die Konzernzentralen der großen deutschen Unternehmen aus
dem Boden: das Deutsche-Bank-Hochhaus in Frankfurt, das
Friedrich-Engelhorn-Hochhaus der BASF in Ludwigshafen, die
BMW-Konzernzentrale Vierzylinder in München, die Springer-Zentrale in Berlins
Rudi-Dutschke-Straße, die Bertelsmann-Konzernzentrale in Gütersloh, die
Hochhäuser großer Anwaltskanzleien, einige Versicherungsgesellschaften und
die großen vier Energieversorger überragten das Reichstagsgebäude mit seinen
75 Metern Höhe um ein Vielfaches.
Doch eigentlich war dies ein Trugbild, denn das Reichstagsgebäude selbst ist
schon lange die Zentrale der Deutschland AG. Seine verschiedenen Abteilungen
tun nichts anderes als Wirtschaftsinteressen zu vertreten. Das Büro für
Soziales gebiert billigste Arbeitskräfte, die Fachabteilung für Verteidigung
hält die Handelswege frei. Das Referat für Äußeres transportiert
Handelsvertreter zu den abgelegensten Staaten während die Hauptabteilung für
Entwicklung Strategien gegen Regierungen entwirft, die dem Markt nicht alles
überlassen. Die Finanzstelle verteilt Gelder von unten in die Konzerne. Und
der Chef für interne Kommunikation erklärt uns, dass das alles so sein muss,
damit der Terrorist nicht gewinnt. In dieser Wirtschaftswelt ist kein Platz
für soziale Brennpunkte, überfüllte Wartezimmer beim Arzt, Menschen die
Schicht arbeiten, Arbeitnehmer, die mehrmals pro Woche in der Abendschule
sitzen. Kein Platz für soziale Milieus, Kleinunternehmer, die dezentrale L�
�sungen für kleinteilige Probleme entwickeln. Es gibt nur BWL-Absolventen,
die mit Leichtigkeit den Schreibtisch bei der Politik aufgeben und zur
Wirtschaft hinüber wechseln - und zurück. Es ist kein Seitenwechsel, es ist
nur ein Wechsel von hier nach dort! Die Aufgabe bleibt die selbe: die Gewinne
maximieren. Der Minister stößt dafür die Tür auf und läuft im
Blitzlichtgewitter als erster über die Schwelle. Im Tross dahinter folgen die
Wirtschaftsvertreter, die Taschen voller Geld für die anstehenden Verträge.
[1] http://www.youtube.com/watch?v=P_QVyOGnIrI&feature=sub
Autor: mr


=== *Neues aus den Landesverbänden* ===
*Baden-Württemberg*
Der Landtag von Baden-Württemberg hat am 28.10. einen Volksentscheid über S21
abgelehnt. Die Piraten in Baden-Württemberg haben dazu eine Stellungnahme von
Sebastian Nerz, dem Vorstandsvorsitzender der Piratenpartei
Baden-Württemberg, veröffentlicht.[1]
[1]
http://www.piratenpartei-bw.de/2010/10/29/volksentscheid-pseudo-demokratie/

*Bayern*
_KV München gegründet_
Am 31.10. gründete sich nach einem Jahr Vorarbeit der Kreisverband
München[1]. Zu den knapp 30 stimmberechtigten Münchnern gesellten sich Gäste
aus dem Umland und aus anderen Kreisverbänden. Die eigentliche Gründung des
KV verlief erfreulich problemlos. Noch vor der Mittagspause war die Gründung
beschlossen, der Vorstand gewählt und die Satzung verabschiedet. Nach der
Pause standen vier Positionspapiere [2] zur Abstimmung. So wurde Transparenz
für die Bewerbung Münchens für die Olympischen Spiele 2018 gefordert. Die
Forderung von CSU und FDP (Opposition in München) für ein
Informationsfreiheitsgesetz soll unterstützt werden. Außerdem wird der neue
Kreisverband an der Veranstaltung München ist bunt [3] teilnehmen, die
sichtbar Position gegen Neonazis bezieht. Viel Diskussionsbedarf gab es wegen
des geplanten zweiten Stammstreckentunnels für die Münchner S-Bahn [4]. Der
vorhandene Tunnel reicht für die während des Berufsverkehrs im Minutenabstand
fahrenden B
ahnen schon lange nicht mehr aus. Verspätungen und Zugausfälle sind an der
Tagesordnung. Diesem Missstand soll ein zweiter Stammstreckentunnel abhelfen.
Allerdings gibt es einige alternative Vorschläge, beispielsweise den Südring.
Bisher überging der Stadtrat alle alternativen Vorschläge. Nicht nur Piraten
fürchten Stuttgarter Verhältnisse. Deswegen sollen Unterschriften für einen
Bürgerentscheid gesammelt werden, um den Stadtrat zu zwingen sich mit den
Alternativen zum zweiten Stammstreckentunnel zu beschäftigen.
Erfreulich war, dass die anwesende Presse sich nicht nach der Wahl der Köpfe
und dem obligatorischen Vorstandsfoto verabschiedete. Das Interesse an den
vier zur Abstimmung anstehenden Positionspapieren war groß und schlug sich in
einem Artikel [6] nieder.
[1] http://wiki.piratenpartei.de/Muenchen
[2]
http://wiki.piratenpartei.de/München/Gründung_Kreisverband#Positionspapiere
[3] http://muenchen-ist-bunt.de/start
[4] http://de.wikipedia.org/wiki/S-Bahn_München
[6] http://tinyurl.com/2cymrcp

