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newsletter - [Newsletter] No. 22 2010 Piratenpartei Deutschland

newsletter AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Newsletter der Piratenpartei Deutschland

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[Newsletter] No. 22 2010 Piratenpartei Deutschland


Chronologisch Thread 
  • From: No Reply Flaschenpost <no-reply AT piratenpartei.de>
  • To: newsletter AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [Newsletter] No. 22 2010 Piratenpartei Deutschland
  • Date: Wed, 27 Oct 2010 12:26:57 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/newsletter>
  • List-id: Newsletter der Piratenpartei Deutschland <newsletter.lists.piratenpartei.de>

Ahoi!

Willkommen zum 22. Newsletter der Piratenpartei Deutschland. Heute: Neues aus
dem Bund, den Landesverbänden, von den JuPis und aus den Medien. Außerdem ein
Interview zur Einstimmung auf den Bundesparteitag und einige Ausschreibungen.
Viel Spaß beim Lesen,

deine Flaschenpost-Redaktion!


=== *Neues aus dem Bund* ===

*Ausschreibung für einen Beauftragen für den* "3. Korb"
Die Piratenpartei Deutschland sucht einen Koordinator für die Arbeit zum
"Dritten Gesetz zur Regelung des Urheberrechts in der
Informationsgesellschaft" (3. Korb). Wichtig ist, dass Du Dich schon mit dem
Thema beschäftigt hast und Ziele, Inhalt und Umfang des Projektes in etwa
kennst.
Zu Deinen Aufgaben wird es gehören, die Inhalte verständlich zu erarbeiten,
Widerstand zu mobilisieren und mit anderen Organisationen in dem Bereich
zusammenzuarbeiten. Du wirst – in Zusammenarbeit mit der AG Presse – unser
Ansprechpartner für Presse und Medien sowie der Ansprechpartner für Piraten
aus allen Gliederungen zum Thema sein. Du bist in der Lage, viele
Nachrichtenkanäle zu filtern und die wichtigsten Neuigkeiten zu extrahieren.
Du gibst der Bundespressestelle Impulse für Artikel und PMs und arbeitest an
diesen mit.
Du bist in der Lage, Dir weitere Piraten zur Unterstützung zu suchen um ein
schlagkräftiges Team zu formen. Bei der Strukturierung Deiner Arbeit als
Beauftragter stehen Dir Piraten, die andere Themen bearbeiten, zur Seite.
Spesen für Reisen werden in Ausnahmefällen übernommen. Erwartet wird
reichlich Eigeninitiative und Engagement. Dich wiederum erwartet eine
spannende Arbeit mit Piraten aus den gesamten Bundesgebiet. Du pflegst die
Kontakte zu vielen Gliederungen der PIRATEN und potentiellen Mitstreitern aus
anderen Organisationen, um gemeinsam zum Dritten Korb zu arbeiten.
Unterstützung durch die Vorstände der Landesverbände ist Dir dabei sicher.
Als Beauftragter stehen dir die technischen Ressourcen der Piratenpartei zur
Verfügung: Telkoräume, Wiki, PM-Verteiler, Forum und Mailingslisten.
Haben wir Dein Interesse geweckt? Schick eine Mail mit dem Betreff "Bewerbung
Dritter Korb" an andreas.popp AT piratenpartei.de. Bitte packe auch einen Link
zu Deiner Wikibenutzerseite mit dazu. Bitte bedenke, dass Du teilweise bis zu
10 Stunden pro Woche für diesen Auftrag aufwenden musst. Da du auch mit
Medienvertretern sprechen wirst, ist es Voraussetzung, dass du bereit bist,
mit Deinem Klarnamen aufzutreten und 'Gesicht zu zeigen'.
Für Fragen steht der für die Ausschreibung verantwortliche Andreas Popp gerne
zur Verfügung.
Deadline für die Bewerbung ist Sonntag der 31.10. 2010

Autor: Andi Popp


*Ausschreibung: Moderation und Administration der Aktiven-Mailingliste*
Die Aktiven-Mailingsliste („Aktive“) ist in aller Regel das erste Medium, mit
dem an der Piratenpartei Interessierte Kontakt zu Piraten bekommen. Die
dahinter stehende Idee, solche Menschen von Anfang an durch direkte Ansprache
und Einbindung nachhaltig für die Piratenpartei und ihre Ziele zu begeistern,
macht in der praktischen Umsetzung den Unterschied zu den Altparteien aus.
Leider wird dieses Anliegen von vielen Piraten auf der „Aktiven“ nicht
bedient. Stattdessen erleben an der Piratenpartei interessierte Menschen in
Stil und Diktion viele Piraten so, wie sie sich präsentieren, wenn sie ihr
unteres intellektuelles Leistungsvermögen darstellen wollen. Das wirkt
abschreckend und ist alles andere als eine Einladung zum Mitmachen bei den
Piraten.
Vorrangiges Ziel ist es also, der Grundidee der „Aktiven“ wieder Geltung zu
verschaffen. Dies soll durch die geeignete Administration und Moderation der
„Aktiven“ in Zusammenarbeit mit einem Mitglied des Bundesvorstandes und im
Auftrag des gesamten Bundesvorstandes erfolgen.
_Anforderungsprofil_
1. Piraten mit fundiertem Erfahrungswissen aus der „Aktiven“,
2. technische Mindestkenntnisse in der Moderation bzw.
Administration von Mailinglisten und die Bereitschaft, sich tiefergehende
Kenntnisse anzueignen,
3. Profunde Kenntnisse des Programms und der Ziele der
Piratenpartei,
4. Ausgeprägte Sozialkompetenz und Fähigkeit zur Mediation und
5. die Bereitschaft, dafür viel Zeit zu investieren
Interessiert? Dann nichts wie her mit Deiner Bewerbung für eine Funktion bei
den Piraten, die gewiss zunächst wenig Ruhm und Ehre verspricht, dafür aber
von extremer Wichtigkeit ist. Wir freuen uns auf deine Bewerbung, die du
bitte an per Mail an vorstand AT piratenpartei.de sendest.


*Stellenausschreibung Datenschutzbeauftragter*
Der Bundesverband der Piratenpartei Deutschland sucht einen ehrenamtlich
tätigen Datenschutzbeauftragten (m/w).
_Aufgaben_
• Beratung des Bundesvorstands bei allen Fragen des
innerparteilichen Datenschutzes.
• Beaufsichtigung aller Stellen in der Piratenpartei, die
personenbezogene Daten verarbeiten.
• Mitarbeit bei der Erstellung der vom BDSG geforderten
Unterlagen.
_Anforderungsprofil_
Die Piratenpartei Deutschland wird als “die Datenschutzpartei” wahrgenommen
und muss daher in besonderem Maße auf die Einhaltung entsprechender
gesetzlichen Bestimmungen achten. Daher muss auch unser
Datenschutzbeauftragter in erheblichem Maße befähigt, geeignet und
zuverlässig sein.
Als geeigneten Kandidaten stellen wir uns vor:
• Passende Berufsausbildung (z.B. zweites juristisches
Staatsexamen) und eine geeignete Weiterbildung beziehungsweise
Spezialisierung auf den Datenschutz.
• Berufspraxis und zeitnahe berufliche Tätigkeit im Bereich des
Datenschutzes. Wir gehen davon aus, dass die benötigten Gesetzeskommentare
vorhanden und die einschlägigen Fachpublikationen aboniert sind.
• Fundierte Fachkenntnisse im Bereich von IT-Systemen. Unser
Datenschutzbeauftragter sollte mit unseren Server-Admins “auf Augenhöhe”
kommunizieren können.
• Das erforderliche “Fingerspitzengefühl”, das für die
Zusammenarbeit mit einem durchgängig ehrenamtlich tätigem Umfeld erforderlich
ist.
Die Tätigkeit ist wie derzeit jede Tätigkeit in der Piratenpartei
ehrenamtlich. Notwendige Auslagen werden erstattet. Der Bewerber muss kein
Mitglied der Piratenpartei sein, wir wünschen uns jedoch eine inhaltliche
Nähe zu unseren Zielen.
Aussagekräftige Bewerbungen erbitten wir unter vorstand AT piratenpartei.de


