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newsletter - [Newsletter] No. 21 2010 Piratenpartei Deutschland

newsletter AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Newsletter der Piratenpartei Deutschland

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[Newsletter] No. 21 2010 Piratenpartei Deutschland


Chronologisch Thread 
  • From: No Reply Flaschenpost <no-reply AT piratenpartei.de>
  • To: newsletter AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [Newsletter] No. 21 2010 Piratenpartei Deutschland
  • Date: Wed, 13 Oct 2010 18:07:45 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/newsletter>
  • List-id: Newsletter der Piratenpartei Deutschland <newsletter.lists.piratenpartei.de>

Ahoi!

Willkommen zum 21. Newsletter der Piratenpartei Deutschland. Heute: Neues aus
dem Bund, den Landesverbänden, von den JuPis und aus den Medien. Viel Spaß
beim Lesen,

deine Flaschenpost-Redaktion!


=== *Neues aus dem Bund* ===

*Piratenpartei sucht Koordinator Zensus11*
2011 wird es wieder eine Volkszählung geben. Als in der Bundesrepublik das
letzte Mal 1987 eine Volkszählung geplant war, gingen die Menschen zu
Tausenden auf die Straße, um gegen die umfassende Datenerfassung zu
demonstrieren. Diesmal scheint es niemanden zu interessieren. Das wollen wir
ändern und suchen daher einen Piraten, der die Aufgabe übernehmen möchte,
Aktionen zum Thema Zensus11 bundesweit zu koordinieren.
Als Koordinator stehst Du in der Öffentlichkeit, sprichst mit der Presse und
kümmerst Dich um Aktionen rund um das Thema Zensus11. Die Aufgabe umfasst
Auftritte und Vorträge bei Piratenveranstaltungen, aber auch bei öffentlichen
Veranstaltungen. Da diese Aufgabe für eine einzelne Person zu viel ist,
solltest Du Dir weitere Piraten suchen und ein schlagkräftiges Team
aufstellen.
Wenn Du Dir vorstellen kannst, diese Aufgabe zu übernehmen, dann schick uns
eine kurze Mail an vorstand AT piratenpartei.de. Bitte schreib uns, woher Du
kommst, was Du machst und warum Du Dich dieser Aufgabe gewachsen fühlst. Wenn
Du Fragen hast, kannst Du Dich gerne auch an Stefan 'sekor' Körner wenden.
Seine Kontaktdaten findest du unter wiki.piratenpartei.de/sekor.

Autor: Stefan Körner


*Neues aus dem Bundesvorstand* KW 39 & 40
Auf der Vorstandssitzung am 7. Oktober ist einiges passiert:
Das Motto für den Bundesparteitag wurde beschlossen: "Regieren Sie doch
einfach mit".
Die von Simon Weiß überarbeiteten Nutzungsbedingungen für LiquidFeedback
wurden beschlossen.
Da der Datenschutzbeauftragte Werner Hülsmann zurückgetreten ist [1] wird
demnächst ein neuer Datenschutzbeauftragter aus den eigenen Reihen gesucht.
Sehr umstritten und auf allen Parteimedien heiß diskutiert ist außerdem die
Entscheidung, die Demonstration zum BGE am 6.11. zu unterstützen.
Das Protokoll und die Audio-Aufzeichnung findet ihr hier [2].

[1]
http://extdsb.wordpress.com/2010/10/03/ruecktritt-als-datenschutzbeauftragten-der-piratenpartei/
[2]
http://vorstand.piratenpartei.de/2010/10/08/protokoll-zur-vorstandssitzung-2010-10-07/

Autor: gt


=== *Piraten intern* ===

*Unterschriftensammlung braucht Unterstützung*
Im Frühjahr 2011 finden in mehreren Bundesländern Landtags- und
Kommunalwahlen statt. Leider benötigen die Piraten für jede dieser Wahlen
Unterstützerunterschriften, um zur Wahl zugelassen zu werden. In
Rheinland-Pfalz werden beispielsweise 2040 Unterschriften für die Landesliste
benötigt, in Sachsen-Anhalt 1000 und in Baden-Württemberg insgesamt 10.500 in
70 Wahlkreisen. In Bremen beginnt die Unterschriftensammlung vermutlich in
ein paar Wochen. Eine Liste der Wahlen und weitere Informationen findet ihr
im Piratenwiki: http://piraten.in/uu
Vermutlich hat jeder von euch Bekannte oder Verwandte in einem der
Bundesländer. Wenn ihr diese bitten könntet, eine Unterschrift für die

Piraten zu leisten, würde das den Wahlkämpfern schon viel helfen! Wir
brauchen jede Unterschrift, die wir kriegen können.
Noch besser wäre es, wenn
ihr beim Unterschriftensammeln helfen könntet. Die Piraten vor Ort freuen
sich über jede Stunde, die ihr unterstützen
könnt.
In Baden-Württemberg steht beispielsweise eine Übernachtungsbörse und ein
Fahrtkosten-Budget zur Verfügung. Ansprechpartner ist Matthias Schrade
(http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Kungler).
In Bremen ist der Schatzmeister Sven Schomacker für alle Fragen ansprechbar:
sven.schomacker AT bremen.piratenpartei.de.
In Sachsen-Anhalt ist der Vorstand mit der Koordination beschäftigt, als
Ansprechpartner dient henning.luebbers AT piraten-lsa.de.
In Rheinland-Pfalz könnt ihr euch an vorstand AT piraten-rlp.de oder direkt an
Angelo Veltens (angelo.veltens AT piraten-rlp.de) wenden.