Von wegen Winterschlaf! In Mittelfranken bereiten die Piraten eine
Weihnachtsaktion vor, bei Bürger auf Weihnachtsmärkten zu Kommunalthemen
befragt werden. Mittelfranken stellt gerne die Designs der verwendeten
Postkarten für andere zur Verfügung. Für den Bezirksparteitag am 8. Januar
2011 laufen die Vorbereitungen. Hier könnt ihr einen ersten Einblick
bekommen: [7]. In München ist am letzten Sonntag der größte Kreisverband der
deutschen Piraten gegründet worden. Die Münchner Stadtpiraten wählten sich
einen
verkleinerten Vorstand bestehend aus drei Piraten. Die Süddeutsche und der
Merkurs berichteten. In Augsburg wurde die erste bayrische Hochschulgruppe
gegründet, und die Vorbereitungen für die Gründung der Hochschulgruppe an der
LMU sind
in vollem Gange. Interessierte wenden sich an Haide Friedrich Salgado. Im
Kempten gibt es ein Zusammenschluss "politische Jugend", in dem Partei
übergreifend Jugendliche aufeinander treffen, die sich politisch engagieren.
Die Piratenpartei ist genauso mit dabei wie die Etablierten. Und last but not
least: Die Landtagsfraktion der Grünen in Bayern lädt zu einem Vortrag über
eine Kulturflatrate.[8]
[7] http://wiki.piratenpartei.de/Mittelfranken/Parteitag_2011.1
[8]
http://www.gruene-fraktion-bayern.de/cms/default/dok/357/357341.kulturflatrate_eine_fuer_alle_brauchen_w.html


*Berlin*
Die Berliner Piraten kritisieren die Initiative der Bundesregierung, den
Straftatbestand der Zwangsehe einführen zu wollen, als bloße
Symbolpolitik, da Zwangsehen schon jetzt eine Nötigung darstellen und
mit gleicher Härte bestraft würden. Stattdessen fordern sie mehr Opferschutz
und Bildungsangebote für Migranten und ein offenes Bekenntnis zum
Einwanderungsland Deutschland.[9] Weiterhin informieren die Berliner Piraten
über die Ausstellung “Die braune Falle” welche durch die Initiative von Pirat
Michael Schulz nach Reinickendorf geholt werden konnte. Die Austellung
schildert am fiktiven Beispiel des Lebenslaufs eines Jugendlichen die
Vielfalt rechtsextremistischer Erscheinungsformen, klärt über die
verfassungsfeindlichen Ziele und Strukturen des Rechtsextremismus auf und
macht Handlungsfelder und Gefahren deutlich.[10]
[9]
http://berlin.piratenpartei.de/2010/10/27/pressemitteilung-piraten-berlin-fordern-bildungsoffensive-und-opferschutz-statt-juristischer-kosmetik/

[10]
http://berlin.piratenpartei.de/2010/11/03/die-braune-falle-in-reinickendorf/

*Bremen*
Das Landgericht Hamburg hat jetzt ein Urteil gesprochen, das der Anfang vom
Ende des Abmahn-Geschäftsmodell sein könnte. Es ging um einen 16-jährigen
Jugendlichen, dem die Verbreitung von zwei Songs vorgeworfen und der zu einem
Schadensersatz von 30 Euro verurteilt wurde. Das Gericht berücksichtigte auch
die mindere Aktualität der Songs und die deren geringe Nachfrage.[11] Politik
im Bierzelt oder im Blog? Am 28.10. fand in Bremen einen Podiumsdiskussion zu
Politik und Web 2.0 statt. Beate Prömm zieht ein Resümee.[12] Den durchaus
lobenswerten Ansatz des Bologna-Prozesses ad absurdum zu führen hat – dank
einer schlampigen Umsetzung – die Bremer Universität geschafft.. Weitere
Informationen dazu in unserer Linkliste.[13]
[11]
http://bremen.piratenpartei.de/Blog/2010-10-28/15-euro-pro-song-kommt-jetzt-die-pleitewelle-der-abmahner/

[12]
http://bremen.piratenpartei.de/Blog/2010-11-7/politik-im-bierzelt-oder-im-blog-fuer-den-wahlkampf-oder-fuer-mehr-buergernaehe/

[13]
http://bremen.piratenpartei.de/Blog/2010-11-4/ansatz-des-bologna-prozesses-ad-absurdum-gefuehrt/


*Hamburg*
Was auf dem 10. Landesparteitag beschlossen wurde, findest du hier: [14]
[14]
http://www.piratenpartei-hamburg.de/artikel/2010-11-02/10-landesparteitag-neuer-vorstand-neues-schiedsgericht


*Hessen*
Was hat das Ende von Roland Kochs Politik-Karriere mit Landebahnen und der
Petition 108e zu tun? Der Frage gehen die hessischen Piraten in ihrem Blog
nach.[15]
[15]
http://www.piratenpartei-hessen.de/pressemitteilung/2010-10-27-kochs-wechsel-zu-bilfinger-anti-korruptionsgesetz-mehr-als-ueberfaellig


*Niedersachsen*
Wohin mit dem Atommüll? Welche Gesteine eignen sich für ein Endlager, und
warum rollen immer wieder Castoren quer durch Deutschland? Dass Journalisten
in Danneberg Platzverweise erteilt wurden, verwundert die Piraten in
Niedersachsen ebenfalls.[16]
[16]
http://www.piratenpartei-niedersachsen.de/pressemitteilungen/pressemitteilungen/piraten-fur-ergebnisoffene-suche-nach-atommull-endlager.html


