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kommunalpolitik - Re: [Kommunalpolitik] Sondierung Gründung kommunalpol. Gemeinschaft der PP

kommunalpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: KoPo-Koordination

Listenarchiv

Re: [Kommunalpolitik] Sondierung Gründung kommunalpol. Gemeinschaft der PP


Chronologisch Thread 
  • From: Pascal Powroznik <pascal AT piratenpartei-muenster.de>
  • To: "ralf-dallgow-doeberitz AT t-online.de" <ralf-dallgow-doeberitz AT t-online.de>, KoPo-Koordination <kommunalpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Kommunalpolitik] Sondierung Gründung kommunalpol. Gemeinschaft der PP
  • Date: Mon, 24 Sep 2012 15:49:51 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/kommunalpolitik>
  • List-id: KoPo-Koordination <kommunalpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am 03.09.2012 14:15, schrieb ralf-dallgow-doeberitz AT t-online.de:
_Reaktionen auf den Aufruf / Ergebnis –Gründung eines kommunalpol.
Spitzenverbandes der PP_

Moin Moin,

die konstruktive Resonanz auf meine Idee motiviert mich, die Sache
anzugehen. Die eher skeptische Haltung von einigen akzeptiere ich voll
und ganz. Ich will auch nicht dagegen argumentieren, sondern meinen
quasi Aufruf ausführlicher begründen:

Vorwegschicken möchte ich folgendes: Grundsätzlich bin ich beim Thema
Finanzausgaben ein „Schotte“. Ich sehe überall im Staat Verschwendung
und nicht notwendige Ausgaben. Wenn ich z. B. sehe, dass alle
Bundesländer „Landesvertretungen“ beim Bund in Berlin und bei der EU in
Brüssel unterhalten (und auch noch anderswo) dann frage ich mich ist das
notwendig ? Auch Brandenburg hat in Berlin eine Landesvertretung beim
Bund. So manche dieser „Botschaften“ übertreffen bei der sichtbaren
Ausstattung die von diplomatischen Vertretungen mittelgroßer Staaten.
Oder die parteinahen Stiftungen unterhalten ein weltweites Netz von
„Landesbüros“, die den Bundestagsparteien nahestehenden Stiftungen
unterhalten auf diese Weise auf Steuerzahlers Kosten quasi ein
weltweites Botschaftsnetz für sich (sogar in Malta entdeckte ich ein
solches Büro). Hier sind selbstredend nur entsprechende Parteimitglieder
beschäftigt. Die politische Bildungsarbeit der Stiftungen im Inland
halte ich für wichtig, aber müssen wir die übrige Welt auch politisch
bilden (gleich mehrfach) ?

Ich bin ein Kritiker der durch die Altparteien (und ihre Schwestern in
den anderen westlichen Staaten) jahrzehntelang aufgebauten
Staatsverschuldungen. Langsam aber sicher bekommen alle Bürger die
Quittung für diese bequeme machterhaltende Politik präsentiert. IMHO
verstehe ich die Skepsis gegenüber Strukturen wie bei den anderen
aufzubauen.

Will sagen, ich habe mir das mit der Kommunalpol. Gemeinschaft wohl
überlegt. Wer den Politikbetrieb etwas kennt, der weiß es ist ein
ungeheurer Zeitfresser (das wisst ihr sicher auch schon). Als
Mandatsträger in Kommune und Kreistag ist man der Verwaltung als
Ehrenamtlicher bei Zeitbudget und Informationen immer unterlegen. Selbst
die hauptamtlichen MdBs, MdLs kommen nicht ohne hauptamtliche
Wahlkreismitarbeiter und hauptamtliche Fraktionsfachreferenten aus. Auch
unsere in Berlin, Kiel, Saarbrücken und Düsseldorf frisch gewählten MdLs
haben sich nicht gegen diese Unterstützung „gewehrt“ (habe jedenfalls
nichts gehört). Trotzdem sind sie in der Regel der Ministerialbürokratie
strukturell bei Zeit und Informationen unterlegen. Natürlich könnten wir
uns auch bei den anderen Kommunalpol. Vereinigungen der anderen Parteien
„bedienen“. Aber deren Infos sind oft jeweils parteibezogen aufbereitet.
Die Gefahr hier dann durch die gleiche Brille zu kucken dürfte gegeben
sein. Diese werden das auch für Einflussnahmen zu nutzen wissen.
Außerdem wird man ohne direkte Mitgliedschaft dort auch nicht alle Infos
bekommen. Wollen wir das ? (Übrigens haben wir auf unserer Landes ML im
LV Brandenburg grade die Diskussion über Löschung von urheberrechtlich
geschützten pdf'-Dateien auf den Wikiseiten des LV durch unsere dazu
berechtigte AG Technik. Bei dem Thema bin ich aber kein Experte, aber
mir scheint wir können nicht alles einfach so abkupfern ohne u. U.
Gefahr zu laufen in Rechtsprobleme zu geraten).