Autor: Sebastian Nerz


*Beteilige Dich am openmind #om10 Konferenzband*
Die Begeisterung für die openmind #om10 und die gewonnenen Erkenntnisse
freuen uns. Damit diese Erkenntnisse auch Anderen zuteilwerden können, wollen
wir nun eine Publikation mit Aufsätzen von der Konferenz zusammenstellen.
Deswegen rufen wir dazu auf Aufsätze und Essays zu den Inhalten der Konferenz
an info AT om2010.de zu schicken. Nicht nur die Referenten sollen ihre Vorträge
verschriftlichen, sondern auch die anderen Teilnehmer und diejenigen, die den
Stream oder die Aufzeichnungen gesehen haben, werden aufgefordert uns
Beiträge zu schicken und von ihren Auseinandersetzungen mit den Inhalten der
openmind #om10 zu berichten.
Die Art und Weise der Publikation ist der Sache nach eher auf Aufsätze und
Essays konzentriert – die Mutigen unter euch können auch Gedichte einsenden.
Aus den eingesandten Beiträgen suchen wir die besten heraus und
veröffentlichen sie im Sammelband. Helft uns die erste openmind #om10 zu
verewigen und schickt uns bis zum 25.10.2010 eure Beiträge! Dann können wir
nämlich noch vor dem Netzpolitischen Kongress der Grünen an die
Öffentlichkeit gehen und zeigen, dass wir eine ganze Menge schlaue Leute
haben.

Autor: Das openmind #om10 Team


*Digitale Bücherverbrennung*
Manchmal sind Informationen der Vergangenheit unerwünscht. Ob nun das
Wahrheitsministerium berichtigend eingreift, Bücher dem Feuer übergeben
werden oder ältere Sendungen von ARD und ZDF von den Webservern gelöscht
werden, ist letztendlich egal; hauptsache die Sache kann dem Vergessen anheim
fallen.
Wer gegen das Vergessen kämpft, hat es schwer. Im Roman, im richtigen Leben,
damals wie heute. Diese Erfahrung müssen gerade die Betreiber der Seite
depub.org machen. Auf deren Servern sind alte Tagesschausendungen zu finden,
die auf Geheiß der Politik verschwinden sollten. Initiator dieser digitalen
Bücherverbrennung waren die Verleger, die für ihre Bücher, ihre Zeitungen und
ihre privaten Rundfunksender stets Gefahr wittern. Mit der Löschaktion sollte
verhindert werden, dass potenzielle Konsumenten die Tagesschau von vor 20
Jahren schauen oder eine Sendung Zum blauen Bock aus den 70ern. Besser sie
kaufen eine Zeitung, ein Buch oder schalten privates Fernsehen mit
gelegentlichen Werbeunterbrechungen ein.
Tatsächlich reinigten die GEZ-Sender ihre Server mit eisernem Besen, doch die
Sendungen der Tagesschau tauchten noch während die Löschaktion lief auf
depub.org wieder auf. Anfang Oktober verschwand depub.org allerdings selbst
aus dem Netz, zumindest lösen die Nameserver (DNS) die IP-Adresse von
depub.org nicht mehr auf. Zwar kann der Interessierte http://new.depub.info
oder http://200.74.245.87 in die Adresszeile des Browsers eintippen,
allerdings funktionieren auch dann die Links auf der Seite selbst immer noch
nicht, sodass derzeit ständige Korrekturen notwendig sind. Ob es sich um
einen terroristischen Anschlag von interessierter Seite oder um technisches
Versagen handelt, wird sich im Lauf der Zeit klären. Vorausgesetzt, diese
Information wird nicht gelöscht, um das Vergessen zu erleichtern.

Autor: mr


*Enrichissez-vous*!? Das war gestern!
Dem französischen Minister François Guizot wird der Ausspruch
Enrichissez-vous (bereichert euch!) zugeschrieben. Das war wohl im Jahr 1843,
also 5 Jahre bevor eine Revolution (keine Revolte!) den König Louis-Philippe
ins Exil zwang. Zu schamlos nutzten Politiker seiner Zeit ihre Position, um
mit der aufkommenden Eisenbahn und der fortschreitenden Industrialisierung
den persönlichen Wohlstand zu mehren. Mehr als ein Jahrhundert lang war
Korruption eine Begleiterscheinung der Politik. Nicht nur rechte und linke
Diktatoren wirtschafteten in die eigene Tasche, auch in der Bonner Republik
gab es es manchen Abgeordneten und Minister, der diese Art der
Traditionspflege betrieb. Allerdings wurde dieser Aspekt des Herrschens schon
seit der Weimarer Republik mehr und mehr durch ein neues Phänomen verdrängt:
der Ideologie. Politik wurde zunehmend ihrer Gestaltungsmöglichkeiten wegen
gemacht, seltener aus Raffgier. Spätestens mit der Einheit waren höchstens
noch Politskandälche
n zu vermelden, die im Schatten der großen Schiebereien der Jahre davor
unscheinbar scheinen. Nach dem Regierungsumzug nach Berlin rief Gerhard
Schröder die moderne Politik aus, also frei von Ideologien. An deren Stelle
trat etwas, für das Politikwissenschaftler kommender Generationen erst einen
Begriff finden müssen: die völlige Unterwerfung des Staates gegenüber
Wirtschaftsinteressen. Beispiele gefällig? In Stuttgart wird für 5 oder gar
10 Milliarden Euro der Oberbürgermeister-Schuster-Bahnhof gebaut. Zeitgleich
sieht das Sparpaket Ausgabenkürzungen in den Bereichen Renten, beim
Elterngeld und dem stets der Verschwendung verdächtigen öffentlichen Dienst
vor. Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist, und der wird so eingespart und an
anderer Stelle en gros ausgegeben oder zur Linderung des Kostendrucks
kompensatorisch eingesetzt. Derzeit sind private Krankenkassen und
Pharmahersteller wegen der einseitigen Entlastung in der Kritik. Wo der
Ideologe Schäuble tausende
Kameras installieren ließ, fördert Innenminister de Maizière
Großinvestitionen, beispielsweise den Nacktscanner. Finanzminister Brüderle
ist vom selben Schlag: besser vier Stromerzeuger unterstützen statt viele
kleine Windbauern. Das hat nichts mit Öko- oder Atomstrom zu tun, das ist der
neue Politkstil, der noch keinen Namen hat.