*Nordrhein-Westfalen*
Wie erstmalig im vergangenen Jahr veranstalteten die NRW-Piraten auch in
diesem Herbst ihren „Opt-Out-Day“. Mitglieder der Piratenpartei in fünfzehn
Städten NRWs, darunter Düsseldorf, Dortmund und Münster, haben sich in den
vergangenen Tagen zusammengefunden, um Bürger darüber aufzuklären, wie deren
persönlichen Daten in den Einwohnermeldeämter der Städte und Gemeinden
verwendet und möglicherweise weitergegeben werden. Am 28.10. wurden alle
gesammelten und unterschriebenen Formulare an die Meldebehörden
übergeben.[17,18] Außerdem betrachten Kai Schmalenbach und Achim Müller
einmal den Entwurf zum 14. JMStV ausschließlich unter technischen
Gesichtspunkten und weisen auf viele Schwachstellen der für das Internet
geplanten Jugendschutzregeln in ihrem 18-seitigen Dokument hin. Die
Piratenpartei fordert den Landtag NRW auf, die Novelle nicht zu ratifizieren.
Dadurch würde der Weg frei für ein vollständige Neufassung des
Jugendmedienschutz-Staatsvertrages, d
ie Internet nicht mit Rundfunk gleichsetzt, sondern den modernen Medien
angemessen Rechnung trägt.[19]
[17] http://wiki.piratenpartei.de/Landesverband_Nordrhein-Westfalen
[18] http://www.optoutday.de/
[19] http://wiki.piratenpartei.de/Landesverband_Nordrhein-Westfalen

*Rheinland-Pfalz*
Die Piratenpartei Rheinland-Pfalz kritisiert den Umgang der Landes-CDU mit
dem Landtagsabgeordneten Michael Billen und die Zusage zur
Wahlkampfunterstützung in dessen Region Eifel. Billen hatte laut
Medienberichten zugegeben, geheime Daten über umstrittene Geschäftspartner
der Nürburgring GmbH bei seiner Tochter, einer Polizistin, gesehen und
"abgegriffen" zu haben.[20,21] Außerdem fordern die Piraten in RLP von
Ministerpräsident Kurt Beck mehr Demokratie.[22]
[20]
http://www.rhein-zeitung.de/regionales_artikel,-Weg-fast-frei-fuer-Justiz-Billen-verliert-Immunitaet-_arid,131799.html

[21]
http://piraten-rlp.de/index.php/presse/pressemitteilungen/304-piratenpartei-rheinland-pfalz-kritisiert-cdu-unterstuetzung-fuer-datenabgreifer-billen

[22]
http://piraten-rlp.de/index.php/presse/pressemitteilungen/305-piratenpartei-fordert-demokratie-jetzt-herr-beck-keine-leeren-versprechen-sondern-konkrete-verbesserungen-umsetzen


*Sachsen*
Rechtsextreme rufen zu einer Demonstration am 6.11. auf. Um ein Zeichen für
eine bunte Gesellschaft zu setzen, rief das Bündnis „Döbeln für eine aktive
Demokratie“, zu dem auch die sächsischen Piraten gehören, zur Gegenkundgebung
„Kulturelle Vielfalt und politischer Pluralismus“ auf. Leider wurden alle
Kundgebungen der Gegner, nicht aber die Kundgebung der Nazis verboten. Die
Leipziger Volkszeitung zitiert das Landratsamt, das andere Kundgebungen mit
dem Hinweis „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ zugunsten der Nazi-Kundgebung
verbot.[23-27]
[23]
http://piraten-chemnitz.de/2010/11/03/aufruf-der-piraten-chemnitz-kulturelle-vielfalt-und-politischer-pluralismus/.

[24]
http://piraten-chemnitz.de/2010/11/01/aufruf-des-bundnisses-%E2%80%9Edobeln-fur-eine-aktive-demokratie/..

[25]
http://blog.neu3no.de/2010/11/piratendemo-wurde-verboten-nazis-wurden-erlaubt/

[26] http://www.treibhaus-doebeln.de/index.php?id=310
[27]
http://nachrichten.lvz-online.de/nachrichten/mitteldeutschland/landratsamt-verbietet-nazi-demonstration-in-doebeln/r-mitteldeutschland-a-58561.html.


*Sachsen-Anhalt*
Am 6.11. fand der nunmehr 3. Landesparteitag der Piratenpartei Sachsen-Anhalt
in diesem Jahr statt. Da aktuell keine Vorstandswahlen anstehen, wollte man
sich vor Ort vorrangig dem Programm für die kommende Landtagswahl im Frühjahr
2011 widmen. Neben dem Wahlprogramm, welches ausschließlich Positionen zum
bisherigen Kernthemenbereich der Piraten wie z.B. Bürgerrechten enthalten
soll, wird es zusätzlich ein sogenanntes Positionspapier geben. Leider war
das Ergebnis zum Redaktionsschluss noch nicht auffindbar: Das Antragsbuch für
das Wahlprogramm und das Positionspapier könnt ihr über unsere Linkliste
einsehen.[28-30] Am 9. November rief man unter dem
Motto "Schluss mit falschen Versprechen, wir wollen ehrliche Politik!" zu
einer Demonstration auf. Die Piraten kritisieren die Regierenden dafür, dass
sie die Konsequenzen für die Menschen dieses Landes ignorieren, und wollen
sich mit dieser Aktion mit den Demonstranten der aktuellen Anti-Atomdemos und
Protesten in Stuttgart solidarisieren.[31]
[28]
http://www.piraten-lsa.de/landtagswahlprogramm-soll-dessau-verabschiedet-werden

