hamm AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Ortsgruppe Hamm (Nordrhein-Westfalen)
Listenarchiv
- From: "K. J." <jopiku AT googlemail.com>
- To: Mailingliste Hamm <hamm AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: [Hamm] Gespräch bei der HGB heute - Zusammenfassung
- Date: Tue, 23 Oct 2012 21:34:56 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/private/hamm>
- List-id: "Ortsgruppe Hamm \(Nordrhein-Westfalen\)" <hamm.lists.piratenpartei.de>
Hallo,
Martin B. und ich hatten heute das Gespräch mit der HGB. Hier eine kleine Zusammenfassung:
Wir wurden sehr freundlich empfangen. Das Gespräch hatten wir mit Hr. Jörrißen (GF), Hr. Meyer (Bereichsleiter Vertrieb (Vermietung, Grundstücksverkauf) und Hr. Hundsdick (Bereichsleiter Instandhaltung), wobei Hr. Hundsdick vorzeitig das Gespräch wegen einem anderen Termin verlassen hat. Wir haben uns insgesamt gut zwei Stunden unterhalten.
Hr. Jörrißen hat uns die letzten Projekte seit Anfang 2009 in einer Präsentation vorgestellt, da er ab da die Geschäftsführung inne hat. In diesem Zeitraum gab es mehrere Neu-Bebauungen und Modernisierungen
- Klopstockstr., Ecke Alleestr.
nach Abriss Neubau
- Pommernschleife
Seniorenwohnungen, Neubau nach Abriss
-> http://www.hgb-hamm.de/index.php?id=39&tx_ttnews%5Btt_news%5D=8&cHash=c3a17349cb081324e31ff003619589b1
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www.piratenpartei-hamm.de - www.piratenpartei.de
- Insterburgstraße
Neubau von 6 Reihenhäusern
- Hermann-Pünder-Str. 15/17 (ehemalige Notunterkunft an der Schlägelstr, Ecke HPS)
wegen zu hoher Kriminalität (Drogen, Spritzen in der Umgebung) in direkter Nähe einer Grundschule abgerissen
die Stadt hat das Objekt nicht mehr angemietet
danach Neubau von 2 Doppelhaushälften; eine davon mit Fahrstuhl aus Erdgeschoss in 1. OG (behindertengerecht)
- Borgbergstr./Feidikstr.
Modernisierungen
- Schumannstr. 6/8
modernisiert nach Abschluss 10 Jahres-Mietvertrag mit Wittekindshof (-> http://www.wittekindshof.de/wittekindshof/standorte/hamm/hamm-ostenallee/hamm-ostenallee.html)
- Goethestr./Alleestr.
nach hohem Leerstand Modernisierung;
18 WE für junge Menschen (Studenten) und 18 WE Familienwohnungen
- Johann-Sebastian-Bach-Str. 13
Modernisierung
Nächstes großes Projekt 2013/14
Abriss andere Seite der Goethestr., Ecke Alleestr. bis Schillerstraße
danach Neubau; inkl. Gemeinschaftsküche
für vorwiegend ältere Menschen, die über die Gemeinschaftsküche der Vereinsamung entgehen sollen
Daneben 2013/14 die Erschließung eines Neubaugebiets in Heesen (Sulkshege)
Die HGB übernimmt Funktionen für die Stadtentwicklung wie z.B. die Lückenschließung (Baugebiet Schellingstr, (abgeschlossen), Baugebiet Sulkshege (in Planung).
Dabei sind so große Baugebiete eher die Seltenheit. Es wird auch in Zukunft sicher noch Baugebiete geben, die sich aber eher kleiner gestalten, wie z.B. Sulkshege. Aber noch nichts konkret geplant, es gibt aber wohl bereits ein paar Gespräche für ein neues Baugebiet.
Die HGB baut nicht im Auftrag der Stadt Hamm Notunterkünfte oder Sozialwohnungen. Die Stadt Hamm tritt mit ihrem Bedarf an solchen Einrichtungen aber an die HGB heran und mietet bei der HGB dann entsprechende Objekte. Die Notunterkünfte Deisterweg, Dortmunder Straße und Sandstraße gehören der HGB. Vormals gehörte auch die Schlägelstr. dazu. Da die Stadt aber das Objekt nicht mehr anmieten und damit auch die von dem Haus ausgehende Kriminalität wg. der nahen Grundschule vermeiden wollte, wurde das Haus abgerissen und neu gebaut (s.o.). Der GF hat uns dazu, vor allem zum Deisterweg, geschildert, dass man dort nur versucht den Bestand instand zu halten, weil die Bewohner mit den Einrichtungen nicht pfleglich umgehen. Hr. Meyer hat uns Fälle geschildert, dass Fensterrahmen und Holztüren rausgerissen und verbrannt wurden um zu heizen. In der Regel ist z.B. nach einer Reinigung und Neuanstrich einer Wohnung nach 1-2 Wochen alles wieder verschmutzt. Vielfach wird wiederholt in vielen Räumen uriniert oder neben die Toilette gekotet, so dass eine weitergehende Modernisierung nicht in Betracht gezogen wird.