*Neues aus dem Bundesvorstand KW* 41 & 42
• Zum Bundesparteitag in Chemnitz sind auch
Satzungsänderungsanträge zunächst zugelassen und werden von der
Antragskommission angenommen.
• Der umstrittener Beschluss zur BGE-Demo wurde per Beschluss
nicht zurückgezogen. Es wird aber explizit darauf hingewiesen, dass sich der
betreffende Beschluss nicht auf Demos von Rechtsextremisten interpretieren
lässt.
• Die Namenshistorie in LQFB wird nach dem Parteitag nicht mehr
einsehbar sein.
• Dem Positionspapier zum JMStV[1] wurde zugestimmt, ebenso
wird die Kampagne "Mehr Verantwortung bei der Polizei[2]" von Amnesty
International unterstützt.
Das Protokoll der Sitzung findet ihr hier: [3].
Die nächste Vorstandssitzung findet am 4.11. um 19:30 statt.
[1]
http://wiki.piratenpartei.de/2010-10-21_-_Vorstandssitzung/Antr%C3%A4ge/Positionspapier_Jugendschutz
[2] http://www.amnestypolizei.de/kampagne/mission.html
[3]
http://vorstand.piratenpartei.de/2010/10/22/protokoll-zur-vorstandssitzung-2010-10-21/

Autor: gt


*Unabhängige Staatsanwaltschaften und deren Verantwortung*
Die Staatsanwaltschaft hat im Vergleich zu ihren freischaffenden
Standeskollegen ein anderes Aufgabenfeld abzudecken. Sie gilt als
„Anklagebehörde“, die maßgeblich für Strafverfolgung und -vollstreckung
zuständig ist und diese als Rechtsorgan pflegt und koordiniert.
Staatsanwaltschaften handeln im Sinne der Strafprozessordnung, leiten
Verfahren ein, erheben Anklagen und betreiben die notwendige Recherche zur
Prozessvorbereitung.
Hierzu darf sie sich bei jedweder Behörde, bei einigen Maßnahmen nur mit
richterlichen Beschluss, Auskunft einholen, Informationen abfragen und diese
als Beweisführung anbringen. Sie entscheidet über Anfangsverdacht, über die
Qualität des Verdachts und deren Tatbestand und auch über das Einstellen von
Ermittlungen.
Alle oben aufgeführten Schritte dürfen erst dann auf den Weg gebracht werden,
wenn die Vorgesetzten eines Staatsanwaltes dies bewilligen
(Weisungsbefugnis). Dabei ist die Staatsanwaltschaft angehalten, nicht nur
belastende sondern auch entlastende Umstände zu erforschen und diese später
gleichermaßen zu berücksichtigen.
Allerdings ist dies nur die graue Theorie zu diesem Thema, denn Praktiken in
der Realität haben auch andere, zum Teil fragwürdige Aspekte der Arbeit zu
Tage gefördert.
So werden unerwünschte Ermittlungen gegen Tatverdächtige, die in Politik
und/oder Wirtschaft von Bedeutung sind, aus politischen Gründen untersagt
oder es wird auf andere Weise versucht auf die Ermittlungsführung
einzuwirken. Es werden von Generalstaatsanwälten oder Justizministern
Publikationsverbote ausgesprochen (wie im Fall des ermittelnden
Staatsanwaltes in Lübeck zur Barschelaffäre).
Bereits auf dem LPT 2009.2 Schleswig-Holsteins[1] forderte Wolfgang Dudda
hierzu einen Beschluss, dass sich die Piratenpartei gegen Paragraphen 146 des
Gerichtsverfassungsgesetzes (GVG) stark macht. Darin steht, dass einer
Weisungsbefugnis durch Vorgesetzte Folge zu leisten ist. Auf gut Deutsch:
Wenn der Generalstaatsanwalt, der Justizminister oder ein Innenminister hier
eine weitere Recherche oder Verfolgung nicht legitimisieren, darf diese nicht
weiter vorangetrieben werden.
Auch sind innerhalb des Berufsstandes der Anwälte hierzu inzwischen Stimmen
laut geworden. Im sogenannten „Dresdner Plädoyer für unabhängige
Staatsanwaltschaften“[2] wurde das Thema aufgegriffen und dementsprechend
einmal behandelt. Dort wird auch ein alternatives Modell vorgeschlagen, dass
eine bessere und vor allem weniger anfällige Arbeit ohne externe
Einflussnahme ermöglichen soll.
Die derzeitige Gesetzeslage scheint überholt, bzw. die inzwischen genutzten
Methoden der Einflussnahme waren in dem Ursprungsgesetz, das Kaiser Wilhelm
1879 unterschrieb und das seitdem im Wesentlichen immer weiter übernommen
wurde, wohl noch nicht gängige Praxis.
Hier bedarf es einer erheblichen Umgestaltung und Verbesserung, damit eine so
wichtige und für die richtige Strafverfolgung eingesetzte Behörde auch
weiterhin im Sinne des Gesetzes, und nicht im Sinne irgendwelcher
Interessenvertreter, die der Meinung sind über dem Gesetz zu stehen, handeln
kann. Als Staatsbürger muss man auf die Unabhängigkeit seiner Justiz
vertrauen dürfen.
Quellen zum Artikel:
[1] http://wiki.piratenpartei.de/Schleswig-Holstein/LPT2009.2/Weitere_Anträge
[2] http://www.gewaltenteilung.de/unab_staatsanwaltschaft.htm