[29]
http://wiki.piratenpartei.de/Datei:LSA-LPT-2010.3_Antragsbuch_Wahlprogramm.odt

[30]
http://wiki.piratenpartei.de/Datei:LSA-LPT-2010.3_Antragsbuch_Positionspapier.odt

[31]
http://www.piraten-lsa.de/schluss-mit-falschen-versprechen-wir-wollen-ehrliche-politik


*Schleswig-Holstein*
Zwar ist die Frist, um nach alten Konditionen einen neuen Personalausweis zu
beantragen, abgelaufen. Die Erläuterungen der Piraten in SH zum neuen
Personalausweis seien aber dennoch jedem ans Herz gelegt, der sich im Netz
bewegt.[32]
[32]
http://www.piratenpartei-sh.de/piratenupdate/383-biometrischerpersonalaus.html


*Thüringen*
Die Thüringer Piraten berichten auf ihrer Seite über regionale Fälle von
Steuerverschwendung.[33]
[33]
http://www.piraten-thueringen.de/Auch%20in%20Th%C3%BCringen:%20Steuerverschwendung.


Autoren: sd, mr, jj


=== *Neues von den jungen Piraten* ===

*Junge Piraten in Brüssel*
Die Jungen Piraten planen in Zusammenarbeit mit den Young Pirates
International einen Besuch beim Europäischen Parlament in Brüssel. Es wird
zwei Termine geben, an denen Besuche stattfinden; einmal vom 1. bis zum 4.
Dezember und einmal vom 7. bis zum 10. Dezember. Beide Termine finden im
Parlamentsgebäude in Brüssel statt. In dieser Zeit werden den engagierten
Jugendlichen die Prozesse und Vorgehensweisen des politischen Betriebes im
Europaparlament nähergebracht. Außerdem wird die Möglichkeit geboten, die
internationalen Beziehungen der Jugendorganisationen zu stärken und sich mit
Jugendlichen aus vielen europäischen Ländern auszutauschen. So werden bei den
Terminen im EU-Parlament auch Mitglieder der Jungen Piraten aus den
Niederlanden, Finnland und Schweden erwartet. Da diese Möglichkeit vor allem
den Jugendlichen geboten werden soll, wird eine Fahrtkostenrückerstattung
gewährt. Dies erleichert auch den Schülern und Studenten unter den Jungen
Piraten die Teil
nahme.
Autor: Leo Bellersen

=== *Neues aus den Medien* ===

*Polizisten verprügeln Zeugen*
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei Frankfurter Polizisten wegen des
Verdachts der Körperverletzung im Amt, weil sie einen 44-Jährigen Zeugen
krankenhausreif geprügelt haben. Das Opfer bemerkte einen Einbruch in einem
Kindergarten und alarmierte die Polizei. Anstatt sich nach dem Eintreffen
erst einmal nach der Lage zu erkundigen, prügelten die Polizisten brutal los.
Das Opfer erlitt Nieren-, Becken- und Schädelprellungen. Außerdem wurden ihm
drei Knochenfortsätze der Lendenwirbel gebrochen. Mit einer einfachen
Festnahme hat dies nichts zu tun. Als um einen Krankenwagen gebeten wurde,
hätten die Beamten erklärt, wenn er einen brauche, solle er sich doch selbst
einen rufen. Warum wird nicht wegen unterlassener Hilfeleistung ermittelt?
Das Vorgehen der Polizisten sei aber vom "grundsätzlichen Ablauf" her korrekt
gewesen, sagte ein Sprecher zu hr-iNFO. Man habe das Opfer eben nicht gleich
als Zeugen erkannt. Im Zweifelsfall also erst mal umhauen. Die Frankfurter
Polizei war in den vergangenen Monaten mehrfach in die Schlagzeilen geraten,
weil Beamte im Einsatz Menschen verletzt oder niedergeschossen hatten.
Quelle:
http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36082&key=standard_document_40046813

*Senioren-Union will Migranten das Kindergeld streichen*
Zurzeit ist es ja mal wieder sehr populär, öffentlich gegen Migranten zu
hetzen. Da können ungeniert alte Vorurteile und Parolen entstaubt werden und
man macht sich damit sogar noch bei einem Teil der Bevölkerung beliebt. Und
wie üblich kommt die CDU um die Ecke, und fischt mal mehr oder weniger
deutlich am rechten Rand nach Stimmen.
Es scheint, als ob bei der Union alle Schleusen geöffnet wurden, und jegliche
Diskriminierung salonfähig geworden ist. Man versucht mit radikalen
Vorschlägen sich gegenseitig zu übertreffen. Ginge es nach der
Senioren-Union, würde es ab 2012 nur noch für die Kinder Kindergeld geben,
„von denen mindestens ein Elternteil vor dem 1. Januar 2000 Euro-Bürger war“.
Der stellvertretende Vorsitzende der Senioren-Union, Leonhard Kuckart:
“Eigentlich haben wir hauptsächlich Familien aus dem islamischen Kulturkreis
im Blick.“ Das durch solchen sinnbefreiten Maßnahmen keinerlei Probleme
gelöst werden, sondern nur noch dramatisch verstärkt, interessiert dort
niemanden. Alter schützt tatsächlich vor Torheit nicht…
Quelle:
http://www.derwesten.de/nachrichten/Die-Konservativen-der-CDU-begehren-auf-id3871401.html
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/integrationspolitik-senioren-union-will-migranten-das-kindergeld-streichen;2682798;0