Autor: mr


*Die Polizei, Dein Freund und Helfer*
Am 30. September schrieb die Politik Knüppel frei in den Einsatzbefehl zur
Räumung des Schlossparks in Stuttgart.
Noch am selben Abend fand eine Mahnwache gegen Gewalt auf Demos an Münchens
Hauptbahnhof statt. Das Motto war bewusst breit gefasst, denn Gewalt geht gar
nicht. Egal, von welcher Seite sie ausgeht!
Neben Teilnehmern mit und ohne Transparenten war auch viel Polizei vor Ort,
die ein Auge auf das Geschehen hatte. Die Polizisten hielten sich dezent im
Hintergrund, waren jedoch immer in unserer Nähe. Um diese Nähe war ich froh,
als wir von einem Passanten angepöbelt wurden: Diese verantwortungslosen
Eltern stellten ihre Kinder als Schutz für sich selbst in die erste Reihe. Er
war tatsächlich davon überzeugt, dass Demonstranten in Stuttgart ihre Kinder
als Schutzschild gegen Polizeiknüppel hochhalten. Wild gestikulierend kam er
mir im Lauf der Diskussion immer näher. Als uns nur noch wenig Raum trennte
war ein Polizist zur Stelle, redete beruhigend auf den aufgebrachten Herrn
ein und die Situation entspannte sich schnell. Ähnliches passierte noch
einmal. Ein unschwer als Handwerker zu erkennender Hühne schimpft in unsere
Richtung: Ihr müsst erst mal anständig arbeiten, aber immer gegen alles sein,
demonstrieren... Er hatte sich wohl nicht die Zeit genommen mich ge
nau zu betrachten, sonst hätte er erkennen können, dass ich direkt aus dem
Office zur Mahnwache kam. Aber auch hier kam ein Polizist, redete mit
Engelszungen und so blieb uns Zeit mit Leuten zu sprechen, die sich für
unsere Position interessierten. Als wir die Mahnwache auflösten, standen ca.
50 bis 70 Personen bei den Transparenten. Junge und Alte, Piraten, die Grüne
Jugend, Oktoberfestbesucher auf dem Heimweg und Münchner, die sich
solidarisch erklärten. Dazu zählen die Polizisten im Hintergrund, die ihren
Anteil am Erfolg hatten. Mein Dank gilt allen!

Autor: mr


*Bargeldloser Zahlungsverkehr*
Ein altes Sprichwort sagt, dass Reisen bildet. Diesem Motto folgend sitze ich
in Toulouse in einem Straßencafé und freue mich an den kleinen Unterschieden
zwischen Deutschland und Frankreich: Hier scheint bei 24°C die Sonne, in den
Strassen gibt es öffentliche Mülleimer die regelmäßig gelehrt werden und in
den Geschäften bleibt man beim Bezahlen Herr über seine EC-Karte. Anders als
in 99.9 % der Geschäfte in Deutschland schiebt man nämlich die Karte hier
selbst in das Lesegerät und tippt anschließend die PIN ein. Im
durchtechnisierten Deutschland hingegen muss man der Dame oder dem Herrn an
der Kasse die Karte überreichen, worauf sie von geschultem Personal in den
sorgsam gehüteten Kartenleser gesteckt wird. In Frankreich gilt auch hier:
Selbstbedienung! Frühestens, wenn die Kasse nach einer Minute keine Quittung
ausspuckt wird mal geschaut. Aber ein C'est une carte étrangère,
généralement, ca dure un peu, der Hinweis auf die langsame Leitung nach
Deutschl
and, beruhigt gleich wieder. In Deutschland wurde ich nur ein einziges Mal
aufgefordert die EC-Karte selbst in das Gerät zu stecken. Ursache war nicht
das Vertrauen in meine feinmotorischen Fähigkeiten, sondern die Tatsache,
dass das Anschlusskabel zu kurz war, der Kartenleser deshalb vorne bei der
Kasse und dem Kunden, statt ganz hinten beim Kassierer, also in Sicherheit
stehen musste. In Frankreich musste ich die Karte kein einziges Mal aus der
Hand geben. Nicht in Paris, nicht in Lyon, und eben auch nicht in Toulouse
oder sonstwo.
Woher mag diese Zurückhaltung gegenüber dem Kunden kommen? Ist es ein
unterstelltes (oder tatsächliches) Defizit an Feinmotorik? Oder der Verdacht,
dass die oft zitierte Technologiefeindlichkeit in Deutschland sich irgendwie
negativ auf den Bezahlvorgang auswirkt, wenn der Kunde dem Gerät zu nah
kommt? Dass die Ablehnung von Neuerungen bad vibrations erzeugt, wovon
weniger kritische Länder verschont bleiben? Immerhin bleibt man auch in
Deutschland Herr über seine PIN: unvorstellbar, dass man sie der Kassiererin
sagen muss, und sie die PIN daraufhin eintippt. Noch.

Autor: mr


*Wortbedeutung: Pirat*
Cicero schrieb, der Pirat sei der Feind aller. Noch heute machen Seeräuber
manche Schiffsroute unsicher, beeinträchtigen den Handel, gefährden Fracht
und Menschenleben. Das Wort Pirat taucht oft auch in Verbindung mit nicht
ganz legalen, aber ungleich harmloseren Aktionen, auf: Produktpirat,
Piratensender, Softwarepiraterie oder Musikpiraten. Nachdem ein Pirat (der
kleine Pirat) im Sandmännchen als Symphatieträger diente, wurde das Image der
Piraten etwas aufgebessert. Pirat wird inzwischen auch als Bezeichnung für
ein Mitglied in einer Piratenpartei genutzt. Diesen Piraten geht es um
Freiheit der Kommunikation, der Achtung und Verteidigung der Menschen- und
Freiheitsrechte und einiger Dinge mehr, die von der großen Politik gering
geschätzt werden.

