nds-gifhorn AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Ortsgruppe Gifhorn (Niedersachsen)
Listenarchiv
[NDS-Gifhorn] Fw: [AK Fracking] Der zweite Artikel unter Debatte auch zu dem Thema und von heute
Chronologisch Thread
- From: Matthias Stoll <M.Stoll AT Gomex.de>
- To: NDS-Gifhorn AT lists.piratenpartei.de <NDS-Gifhorn AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: [NDS-Gifhorn] Fw: [AK Fracking] Der zweite Artikel unter Debatte auch zu dem Thema und von heute
- Date: Sat, 20 Dec 2014 20:36:36 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nds-gifhorn>
- List-id: "Ortsgruppe Gifhorn \(Niedersachsen\)" <nds-gifhorn.lists.piratenpartei.de>
Begin forwarded message:
Date: Sat, 20 Dec 2014 04:53:37 +0100
From: stefani AT steckhan.info
To: <ml AT ak-fracking.de>
Subject: [AK Fracking] Der zweite Artikel unter Debatte auch zu dem
Thema und von heute
Auf Tauchgang
Mehrere Hundert Kubikmeter Lagerstättenwasser ergossen sich am Mittwoch
in den Gifhorner Nordkreis, als Exxon Mobil nach Erdöl bohrte -
möglicherweise eine ziemlich giftige Suppe. Wir kennen die Strategien
mancher Firmen-Pressesprecher bei solch peinlichen Unfällen: erst
einmal abtauchen, den Skandal totschweigen. Zum Krisenplan gehört nicht
selten auch, unumgängliche Pressemitteilungen erst kurz vor Feierabend
oder gar vor dem Wochenende auszusenden, damit der Presse möglichst
kein großer Aufriss gelingt. So soll nur das veröffentlicht werden, was
das Unternehmen auch veröffentlicht sehen will. Unangenehme Fragen
müssen sich Pressesprecher und Manager erst dann gefallen lassen, wenn
sich die erste Aufregung (hoffentlich) schon gelegt hat. Das ist bitter
für die Öffentlichkeit. Aber: Unternehmen dürfen das. Skandalös ist
allerdings der Auftritt der Mitwisser, allesamt öffentliche Behörden.
Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) ist laut eigener
Pressemitteilung sofort vom Leck am Mittwoch unterrichtet worden -
hüllte sich aber mehr als einen Tag in Schweigen. Es schaltete schon
die Staatsanwaltschaft ein - es hielt also gar eine Straftat für
möglich. Das Amt untersuchte das Grundwasser - es weiß, dass
Lagerstättenwasser giftige Stoffe enthalten kann. Der Bevölkerung sagte
die Behörde aber erst einmal nichts. Es kommt noch dicker: Die beiden
Pressemitteilungen von Exxon Mobil und LBEG trudelten am Mittwoch
nahezu zeitgleich im Redaktionspostfach ein - im Abstand von sieben
Minuten. Zufall? Oder gab es eine Absprache - zwischen der Firma, die
wegen einer Umweltverschmutzung möglicherweise in das Rampenlicht der
Justiz rückt, und einer öffentlichen Behörde, die genau diese
beaufsichtigen soll? Da fragt man sich, wie unabhängig dies dann noch
geschehen kann. Und der Landkreis Gifhorn? Er war am Donnerstag in
dieser Sache auch erst einmal abgetaucht. Hoffentlich nicht im
Lagerstättenwasser.
Leitartikel
von
Reiner Silberstein
"Wir kennen die Strategien mancher Firmen-Pressesprecher
bei peinlichen Unfällen wie
im Gifhorner Nordkreis."
Auf Tauchgang Mehrere Hundert Kubikmeter Lagerstättenwasser ergossen sich am Mittwoch in den Gifhorner Nordkreis, als Exxon Mobil nach Erdöl bohrte - möglicherweise eine ziemlich giftige Suppe. Wir kennen die Strategien mancher Firmen-Pressesprecher bei solch peinlichen Unfällen: erst einmal abtauchen, den Skandal totschweigen. Zum Krisenplan gehört nicht selten auch, unumgängliche Pressemitteilungen erst kurz vor Feierabend oder gar vor dem Wochenende auszusenden, damit der Presse möglichst kein großer Aufriss gelingt. So soll nur das veröffentlicht werden, was das Unternehmen auch veröffentlicht sehen will. Unangenehme Fragen müssen sich Pressesprecher und Manager erst dann gefallen lassen, wenn sich die erste Aufregung (hoffentlich) schon gelegt hat. Das ist bitter für die Öffentlichkeit. Aber: Unternehmen dürfen das. Skandalös ist allerdings der Auftritt der Mitwisser, allesamt öffentliche Behörden. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) ist laut eigener Pressemitteilung sofort vom Leck am Mittwoch unterrichtet worden - hüllte sich aber mehr als einen Tag in Schweigen. Es schaltete schon die Staatsanwaltschaft ein - es hielt also gar eine Straftat für möglich. Das Amt untersuchte das Grundwasser - es weiß, dass Lagerstättenwasser giftige Stoffe enthalten kann. Der Bevölkerung sagte die Behörde aber erst einmal nichts. Es kommt noch dicker: Die beiden Pressemitteilungen von Exxon Mobil und LBEG trudelten am Mittwoch nahezu zeitgleich im Redaktionspostfach ein - im Abstand von sieben Minuten. Zufall? Oder gab es eine Absprache - zwischen der Firma, die wegen einer Umweltverschmutzung möglicherweise in das Rampenlicht der Justiz rückt, und einer öffentlichen Behörde, die genau diese beaufsichtigen soll? Da fragt man sich, wie unabhängig dies dann noch geschehen kann. Und der Landkreis Gifhorn? Er war am Donnerstag in dieser Sache auch erst einmal abgetaucht. Hoffentlich nicht im Lagerstättenwasser. Leitartikel von Reiner Silberstein "Wir kennen die Strategien mancher Firmen-Pressesprecher bei peinlichen Unfällen wie im Gifhorner Nordkreis."
|
- [NDS-Gifhorn] Fw: [AK Fracking] Der zweite Artikel unter Debatte auch zu dem Thema und von heute, Matthias Stoll, 20.12.2014
Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.