Autor: pr

*LQFB zum BPT: alles im Fluss*
Am Bundesparteitag muss LQFB seine Feuertaufe bestehen. Simon Weiss, einer
der Verfechter von LQFB, spricht über Einsatzmöglichkeiten und gibt einen
Ausblick auf Chemnitz.
/Flaschenpost/: Simon, ächzt der LQFB-Server [1] unter dem Ansturm der
Anträge?
_Simon Weiss_: Der Server ist nicht direkt unterfordert, kommt aber
problemlos klar und hat auch noch Raum nach oben, was die Auslastung angeht.
Genaue Statistiken dazu kann man sich unter [2] ansehen.
Allgemein kann man sagen, dass das System sowohl in technischer Hinsicht als
auch aus Benutzersicht ganz gut mit den jetzt über 3000 Benutzern und der
entsprechenden Aktivität umgeht, wenn man bedenkt, dass die Bundesinstanz
damit fast zehnmal so groß ist wie die zuvor größte Instanz im Landesverband
Berlin. Dabei zeigt sich jetzt schon, dass hier z.B. die Möglichkeit der
Delegationsvergabe eine noch wesentlichere Rolle spielen wird, da es keinem
Einzelnen mehr möglich ist, die Aktivität aller Piraten im System vollständig
zu erfassen. Es wird auf jeden Fall nötig sein, weitere Erfahrungen zu
sammeln.
/Flaschenpost/: Wie wird entschieden welcher Punkt in Chemnitz behandelt wird?
_Simon Weiss_: Idealerweise würde man natürlich alle Anträge an den
Parteitag behandeln. In Anbetracht der Menge an Programmanträgen, die bereits
an den letzten Bundesparteitag gestellt wurden und dort nicht behandelt
werden konnten, wird das aber nur für einen Teil davon möglich sein. Die
Reihenfolge, in der Anträge behandelt werden, wird also eine Rolle spielen.
Die Entscheidung darüber fällt der Parteitag selbst, indem er sich eine
Tagesordnung gibt. Man sollte sich natürlich vorher darüber Gedanken machen,
wie eine solche Reihenfolge sinnvollerweise aussehen könnte, so dass der
Parteitag einen konkreten Vorschlag abstimmen kann. Wenn man möchte, dass ein
solcher Vorschlag nicht einfach von oben vorgegeben wird, sondern eine
direkte demokratische Legitimation hat - und davon würde ich in einer
basisdemokratischen Partei wie unserer ausgehen - gibt es prinzipiell zwei
Möglichkeiten: Eine Erarbeitung auf dem Parteitag selbst (z.B. nach dem
Alex-Müller-Verfahren[3]), was allerdings mit einem gewissen
organisatorischen und zeitlichen Aufwand verbunden ist, oder die Anwendung
eines geeigneten Verfahrens bereits im Vorfeld.
Für den Bundesparteitag in Bingen wurde letzteres mit einer allgemeinen
LimeSurvey-Umfrage versucht, allerdings hat der Parteitag sich gegen eine
Verwendung ihrer Ergebnisse entschieden. Stattdessen wurden dort nach
Abschluss der Personenwahlen, während der noch einige explizit vorgezogene
Anträge behandelt wurden, Anträge in der Reihenfolge ihrer Unterstützung in
der Antragsfabrik behandelt[4]. Für Chemnitz würde es natürlich nahe liegen,
etwas vergleichbares mit LiquidFeedback an Stelle der Antragsfabrik zu tun
und dem Parteitag das Ergebnis vorzuschlagen. Einen Vorschlag von mir, wie
man das tun könnte, findet man auf [5].
/Flaschenpost/: Wurde durch LiquidFeedback die Antragsfabrik obsolet?
_Simon Weiss_: Eine der Funktionen von LiquidFeedback (allerdings bei
weitem nicht die einzige) ist die, die in der Vorbereitung des letzten
Bundesparteitags von der Antragsfabrik umgesetzt wurde: Für Antragsteller an
den Bundesparteitag besteht die Möglichkeit, zu ihren Anträgen ein
Meinungsbild einzuholen und Feedback zu sammeln, um diese Anträge
weiterzuentwickeln. Außerdem können sowohl die Anträge als auch die
zugehörigen Meinungsbilder allgemein eingesehen werden, um sich in der
Vorbereitung auf den Parteitag zu orientieren. Dabei hat LiquidFeedback eine
Reihe von Vorteilen gegenüber der Antragsfabrik. Neben der komfortableren
Bedienbarkeit und Features wie dem quantifizierten Feedback über Anregungen,
der Präferenzwahl und der Möglichkeit der Stimmendelegation ist dabei auch zu
nennen, dass in LF sichergestellt ist, dass jeder Teilnehmer tatsächlich
Pirat ist und nur einmal teilnimmt, wodurch die Meinungsbilder
aussagekräftiger werden.
Tatsächlich ist die Beteiligung in LiquidFeedback bereits jetzt um ein
Vielfaches größer als sie es in der Antragsfabrik zur Vorbereitung des
letzten Parteitags war. Zwar wurde auch für den kommenden Parteitag in
Chemnitz eine Antragsfabrik eingerichtet, diese wird aber kaum benutzt.
Insofern lässt sich wohl sagen, dass LiquidFeedback in der Praxis die
Antragsfabrik bereits abgelöst hat.
/Flaschenpost/: Wie wird es inhaltlich und technisch mit LQFB weiter gehen?
_Simon Weiss_: Technisch steht LiquidFeedback sicher noch nicht am
Ende seiner Entwicklung. Allein in der Benutzeroberfläche ist einiges an
Verbesserung denkbar, insbesondere was die Bedienung und die Aufbereitung von
Informationen angeht. Auch die dahinter stehende Logik ist sicher noch an
einigen Stellen ausbaufähig. Man darf dabei nicht vergessen, dass die
Software von einer sehr kleinen Gruppe von Menschen entwickelt wurde und zur
Zeit zum ersten Mal in einer Organisation dieser Größenordnung verwendet
wird. Es ist zu hoffen, dass LF sich als echtes Open-Source-Projekt
weiterentwickelt und dabei insbesondere konstruktiven Input von einem
größeren Personenkreis erfährt.
Was die inhaltlichen und politischen Aussichten des Einsatzes von
LiquidFeedback in der Piratenpartei angeht, lohnt es sich meiner Meinung
nach, aus der Begründung des Antrags zur Einführung von LiquidFeedback an den
Bundesparteitag zu zitieren:
Um weiterhin basisdemokratisch Entscheidungen treffen zu können, benötigen
wir eine Alternativlösung zu den bisher bei Parteien üblichen
Vertreterversammlungen. Ziel ist es, dauerhaft auf ein Delegiertensystem zur
Entscheidungsfindung innerhalb der Partei zu verzichten. Die Einführung von
LiquidFeedback für qualifizierte Meinungsbilder der gesamten Basis soll den
ersten Schritt darstellen, die Idee der Basisdemokratie in der Piratenpartei
zu erhalten und eine "Vergrünung" zu verhindern.
Diese Ansprüche mögen übertrieben erscheinen, zumal wenn man den
notwendigerweise unverbindlichen Charakter von LiquidFeedback bedenkt; ich
denke aber, dass allein schon durch die Möglichkeit einer expliziten
Meinungsartikulation von Seiten der Mitglieder unabhängig von rechtlichen
Verbindlichkeiten ein basisdemokratisches Mittel geschaffen ist, dass sich in
unseren Strukturen bemerkbar machen wird.
/Flaschenpost/: Wie stellst du Dir die Gesellschaft in 30 Jahren vor?
_Simon Weiss_: Ich denke, dass unsere Gesellschaft eine Revolution
durchläuft, die aus neuen Möglichkeiten der Weitergabe und Verarbeitung von
Informationen hervorgeht und vergleichbar mit der industriellen Revolution
aber (in gewissem Sinne noch viel grundlegender als diese) nicht nur auf den
technischen Bereich beschränkt ist, sondern auch grundlegende soziale
Änderungen mit sich bringt. Ich denke auch, dass sich diese Entwicklung
gerade einmal in ihren Anfängen befindet.
Die Vorhersage, wohin dies unsere Gesellschaft in 30 Jahren bringen wird,
fällt mir dabei nicht leicht. Meine Hoffnung ist aber die, dass die
Gesellschaft diesen Änderungen offen und vor allem bewusst begegnen wird. Es
gibt viele Normen und gesellschaftliche Umstände, über die wir in Anbetracht
neuer Möglichkeiten erneut reflektieren müssen. Darin, einen solchen Prozess
an vielen Stellen mit anzustoßen und mit neuen Ideen weiter zu bringen, sehe
ich auch die wichtigste Aufgabe der Piraten.
[1] https://lqfb.piratenpartei.de/
[2] http://stats.piratenpartei.de/munin/LiquidFeedback/rogers/index.html
[3] http://marjorie-wiki.org/wiki/Alex-M%C3%BCller-Verfahren
[4]
http://wiki.piratenpartei.de/Bundesparteitag_2010.1/Protokoll#Antr.C3.A4ge_2
[5] https://lqfb.piratenpartei.de/pp/initiative/show/1106.html

Autor: mr


=== *Internationales* ===

*Piraten entern tschechische Kommunalwahlen*
Insgesamt konnten drei Piraten bei den tschechischen Kommunalwahlen Mandate
erhalten. Unterstützt wurde der Wahlkampf u.a. von der Abgeordneten Amelia
Andersdotter (Piratenpartei Schweden, Europaparlament) , und den sächsischen
Piraten. Wir gratulieren unseren Nachbarn und wünschen ihnen viel Erfolg.
Die Ergebnisse im Einzelnen:

Kraj: Moravskoslezský kraj Region: Mährisch-Schlesien
Okres: Opava Bezirk: Opava
Obec: Štěpánkovice Stadt: Štěpánkovice
Tschechische Piratenpartei – 2 330 Stimmen – 13,11% – 15 Kandidaten – 2
Mandate

Kraj: Plzeňský kraj Region: Pilsen
Okres: Domažlice Bezirk: Domazlice
Obec: Hostouň Stadt: Hostouň
Tschechische Piratenpartei – 673 Stimmen – 9,24% – 15 Kandidaten – 1 Mandat

Autor: adh


*Big Brother Awards in Österreich verliehen*
In Österreich wurden die diesjährigen Big Brother Awards vergeben. In der
Kategorie "Politik" wurde der ÖVP-Politiker Josef Pröll für seinen Vorstoß
ausgezeichnet, eine "Transparenzdatenbank" einzurichten, in der alle über die
Bürger verfügbaren Daten zentral zusammengefasst werden. Weitere Preisträger
sind die Staatsanwaltschaft Wien, T-Mobile Austria und die Justizministerin
Claudia Bandion-Ortner.
Mehr unter: http://www.bigbrotherawards.at/2010/Preistraeger

Autor: gt


=== *Piraten intern* ===

*Piratige 5 Minuten*: Netzsperren, sie drohen erneut!
Ist ein Vorhaben erst als Irrweg erkannt, wird es oft umso verbissener
verfolgt. Uns Piraten fällt dies bei den Themen Websperren,
Vorratsdatenspeicherung und anderen Themen auf, die die Herzen konservativer
Law-and-Order Anhänger höher schlagen lassen. Ein Wiedergänger längst
begrabener Vorhaben sind die Websperren. Nachdem Pläne zu ihrer Einführung
scheiterten war klar, dass hiesige Politiker das beliebte Spiel machen wir's
über Bande und kippen es über Brüssel ein veranstalten werden. Nun soll also
das EU-Parlament die Drecksarbeit übernehmen und ein Gesetz, welches
hierzulande dank des vielfachen Protests (nicht nur von Piraten) verhindert
wurde, als EU-Gesetz verabschieden.
Eine Onlinepetition [1] sammelt derzeit
Mitstreiter gegen Websperren auf EU-Ebene. Unumstritten ist diese Petition
nicht. Sie wird als unkoordiniert und ungesichert gegen Bots bezeichnet.
Tatsächlich finden sich in der Liste der Unterstützer die Namen einschlägig
bekannter Law-and-Orde
r Politiker, die kaum gegen Websperren für alles mögliche eingestellt sein
dürften (und als klassische Internetausdrucker mit der Bedienung eines
Browsers überfordert sein dürften). Es wurde vorgeschlagen beim Europäischen
Parlament eine gleich lautende Petition [2] einzureichen. Damit hat das
Anliegen auch gleich einen offiziellen Charakter. Und wir Piraten die
Möglichkeit, uns als europäischen Parteienverbund zu empfehlen.
[1] http://www.deletion-not-blocking.eu/index.html
[2]
https://www.secure.europarl.europa.eu/parliament/public/petition/secured/submit.do?language=DE

Autor: mr


*Kommentar: Kaperbrief: Wir kleinen Leute*
Heute ist ein Tag, an dem ich gestehen muss, vieles in Politik und Wirtschaft
nicht verstanden zu haben. Es sind die vielen gegensätzlichen Aussagen, die
Sichtweisen und meine eigenen Beobachtungen, die mich ungläubig staunen
lassen.
Warum sollen zum Erhalt der Renten [1] die Alten bis 67 arbeiten, während die
Jungen Jahr für Jahr unbezahlte Praktika [2] leisten? Warum schimpft
Ministerpräsident Mappus auf Berufsdemonstranten [3], während die CDU
zeitgleich Kaffeefahrten [4] zu Pro-Stuttgart 21 Demonstrationen
veranstaltet? Und wenn wir schon bei Stuttgart 21 sind: mussten unsere Kinder
im Schlosspark wirklich weggekärchert werden, um freie Fahrt für
Baumschredder zu schaffen? Ist die Einhaltung des Projektplans so viel
wichtiger als unsere Jugend?
Jahr um Jahr beschwerte sich die Politik wegen
des Desinteresses des Bürgers, über Politikverdrossenheit, gar der
Verachtung, die den Parteien und einzelnen Repräsentanten entgegenschlug.
Doch kaum will der Bürger (oder 100.000 davon) tatsächlich mitreden, spricht
der Bahnvorstand ihm das Widerstandsrecht [5] ab. Und warum schwadroniert die
Kanzlerin davon, wie wichtig Vertragstreue [6] beim Atomausstieg sei, und
missachtet mit dem eigenen Werk den
am 14. Juni 2000 geschlossenen Atomkonsens-Vertrag [7]?
Und warum bekomme
ich, je nach Bank [8], nur 0,25% bis 1,5% Zins auf dem Girokonto, während
eine Überziehung gleich mit 9% bis 12% zu Buche schlägt? Warum sieht der
Präsident des Maschinenbaus keinen Spielraum für höhere Löhne, gerade jetzt
im Aufschwung [9]? Sollten die Wirtschaftsweisen recht behalten [10],
sprechen Arbeitgeber 2011 doch wieder davon, dass es nichts zu verteilen
gibt. Unabhängig davon, wie sich Löhne und Gehälter entwickeln, muss ich ab
2013 GEZ-Gebühren zahlen, obwohl ich gar keinen Fernseher besitze. Was daran
ist bitte gerecht und zweckmäßig [13]? Doch zurück zur Politik: seit kurzem
sind iPhones und Blackberries im Bundestag unerwünscht, in Frankreich und dem
EU-Parlament gar verboten: viel zu unsicher gegen das Abhören [11]! Das BKA
jedoch fordert wöchentlich neue Spähbefugnisse [12], auch und gerade für bzw.
gegen Mobiltelefone.
Wie passt das alles zusammen? Mir drängt sich der Eindruck auf von denen da
oben nur noch als Stück Vieh betrachtet und auch so behandelt zu werden
(ePerso, Krankenversicherung, Kontrolle am Flughafen, Bürgerrechte allgemein
und im Netz ganz speziell). Als Bürger, als Pirat, als jemand mit
Verantwortungsgefühl werde ich in Zukunft viel öfter fragen: Cui bono? (lat.:
Wem zum Vorteil?). Lautet die Antwort nicht eindeutig der Bevölkerung, ist
Protest angebracht! Als Mitglied einer politischen Partei habe ich mit meiner
Arbeit die Möglicheit, am Gestaltungsprozess mitzuwirken.
[1] http://www.bmas.de/portal/41130/2009__12__15__rente__mit__67.html
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Generation_Praktikum
[3]
http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article1643789/Mappus-beklagt-Berufsdemonstranten-gegen-Stuttgart-21.html
[4]
http://www.cdu-herrenberg.de/index.php?option=com_content&view=article&id=300:bus-zur-pro-demo-fuer-stuttgart-21&catid=46:stuttgart-21
[5] http://www.tagesschau.de/inland/stuttgartstreit104.html
[6]
http://www.stern.de/politik/deutschland/energiedebatte-merkel-bleibt-beim-atomausstieg-580057.html
[7] http://www.iavg.org/iavg088.pdf
[8] http://www.girokonto-vergleich.net/test/zinsen-vergleich.html
[9]
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/kein-spielraum-fuer-hoehere-loehne-/1962518.html
[10]
http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:gefahr-fuer-den-boom-top-oekonomen-warnen-vor-rezession-in-amerika/50182431.html
[11]
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/blackberry-verbieten-hacker-angriffe-alarmieren-innenminister;2632558
[12] http://www.gulli.com/news/stasi-2-0-geplante-befugnisse-2008-04-22/
[13]
http://carta.info/34095/gerecht-und-zweckmaessig-gutachten-zu-datenschutz-und-gez-reform/

Autor: mr


*Worte und ihre Bedeutung: Fahne*
Die Fahne hat wie kaum ein anderes Wort eine Erweiterung der
Deutungsmöglichkeit erfahren. Die prinzipielle Aufgabe einer Fahne besteht
darin etwas anzuzeigen. Das kann eine Ländergrenze sein (hier wird meist
statt Fahne das Wort Flagge benutzt), das Emblem eines Unternehmens oder
eines Vereins. Eine Fahne kann auch anzeigen, dass derjenige, der sie vor
sich herträgt, zu viel getrunken hat. Doch der Begriff hat sich auch in das
Informationszeitalter gerettet: der Programmierer nutzt Semaphoren (dt.
Flaggensignal) um einem Programmteil zu signalisieren, dass ein anderer
Programmteil etwas mitzuteilen hat.