Autor: mr


=== *Neues aus den Landesverbänden* ===
Von Silke Dürrhauer, Meike Martin, Thomas Herzog & Gefion Thürmer


*Baden-Württemberg*
Nach der Eskalation um die Demonstrationen gegen das Projekt „Stuttgart 21“
gibt es einiges zu klären: Die Piraten fordern den Rücktritt von
Innenminister Rech[1], mehr Mitbestimmungsrecht für die Bürger[2] und die
Offenlegung aller Dokumente zu „Stuttgart 21“.[3] Am Samstag wählten die
Piraten im letzten der 70 Wahlkreise ihren Direktkandidaten zur Landtagswahl.
Damit sind nun in allen Wahlkreisen Baden-Württembergs Kandidaten
aufgestellt. Aufgrund des speziellen Wahlrechts ist die Belegung aller
Wahlkreise wichtig, da es in Baden-Württemberg als einzigem Bundesland zur
Landtagswahl keine Landesliste gibt. Hat eine Partei in einem Wahlkreis
keinen Kandidaten, kann sie dort nicht gewählt werden. Mehr dazu erfährst du
hier:[4]

[1] http://www.piratenpartei-bw.de/2010/09/30/herr-rech-treten-sie-zuruck/

[2]
http://www.piratenpartei-bw.de/2010/10/06/piraten-wollen-ursachen-der-eskalation-von-stuttgart-21-beseitigen/

[3]
http://www.piratenpartei-bw.de/2010/10/06/piraten-fordern-offenlegung-aller-dokumente-zu-stuttgart-21/

[4]
http://www.piratenpartei-bw.de/2010/10/11/piratenpartei-baden-wuerttemberg-nimmt-erste-huerde-in-den-landtag/

*Bayern*
In Bayern starteten die CoPirates: Das Kunstprojekt, zu dem der Choreograph
Richard Siegal einlud, hat seine Proben aufgenommen. Alle Piraten sind
eingeladen, zu den Proben zu kommen - man kann jederzeit einsteigen. Die
Performance wird am 22.10. und 23.10. stattfinden. Nach den Geschehnissen in
Stuttgart vom 30. September haben auch in Bayern die Piraten Mahnwachen
organisiert und aufrecht erhalten.[1] Gleichzeitig gedachten die bayerischen
Piraten der Deutsche Einigung und machten sich Gedanken, ob die richtigen
Lehren gezogen wurden.[2] Am Samstag waren Piraten auf der Menschenkette
gegen Atomkraft in München. [3-10] Sonntag, 17.10. in München: PirateCamp im
Barcamp-Stil, auch Nicht-Oberbayern sind herzlich eingeladen.[11]

[1]
https://piratenpartei-bayern.de/blog/30-09-2010/mahnwachen-gegen-polizeigewalt

[2]
https://piratenpartei-bayern.de/blog/01-10-2010/20-jahre-deutsche-einheit-die-stasi-erwacht-in-neuem-gewand

[3]
https://piratenpartei-bayern.de/blog/07-10-2010/klarmachen-zum-abschalten
[4]
http://twitpic.com/2vzq2z/full
[5] http://twitpic.com/2vzar0/full
[6]
http://twitpic.com/2vzcvo/full
[7] http://twitpic.com/2vzd8u/full
[8]
http://twitpic.com/2vzh5s/full
[9] http://twitpic.com/2w01db/full
[10]
http://twitpic.com/2vzhnr/full
[11]
http://wiki.piratenpartei.de/Bezirksverband_Oberbayern/PirateCamp

*Berlin*
Die Berliner Piraten sprechen sich gegen den Beschluss der CDU und der SPD
zur geplanten Überwachung in Berlin Tempelhof-Schöneberg aus.[1] Es entstehe
eine Kampagne gegen Prostitution im Kiez, welche eine öffentliche
Bloßstellung und Stigmatisierung derer, die ihr Berufsrecht ausüben oder
diesem Gewerbe als Kunden nachkommen, nicht ausschließen, heißt es. Axel
Kistner, Vorstandsmitglied der Piraten Berlin, sagt: “Es darf nicht sein,
dass sich SPD und CDU über die Persönlichkeitsrechte von Prostituierten und
ihren Kunden hinwegsetzen. Dazu gibt es keine rechtliche Grundlage.”

[1]
http://berlin.piratenpartei.de/2010/10/08/pressemitteilung-cdu-und-spd-vereint-im-hanebuchenen-kampf-gegen-burgerrechte-und-datenschutz/

*Brandenburg*
Die Brandenburger Piraten zeigen sich ebenfalls entsetzt gegenüber dem
überzogenen Polizeieinsatz in Stuttgart und fordern die Landesregierung in
Baden-Württemberg auf, Polizeiübergriffe sofort zu unterbinden.[1]

[1]
http://www.piratenbrandenburg.de/2010/10/brandenburger-piraten-entsetzt-uber-polizeigewalt-in-stuttgart/

*Bremen*
Aus Bremen kommt ein ausführlicher Kommentar zu den neuesten Äußerungen von
Thomas de Maizière auf der ISSE.[1]
Auf ihrem Landesparteitag und den Kreismitgliederversammlungen haben die
Bremer Piraten alle Kandidaten für die Wahlen 2011 aufgestellt.[2]
Außerdem wird erklärt, warum wir keine Regulierung des Internets brauchen.[3]