*FDP will neue Kameras*
Ordnungsdezernent Volker Stein (FDP) plant die Überwachung des öffentlichen
Raums in der Innenstadt von Frankfurt massiv auszuweiten. Zeil, Römer und
Freßgass sollen nun komplett per Video überwacht werden. Dazu müssten dann
mindestens 13 neue Kameras aufgestellt werden. Allerdings sollen die Pläne
erst nach der Kommunalwahl umgesetzt werden. Er wird schon wissen warum. Im
Polizeipräsidium war die Freude über Steins Vorstoß dann auch groß. Die
Argumentation aus dem Polizeipräsidium: „Wir haben damit die Chance, die
Täter zu identifizieren, und müssen nicht vage Verdächtige belästigen.“ Die
angebliche Bürgerrechtspartei FDP treibt die Überwachung voran. Liberal
blinken, neokonservativ abbiegen.
Quelle:
http://www.fr-online.de/frankfurt/fdp-will-neue-kameras/-/1472798/4804720/-/index.html

*Intrigantenstadl im Hessen-Sumpf*
Die hessische Polizei hat mal wieder einen Skandal am Hals. Der bisherige
Präsident Norbert Nedela wurde jetzt auch plötzlich entlassen. Boris Rhein,
Innenminister, beantragte im Kabinett Nedelas Versetzung in den vorzeitigen
Ruhestand. Hintergrund ist eine Affäre um mutmaßliche Datenfälschungen, in
die der Beamte verwickelt sein soll. Neuer Landespolizeipräsident soll nun
der Inspekteur der hessischen Polizei, Udo Münch, werden. Korruption,
Intrigen, Postengeschacher und andere Machenschaften sind im Hessen der
Tankstellen-Connection [1] schon lange nichts neues mehr.
Es geht um eine Art Protokoll, welches angeblich gefälscht wurde, und zwar im
Zuge laufender Disziplinarverfahren gegen Polizeibeamte, welche die bisherige
Chefin des Landeskriminalamts, Sabine Thurau, angeschoben hatte. Sabine
Thurau wird vorgeworfen vor Gericht gelogen zu haben. Inzwischen ermittelt
auch die Frankfurter Staatsanwaltschaft wegen uneidlicher Falschaussage. Der
Beweis dafür, dass Thurau gelogen haben soll, würde sich aus dem Protokoll
des Disziplinarverfahrens ergeben. Nur wird dessen Echtheit nun stark
bezweifelt. Eine interne Ermittlungsgruppe, steht im Verdacht nachträglich
Dateien verändert zu haben. Namen, Daten und Abläufe sollen in dem Protokoll
so verändert worden sein, dass nun Thurau wegen uneidlicher Falschaussage
verdächtigt wird. Die Oppositionsparteien im Landtag wollen nun klären, ob
Nedela für die Manipulationen mitverantwortlich ist oder von ihnen wusste.
Es gibt auch die Theorie, dass dies alles nur ein Fehler oder Nebenprodukt
des Versuches wäre, führende Polizeibeamte und Politiker aus dem Verfahren
herauszuhalten. Thurau wäre dann so etwas wie ein Bauernopfer. Das Verhältnis
zwischen Norbert Nedela und Sabine Thurau sei schon länger abgekühlt,
berichten Insider. Unter anderem sollen Personalentscheidungen Thuraus bei
Nedela auf heftige Kritik gestoßen sein. Am Anfang ihrer Karriere im
Frankfurter Polizeipräsidium galt sie noch als enge Vertraute. Intrige oder
Gegenintrige? Es könnte auch ein Versuch sein Norbert Nedela zu belasten.
Wie dem auch sei, es ist ein absolutes Armutszeugnis für die hessische
Polizei, wenn Beamten entweder Akten munter fälschen oder anderen einen
solchen Vorwurf realistisch vorhalten können. Boris Rhein soll übrigens nicht
besonders betrübt über den Abgang von Nedela sein. Als dieser noch als
Staatssekretär im Innenministerium war, soll er mehrfach mit Nedela
aneinandergeraten sein. Klingt wie ein Theaterstück: Der Intrigantenstadl.
• die Steuerfahnder-Affäre [2] (erfolgreiche Fahnder werden mit
gefälschten Gutachten für dienstuntauglich erklärt)
• die Wolski-Affäre [3](Verfassungsrichterin, die mit ihrem
Ehemann Einkommensteuer in Millionenhöhe hinterzogen hat)
• die Hoff-Affäre [4] (CDU-Minister, krumme Geschäfte mit dem
verurteilten Media-Chef Ruzicka)
• die Bouffier-Affären (Parteifreund zum
Bereitschafts-Polizeipräsidenten gemacht, hat einem Partner aus seiner
Kanzlei das Bundesverdienstkreuz verliehen, usw.)
• die Vetternwirtschaft-Affären ohne Ende (Aufträge der
öffentlichen Hand ohne Ausschreibung an parteipolitisch verbundene
Unternehmen)
• die Polizei-Affären (Intrigen, schwarze Akten, Mobbing)
Und natürlich der Schwarzgeldskandal der hessischen CDU. Und dies sind nur
die berühmtesten Beispiele. Merkwürdige Gutachten, eine Polizei die
intrigiert und mitten drin die Politik. Hessen und seine CDU hat "mafiöse"
Strukturen aufgebaut. Hessen braucht mehr als die Entlassung eines
Polizeichefs, welcher sowieso in Kürze in Pension gegangen wäre, oder
Ermittlungen gegen die LKA-Chefin. Ein Großteil der städtischen Betriebe,
Unternehmungen mit staatlicher oder kommunaler Einflussnahme, sind oftmals zu
reinen Selbstbedienungseinrichtungen verkommen. Der schwarze Filz wuchert und
gedeiht prächtig. Es werden die sprichwörtlichen Seilschaften auf Kosten der
Steuerzahler alimentiert und "sicher" untergebracht.
Hessen braucht eine demokratischen Neustart. Hessen braucht die Piraten.
[1] http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=15620
[2]
http://www.fr-online.de/politik/spezials/steuerfahnder-affaere/kontrolle-unerwuenscht/-/1477340/2793240/-/index.html
[3]
http://www.fr-online.de/rhein-main/spezials/wolski-widersacher-greift-an/-/1472874/2755252/-/index.html
[4]
http://www.fr-online.de/rhein-main/lobbyist-hoff-bleibt-abgeordneter/-/1472796/3189970/-/index.html

