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bzv-stuttgart - [Bzv-stuttgart] Veranstaltung nicht entgehen lassen (fwd)

bzv-stuttgart AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bzv-stuttgart mailing list

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[Bzv-stuttgart] Veranstaltung nicht entgehen lassen (fwd)


Chronologisch Thread 
  • From: "Stefan Urbat (Orca)" <stefan.urbat AT piratenpartei-bw.de>
  • To: Bzv-stuttgart AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [Bzv-stuttgart] Veranstaltung nicht entgehen lassen (fwd)
  • Date: Thu, 1 Jul 2010 08:28:00 +0200 (CEST)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/bzv-stuttgart>
  • List-id: <bzv-stuttgart.lists.piratenpartei.de>

Hallo,

ich denke, das hier könnte den Ein oder Anderen interessieren zum Thema Stuttgart 21 (die Schutzgemeinschaft Filder führt seit Jahrzehnten einen Kleinkrieg gegen Stuttgart und den LK Esslingen sowie das Land wegen Flughafen- und Messeausbau, mit teils beachtlichen Erfolgen):

---------- Forwarded message ----------
Date: Wed, 30 Jun 2010 10:56:30 +0200 (CEST)
From: igfob-vaihingen AT web.de
To: vorort-vaihingen AT arcor.de
Subject: Veranstaltung nicht entgehen lassen

Hallo,

folgende Veranstaltung sollten wir uns - nicht nur, weil es da auch um
die Rohrer Kurve geht - nicht entgehen lassen:

VERANSTALTUNG AM 1. JULI 2010: „STUTTGART 21 WIRFT SEINEN SCHATTEN AUF
DIE FILDER“ - JAHRHUNDERTPROJEKT ODER UNGEKLäRTES MILLIARDENLOCH?

Am 1. Juli führt die SG Filder eine Veranstaltung zu S21 auf den Fildern
mit Dr. Martin Vieregg in der Filderhalle in Leinfelden, Bahnhofstr. 61,
um 19.30 Uhr durch. Anschließend findet eine Diskussion statt. Hier ein
Überblick zur Thematik Filder und Stuttgart 21:

Stuttgart 21 - was ist das?
Anfang der 90er Jahre kamen die Herren Rommel, Teufel, Wissmann, Dürr
und andere auf die Idee, den Stuttgarter Kopfbahnhof  als
Durchgangsbahnhof unter die Erde und quer zu legen, um dann in einem
fast 10 km langen, steilen Tunnel auf die Filder hinauf zum Flughafen zu
fahren. Den wesentlichen Grund dafür nannte der damalige Messechef
Gehring: „Der am Flughafen geplante ICE-Bahnhof ist eine Steilvorlage
für die neue Messe.“
(EZ 19.1.95) Die Messe ist inzwischen gebaut und schreibt, wie erwartet,
rote Zahlen. Stuttgart 21 ist immer noch erst in den Startlöchern, die
Kosten explo-dieren, Fachleute warnen vor ständig neuen unüberwindbaren
Problemen.
Und dabei wurde das Projekt 1994 mit folgender Idee als Geniestreich
verkauft:
Man lege den Bahnhof unter die Erde, verkaufe das Gelände darüber und
finanziere damit den Tiefenbahnhof, sämtliche  Tunnel, den
Flughafenanschluss und die Trasse bis Wendlingen.
Es war der größte Selbstbetrug in der Nachkriegsgeschichte Stuttgarts.
Inzwischen heißt es offiziell,  Stuttgart 21 koste 4,1 Milliarden Euro.
Viele unabhängige Gutachter kommen sogar auf 6  bis 9 Milliarden Euro.
Was Pünktlichkeit und Betriebsabwicklung angeht, ist der Stuttgarter
Kopfbahnhof mit seinen 16 Bahngleisen einer der besten Bahnhöfe
Deutschlands. Jetzt soll daraus ein Tiefbahnhof mit nur 8 Gleisen
entstehen, der ökologisch, finanziell, aber auch bahnbetrieblich größte
Probleme aufwirft.