[1]
http://bremen.piratenpartei.de/Blog/2010-10-6/wie-der-blinde-von-der-farbenlehre...-de-maiziere-und-die-internetsicherheit/
[2]
http://bremen.piratenpartei.de/Blog/2010-10-10/die-kandidaten-zur-wahl-2011-stehen-fest/
[3]
http://bremen.piratenpartei.de/Blog/2010-10-12/warum-wir-keine-regulierung-des-internets-brauchen/

*Hamburg*
Die Hamburger Piraten bereiten sich intensiv auf ihren Landesparteitag am 21.
Oktober vor.[1]

[1]
http://www.piratenpartei-hamburg.de/artikel/2010-10-03/aktive-vorbereitung-zum-10-landesparteitag

*Hessen*
Emanuel hat sich in Hessen intensiv mit den Bürgerrechtsverletzungen auf den
Demonstrationen in Stuttgart auseinandergesetzt.[1]
Am 2. und 3. Oktober trafen sich knapp 120 Piraten und Gäste auf der OpenMind
in Kassel, um über Begriffe wie Freiheit, Privatsphäre und Datenschutz zu
philosophieren.[2]
Außerdem kritisieren die Piraten „Wiesbadener Erklärung“ als unzureichend.[3]
Am 16. & 17.10. findet in Frankenau der erste Landesparteitag 2010 statt, zu
dem Gäste herzlich eingeladen sind.[4]

[1]
http://www.piratenpartei-hessen.de/piratengedanken/2010-10-01-stuttgart-21-oder-wie-die-buergerrechte-mit-fuessen-getreten-werden
[2]
http://www.piratenpartei-hessen.de/aktuelles/2010-10-05-openmind-om10-ideen-und-diskussion-um-freiheit-privatssphaere-und-wissen
[3]
http://www.piratenpartei-hessen.de/pressemitteilung/2010-10-09-kritik-der-quotwiesbadener-erklaerungquot
[4] http://www.piratenpartei-hessen.de/help10

*Nordrhein-Westfalen*
Die Piraten in NRW kritisieren den Vorstoß der SPD, die Sperrklausel bei
Kommunalwahlen wieder einzuführen - die nach einem Urteil des
Landesverfassungsgerichtes 1999 abgeschafft worden war.[1]
Außerdem wird zum dritten Landesparteitag 2010 am 23. & 24.10. in
Kleinenbroich eingeladen.[2]

[1] http://wiki.piratenpartei.de/NRW
[2] http://wiki.piratenpartei.de/NRW:Landesparteitag_2010.3

*Rheinland-Pfalz*
Auch die Piraten in Rheinland-Pfalz waren entsetzt über die Gewalt gegen
Schüler in Stuttgart [1] und haben am Mainzer Hauptbahnhof eine Mahnwache
organisiert.[2]

[1]
http://www.piratenpartei-rlp.de/index.php/aktuelles/neuigkeiten/296-piraten-entsetzt-ueber-traenengaseinsatz-gegen-schueler-bei-s21-demo
[2]
http://www.piratenpartei-rlp.de/index.php/aktuelles/piraten-blog/297-mahnwache-gegen-polizeigewalt-stuttgart21-am-mainzer-hauptbahnhof-

*Saarland*
Die Piraten im Saarland haben sich intensiv mit dem ePerso
auseinandergesetzt. [1]
Außerdem gab es auch in Saarbrücken eine Mahnwache nach der Eskalation bei
der Demonstration gegen Stuttgart 21. [2]

[1]
http://www.saar.piratenpartei.de/2010/09/der-elektronische-personalausweis-kommt-ab-november/
[2] http://www.saar.piratenpartei.de/2010/10/289/

*Sachsen*
Zur Sitzung [1] vom 11.10.2010 des sächsischen Landesvorstandes sprach sich
dieser einstimmig [2] für eine vollumfängliche Unterstützung des Bündnisses
„Leipzig nimmt Platz“ [3] aus und setzt damit den Beschluss [4] des
Landesparteitages um, sich gegen Rechtsextremismus zu engagieren.
Außerdem wurde am 2. Oktober ein neuer Vorstand gewählt.[5] Der aus dem
Bundesschiedsgericht bekannte Andreas Romeyke wurde zum neuen Vorsitzenden
der sächsischen Piraten. Außerdem gehören Thomas Krohn als Schatzmeister,
Torsten Fehre als Generalsekretär und Stefan Hofman, sowie Tilo Schneider als
Beisitzer dem Landesvorstand an. Ziel ist es, die Piraten zu motivieren und
die programmatische Arbeit voranzutreiben.

[1] http://wiki.piratenpartei.de/SN:%C3%84mter/Vorstand/Protokolle/2010-10-11
[2]
http://www.piraten-sachsen.de/2010/10/12/piraten-sachsen-unterstutzen-leipzig-nimmt-platz
[3] http://www.leipzig-nimmt-platz.de/
[4]
http://wiki.piratenpartei.de/SN:Treffen/Landesparteitag/2010.1/Protokoll#Antrag_von_Klaus_Peukert_zu_Unterst.C3.BCtzung_von_Demos_.28Antrag_Z05.29
[5]
http://www.piraten-sachsen.de/2010/10/03/pressemitteilung-zum-landesparteitag-am-3-oktober/

*Sachsen-Anhalt*
Die Piraten in Sachsen-Anhalt sammeln für die kommende Landtagswahl
Unterstützungsunterschriften für die Zulassung. Um gewählt werden zu können,
werden insgesamt 1000 Unterschriften benötigt.[1]

[1] http://www.piraten-lsa.de/unterstuetzungsunterschriften-fuer-die-ltw-2011

*Schleswig-Holstein*
Auch in Flensburg wurde eine Mahnwache gegen die Polizeigewalt in Stuttgart
organisiert.[1]

[1]
http://www.piratenpartei-sh.de/piratenupdate/381-piratenshsetzensichfuerdasgrundrechtaufversammlungsfreiheitein.html