*ver.di will Hinweisschilder aufstellen*
Verdi hat kürzlich ein Positionspapier [1] zum Thema Urheberrecht
veröffentlicht. Der Höhepunkt befindet sich in diesem Fall auf der letzten
Seite. Die dort angedachte Möglichkeit ist im Prinzip fast dasselbe wie die
Stoppschilder der Zensursula. Die Gewerkschaft Verdi fordert, Internetnutzer
per „Warnhinweis“ davon abzuhalten, Urheberrechte zu verletzen, und ein
Ordnungsgeld zu verhängen, sollten sie es dennoch tun. Bei Zensursula sollte
eine Liste mit unerwünschten Seiten dadurch gesperrt werden, indem bei jedem
Seitenaufruf geprüft wird, ob die Domain auf der Sperrliste steht, um den
Nutzer dann gegebenenfalls auf eine andere Seite, das Stoppschild, umzuleiten.
Die Warnhinweise, die Verdi möchte, sind im Prinzip fast das Gleiche. Damit
überhaupt diese Hinweise verteilt werden können, müsste man eine Liste mit
Angeboten vorhalten, die das Urheberrecht verletzen, genauso wie bei
Zensursula. Dann müsste bei jedem Seitenaufruf überprüft werden, ob die
Domain oder URL auf dieser Liste steht, genauso wie bei Zensursula. Es soll
dann aber nicht auf eine andere Seite umgeleitet werden, sondern ein
Warnhinweis soll auf dem Bildschirm des Nutzers erscheinen. Also wird man den
Seitenaufruf auf einen transparenten Proxy umleiten, welcher dann die
Hinweisschilder in den HTML-Code der Website einbauen wird.
Allerdings soll nicht protokolliert werden. Dass darauf aber keinerlei
Verlass ist, sollte jedem klar sein. Dies wäre ohnehin im Handumdrehen
geändert, und die Forderungen nach einer Strafverfolgung würden sehr schnell
auftauchen. Die exakte technische Implementation ist aber im Moment gar nicht
so wichtig. Wichtig ist, dass dies bis auf kleine Unterschiede eigentlich die
gleiche Methode wäre. Genauso wie bei den Stoppschildern der Zensursula wäre
hierfür eine Überwachungsinfrastruktur notwendig, die spielend leicht zur
Zensur missbraucht werden könnte. Beschämend, dass Verdi die von der
Industrie lancierten Behauptungen über die Schäden durch Piraterie
unhinterfragt übernimmt. Verdi ist im übrigen der Meinung, dass es keine
Gefahr einer Kontrollinfrastruktur geben würde.
Erst unterstützt Verdi die Demo Freiheit statt Angst, und dann fordert sie
genau solche Maßnahmen, gegen die sich auch die Demo unter anderem
ausgesprochen hat. Passt nicht so wirklich zusammen.
Verdi hat es bei der Veröffentlichung am Mittwoch zugleich auch noch
geschafft, die CC-Lizenz eines gewissen Pete Fletch [2] zu verletzen. Sowohl
der Titel des Bildes als auch das Lizenzkürzel CC-BY-NC-ND hätte mit Link auf
die Lizenz angegeben werden müssen.
Quelle: http://irights.info/index.php?q=node/1937
[1]
http://www.verdi.de/nachrichten/newsArchive?channel=nachrichten&id=ver-di-bundesvorstand-beschliest-positionspapier-zum-urheberrecht
[2]
http://irights.info/blog/arbeit2.0/2010/11/03/verdi-veroffentlicht-und-ignoriert-positionspapier-zum-urheberrecht/

*HADOPI erhält 25.000 IP-Adressen pro Tag*
Die Auslastung der französischen HADOPI-Behörde nimmt nun sehr stark und
kontinuierlich zu. HADOPI erhält schon jetzt 25.000 IP-Adressen pro Tag.
HADOPI (Haute Autorité pour la diffusion des oeuvres et la protection des
droits sur l'Internet) bezeichnet eine französische Behörde, die gegen
Urheberrechtsverletzungen im Internet vorgeht. Die Höchstleistungen sind
damit jedoch noch lange nicht erreicht. Nicht alle Filesharer dürften sich
vom "Three-Strikes-Gesetz" [1] abschrecken lassen. Eine Auswirkung auf den
Verkauf von Musik dürfte sich also erst sehr spät einstellen. Es sind jetzt
kaum drei Wochen vergangen, seit die erste "Warnmail" einen vermeintlichen
Urheberrechtsverletzer erreicht hat. Trident Media Guard, die im Auftrag
diverser Rechteinhaber agiert, bekundet, dass sie ihre Bemühungen noch
erheblich ausbauen wird. Wenn das Pensum von HADOPI gleich bleiben sollte,
dauert es etwa zwei Jahre, bis jeder Internetanschluss wenigstens ein Mal
verwarnt wurde. Sch�
�ne neue Welt.[2]
[1] https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Three_strikes#Urheberrecht
[2]
http://flaschenpost.piratenpartei.de/2010/10/21/provider-will-hadopi-nicht-umsetzen/
Quelle:
http://www.billboard.biz/bbbiz/content_display/industry/e3i1c1499752deb3a607f6cf22b6571a914