Was hat dies alles mit den Fildern zu tun?
Nach den Plänen der S 21 Verfechter sollen die Gleise in einem
steilenTunnel durch schwierigsten Untergrund unter den Weinbergen
Stuttgarts auf die Fildern hinauf gelegt werden.  Sobald man oben am
Echterdinger Ei aus diesem Filderaufstiegstunnel ans Tageslicht kommt,
spaltet sich die Trasse in drei Teile auf:
1. geradeaus geht es entlang der Autobahn Richtung Ulm, -
2. rechts abzweigend fährt man erneut in einen Tunnel zu einem eigenen, 
26,4 Meter tief
unter der  Messe gelegenen ICE Bahnhof,  -
3.  links herum, in einem weiteren Tunnel, werden Regional- und Fernzüge
zur bestehenden
S-Bahn-Station  beim Flughafen geführt, um dann weiter auf der
S-Bahntrasse quer durch
Leinfelden-Echterdingen zu donnern und über die Rohrer Kurve Richtung
Horb und
Zürich weiter zu fahren.

Hier nur einige wenige, der vielen Probleme, die sich daraus ergeben:
- Der ICE Bahnhof liegt ca. 250 m weit von der S-Bahn-Station entfernt.
- Seit Oktober 2007 ruht das Verfahren am Flughafen, weil Fernzüge und
S-Bahnen nicht denselben Bahnhof  nutzen dürfen, da sie  verschieden
hohe Bahnsteige benötigen.
- Die, für die S-Bahn gedachten, zu engen Tunnel dürfen aus 
Sicherheitsgründen nicht von Fernzügen genutzt werden.
- Doppelstockzüge können hier nicht verkehren.
- Bei vielen Problemen hoffen die S 21-Planer seit Jahren auf 
Ausnahmegenehmigungen, die bisher in ähnlich gelagerten Fällen so noch
nie erteilt worden sind.
- Die von der S-Bahn und den Fernzügen gemeinsam genutzte S-Bahntrasse
durch L.-E. wird zu einer deutlichen Verschlechterung des S-Bahntaktes
und ihrer Busanbindungen führen.
- Für die Schnellzüge sind die Kurven zu eng und die Gleise zu nah
beieinander.
- Die Bahn versucht für diesen Teil (Trasse durch L.-E.) kein
Planfeststellungverfahren durchzuführen, weil es ja eine schon
bestehende Trasse sei. Dahinter steckt, dass dann die Bahn sich auch
keine Gedanken um Lärmschutzmaßnahmen in L.-E. machen muss.
- Die Trasse parallel zur Autobahn Richtung Wendlingen mit der
problematischen Querung der Autobahn bei Neuhausen würde  erneut viel
besten Filderboden beanspruchen.

Wer ist Dr. Martin Vieregg?

Er ist  Geschäftsführer des Büros „Vieregg-Rössler GmbH, Innovative
Verkehrsberatung”. Er wird zu den S-21-Plänen und zu den vielen
Schwachstellen         dieses Projekts, gerade auch auf den Fildern,
referieren. Im Sommer 2008 hat dieses Büro eine detaillierte 
Kostenberechnung  für Stuttgart 21 durchgeführt, in der es auf
mindestens  6,9 Milliarden  Euro Gesamtkosten kam. Die offiziellen
Kostenberechnungen  der Bahn sahen dagegen ganz anders aus. Auf Druck
der Öffentlichkeit und vieler Fachleute erhöhte die Bahn Ende 2009  ihre
bis dahin als unanfecht-bar gehandelten Gesamtkosten von  3,1 auf 4,1
Milliarden Euro.
Bereits 2008, also schon ein Jahr zuvor berechnete der nun wirklich
unverdächtige Bundes-rechnungshof  die S 21-Kosten auf mindestens 5,3
Milliarden Euro.
Übrigens handelt es sich bei den Kosten immer nur um den S-21-Teil von
Stuttgart bis Wendlingen. Für die Schnellbahntrasse entlang der Autobahn
mit vielen Tunneln von Wendlingen bis Ulm kämen noch mal 3,5 bis 5
Milliarden Euro dazu.
Das Büro „Vieregg und Rössler“ hat sich gerade bei Kostenfragen einen 
hervorragenden Ruf erarbeitet. Das Büro hatte Anfang 2007  bei der
Transrapid-Magnetbahn,  die das Zentrum Münchens mit dem Flughafen
verbinden sollte, die Kosten ermittelt. Diese erwiesen sich als
wesentlich höher als ursprünglich angesetzt. Die bayrische
Landesregierung  sah sich deshalb genötigt, sich von dem, in der Planung
bereits weit fortgeschrittenen Projekt zu verabschieden.
“Vieregg und Rössler“ beschäftigen sich auch mit allen technischen 
Fragen, wie Tunnel-wandstärken, wie Güterverkehr, wie bahnbetriebliche 
Optimierungen  usw. Sie haben sich aber auch sehr genau mit den  Fragen
der Planungen auf den Fildern auseinandergesetzt.