*Thüringen*
Thüringen hat als erstes Bundesland den Vierzehnten
Rundfunkänderungsstaatsvertrag mit einem eigenen Gesetz ratifiziert.[1] Damit
hat der Thüringer Landtag unter anderem auch grünes Licht für Sendezeiten im
Internet und die freiwillige Selbstkennzeichnung von Internetseiten gegeben.
Die Thüringer Piraten kritisieren diesen Vertrag. „Die Maßnahmen werden
weitgehend ins Leere laufen. Bereits jetzt ist der Jugendschutz in
Deutschland auf einem hohen Niveau, auch im Internet." so Bernd Schreiner,
politischer Geschäftsführer der PIRATEN Thüringen.
Des Weiteren fragen sich die Thüringer Piraten, ob man einer Regierung
kündigen kann.[2]

[1]
http://www.piraten-thueringen.de/Th%C3%BCringen%20beschlie%C3%9Ft%20%C3%96ffnungszeiten%20f%C3%BCr%20das%20Internet
[2] http://www.piraten-thueringen.de/node/272


=== *Neues von den jungen Piraten* ===

*Junge Piraten stellen Jugendschutz auf den Prüfstand*
Auf ihrer diesjährigen Bundesmitgliederversammlung in Düsseldorf haben die
Jungen Piraten am vergangenen Wochenende umfassende Forderungen nach
Lockerung des Jugendmedienschutzes erhoben. „Viele Vermutungen über
schädliche Auswirkungen von Medieninhalten entbehren jeglicher
wissenschaftlichen Grundlage“, erläutert Phillip Thelen, frisch gewähltes
Mitglied im Vorstand der Jungen Piraten. „Alle Jugendschutzgesetze, die auf
ungeprüften Annahmen beruhen, müssen auf den Prüfstand.“
Der Forderungskatalog der Jungen Piraten umfasst die Abschaffung der
Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM), eine strikte

Freiwilligkeit von Altersfreigaben und eine Anpassung des deutschen
Jugendschutzes an das in großen Teilen Europas etablierte PEGI-System
für
Altersfreigaben.
Neben inhaltlichen Beschlüssen wurde auf der Bundesmitgliederversammlung ein
neuer Vorstand gewählt. Die 23-jährige Studentin Julia Reda wurde im Amt der
Vorsitzenden bestätigt. Stellvertretende Vorsitzende ist Susanne Graf (18).
Weitere Vorstandsmitglieder sind Jan Zaeske (18), Phillip Thelen (18),
Christina König (18), Leo Bellersen (15) und Andreas Schieberle (23).
http://www.junge-piraten.de/2010/10/11/junge-piraten-stellen-jugendschutz-auf-den-prufstand/
Der Beschlusstext „Jugendschutz und Medienzensur“ als PDF.