*Was wusste Mappus*?
Die Opposition in Baden-Württemberg ist überzeugt davon, dass der
CDU-Ministerpräsident den brutalen Polizeieinsatz gegen "Stuttgart 21"-Gegner
gebilligt hat. Grüne und SPD sehen Mappus eindeutig in der politischen
Verantwortung, und das schon vor Beginn des Untersuchungsausschusses.
"Ministerpräsident Mappus hat den Einsatz der Wasserwerfer im Schlossgarten
gebilligt und ist damit politisch für die Folgen verantwortlich", sagte
Andreas Stoch, Obmann der SPD im Untersuchungsausschuss. Innenminister
Heribert Rech [1] (CDU) spielt in einem Bericht zu den Vorfällen eine relativ
kleine Rolle. SPD-Mann Stoch fordert dennoch weiterhin Rechs Rücktritt, da
der Polizeieinsatz in seinen Zuständigkeitsbereich fällt.
[1] http://www.youtube.com/watch?v=Vvnq9nV5GMk
Quelle:
http://taz.de/1/zukunft/schwerpunkt-stuttgart-21/artikel/1/mappus-soll-plaene-gekannt-haben/

*Warum das Zugangserschwerungsgesetz verfassungswidrig ist*
Das Zugangserschwerungsgesetz [1] ist am 23.02.2010 in Kraft getreten. Dieses
Gesetz wird allerdings noch nicht vollzogen, weil das Bundesministerium des
Inneren durch einen Nichtanwendungserlass verfügt hat, dass vorerst keine
Sperrlisten zu führen seien, sondern man sich ausschließlich um das Löschen
von einschlägigen Inhalten zu kümmern habe. Der Erlass soll übrigens in
dieser Form komplett rechtswidrig sein. Das Zugangserschwerungsgesetz ist
einfach formell und materiell verfassungswidrig. Warum dies so ist, hat
Thomas Stadler in seinem Blog Internet-Law [2] ausführlich erklärt. Er wurde
vom Bundestag auch als Sachverständiger zu dem Thema gehört.
Eine Pflichtlektüre für jeden Piraten!
[1] https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Zugangserschwerungsgesetz
[2]
http://www.internet-law.de/2010/11/netzsperren-warum-das-zugangserschwerungsgesetz-verfassungswidrig-ist.html

*Freiwilligkeit mit etwas Zwang*
Im Fall des vermissten zehnjährigen Mirco [1] aus Viersen-Grefrath fahndet
die Polizei bundesweit nach einem VW Passat Kombi. Die Ermittler gehen davon
aus, dass der mutmaßliche Täter mit einem VW Passat Kombi B6 aus den
Baujahren 2005 bis 2010 unterwegs war. Nun ist die Polizei dazu übergegangen
einen Massen-Gentests durchzuführen, um alle Halter dieser Fahrzeuge im Raum
Viersen-Grefrath zu überprüfen. Wenigstens wurde in diesem Fall der
Täterkreis überhaupt ansatzweise konkret eingegrenzt. Die Maßnahme sei
absolut freiwillig. Wer sie verweigere, mache sich deswegen noch nicht
verdächtig. Sagt die Polizei.
Die Wirklichkeit dürfte ganz anders aussehen. Sinn solcher Veranstaltungen
ist es den Täter entweder durch die Abgabe der DNA zu überführen, oder ihn
aufzuschrecken damit er sich selbst stellt oder sonstwie auffällig wird.
Somit wird jeder der sich verweigert für die Polizei noch richtig verdächtig,
und rückt somit in den Fokus erneuter Ermittlungen. Erst einmal sind alle
Passatfahrer verdächtig. Mit der Mitwirkung an einem angeblich freiwilligen
DNA-Test kann der Kreis der Verdächtigen eingegrenzt werden. Man kauft sich
als Unschuldiger quasi frei, um der sozialen Isolation zu entgehen. Die
Unschuldsvermutung wird umgedreht. Das ist die Dynamik hinter solchen
Massentests. Bislang hat lediglich ein Autobesitzer die Abgabe einer
Speichelprobe für eine DNA-Untersuchung verweigert. Es handelt sich um einen
Bürger aus dem Osten Deutschlands, der seine Ablehnung damit begründet, mit
der Stasi schlechte Erfahrungen gemacht zu haben. Die alleinige Tatsache das
jemand
sein Recht wahrnimmt ist noch kein Beweis für seine Schuld. Die Medien
wittern aber schon wieder fette Beute.
Leute die keinen Grund sehen, in völliger Verkehrung rechtsstaatlicher
Grundsätze ihre Unschuld zu beweisen, werden somit immer als Verdächtige
gebrandmarkt und sozial isoliert. Der vermeintlich verdächtige Verweigerer
wird nun mit Sicherheit komplett durchleuchtet, und das Privatleben
untersucht. Gibt es auch nur den Hauch einer Möglichkeit dem Verweigerer kein
lückenloses Alibi zu bescheinigen, wird die DNA-Probe von einem Richter
angeordnet werden. Freiwilligkeit ist hier nur oberflächlich vorhanden. Der
Hinweis der Polizei "nur einer hat sich geweigert", soll wohl auch einen
gewissen Druck aufbauen.
Ob Massen-Gentests sinnvoll sind und wirklich so ein gutes Instrument ist,
wie die Polizei gerne behauptet, sei mal dahingestellt. Der Gentest selbst
sagt nichts darüber aus, wie eine Spur des mutmaßlichen Täters auf das Opfer
kommt oder umgekehrt. Dient der Gentest nur dazu, eine bereits erfolgte
Ermittlung zu untermauern, ist das ok. Ein naiver Glaube in die Unfehlbarkeit
dieser Test ist allerdings sehr gefährlich.
So grausam wie diese Tat auch ist, und hoffentlich wird dieser Täter auch
bald gefasst, aber so eine Beweislastumkehr, wo sich der, der nur von seinen
Rechten Gebrauch macht schon fast als Verdächtiger gilt, darf es nicht geben.
Leute, die behaupten, dass der Zweck grundsätzlich die Mittel heilige, sind
die Totengräber des Rechtsstaats.
[1]
http://www.rp-online.de/niederrheinsued/kempen/nachrichten/grefrath/Fall-Mirco-Polizei-erhoeht-Druck-auf-Verdaechtige_aid_925986.html

