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Betreff: Ortsgruppe Wolfsburg (Niedersachsen)
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[NDS-Wolfsburg] Fwd: Piratenpartei Wolfsburg Kontakt: Streßfreies Verkehrskonzept für Wolfsburg
Chronologisch Thread
- From: Stemke Jürgen <juergen.stemke AT piratenpartei-wolfsburg.de>
- To: Wolfsburg Mailingliste <NDS-Wolfsburg AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: [NDS-Wolfsburg] Fwd: Piratenpartei Wolfsburg Kontakt: Streßfreies Verkehrskonzept für Wolfsburg
- Date: Sat, 7 Apr 2012 23:16:43 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nds-wolfsburg>
- List-id: "Ortsgruppe Wolfsburg \(Niedersachsen\)" <nds-wolfsburg.lists.piratenpartei.de>
Ahoi,
wir haben einen Kommentar zum Radwegekonzept.
Grüße,
Jürgen.
Anfang der weitergeleiteten E-Mail:
> Nachricht:
> Hallo Piraten in WOB!
>
> Auch wenn ich inzwischen in der Vorderpfalz lebe, möchte ich einen
> Artikel zu Euren Plänen in meiner alten Heimatstadt kommentieren.
>
> Auf der Seite "Stressfreies Verkehrskonzept für Wolfsburg" schreibt
> Ihr: "Das Radwegenetz soll weiter ausgebaut werden. Breite Radwege an
> den großen Straßen, wie der Heinrich-Nordhoff-Straße, sollen
> offiziell in beide Richtungen befahrbar sein dürfen. Die Nutzung der
> Radwege in dieser Art ist bereits gängige Praxis. Hier wollen wir den
> Bürgern entgegen kommen."
>
> Offensichtlich habt Ihr Euch mit der Materie noch nicht näher
> befaßt, sonst wären solche Positionen bei Euch nicht vertreten. Es
> ist wissenschaftlich längst erwiesen [1], daß fahrbahnbegleitende
> Radwege nicht, wie erhofft, den Fahrradfahrern mehr Sicherheit geben
> würden, im Gegenteil! Bei ausgesucht vorbildlich angelegten Radwegen
> steigt das Unfallrisiko mindestens um den Faktor 1,3 und bei der
> Nutzung in Gegenrichtung um mehr als das Zehnfache - wohlgemerkt: Bei
> ausgesucht regelkonform angelegten Radwegen! Es spielt dabei keine
> Rolle, ob das Geisterfahren verboten, erlaubt oder verpflichtend
> vorgeschrieben ist.
>
> An Straßen wie der Heinrich-Nordhoff-Straße dürfte es kaum
> realisierbar sein, die in den "Empfehlungen für Radverkehrsanlagen
> (ERA)" zusammengefaßten Norm- oder auch nur Mindestanforderungen
> umzusetzen. Die Folge ist ein ständig erhöhtes, untragbares Risiko
> für den Fahrradverkehr. Nach allen mir bekannten Untersuchen ist die
> sicherste, schnellste und bequemste Art der Fahrradverkehrsführung
> der Mischverkehr auf der Fahrbahn. Nur wer wahrgenommen wird, wird
> nicht überfahren. Wie gut das funktioniert habe ich in Essen erleben
> können, wo Straßen mit einem deutlich höheren Verkehrsaufkommen als
> der Heinricht-Nordhoff-Straße zum Schichtwechsel ganz
> selbstverständlich ohne jegliche Sonderregelungen für Fahrradfahrer
> ausgestattet sind.
>
> Wo immer für Fahrradfahrer Extrawürste gebraten werden, wird die
> Verkehrsführung unübersichtlicher, unsicherer und nicht zuletzt
> hinderlicher auch und gerade für diejenigen, denen man einen Dienst
> erweisen möchte. Dabei handelt es sich stets um einen Bärendienst!
>
> Geht nochmal in Euch und überlegt Euch, was Ihr möchtet: Sichere,
> schnelle und bequeme Teilnahme am Straßenverkehr für Fahrradfahrer,
> oder Radwege, damit motorisierte Verkehrsteilnehmer noch ungehemmter
> Gas geben können? Beides zugleich ist nämlich unmöglich!
>
> Viele Grüße und Achs- und Speichenbruch
>
> Mathias
>
> [1] "Sicherung von Radfahrern an staedtischen Knotenpunkten" von
> Robert Schnuell, Johannes Lange, Ingo Fabian, Matthias Koelle und
> Fabian Schuette, Institut fuer Verkehrswirtschaft, Strassenwesen und
> Staedtebau der Universitaet Hannover sowie Dankmar Alrutz, Hans W.
> Fechtel, Joerg Stellmacher-Hein, Thomas Brueckner und Helga Meyhoefer,
> Planungsgemeinschaft Verkehr, Hannover. Bericht zum Forschungsvorhaben
> 8925 der Bundesanstalt fuer Strassenwesen Bd. 262, Bergisch Gladbach
> 1992. ISSN 0173-7066
- [NDS-Wolfsburg] Fwd: Piratenpartei Wolfsburg Kontakt: Streßfreies Verkehrskonzept für Wolfsburg, Stemke Jürgen, 07.04.2012
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