Autor: Julia Reda


=== *Neues aus den Medien* ===
Von Andreas Heimann

*Tatort RTL II*
Als Präsidentin von „Innocence in Danger“ kämpft Stephanie zu Guttenberg
gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern. Es ist ein wichtiges und
bedrückendes Thema, dem sie sich da widmet. Umso strenger sind die Methoden
zu bewerten, mit denen diese Dame arbeitet. Hektische Schnitte und Blenden,
dramatische Farbfilter und reißerische Zwischenblenden. Jede Dokumentation in
diesem Stil ist in aller Regel wertloser Schrott. RTL II jagt zusammen mit
Stephanie zu Guttenberg pädophile Männer. Mit fiktiven Chatprofilen werden
potenzielle Kinderschänder angelockt - und vor die laufende Kamera gezerrt.
Journalistische Sachlichkeit? Absolute Fehlanzeige. Es ist ja schon lange
bekannt, dass man ohne Niveau mehr Geld verdienen kann.
Was da am Donnerstag zwischen 20:15 Uhr und 21:30 Uhr auf RTL II flimmerte
war wirklich abartig. Die Vorbereitungen von Krafft-Schöning (Journalistin)
und dem Team von RTL II sind wie ein schlechter Krimi inszeniert. Wenn
Krafft-Schöning dann triumphierend und lächelnd vor den potenziellen
Kinderschändern sitzt, welche dann nur noch absurde Entschuldigungen
stammeln, merkt man um was es in der Sendung eigentlich geht. Es geht nicht
primär um Informationen für Kinder und deren Eltern, sondern um eine
Hetzjagd. Diese Szenen machen den entscheidenden Teil von Tatort Internet
aus. „Pädophile Täter lauern überall“, lautete einer der Merksätze. Wirklich
wichtige Informationen fehlten komplett. Dabei wäre es so wichtig, korrekte
Zahlen zu nennen, bei den Daten genau zu sein und nicht zu übertreiben. Was
für Statistiken waren das, die Stephanie zu Guttenberg zitierte? Wie lassen
sich die genannten Zahlen belegen? Die Antworten blieben aus. Die genannten
Zahlen schei
nen reine Fiktion zu sein. Mit Aufklärung hatte die Sendung nichts zu tun.
Die Protagonisten dieser Sendung bekommen eine Bühne, um sich als glorreiche
Rächer in Szene zusetzen. Es geht um Populismus, um Angst- und Moralpolitik
und um die Dämonisierung des Internets. Diese ganze Show dient als
Ersatzstrafe. Mediale Selbstjustiz ganz nach dem Vorbild „To Catch a
Predator“.[1] Der Zuschauer kann sich ein bisschen gruseln und etwas
Schadenfreude bezüglich der Täter ausleben. Im Gegensatz zum Original waren
die vermeintlichen Täter aber unkenntlich gemacht. Die gezeigten Fälle wurden
angeblich alle den Behörden gemeldet. Anstatt zu zeigen wie man erst gar
nicht zum Opfer wird, stürzt man sich auf die Täter. Bei vielen bekannten
Communities existieren Leitfäden für Kinder und Eltern. Wer wirklich Kinder
schützen will, hätte dies in die Sendung eingebaut. Jetzt missbraucht Frau zu
Guttenberg das Thema Kindesmissbrauch zusätzlich für ihre persönliche
Publicity. Wer sich in der Bild über die Sexualisierung der Jugend aufregt
und über
diverse Popstars herzieht, und dies bei einer Zeitung welche nicht mal auf
der eigenen Internetseite viel Wert auf strengen Jugendschutz legt, den kann
man nicht mehr wirklich ernst nehmen, oder?
Irgendwann zeigt man das Bild einer 12-Jährigen, die sich verdeckt durch
einen Computerbildschirm die Bluse aufknöpft. Danach hat man ein
minderjähriges Opfer erzählen lassen, was geschehen war. Ein Mädchen und
dessen Mutter berichten darüber, wie das Mädchen sich dazu erpressen lassen
hat, Nacktbilder zu einem angeblich 16-jährigen Jungen zu schicken. Hier ist
die gesamte Bigotterie von „Tatort Internet“ endgültig sichtbar geworden. RTL
II hat während des gesamten Beitrags das Mädchen ohne jegliche Anonymisierung
gezeigt. Hätte man dies getan, hätte man die Verlegenheit und die Scheu des
Mädchens - „Ich spreche nicht mehr drüber, weil ich das nicht mag.“ - nicht
so deutlich zeigen können, man hätte die Hilflosigkeit der Mutter nicht so
gut einfangen können. Auf den Schutz der Opfer legte man weniger Wert als auf
Effekte. Es haben nun mehr als 1,4 Millionen Menschen die peinlichen Details
der Chats und der Bilder erfahren. Das unverpixelte Bild des M
ädchens brachte keinerlei Erkenntnisgewinn. Dennoch wird sie wahrscheinlich
künftig immer wieder darauf angesprochen werden. Falls die Eltern das nur
nicht bedacht haben: Wie gewissenlos müssen die Fernsehmacher sein, dass sie
hier nicht auf die Bremse treten?
Was da vorgeblich zum Schutz von Kindern aufgezogen wird, ist selber auch
eine Art von Kindesmissbrauch. Der mediale Missbrauch nach dem Missbrauch.
Jeder Richter hätte bei einer Verhandlung die Öffentlichkeit für die Dauer
der Befragung ausgeschlossen. RTL II hat das nicht nötig.
Innocence in Danger macht sich hier mutwillig zum Werkzeug einer Kampagne der
Union, um endlich doch noch Netzsperren und eine neue Vorratsdatenspeicherung
durchzudrücken – auch wenn das sog. Grooming, also das Sich-Ranmachen an
Kinder im Internet, damit technisch nichts zu tun hat. Vorgeblich geht es
darum ein Gesetz auf den Weg zu bringen, um Grooming unter Strafe zu stellen.
Dies dient aber nur als Einstieg um alle Gesetzesvorhaben wieder aufzuwärmen.
Fazit: Flach, pathetisch, unsachlich und denkbar ungeeignet Kinder zu
schützen. In dieser Atmosphäre kann keine sinnvolle Debatte stattfinden, die
so dringend notwendig wäre.

[1] https://secure.wikimedia.org/wikipedia/en/wiki/To_Catch_a_Predator


*Libyen sperrt Kurz-URL-Dienst*
Die Domain des Kurz-URL-Dienstes vb.ly wurde kurzerhand von den libyschen
Behörden gesperrt. Das Foto auf der Startseite war wohl der Stein des
Anstoßes. Die Mitbetreiberin und Sexkolumnistin Violet Blue war dort in
knapper Bekleidung mit Bierflasche zu bewundern. Nach Meinung der Behörden zu
provokant und damit ein Verstoß gegen die Sharia. Die Abschaltung droht mit
bit.ly auch einem weiteren, sehr bekannten Kurz-URL-Dienst. Immerhin kann
auch dieser leicht für Pornoseiten genutzt werden.
Quelle:
http://pressetext.at/news/101007022/sharia-im-web-libyen-dreht-kurz-url-dienst-ab/


*Telekom fälschte Kundenbewertungen*
Die Textagentur „Textprovider“ fälschte für die Deutsche Telekom hunderte von
Kundenrezensionen und 1000 kurze Bewertungen für Produkte. Dies alles nur
damit es im Onlineshop des Konzerns nach angeregten Diskussionen aussieht.
Dutzende Autoren schrieben völlig fiktive Bewertungen von Produkten, welche
sie nie in ihrem Leben gesehen haben. Die Telekom wies alle Schuld von sich
und sagte, ein übereifriger Dienstleister hätte den Auftrag an die Agentur
Textprovider erteilt ohne das der Hauptkonzern etwas davon wusste. Warum ein
Dienstleister kostspielige Aufträge vergeben sollte, deren Kosten später
nicht erstattet werden, ist allerdings immer noch ein großes Rätsel.
Vermutlich alles nur ein Missverständnis...
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,722255,00.html


*Haft wegen Verweigerung von Passwortherausgabe*
Ein 19-Jähriger aus Liverpool muss wegen der Verweigerung zur Herausgabe von
seinem Passwort für 16 Wochen in Haft. Der Regulation of Investigatory Powers
Act (RIPA) erlaubt es den Behörden, Menschen deswegen bis zu einem Jahr zu
inhaftieren. Die Polizei beschlagnahmte den Computer, konnte aber auf die
Dateien nicht zugreifen, welche in einem verschlüsselten Container lagen. Der
BBC zur Folgen sollen die Ermittler weiterhin versuchen, die Passphrase zu
knacken. Bei einer Länge von 50 Zeichen dürfte sich dies allerdings als
aussichtslos herausstellen, es sei denn die eingesetzte
Verschlüsselungssoftware weißt erhebliche Mängel auf.
Quelle: http://www.bbc.co.uk/news/uk-england-11479831


