hamm AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Ortsgruppe Hamm (Nordrhein-Westfalen)
Listenarchiv
Re: [Hamm] Fwd: [Piraten NRW] Fwd: [Aktive] Kein Aufruf zum sofortigenParteiaustritt
Chronologisch Thread
- From: Stefan Bröse <bla AT blubb.ws>
- To: "K. J." <jopiku AT googlemail.com>, "PIRATEN Mailingliste Hamm" <hamm AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [Hamm] Fwd: [Piraten NRW] Fwd: [Aktive] Kein Aufruf zum sofortigenParteiaustritt
- Date: Wed, 18 Aug 2010 17:48:34 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/mailman/private/hamm>
- List-id: "Ortsgruppe Hamm \(Nordrhein-Westfalen\)" <hamm.lists.piratenpartei.de>
*seufz*
Ich sag dazu nur: Die Partei ist das was wir daraus
machen. Das nach den Wahlen eine schwierige zeit kommt wussten wir alle,
deswegen werfe ich nicht gleich die Flinte ins Korn. Die angesprochenen Probleme
sehe ich auch, allerdings denke ich das man trotzdem erstmal versuchen sollte
etwas zu verändern statt den kopf in den Sand zu stecken. Es ist gut das einige
Debatten geführt werden, schlecht ist das wie. Nur da müssen wir durch, wir sind
noch lange nicht fertig mit dem ganzen kram.
ich sehe eben auch das es aktive leute gibt die
versuchen das ruder rum zu reißen und was besseres draus zu machen, da setze ich
im moment meine hoffnung drauf. ich hoffe das ihr das ähnlich seht und wir
(zumindest auch mal in und für hamm) was bewegen können, das sollte das ziel
sein :)
----- Original Message -----
From:
K. J.
To: PIRATEN Mailingliste Hamm
Sent: Wednesday, August 18, 2010 2:38
PM
Subject: [Hamm] Fwd: [Piraten NRW] Fwd:
[Aktive] Kein Aufruf zum sofortigenParteiaustritt
---------- Weitergeleitete Nachricht ---------- Von: HAL_9000 <Patrick.Wolter AT piratenpartei-nrw.de> Datum: 18. August 2010 13:28 Betreff: [Piraten NRW] Fwd: [Aktive] Kein Aufruf zum sofortigen Parteiaustritt An: nordrhein-westfalen AT lists.piratenpartei.de FYI! Ich fand die Aufzählung unserer Ziele dort sehr interessant. -------- Original-Nachricht -------- Betreff: [Aktive] Kein Aufruf zum sofortigen Parteiaustritt Datum: Tue, 17 Aug 2010 19:34:41 +0200 Von: Jürgen Stemke <stemke AT gmx.de> Antwort an: Hauptmailingliste der Piraten (Achtung: viele Mails pro Tag) <aktive AT lists.piratenpartei.de> An: Hauptmailingliste der Piraten (Achtung: viele Mails pro Tag) <aktive AT lists.piratenpartei.de> CC: trier AT lists.piratenpartei.de, rheinland-pfalz AT lists.piratenpartei.de, vorstand AT piraten-trier.de, vorstand AT piraten-rlp.de Bevor jetzt die Rücktritts- und Austrittswelle richtig heftig wird.... (sie ist imho schon schlimm genug) Zuerst: Felix, die Gründe, die Du anführst gehören auch für mich mit zu den wichtigen politischen Themen. Auch ich habe schon über Austritt nachgedacht - nicht jedoch über Rücktritt. Meine Austritts-Erklärung ist schon lange formuliert. Im Moment habe ich noch die Hoffnung, dass die Partei wieder auf Kurs kommt. Als sparsamer Schwabe habe ich mir eine Frist bis mindestens Ende des Jahres gesetzt, denn gezahlt ist ja schon. Natürlich lassen die Aktivitäten in der Partei gerade auch in den letzten Wochen und die verschiedentlich auftauchenden Nachrichten über Drohungen Raum für übelste Spekulationen über die Vorgänge in der Partei. Die These, dass die Partei von Radikalen und Extremisten gekapert wurde ist nicht abwegig. Ich selbst habe bisher keine Drohung erhalten, es wurde lediglich eine Bitte irgendetwas nicht wieder zu tun an mich heran getragen. Ich solle diese Bitte explizit nicht als Drohung auffassen. Die Worte von dem von Dir genannten Piraten sprechen Bände. Ich hatte auch schon mehrfach die Gelegenheit, mit ihm zu kommunizieren. Mein Bild und meine Eindrücke über das Vorgehen zur Einführung von LQFB hat sich dabei bestätigt und gefestigt. Über die menschliche Komponente und die soziale Kompetenz bin ich einfach nur entsetzt. Dennoch wünsche ich diesem Menschen nichts ungutes. Ein Austritt ist nichts wirklich