Für freien Zugang zu Forschungsergebnissen
Universitäts- und Landesbibliothek beteiligt sich an "Internationaler Open-Access-Woche"
Wissenschaftliche Informationen in Zeitschriften, Büchern und Datenbanken kosten oft viel Geld und sind mit teils eng gefassten Nutzungsrechten belegt. Bibliotheken haben es unter diesen Bedingungen schwer, den freien Austausch zu ermöglichen und Fachliteratur und wissenschaftliches Material schnell bereitzustellen. "Open Access" ist eine internationale Bewegung gegen die ansteigenden Kosten bei der Literaturversorgung und gegen rigide Nutzungsrechte. Auf der zweiten "Internationalen Open-Access-Woche" vom 18. bis zum 24. Oktober informieren öffentliche Einrichtungen weltweit über diese Bewegung, um mehr Anhänger und Unterstützer für frei verfügbare wissenschaftliche Informationen zu finden. Die Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) beteiligt sich an dieser Aktion und stellt "Open Access" mit einem Informationsstand sowie über ihre Webseite vor.
"Eigentlich bezahlt die öffentliche Hand zweimal für die Forschungsergebnisse", erklärt Dr. Stephanie Klötgen von den Digitalen Diensten der ULB: "Die Forschung wird aus Steuergeldern gefördert, und dann müssen die ebenfalls aus Steuergeldern geförderten Bibliotheken noch einmal Geld bezahlen, um die Ergebnisse öffentlich zugänglich zu machen." Das Problem fällt auf die Bibliotheksnutzer zurück. Aufgrund der steigenden Abonnementkosten im Zeitschriftenwesen waren in den letzten Jahren viele Bibliotheken gezwungen, die Literaturversorgung einzuschränken.
Die Idee von "Open Access" ist einfach, aber revolutionär: Wissenschaftliche Beiträge werden frei zugänglich in Internet-Zeitschriften oder auf Dokumentenservern veröffentlicht. Solche Zeitschriften oder Publikationsserver werden von Wissenschaftlern oder öffentlichen Einrichtungen betrieben, die auch für deren Qualität sorgen. Die ULB publiziert zum Beispiel die Reihe "Wissenschaftliche Schriften der WWU Münster". Der Autor oder Herausgeber des Werkes verzichtet bei der Online-Veröffentlichung auf ein Honorar, behält dafür aber die Nutzungsrechte und die Möglichkeit zur weiteren Verwertung seiner Forschungsergebnisse. Außerdem erreicht er schnell und effizient ein großes Publikum. In Deutschland wird "Open Access" von fast allen namhaften Forschungseinrichtungen unterstützt, darunter die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Max-Planck- und die Fraunhofer-Gesellschaft sowie die Helmholtz- und die Leibniz-Gemeinschaft.
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