*US-Armee erlässt neue Vorschrift zu Whistleblowing*
Nun hat die US Army erste Schritte zur Eindämmung weiterer Leaks ergriffen.
Als Erstes hat man das Gegenspionage-Handbuch überarbeitet. Armeeangehörige
sind explizit dazu verpflichtet worden, es zu melden, wenn sie jemanden
verdächtigen, geheime Dokumente geleakt zu haben. Des Weiteren wird es eine
zentrale Stelle geben, welche sich extra um Bekämpfung und Verhinderung von
Whistleblowing kümmert. Die Herausgabe von Informationen an die Medien wird
ab jetzt mit Spionage gleichgestellt, und entsprechend hart bestraft. Die
Luft wird also noch dünner, als sie ohnehin schon war. Das Militär streitet
natürlich einen Zusammenhang mit den Vorfällen rund um Wikileaks ab.
Quelle:
http://www.cbsnews.com/stories/2010/10/05/ap/cabstatepent/main6929917.shtml


*Filesharer muss 307.450 Euro zahlen*
In Finnland wurde ein Filesharer wegen der Verbreitung von urheberrechtlich
geschützten Musikstücken verurteilt. 307.450 Euro Schadensersatz und 4 Monate
Bewährungsstrafe lautete das Urteil. Der Mann hätte einen DirectConnect [1]
Hub betrieben, über den viele User in erheblichen Umfang Musik getauscht
hätten. Die Sammlung soll einen Umfang von 80 Terabyte besitzen. Antti
Kotilainen vom finnischen "Copyright Information and Anti-Piracy Centre"
(CIAPC) begrüßte die Entscheidung.

[1] https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Direct_Connect
Quelle:
http://www.afterdawn.com/news/article.cfm/2010/10/08/finnish_p2p_hub_operator_gets_suspended_sentence_large_fine


*Zeit.de wird ausgesperrt*
Das Bundeskriminalamt wollte ausgewählte Zahlen zur Vorratsdatenspeicherung
der Presse präsentieren. Damit endlich allen klar wird, wie sehr diese
Behörde auf dieses Überwachungsinstrument angewiesen wäre. Leider hat die
Presse die schlechte Angewohnheit nicht immer das zu schreiben, was Behörden-
und Regierungsvertreter gerne hören wollen. Manchmal hinterfragen diese
Menschen auch noch das Geschreibsel des BKA. Dies kann sich eine deutsche
Polizeibehörde natürlich nicht gefallen lassen. Damit nun die erfolgreiche
Propagandamaschinerie anlaufen kann, werden freche Pressevertreter zur
BKA-Pressekonferenz erst gar nicht eingeladen. Geschlossene Gesellschaft! Das
Digitalressort von Zeit.de, bisher etwas kritisch in der Berichterstattung
zur Vorratsdatenspeicherung, wurde nicht zur Pressekonferenz eingeladen.[1]
Infos werden an diese bösen Kritiker auch nicht verteilt. Wo würden wir denn
hinkommen, wenn die Presse frei wäre? Es könnte glatt zur freien
Willensbildung
außerhalb der BILD kommen. Ein Zustand der durch das BKA nun bekämpft wird.
[1] https://twitter.com/zeitonline_dig/status/26730859375
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2010-10/bka-vorratsdaten-panik
Post enthält Spuren von Sarkasmus.


*Provider will HADOPI nicht umsetzen*
Die Probleme mit dem französischen Three-Strikes-Gesetz nehmen offensichtlich
immer noch kein Ende. Diesmal ist es aber eine gute Nachricht für die Nutzer.
Der französische Internet Service Provider "Free" hat sich geweigert, die
Regelungen von HADOPI umzusetzen. Die Kunden bleiben von den
Three-Strikes-E-Mails verschont. Das Gesetz enthält wohl eine Lücke, welche
den Provider nicht verpflichtet die Warnungen der Content-Industrie
weiterzuleiten bzw. legt Free dies so aus. Des Weiteren wurden angeblich
keine Strafen definiert, falls ein Provider sich einfach nur weigern sollte.
Wenn eine solche E-Mail nicht zugestellt wurde, wird dies laut Gesetz auch
nicht als Strike gewertet. Der französische Kultusminister Frédéric
Mitterrand hat aber bereits angekündigt, dass man Gesetzesanpassungen
durchführen wolle. Mal sehen wie lange Free noch Widerstand leisten kann.
Quelle:
http://torrentfreak.com/french-isp-refuses-to-send-out-hadopi-file-sharing-warnings-101007/


*Auch Britische Provider verweigern Aushändigung*
Nicht nur in Frankreich stellt sich ein Provider gegen die Content-Industrie.
Die beiden britischen Provider BT sowie Plusnet blockierten die Herausgabe
von Anschlussinhaberdaten an die Kanzlei Gallant Macmillan. Mit Verweis auf
das Datenleck bei der Kanzlei ACS:Law wehrte man sich dagegen. Vor etwas mehr
als zwei Wochen waren interne Mails der Abmahnkanzlei ACS:Law an die
Öffentlichkeit gelangt. Seit dem herrscht so etwas wie ein Ausnahmezustand.
Die Verweigerung wurde damit begründet, dass es unzumutbar wäre, Leuten die
Kundendaten anzuvertrauen, welche womöglich nicht für deren Sicherheit
garantieren könnten. Der Leak passierte zwar nicht bei Gallant Macmillan,
dennoch beantragten die Provider eine Vertagung der Anhörung. Der Richter
stimmte dem zu. Lange wird das Ganze nicht anhalten. Zumindest wurde den
Abmahnkanzleien für eine Weile die Grundlage entzogen.
Quelle:
http://torrentfreak.com/uk-isps-successfully-resist-file-sharing-data-handover-101004/


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