schlimmes. Es ist ein demokratischer Akt. Eine Abstimmung mit den Füssen. Es ist ein Akt echter Basisdemokratie. Etwas, wofür sich die Piraten letztes Jahr noch richtig stark gemacht haben. Wer sich über einen Austritt aus der Piratenpartei empört, der möchte zunächst dies bedenken und sodann einmal überlegen, warum er selber nicht in einer anderen Partei Mitglied ist. In der Regel wird man ideologische Diskrepanzen feststellen. Die Interessen der Mitglieder der Piratenpartei haben sich scheinbar seit dem letzten Jahr stark verändert. These: Ein signifikanter Teil der neuen Mitglieder versteht unter den Kernthemen der Partei etwas anderes, als im Parteiprogramm steht, bzw. als das, wofür die Partei ursprünglich stand. Ich habe in den letzten Tagen und Wochen immer wieder versucht dies bei meinen Beiträgen auf den Mailinglisten deutlich zu machen, indem ich Konflikte zwischen dem aktuellen Handeln und den Parteiaussagen während der Bundestagswahl aufzeige. So wie oben auch hier bereits getan. Dieses aktuelle Vorgehen der Partei offenbart natürlich ideologische Diskrepanzen bei Mitgliedern, die für die ursprünglichen Ziele einstehen. Ein Austritt ist eine Entscheidung, die zu jedem Zeitpunkt revidiert werden kann. Also wirklich überhaupt gar nichts schlimmes - aber ein deutliches Zeichen. Bevor jetzt viele dem Aufruf von Felix folgen und direkt und sofort austreten, vielleicht eine Idee als Kompromiss - denn wer austritt darf nicht mehr mit abstimmen: Sendet eine Austrittserklärung an euren Vorstand mit Kopie an den Bundesvorstand. Terminiert den Austritt auf das fruchtlose verstreichen der 3. Mahnung zum Mitgliedsbeitrag 2011. Teilt den Vorständen mit, dass ihr gerne wieder Mitglied werdet, wenn sich die Partei wieder zu den ursprünglichen Zielen bekennt. Nennt diese Ziele. Wenn ihr wollt, macht im Wiki eine Seite auf und unterschreibt dort zusätzlich eine entsprechende Erklärung virtuell. - Ihr könnt dort auch gleich verabreden eine neue Partei zu gründen .. Letztes Jahr im Wahlkampf wurde ich noch gefragt, was denn passiert, wenn dann die Piraten ihre Ideale verraten. Ich meinte, dann gründen wir eben die Freibeuter-Partei... Den Namen zu wechseln ist natürlich marketingtechnisch doof. Ansonsten, wenn es "nur" um das Liquid geht und ihr seit dagegen, versucht es einfach zu ignorieren - ja, ich merke, an mir selbst, dass das schwer fällt. In NDS liegt die aktive Teilnahme am LQFB bei ca. 2% der Parteimitglieder. Das sind ca. 10% bis 20% der Leute, die zu Parteitagen kommen. Ca. 13% der im LQFB angemeldeten sind dort auch aktiv. Die Relevanz ist also nicht überragend. Sie wird überragend, sobald die "Gegner" weg sind. Aber das habe ich ja schon nach dem BPT ausgeführt. Für Anträge zum Parteitag in Chemnitz gibt es auch eine klassische Antragsfabrik (die auch viele Mängel hat - Meinungsbild vorher halte ich für absolut falsch - Meinungen auszutauschen für absolut notwendig, eine Liste von Pros und Cons auch). Ganz wichtig, wenn ihr kommt: Bereitet euch vorher vor! Damit ihr wisst, worüber ihr abstimmt. Was mir zum Thema Paradigmenwechsel so auf fällt, einfach mal so ins Blaue geschrieben..: Idee der Piraten: Transparenz politischer Entscheidungen - kein transparenter Bürger Piraten heute: Forderung des gläsernen Politikers und Forderung, dass jeder Bürger, der sich politisch engagiert Politiker sei. Das Schlagwort: Piratenpartei = Stasi 3.0 macht schon die Runde. Idee der Piraten: Politik mit Kompetenz machen. Piraten heute: Ein System wird zum Einsatz gebracht, dass ad hoc entwickelt wurde, ohne die Wirkungen und Rahmenbedingungen vorher abzuschätzen. - Auf klassisches Projektmanagement wurde bewusst verzichtet. Ein zügiger Austausch des Entwicklerteams war damit unmöglich. Wichtige Bedenken z.B. zum Datenschutz haben das Projekt erst nach Fertigstellung der Version 1.0 erreicht. ....uvm. Eine Folgeabschätzung oder sonstige Projektdokumentation wie