Autor: mr


*Lieber gläsern als hölzern: Ein Gedanke zum Artikel "Putsch im Glashaus" der
Süddeutschen Zeitung*
Jetzt ist also auch die öffentliche Presse darauf gestoßen, dass auch bei der
Piratenpartei nicht immer alles eitel Sonnenschein ist und auch unser
Bundesvorstand aus Menschen besteht, die nicht immer auf Harmonie
programmiert sind.
Die Frage an dieser Stelle ist meiner Meinung nach nicht, ob der Vorsitzende
des Bundesvorstandes nun personell zu hinterfragen wäre, ob es innerhalb des
Bundesvorstandes Unstimmigkeiten gibt oder hier gegeneinander statt
ganzheitlich miteinander gearbeitet wird. Die Frage sollte lauten, warum es
als irritierend empfunden wird, dass die etablierten Piraten damit nicht
hinter verschlossenen Türen mauscheln, wie es seitens der großen Parteien der
Fall ist. Die bewusst so konzipierte Transparenz der
Piraten-Bundesvorstandssitzungen hat trotz aller Irritationen vor allem ein
Alleinstellungsmerkmal: Man schämt sich nicht Mensch zu sein. Auch vor
innerparteilichen Konflikten wird nicht öffentlich zurückgescheut,
Transparenz ist auch hier oberstes Gebot. Es ist fraglich, ob sich bspw. die
CDU/CSU derart offen und direkt mit ihren Bundesvorstandssitzungen
präsentieren würde.
Die Basis der Piraten, die zu diesem Thema ganz bewusst Stellung beziehen
kann, ist somit auch direkt an einer Meinungsbildung zu verschiedenen
Problemen beteiligt. Dies ergibt ein sehr unmittelbares Feedback an den
Vorstand.
Um es direkt zu sagen: Die Schlammschlacht ist Müll. Das Thema sollte schon
sachlich diskutiert werden. Würde die Energie in eine Konzeption der
politischen Ausgestaltung der Partei gesteckt werden, wäre sie sicherlich
besser genutzt. Was der Bundesvorstand aktuell für Probleme miteinander hat,
sollte erst einmal nur bedingt unsere Baustelle sein. Wir haben an anderer
Stelle viel größere Aufgaben zu bewältigen. All diese Informationen zur
aktuellen Lage sind nur deshalb erhältlich, weil unter dem Grundsatz der
transparenten Arbeit nichts hinter verschlossenen Türen besprochen wird.
Inhaltlich ist diese Auseinandersetzung nicht schön anzusehen und vor allem
auch nicht der Sache dienlich. Da Demokratie auch Interessenausgleich
bedeutet, ist es kein Novum, dass in Parteien Auseinandersetzungen zwischen
gegensätzlichen Meinungen vorkommen. Man kann von der aktuellen Situation
halten, was man will, aber angesichts der Tatsache, dass hier offen und ohne
Heimlichkeiten agiert und eine ehrliche Rückmeldung an die Parteimitglieder
gegeben wird, ist die Piratenpartei in diesem Punkt den etablierten Parteien
um Jahre voraus.
Gläserne Bundesvorstandsarbeit ist hölzerner Hinterzimmerpolitik
grundsätzlich vorzuziehen.
http://www.sueddeutsche.de/politik/selbstdemontage-der-piratenpartei-putsch-im-glashaus-1.1015473

Autor: pr


=== *Neues aus den Landesverbänden* ===

*Baden-Württemberg*
Die Piratenpartei Baden-Württemberg hat ihr Programm für die Landtagswahl im
März 2011 veröffentlicht[1]. Das Wahlprogramm umfasst mehr als 180
Einzelpunkte zu Themen wie Bildung und Forschung, Arbeit, Gesundheit und
Soziales, Bauen und Verkehr, Energie und Umwelt sowie Verbraucherschutz und
Wirtschaft. Mehrere hundert Piraten haben an der Erstellung des Programms
mitgearbeitet. Zuletzt war es auf zwei jeweils zweitägigen Parteitagen in
Tübingen und Konstanz verabschiedet worden.
[1]
http://www.piratenpartei-bw.de/2010/10/13/piratenpartei-baden-wuerttemberg-veroeffentlicht-wahlprogramm/

*Bayern*
Die bayerischen Piraten tanzen vor ausverkauftem Haus: Unter der Leitung des
Choreographen Richard Siegal haben Mitglieder der
Piratenpartei, zusammen, mit Green City, dem ATTAC Chor und anderen
Organisationen an der Welturaufführung der CoPirates mitgewirkt. Beide Abende
waren komplett ausverkauft. Die Piraten haben nicht nur getanzt, sondern
Richard mit Konzepten wie das Piratenpad oder eine Twitterwall gefüttert
sowie im Rahmen der Proben an der Choreographie mit entwickelt. Zusätzlich
dazu wurde das Streaming beider Abende von den Piraten zur Verfügung
gestellt. Wer es diesmal verpasst hat könnte im Frühling noch ein Chance
haben. Die Resonanz war so überwältigend, dass die Veranstalter über weitere
Termine nachdenken. Bis dahin kann man sich die Zeit damit vertreiben, die
Website zur Projekt [2] zu besuchen. Im Anschluss daran gab es am Sonntag
eine Podiumsdiskussion zu Copyright, Piraterie und Kreativität, an der das
Vorstandsmitglied des Landesverbandes Bayern Klaus Mueller teilnahm.

Abmahnwahn ohne technische Basis: In Regensburg ist ein Fall bekannt
geworden, in dem eine Kanzlei aufgrund komplett falscher technischer Angaben
20 Mal abmahnte. Details dazu auf der Pressemeldung der Piratenpartei Bayern
[3] sowie auf Gulli.com
Piratenstammtisch Nürnberger Land feiert 1jähriges bestehen! Eine besondere
Einladung erging entsprechend an alle Piraten und an die Presse.

Gute Beteiligung beim Schwul-Lesbischen Bowlingturnier in Erlangen: Nicht nur
hat es viel Spaß gemacht. Die Truppe, in der die Piraten mitmischten hat auch
gewonnen!

Wahlkampfunterstützung Sachsen-Anhalt: Am Samstag sammelten bayerische
Piraten Unterschriften für die Wahlbeteiligung der Piratenpartei in
Sachsen-Anhalt.

Am 9.10.2010 fand mit großem Erfolg eine CC-Disco statt. Planungen für die
nächste laufen schon.