*Wikileaks-Mitarbeiter sollen als "feindliche Kämpfer" eingestuft werden*
Nicht nur im Pentagon hat man Angst, dass Wikileaks noch mehr Geheimdokumente
veröffentlichen könnte. US-Präsident Obama wird nun immer weiter unter Druck
gesetzt, endlich etwas gegen Wikileaks zu unternehmen. Wikileaks-Gründer
Assange bestätigte, dass es neben weiteren Dokumenten aus Afghanistan auch
zahlreiche Information aus Russland geben würde, welche bei Gelegenheit
veröffentlicht werden würden. Auf die Frage von CNN, ob man die Datei
insurance.aes256 [1] (Info [2]) schon entschlüsselt habe, schwieg sich
Pentagonsprecher Lapan aus und grinste nur. Mit einer an Sicherheit
grenzenden Wahrscheinlichkeit wurde die Datei noch nicht entschlüsselt.
Der ehemalige Berater des US-Außenministeriums, Christian Whiton, kritisierte
die Regierung in einem von Foxnews veröffentlichten Kommentar [3] sehr
scharf, da diese nichts gegen die sog. Wikileaks-Bedrohung tun würde.
Wikileaks würde einen politischen Krieg gegen die USA führen und müsste
deswegen massiv bekämpft werden. Schließlich sei Wikileaks eine Bedrohung der
nationalen Sicherheit. Das ist die übliche Floskel der Republikaner um alle
möglichen Maßnahmen zu rechtfertigen. USA gegen Wikileaks, gut gegen böse,
schwarz und weiß. Ein einfaches Weltbild für noch einfacherer Gemüter. Für
Foxnews ist Assange der Staatsfeind Nr. 1.
Whiton würde die Wikileaks-Mitarbeiter gerne der Spionage anklagen und
verfolgen lassen. Alle Verbündeten der USA sollen natürlich das selbe tun.
Das ist noch die nette Variante. Am liebsten würde er das gesamte Umfeld rund
um Wikileaks als feindliche Kämpfer einstufen lassen, damit
"außergerichtliche Aktionen gegen sie" möglich wären. Bei außergerichtlichen
Aktionen handelt es sich um Maßnahmen wie Mord, Verschleppung und Folter.
Alles Praktiken mit deren Anwendung die USA reichlich Erfahrungen hat. Da
fordert also ein ehemaliger Mitarbeiter der Bush-Regierung öffentlich dazu
auf, ausländische Journalisten, Hacker und Whistleblower zu ermorden, und
bekommt dafür aus dem konservativen Lager großen Zuspruch.
[1] http://thepiratebay.org/torrent/5728614/Wikileaks__insurance__file
[2]
http://www.chip.de/news/Wikileaks-Verschluesselte-Datei-als-Versicherung_44099290.html
[3]
http://www.foxnews.com/opinion/2010/10/25/christian-whiton-wiki-leaks-ignore-threat-obama-democrats-congress-iraq-war/
Quelle:
http://www.foxnews.com/opinion/2010/10/25/christian-whiton-wiki-leaks-ignore-threat-obama-democrats-congress-iraq-war/

*GEZ-Kontrolleurin zeigt Hitlergruss*
Eine GEZ-Kontrolleurin stand vor Gericht, weil sie einen Gastwirt beleidigt
und ihm den Hitlergruß gezeigt hat. "Das wollen Sie mir doch nicht ernsthaft
erzählen", sagte Richter Wolfgang Lampa, als die 54-jährige Ulmerin sagte,
eigentlich gar nicht genau zu wissen, wie der Hitlergruß geht. Bei einem
Besuch eine Woche zuvor soll es bereits zu wüsten Beschimpfungen gekommen
sein. Die Darstellung der GEZ Frau, dass der Wirt aggressiv gewesen sei,
glaubte Richter Lampa nicht.
Quelle: http://www.swp.de/ehingen/lokales/ehingen/art4295,693427

Autor: adh

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  • [Flaschenpost] No. 23 2010 Piratenpartei Deutschland, No Reply Flaschenpost, 10.11.2010

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