Anforderungsanalysen, Rechtsgutachten, Lastenhefte, UML-Diagramme existieren nicht. Das Ding ist ein reiner Hack. Idee der Piraten: Rechtsstaatlichkeit und Grundgesetz stärken. Piraten heute: Der politische Geschäftsführer stellt einen Fettnapf nach dem anderen selber auf und springt hinein. (Rechtfertigung von Drohungen gegen Kläger, diese nicht rechtsstaatlich begründet, Anfragen an das Gericht nach leaks, Veröffentlichung von Beschlussergebnissen bereits vor deren Beschluss...) Piraten heute: Piraten mit anderer Meinung werden mit Gewalttaten bedroht. Idee der Piraten: Lobbyismus eindämmen Piraten heute: Themen werden extrem populistisch und sachlich falsch lanciert (z.B. LQFB auf dem BPT) Idee der Piraten: Datensparsamkeit Piraten heute: Wir sammeln nicht nur sensible, personenbezogene Daten, sondern machen sie gleich öffentlich. Idee der Piraten: Keine Wahlcomputer, sondern freie, geheime, durch jeden nachvollziehbare Wahlen Piraten heute: Man beschreitet eine Roadmap, die am Ende alle politischen Entscheidungen elektronisch ermittelt, und systembedingt nicht die Anforderungen, die Piraten an Wahlen gestellt haben, erfüllen kann. Der Wandel ging von einer Partei, die aufgrund ihrer Technikkompetenz vor dem Missbrauch eben dieser Technik warnte zu einer Partei, die aufgrund ihrer Technikkompetenz machen will, was technisch geht. Die Partei hat sich einmal als humanistische Partei ausgegeben. Von Kompetenz bei Humanismus kann ich jedoch im Moment nicht mehr viel erkennen. Mir ist es schon lange nicht mehr möglich, für die Partei zu werben. Ehemals aktive Piraten haben sich komplett zurück gezogen, sind von der Bildfläche verschwunden. Der Beobachter Jürgen Stemke. Am 17.08.2010 um 16:08 schrieb Felix-Nicolai Müller: > Hallo, > > ich bin Mitglied und auch Vorstandsmitglied in einem KV der > Piratenpartei Deutschland geworden um für Bürgerrechte, Datenschutz > und > Demokratie zu kämpfen. So setze ich mich bis heute gegen > Vorratsdatenspeicherung ein und auch gegen Wahlcomputer. Auch trete > ich > dafür ein, dass die politische Meinung des Wählers nicht dem Staat > oder > Dritten bekannt wird. Ich bin gegen sinnlose Überwachungsmaßnahmen und > kämpfe dafür, dass die Freiheit nicht gegen die Sicherheit > eingetauscht > wird. Auch trete ich dafür ein, Beschlüsse aufgrund einer Faktenlage > zu > tätigen. Ich setzte mich gegen Repression jedweder Art ein. > > Die Piratenpartei Deutschland steht diesen Zielen diametral gegenüber. > > Als Statisiker sehe ich LQFB als gefährliches Tool an. Es gibt nur > eine > Benutzergruppe, die systematisch eingeschlossen und damit erfasst > wird. > Die anderen Gruppen werden systematisch ausgeschlossen. Die Stichprobe > ist verzerrt. Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit kann LQFB weder die > Basis repräsentieren, noch kann es einen Parteitag repräsentieren. > > Als Psychologe verstehe ich, dass LQFB den Confirmation Bias fördert. > Auch sehe ich einen Beobachtungsdruck. > > Als Informatiker unterstütze ich die Einführung eines Wahlcomputers in > keinster Weise – ganz im Gegenteil. > > Als politischer Mensch konterkariert LQFB meine politische Arbeit. Die > durch die Piratenpartei Deutschland eingeführte > Vorratsdatenspeicherung > und Totalüberwachung führt meine bisherige politische Arbeit innerhalb > der Partei ad absurdum. Die Einführung eines „Meinungsbildungstools“, > welches Beschlüsse beeinflusst, also der kleine online-Wahlcomputer, > ist > ein Affront. Die direkte Beeinflussung des Wählers durch eine > Vorabstimmung was wie wann abgestimmt wird halte ich für > antidemokratisch. Ganz speziell da ich es für sehr wahrscheinlich > halte, dass der Wähler durch das Tool nicht abgebildet wird. > > Als Bürger halte ich die Piratenpartei mittlerweile für > verfassungsfeindlich, wenn nicht sogar staatsfeindlich. > > Mit so einer Partei möchte ich nicht länger in Verbindung gebracht > werden. So eine Partei kann und werde ich weder aktiv