Die Piraten in Bayern haben informell damit angefangen, Patenschaften für
andere Piraten in Bayern zu übernehmen, die sich ihren Beitrag gar nicht
leisten können. Wir wollen niemanden aussperren nur deswegen, weil er knapp
bei Kasse ist.
[2] http://www.copirates.org
[3]
https://piratenpartei-bayern.de/blog/22-10-2010/abmahnen-im-wahn-piratenjaeger-nicht-unfehlbar

*Berlin*
Die Berliner Piraten rufen offiziell zur BGE-Demo am 6.11.2010 [4] in Berlin
auf und untermauerten dies unter Anderem auch durch Beschlüsse für ein
Bedingungsloses Grundeinkommen und das Recht auf sichere Existenz und
Gesellschafliche Teilhabe [5] auf ihrer Landesmitgliederversammlung, die am
23. und 24.10 stattfand. Bei dieser äußerst produktiven Veranstaltung wurde
das Programm der Berliner Piraten um viele Punkte erweitert[6], so zum
Beispiel in der Drogenpolitik, Geschlechter und Familienpolitik, Bildung und
Wissenschaft, Mehr Demokratie, Polizeirecht und Trennung von Staat und
Religion.
[4]
http://berlin.piratenpartei.de/2010/10/17/piraten-rufen-zur-bge-demo-am-06-11-2010-in-berlin-auf/
[5]
http://berlin.piratenpartei.de/2010/10/24/pressemitteilung-sozialpolitik-neu-denken-berliner-piraten-fur-ein-bedingungsloses-grundeinkommen/
[6]http://berlin.piratenpartei.de/2010/10/23/pressemitteilung/

*Bremen *
Der Landesparteitag für Bremen und Bremerhaven war bereits schon.
Hier wurden unter anderem für die kommenden Stadtwahlen im nächsten Jahr
Kandidaten für die Beiratswahlen aufstellt. Auch wurde. Auch die jeweiligen
Wahlprogramme sind inhaltlich auf den Weg gebracht worden. Genauere Infos zu
den einzelnen Kandidaten und zu den Inhalten der Wahlprogramme findet ihr
unter http://bremen.piratenpartei.de/

*Hamburg*
Am 23.10 haben die Hamburger und Bergedorfer Piraten gleich zwei Infostände
zum Thema E-Perso organisiert. Das Ziel war aufzuklären, Präsenz zu zeigen,
aber vor allem möglichst viele Bürger dazu zu annimieren vor dem 1.November
noch einen neuen alten Perso zu beantragen.
In Hamburg steht am 31.10.2020 der 10. Landesparteitag an. Dort sollen
vornehmlich ein neuer Landesvorstand und ein neues Schiedsgericht gewählt
werden. Die im Moment kommissarische Vertretung des Landesvorstands lädt
hierzu alle stimmberechtigten Hamburger Piraten in das Cafe Sternchance.
Über den weiteren Verlauf werden wir in den nächsten Landesnews oder in einer
separaten Meldung berichten. Weitere Infos zum Landesverband Hamburg findet
Ihr unter http://www.piratenpartei-hamburg.de/

*Hessen*
Der Landesverband Hessen hat seinen Landesparteitag 2010 abgehalten.
Vorsitzender des Landesverbands ist weiterhin Uwe Schneider aus Limeshain.
Der stellvertretende Vorsitzende Ralf Praschak und der Schatzmeister Knut
Bänsch wurden ebenfalls wiedergewählt. Neu im Boot sind Tim Guck ist als
Politischer Geschäftsführer, und Peter Wenz als Generalsekretär.
Der LV spricht sich für einen Sendestopp der Sendung Tatort Internet aus.
"Das gesamte Konzept der Sendung ist nicht nur politisch fragwürdig sondern,
wie der aktuelle Fall beweist, auch gefährlich." ekrlärt Ralf Praschak,
Stellvertretender Vorsitzendes des Landesverbands, die Forderung der
hessischen PIRATEN. "Frau zu Guttenberg ist offensichtlich bereit, das Leben
vieler Menschen zu zerstören, nur um die Stoppschild-Propaganda für
Internetsperren wieder salonfähig zu machen."

*Niedersachsen*
Die aktuellen Themen rund um das Thema Gorleben bzw. deren wieder
aufgenommene Erkundung als atomares Endlager geben zum Anlass friedlich gegen
eine Solche Intention zu protestieren. An dieser Stelle möchten wir einmal
auf http://www.antiatompiraten.de/ verweisen, hier werden Themen rund um
Castortransporte, den Atomausstieg und Widerstand gegen
Laufzeitverlängerungen der Atomkraftwerke diskutiert, Aktionen koordiniert
und Infos zur Verfügung gestellt.

*Nordrhein-Westfalen*
Der Landesverband NRW hat am 16.10. seinen dritten
Landesparteitag veranstaltet. Er war vor allem von Kompromissbereitschaft
geprägt: Die seit längerem bestehenden strukturellen Probleme sollen nun
endlich mit einem für alle NRW-Piraten zustimmungsfähigen Konsens gelöst
werden.
http://wiki.piratenpartei.de/NRW

*Rheinland-Pfalz*
Die Piratenpartei Rheinland-Pfalz hat ihr Wahlprogramm für die Landtagswahl
2011 beschlossen. Einen großen Schwerpunkt im Wahlprogramm bildet unter
anderem die Modernisierung der Demokratie. Des weiteren beschäftigte sich die
Partei mit Themen wie Verbraucherschutz, Energiepolitik und Bildung. Das sehr
umfangreiche Programm ist hier einsehbar:
https://wiki.piratenpartei.de/RP:Wahlprogramm

*Saarland*
Die saarländischen Piraten unterstützen das Bündnis [7]"Leipzig nimmt Platz",
dass sich gegen Rechtsextremismus engagiert.
Außerdem erhielten die tschechischen Piraten in ihrem Wahlkampf tatkräftige
Hilfe.
[7]
http://www.piraten-sachsen.de/2010/10/12/piraten-sachsen-unterstutzen-leipzig-nimmt-platz/

*Sachsen*
In Sachsen fand am 22. 10 der zweite Kreisparteitag in Leipzig statt. Es
wurde neben einem neuen Vorstand, auch eine neue vereinfachte
(KISS-Prinzip[8]) Satzung verabschiedet und die Amtszeit des Vorstandes auf
zwei Jahre verlängert. Die KISS-Satzung entfernt unnötige Dinge und
referenziert wenn möglich direkt auf die Bundssatzung um sie einfacher und
kürzer darzustellen. Die Amtszeit wurde verlängert, damit die zukünftigen
Versammlungen nicht primär durch Personalwahlen geprägt werden, sondern durch
inhaltliche Arbeit. Ein Kurzbericht findet sich unter
http://piraten-leipzig.de/news/kurzberich-kreisparteitag-2010.2.
Weiterhin kann man auf dem Blog der Sächsischen Piraten einen Kurzebricht
über den Wahlerfolg der tschechischen Nachbarpiraten bei den Kommunalwahlen
zu lesen, welche immerhin drei Mandate erringen konnten[9].
[8] http://de.wikipedia.org/wiki/KISS-Prinzip
[9]
http://www.piraten-sachsen.de/2010/10/19/piraten-entern-tschechische-kommunalwahlen/http://

*Sachsen-Anhalt*
Die Piraten Halle sind der Meinung, dass jeder Bürger einen guten Zugang zum
Internet haben sollte, und haben sich deshalb kurzerhand dazu entschlossen,
für Bedürftige Rechner zu sammeln, um sie an diese zu verschenken[10].
[10] http://www.piraten-lsa.de/piraten-halle-verschenken-computer

*Schleswig-Holstein*
In Flensburg schickt die Piratenpartei einen eigenen Kandidaten für die
Oberbürgermeisterwahl ins Rennen. Matthias Nagel hat nun alle notwendigen
Unterschriften und Formalitäten auf den Weg gebracht und ist nun offizieller
Kandidat. Wir wünschen Matthias viel Erfolg am 31.10.2010. Für weitere Infos
über den Kandidaten, Spenden für seinen Wahlkampf oder den aktuellen Verlauf
in Flensburg schaut mal unter http://piratenpartei-flensburg.de/ vorbei.