Das Argument gegen Postenschaffen hat was für sich, klar. Aber sollte
die gesamte Kommunalpolitik der PP in Deutschland ohne eine Art
verbindliche spitzenverbandliche Organisation bleiben ? Wäre es nicht
angesagt in der Bundesgeschäftsstelle jemanden zu haben der sich nur mit
Kommunalpolitik beschäftigt ? Außerdem geht es gar nicht vordergründig
um einen bezahlten Posten auf einem Stuhl an einem Schreibtisch. Denn ob
wir aus dem steuergeldfinanzierten Topf der Bundes- und Landeszentralen
für pol. Bildung (aus dem die Kommunalpol. Vereinigungen der anderen
Parteien finanziert werden) überhaupt Geld bekommen und wenn ja ob es
für die Finanzierung von vielleicht einer halben Stelle oder nur von
Sachkosten für Bildung reicht, das steht doch noch alles in den Sternen.
Aber ich halte es für völlig legitim unsere Kommunalpolitik mit dem
wenigen zu unterstützen was möglich ist. Zunächst geht aber um die
Organisierung überhaupt, das wird ohnehin überwiegend nur wieder
ehrenamtlich gehen (und möglicherweise auch bleiben). Da finde ich es
gut das es erste (ehrenamtlich org.) Hilfen wie z. B. kommunalpiraten.de
usw. gibt. Aber wenn jemand vollzeit arbeitet, mit Kindern in einem
haushalt lebt, vielleicht noch etwas Sport macht, aktiv für die PP
arbeitet und sich dann auch für die PP in den Gemeinderat wählen lässt,
sollte er dann nicht auch erwarten können von seiner Partei regelmäßig
mit den notwendigen Infos bezüglich Änderungen für die Kommunalpolitik
versorgt zu werden ? Er hat einfach keine zeit sich das alles selbst zu
besorgen. Die Frustationsgefahr ist dann groß. Wer sich die monatlichen
Infohefte vs. Newsletter, Bildungs- und Seminarangebote, Stellungnahmen
der Kommunalpol. Vereinigungen der anderen Parteien anschaut, wird
feststellen, das geht nicht alles ehrenamtlich (finanziert). Hier
brauchen wir Verbindlichkeit. Schon jetzt reiben sich bei uns überall in
Deutschland viele Mitglieder ehrenamtlich auf (das wird bei vielen auch
negative Folgen haben für Beruf und Familie). Viele Konflikte entstehen
weil der eine mehr zeit für die PP-Arbeit aufwenden kann und der andere
eben nicht. Unsere ganze rein ehrenamtliche Struktur wird trotz
Netzaffinität nicht so funktionieren wie das die Bürger von einer Partei
erwarten die den Anspruch erhebt Verantwortung für alle staatlichen
Ebenen von Kommune bis Außenpolitik übernehmen zu wollen.

Deshalb bin ich für die Schaffung bestmöglicher Unterstützungsstrukturen
für professionelle pol. Arbeit auch auf kommunaler Ebene und als ersten
Schritt für die Gründung eines kommunalpol. Spitzenverbandes der PP
zunächst auf Bundesebene. Ich finde die Idee eine Pol. Stiftung zu
gründen voll o. k., glaube aber aus den benannten Gründen dass die
Kommunalpolitik eine eigene Org. braucht. Offenbar gab es dazu auch
Diskussion auf dem Barcamp in Münster, gab es da ein klares Meinungsbild ?

Ich würde also mittel- bis langfristig zu einer Mumble-Sitzung einladen
auf dieser ML mit einem Pad und vorgeschlagenem T.O.-Entwurf. Dann wird
es entweder was oder eben auch nicht oder eben auch anders.

Gruß Ralf



Moin Ralf,

bitte halte mich auf den Laufenden, danke.

Die 20Piraten in NRW (Nico Kern) habe die Tage das Thema behandelt.

Ciao
Pascal

--

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