noch passiv > unterstützen. > > Lange habe ich überlegt, ob ich den einfachen Weg gehe und einfach die > rechtlichen Möglichkeiten voll ausschöpfe. Ich habe mich aber für die > für mich schwierigere Variante entschieden, die Parteiaustritt heißt. > Dies bedeutet, dass ich nicht nur viel Zeit und Geld in dieses tote > Projekt gegeben habe, sondern auch, dass ich dem „Feind“ geholfen > habe. > Dies ist nur schwer zu akzeptieren. > Zumindest hören damit vermutlich die Androhungen auf, die auch > körperliche Gewalt beinhalten, bis hin zu Drohungen, die man durchaus > als Morddrohungen auffassen kann. Diese erhalte ich, seit dem ich mich > gegen LQFB ausspreche. > > Somit trete ich mit sofortiger Wirkung aus der Piratenpartei > Deutschland aus. Dies bedeutet auch, dass ich damit alle meine Ämter > innerhalb der Piratenpartei Deutschland aufgebe. > > Mein Kampf für Demokratie, Bürgerrechte und Datenschutz wird weiter > gehen. Vermutlich in Organisationen, die dafür nicht nur mit dem Wort, > sondern auch mit der Tat einstehen und diese Ideale wirklich > verkörpern. > > Damit folge ich den Worten von Alexander Morlang (2010-03-24 > 01:23:041, > Mailingliste Piratenpartei-Berlin): > "Wenn LD für dich "keine Relevanz" hat, dann bist du hier falsch. > Entweder du erkennst du die Grundlagen unserer Demokratie an, oder du > lässt es bleiben. Wenn du es bleiben lässt, dann hast du in einer > Partei nichts zu suchen." > > Dieser Argumentationsweise stimme ich 100%ig zu. Die Piratenpartei > Deutschland hat sich in Form des BPTs und des Vorstands aktiv für den > gläsernen Wähler entschieden. Sie hat sich aktiv gegen das Recht > entschieden, Kontrolle über seine eigenen Daten zu haben, diese > jederzeit löschen zu lassen. Sie hat sich aktiv gegen unser altes > Programm entschieden. Wer jetzt noch dieses System aktiv oder passiv – > z.B. durch Mitgliedschaft – unterstützt, verrät alles, wofür er > gekämpft hat. Die Piratenpartei Deutschland hat sich aktiv dafür > entschieden, an einem System festzuhalten, was - auch in den > bewilligten Kosten – nicht das hält was es verspricht. Was hier > passiert ist, ist mindestens ebenbürtig zu dem, was in anderen > Parteien > passiert und was wir einmal kritisiert haben. Diese Tendenz hat sich > bei unterschiedlichen Datenleaks, wie z.B. dem Forum, in der > Vergangenheit gezeigt. In der Piratenpartei wird nicht die Politik > betrieben, für die wir eintraten, sondern es wird kurzfristige, am > Stimmungsbild und Medienecho orientierte Politik gemacht. > > Deswegen: minimiert euren Verlust indem ihr jetzt austretet, stoppt > die > Piraten, die Verräterpartei 2.0. Eure gute Arbeit ist besser in > anderen > Organisationen wie z.B. dem AK Vorrat aufgehoben. Dort ist es > einfacher, mehr zu erreichen. > > Mein Tätigkeitsbericht ist unter > http://piraten-trier.de/index.php?category=614 abrufbar. > > Felix Müller > > > -- > PGP PublicKey: http://fnmueller.de/content/files/fnmueller.asc > GPG KeyID: 6E5716FF > GnuPG-Fingerprint: 542C 2B10 940C 0080 A655 6D9D 6175 D499 6E57 16FF > _______________________________________________ > Aktive mailing list > Aktive AT lists.piratenpartei.de > https://service.piratenpartei.de/mailman/listinfo/aktive _______________________________________________ Aktive mailing list Aktive AT lists.piratenpartei.de https://service.piratenpartei.de/mailman/listinfo/aktive _______________________________________________ Nordrhein-Westfalen mailing list Nordrhein-Westfalen AT lists.piratenpartei.de https://service.piratenpartei.de/mailman/listinfo/nordrhein-westfalen -- www.piratenpartei.de - Klarmachen zum Ändern!
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- [Hamm] Fwd: [Piraten NRW] Fwd: [Aktive] Kein Aufruf zum sofortigen Parteiaustritt, K. J., 18.08.2010
- Re: [Hamm] Fwd: [Piraten NRW] Fwd: [Aktive] Kein Aufruf zum sofortigenParteiaustritt, Stefan Bröse, 18.08.2010
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