Hr. Jörrißen hat gestern in Düsseldorf bei einer Veranstaltung des Landes bzgl. Wohnungsbau (oder so ähnlich) auch Robert getroffen. Er hat sich gefreut, dass er und anscheinend auch wir uns für den Wohnungsbau interessieren.
Im allgemeinen wurde uns geschildert, dass die HGB in erster Linie versucht, in Hamm günstigen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Im Vergleich zu privaten Investoren, die Wohnraum schaffen und vermieten, seien die Mieten vielfach nur halb so hoch. Die HGB spricht in diesem Fall auch von geförderten Wohnungen (gefördert mit öffentlichen Mitteln), die entsprechend günstig vermietet werden. In ihrer Funktion als Bauträger erschließt sie aber auch Neubaugebiete und bietet den Interessenten dabei die Möglichkeit die Häuser weitest gehend individuell zu gestalten, was z.B. die Energetik betrifft (z.B. auch Bau als Passivhaus in z.B. Kooperation mit dem Ökozentrum).
Wenn gewünscht, könnten wir auch als Gruppe mal ein Objektführung bekommen. Dabei sind in erster Linie die modernisierten Objekte gemeint, wie z.B. die Studentenwohnungen an der Goethestr. Wenn Interesse besteht, sollten wir uns einfach zwecks eines Termines mal melden. Eine Führung durch die Notunterkünfte war dabei sicher nicht gemeint. Dass müsste man bei Interesse aber mal erfragen.
Hr. Jörrißen hat uns als Informationsquelle auch die Grundstücksmarktberichte des Landes für die Stadt Hamm empfohlen. Ich habe eben die aus 2011 und 2012 gefunden:
Da sind viele Zahlen und Statistiken enthalten, die für uns von Interesse sein könnten.
Über die Leerstände in der Innenstadt haben wir auch, wenn nur kurz, gesprochen. Nach Ansicht Hr. Jörrißen liegt das Problem an den Eigentümern der Ladenlokale. Aus seinen Erfahrungen als Immobilienmakler bei der Volksbank kennt er es, dass neben einer Altersvorsorge häufig auch eine Kapitalanlage empfohlen wird, die eben auch zu vermietender Wohnraum oder Ladenlokale sind. In der Regel wird das dann so geplant, dass die Objekte im Alter abbezahlt sind. Allerdings wird dabei wohl vielfach vergessen, dass dann im Alter solche Objekte nach 20-30 Jahren modernisiert werden müssten, wofür dann entsprechend ältere Menschen keine Kredite mehr bekommen. Die Eigentümer sitzen dabei, was die Mietvorstellungen betrifft, tlw. auch auf einem hohen Ross. Und da sie keinen finanziellen Druck haben (Objekt ist abbezahlt), lassen sie Objekte auch einfach mal leer stehen, wenn ihre Mietvorstellungen nicht erfüllt werden. Vielfach ist an den Eigentümern die Veränderung evtl. vorbei gegangen, so dass die aktuelle Realität anders aussieht als vor 20-30 Jahren oder älter, als die Objekte mal erworben wurden. Allerdings betont Hr. Jörrißen, dass das eine Vermutung ist und man das nicht irgendwie fundiert ist.
Zum Abschluss haben wir noch ein wenig über "Parteien" gesprochen. Hr. Jörrißen ist wohl der CDU nahe stehend. Seine Frau, Sylvia Jörrißen, ist die Direktkandidaton der CDU für unseren Wahlkreis:
Hr Meyer wiederum ist wohl Mitglied der SPD in Hamm. Wir haben uns dann noch darüber unterhalten, ob wir zur BTW mit einem Kandidaten antreten werden und zu den möglichen Ratsplätzen die wir bei der Kommunalwahl gewinnen können.
Im Geschäftsbericht der HGB sieht man auch die Mitglieder des Aufsichtsrates, der klassisch (gehört zu 80% der Stadt) mit vielen Politikern aus dem Hammer Stadtrat besetzt ist, mit Oskar Burkert als Vorsitzenden. Siehe Seite 41:
Aber auch so sind dort interessante Infos zur HGB zusammengetragen.
So. Das sollte das meiste sein. Morgen Abend im AK-Mumble können wir bei Bedarf auch nochmal drüber sprechen.
Gruß
Kai
www.piratenpartei-hamm.de - www.piratenpartei.de
Klarmachen zum Ändern!
- [Hamm] Gespräch bei der HGB heute - Zusammenfassung, K. J., 23.10.2012
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