*Thüringen*
Es ist ein zweites Plenum der Piraten Thüringen geplant. Am
Samstag, den 4. Dezember 2010, treffen sich die Mitglieder des
Landesverbandes Thüringen zum zweiten Landesplenum. Das Treffen dient der
inhaltlichen Arbeit, sowie um die strukturelle Organisation zu besprechen.
Die gesamte Veranstaltung ist natürlich öffentlich. Informationen hierzu
befinden sich im Wiki[11].
Weiterer Erfolg der Piraten Thüringen.Wieland Rose wurde zum
stellvertretenden Ortsteilbürgermeister für Jena-Zentrum gewählt. Nachdem die
Piraten in Jena bereits zwei Kandidaten in die jeweiligen Ortsteilräte
entsenden haben, ist dies ein weiterer kommunalpolitischen Erfolg.
[11] http://wiki.piraten-thueringen.de/Plenum/2010.2

Autor: adh, pr, gt, jj


=== *Neues von den jungen Piraten* ===

*Piratenpartei greift Jugendschutz-Positionen der Jungen Piraten auf*
Der Bundesvorstand der Piratenpartei hat in seiner Vorstandssitzung am
vergangenen Donnerstag die Forderungen der Jungen Piraten nach einer Reform
des Jugendschutzes weitgehend übernommen. Eine erweiterte Fassung des
Positionspapiers der Jungen Piraten zu Jugendschutz und Medienzensur, die
auch der Neufassung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages eine klare Absage
erteilt, wurde von Benjamin Stöcker und den JuPis gemeinsam dem
Bundesvorstand der Piratenpartei vorgelegt und von diesem verabschiedet.
Das Positionspapier findet sich hier:
http://wiki.piratenpartei.de/2010-10-21_-_Vorstandssitzung/Antr%C3%A4ge/Positionspapier_Jugendschutz.

Autor: Julia Reda


=== *Neues aus den Medien* ===

*EU-Urteil gegen pauschale Urheberrechtsabgabe*

In einem Urteil hat der Europäische Gerichtshof (EUGH) entschieden, dass eine
Urheberrechtsabgabe nicht pauschal erhoben werden dürfe. In Deutschland,
Frankreich und Spanien werden durch eine Urheberrechtsabgabe, z.B für
CD-Rohlinge und Drucker, Gelder für die Rechteinhaber gesammelt, um diese
für private Kopien der Bürger zu entschädigen. Es handelt sich hierbei um
eine Vorabentscheidung auf Ersuchen eines spanischen Provinzgerichts. Da die
Abgabe einen "fairen" Ausgleich für Privatkopien erreichen soll, dürfte diese
laut EUGH nicht auf geschäftlich genutzte Medien und Geräte entfallen.
Quelle:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/EU-Urteil-gegen-pauschale-Urheberrechtsabgabe-1123222.html

*Sauftour der Jungen Union*
Bei einer Fahrt nach der Berlin der Jungen Union Duisburg (JU) soll das Motto
"Saufen statt Bildung" geheißen haben. Nun werden diverse Stellungnahmen des
Kreisvorstandes und seines Vorsitzenden gefordert. Die Vorwürfe sollen
vollständig und transparent aufgeklärt werden - im engen Kreise der Jungen
Union. Interessante Definition von transparenter Aufklärung. Was war
passiert? Das Ganze war als bildungspolitische Fahrt nach Berlin geplant und
beinhaltete aber auch folgendes:
• Trunkenheit am Steuer
• Vandalismus im Hotel
• Unterdrucksetzung zweier Teilnehmerinnen
Wichtige Programmpunkte vielen aus. Beim Deutschlandtreffen der Jungen Union
war man aber anwesend. Anschließend ging es dann zu einer Feier ins
Löwenbräu - zum nächsten Saufgelage. Ein einzelner Ausrutscher bei der JU?
Die zukünftigen Moralapostel in Aktion. Wieder ein wunderbares Beispiel
dafür, was man von der Union in Duisburg zu halten hat: Nichts.
Quelle:
http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/Bildungsfahrt-der-Jungen-Union-wurde-zur-Sauftour-id3802674.html

*Die GEMA kassiert Schutzgeld von Kindergärten*
50 Euro für ein paar alte Kinderlieder. Solche Rechnungen werden von der
GEMA an deutsche Kindergärtnerinnen bald öfter versendet. Kindergärtnerinnen
sollen für Liedtexte aus urheberrechtlichen Gründen abkassiert werden. Der
GEMA ist offensichtlich gar nichts mehr zu blöd.
http://blog.br-online.de/quer/alle-meine-centchen-gema-kassiert-bei-kindergaerten-20102010.html

*Schwarzsurfen im WLAN nicht strafbar*
Das Landgericht Wuppertal hat eine Entscheidung bekräftigt: Schwarzsurfen in
einem unverschlüsselten Wlan ist nicht grundsätzlich strafbar. Auch wenn die
Staatsanwaltschaft Wuppertal eine ganz andere Meinung hat. Der Beschwerde der
Staatsanwaltschaft Wuppertal gegen ein entsprechendes Urteil des Gerichts vom
3. August 2010 wurde somit nicht statt gegeben. Ein Verstoß gegen das
Telekommunikationsgesetz (TKG, §§ 89 Satz 1, 148 Abs. 1 Nr. 1) lag laut der
Kammer nicht vor, da der Angeklagte keine Daten abhörte, sondern "selbst
Teilnehmer eines Kommunikationsvorgangs" wurde. Das Verhalten erfülle auch
nicht den Tatbestand des unbefugten Abrufens oder Sich-Verschaffens
personenbezogener Daten gemäß §§ 43 Abs. 2 Nr. 3, 44 BDSG.
Die Kanzlei Ferner & Kollegen, die den Angeklagten vertritt, hat den
Richterspruch begrüßt. "Damit schwenkt das Landgericht Wuppertal auf die von
unserer Kanzlei vertretene Linie, dass Schwarzsurfen nicht grundsätzlich
strafbar ist", erklärte der Diplom-Jurist Jens Ferner in seinem Blog. Eine
Strafbarkeit wegen Ausspähens von Daten( § 202a StGB), wegen Abfangens von
Daten (§ 202b StGB), wegen versuchten Computerbetrugs ( §§ 263a Abs. 1 und 2,
263 Abs. 2, 22 StGB) oder wegen Erschleichens von Leistungen ( § 265a StGB)
sei nicht gegeben.
Quelle:
http://www.schwarz-surfen.de/schwarz-surfen-landgericht-wuppertal-weist-beschwerde-zuruck/
http://www.golem.de/showhigh2.php?file=/1010/78776.html

*Löschen oder doch sperren*?
BKA-Chef Zierke präsentierte die kürzlich die wissenschaftliche Ergebnise der
einjährigen Bemühungen seiner Behörde, dokumentierten Kindesmissbrauch nicht
zu sperren, sondern zu löschen. Bislang gab es vom BKA keine verlässlichen
Daten, wie erfolgreich sich solche Bilder aus dem Internet nehmen lassen.
Außer Vermutungen und Fehlinformationen kam von Zierke bisher nicht viel.
Sicherlich hatte er sich mehr von den Zahlen erhofft. Im Unterausschuss neue
Medien kam sehr schnell Kritik am Zahlenmaterial, an der Erhebung sowie an
der Auswertung auf. Fakt ist, dass ein Großteil der Zensursula-Lügen hiermit
klar widerlegt wurden. Interessiert das die CDU? Natürlich nicht. Was macht
Zierke? Er schafft es tatsächlich die Falschaussagen von Zensursula als
Begründung für eine Vorratsdatenspeicherung zu nutzen. Die Mehrzahl der vom
BKA verfolgten Seiten ist in den USA gehostet, im Durchschnitt stammen 48
Prozent von dort. Also keine Drittwelt Staaten. Die meisten Bilder sta
mmen somit aus Staaten, zu denen Deutschland gute rechtliche Beziehungen
pflegt. Leider fehlt in der Statistik, wie lange das BKA URLs hat, bevor
diese im Ausland gemeldet wurden. Vielleicht ist das auch Absicht. Sähe für
Zierke auch sehr blöd aus, wenn das BKA ewig brauchen würde bevor es
überhaupt etwas tut. Eine weitere Problematik fehlt auch komplett:
Kindesmissbrauch und dessen Dokumentation wird in vielen Ländern anderes
bewertet als in Deutschland. Was das BKA als strafrechtlich relevant
einstuft, muss in anderen Ländern nicht so bewertet werden. Das fehlt in der
Statistik auch komplett. Bei uns sind z.B. auch Texte und 3d-Rendergrafik
verbietbar. Könnten ausbleibende Löscherfolge nicht auch daran liegen, daß
die Definitionen für "Kinderpornographie" international sehr unterschiedlich
sind? Das BKA als unabhängige Quelle ist so einfach nicht glaubwürdig. Alle
bisherigen Erfahrungen zeigen, dass eine Löschung von Kinderporno-Seiten sehr
wohl und auch sehr
schnell möglich ist - wenn man es denn will. Andere Organisationen haben da
im internationalen Raum Tests durchgeführt, bei denen Reaktionszeiten
zwischen 24 und 48 Stunden heraus kamen.
Das BKA benutzt den Interpol-Weg um den betreffenden Staat über einen Fall zu
informieren. Das dort die Dienstwege eher in Monaten zu messen sind als in
Wochen, dürfte klar sein. Bei den Behörden vor Ort sieht es ähnlich aus.
Anstatt diese Wege zu optimieren, setzt man lieber aus Zensurinfrastruktur.
6,3 Vollzeitäquivalente[1] soviel ist unserem BKA also das Löschen von KiPo
Wert. Auf den Punkt bringt es Rechtsanwalt Thomas Stadler vom FoeBud in
seiner schriftlichen Stellungnahme[2]. Stadler sprach sich für eine
völkerrechtliche Regelung aus, die die Staaten zur Zusammenarbeit auf dem
Gebiet verpflichten soll.
“Sperren bis zum Löschen” ist das neue Motto. Die CDU und ihr getreuer
PR-Mann / BKA-Chef Zierke nutzen jede kleine Möglichkeit um sich um Tatsachen
herum zu schlängeln. Wie konnte es eigentlich passieren, dass in der Anhörung
so viele Leute saßen die wirklich Ahnung hatten? Zierke war wirklich
unverschämt, ständig dreist zu Grisen und zu Lachen während andere mit Reden
dran waren. Wer möchte kann sich dieses Trauerspiel auch online ansehen.
[1] http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33549/1.html
[2]
http://www.sebastian-blumenthal.de/files/35704/Unterausschuss_Neue_Medien_Stellungsnahme_FoeBud.pdf
Quelle:
http://www.zeit.de/digital/internet/2010-10/bka-loeschlisten-kinderpornografie

*Stasimentalität bei der CDU*
In Düsseldorf wurde 2008 unberechtigt ein Telefonat des parlamentarischen
Geschäftsführers der Grünen Johannes Remmel abgehört. Weder das
Landeskriminalamt NRW noch die Staatsanwaltschaft hätten ihn darüber
informiert. Erst über die Presse habe er darüber erfahren. Remmel hätte mit
der Frau eines Abteilungsleiters telefoniert, gegen den polizeilich ermittelt
wird. Was hatte Matthias Heidmeier (Pressesprecher der CDU NRW) zu dem
Vorfall zu sagen? - "Wir hätten auch konsequenter Telefonate abhören sollen,
dann wären wir heute weiter." Eine nette kleine Anekdote zum Moralverständnis
der NRW-CDU.
Quelle:
http://www.wir-in-nrw-blog.de/2010/10/dokument-cdumedien-i-wir-hatten-abhoren-sollen/
http://www.n24.de/news/newsitem_5453578.html

*Googles Autos erfassten E-Mails*
Googles Datenpanne bei Street-View war gravierender als angenommen. Die
Street-View-Wagen, haben nicht nur WLan-Hot-Spots lokalisiert und zufällige
Datenschnipsel versehentlich erfasst, sondern zum Teil "ganze E-Mails und
URLs sowie Passwörter". Diese Informationen beziehen sich allerdings nicht
auf Deutschland. Ilse Aigner spielt vorsorglich schon einmal ein paar
Schreckensszenarios vor, um auch weiterhin den Eindruck von Kompetenz zu
erwecken. Nun, schrieb Eustace (Google-Manager), sei man "beschämt", und man
ließe diese Daten "so bald wie möglich löschen". Gelöscht würden sie erst
dann, wenn die Aufforderung von den Behörden eintrifft. In Deutschland wird
allerdings noch ermittelt.
Quelle: http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,724924,00.html

*Die Lan-Party stirbt aus*
Die Zahl der Lan-Party nimmt seit Jahren stetig ab. Die Webseite lanparty.de
verzeichnet für das Jahr 2000 1513 Lan-Partys, für 2009 finden sich nur noch
374 Einträge. Private Lan-Partys gibt es sicherlich immer noch viele. Die
großen Massenevents allerdings werden langsam weniger. Besonders die
mittelgroßen Veranstaltungen, mit bis zu 400 Teilnehmern, sterben aus. Aber
warum ist das so? Viele Spieler tummeln sich lieber im Internet, und sammeln
Punkte in Electronic Sports League lieber online. Starcraft 2 hat zum
Beispiel gar keinen Lan-Modus mehr. Für Lan-Partys ohne dicke
Internet-Leitung also untauglich. Früher hat man seinen "Erzfeind" endlich
mal persönlich gesehen und hat sich zu einem Bierchen in den Pausen
getroffen. Dieses Gefühl, was man auf Lan-Partys hat, hat man nicht im Web.
Auf einer Lan-Party kann man seine Gegner nach dem Spiel besser ärgern, oder
auch fachsimpeln. Vielleicht liegt es auch an teilweise an den Veranstaltern
selbst. Was wird denn zu
m Beispiel auf der Northcon gespielt? - Counter Strike 1.6 zum Beispiel. Als
dieses Spiel erschien lernten viele junge Spieler von heute erst das laufen.
Das viele alte Spiele immer noch so beliebt sind spricht allerdings eine
deutliche Sprache. Ob von den heutigen Neuerscheinungen jemals ein Spiel
solchen Kultstatus erreichen wird ist sehr fraglich.
Zum anderen werden Lan-Partys seit der ganzen Killerspiele-Debatte sehr
kritisch beäugt. Teilweise wurden auch bereits angemeldete Partys durch
Lokalpolitiker verhindert. Viele kleinere Lan-Partys sind schon vor einigen
Jahren an der ersten Killerspiele-Debatte gestorben. Städte und Gemeinden
hatten da plötzlich keine geeigneten Räumlichkeiten mehr. Urplötzlich war
alles ausgebucht, und am eigentlich Veranstaltungstag war die Halle dann doch
leer. Es wäre sehr schade wenn diese Jugendkultur aussterben würde!

Autor: adh

*Meine Hardware gehört mir*
Dürfen Privatleute ihre Mobiltelefone von Software-Sperren befreien? Fahnder
in Göttingen ermitteln gegen 600 Kunden, die dafür die Hilfe
eines
professionellen Handy-Knackers angenommen haben. Das Verfahren könnten zum
Präzedenzfall werden.
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,723864,00.html

Autor: jj

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Autoren:
Bianca Ziegler (bz)
Michael Renner (mr)
Silke Dürrhauer (sd)
Andreas Heimann (adh)
Patrick Ratzmann (pr)
Julian Joeris (jj)
Gefion Thürmer (gt)

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