Die finanziellen Verstrickungen des Flughafens mit Stuttgart 21
Bereits im Sommer 2008 hat der Flughafen 112,2 Mio Euro direkt an die
Bahn für Stuttgart 21 überwiesen, ohne Zweckbindung, ohne
Risikoabsicherung,  - niemand wusste wozu. Auf Nachfrage sagte ein
Bahnsprecher 2008 zu den Flughafenmillionen: „Sonst wäre Stuttgart 21
nicht wirtschaftlich.“
Diese schon gezahlten 112,2 Mio tauchen in keiner Kostenrechnung des
Landes oder der Bahn auf!    Die getricksten 4,1 Mrd Gesamtkosten
müssten ja schon allein deshalb mindestens auf 4,2 Mrd hochgesetzt
werden. Insgesamt will der Flughafen 359 Millionen Euro zu Stuttgart 21
beitragen. Er erhofft sich durch den  ICE Anschluss jährlich 1,5
Millionen mehr Fluggäste,  - und das bei 8,9 Millionen Fluggästen im
Jahr 2009, - mit  allen Folgen für die geplagte Bevölkerung.
Hier wird jedes umweltbewusste Handeln auf den Kopf gestellt: Bahnfahrer
sollen aufs Flugzeug umsteigen. Dabei wissen eigentlich alle, dass das
Fliegen um ein Vielfaches klimaschädlicher ist als das Bahnfahren.

Was sind schon 6,5 Milliarden Euro?
Der lockere Umgang mit Milliarden liegt wohl daran, dass man so große
Zahlen nicht mehr denken kann. Um dies ein wenig anschaulicher zu
machen, hier ein kleines Rechenbeispiel:
Wenn man nur jeden Tag, auch sonntags, 100 000 Euro aufbringen würde, so
müsste man dies 178 Jahre lang tun, um 6,5 Milliarden Euro (6 500 000
000) zusammenzubekommen.
Vor 178 Jahren, im Jahre 1832, - starb Johann Wolfgang von Goethe.
Damals hätte man also beginnen müssen, täglich 100 000 Euro zu sparen um
heute S 21 ansatzweise  bezahlen zu können.
Was hätte dieser große Geist wohl zu unseren heutigen  Plänen gesagt?

Für den Planungsabschnitt 1.3 des Projekts Stuttgart 21 (Filderbahnhöfe,
Flughafenanschluss usw.) ist bisher noch nicht einmal ein
Planfeststellungs-verfahren eingeleitet worden.
-  Bis heute ist der, nach dem Hauptbahnhof schwierigste Abschnitt von
Stuttgart 21, nämlich der Bereich „Messe, Flughafen, Filderbahnhof“,
völlig in der Schwebe. Die Unklarheiten in diesem Abschnitt sind so
groß, dass dort bis heute keine, –zwingend vorgeschriebene –,
öffentliche Auslegung und Anhörung stattgefunden hat, und damit liegt
erst recht kein gültiger Planfeststellungsbeschluss vor, der
Voraussetzung für einen Baubeginn wäre. Nach den bisherigen Erfahrungen
bei anderen (problemloseren) Abschnitten zu Stuttgart 21 dauern diese
Verfahren von der ersten öffentlichen Auslegung bis zu einem
gerichtsfesten Planfeststellungsbeschluss drei bis fünf Jahre.
Trotzdem wurde im Februar in Stuttgarter Hauptbahnhof ein Prellbock
versetzt, als Zeichen für den Startbeginn von S 21. Bereits im nächsten
Jahr wollen die Planer mit dem Graben eines Tunnels vom Zentrum
Stuttgarts hinauf auf die Filder beginnen. Nur,- am anderen Ende des
Tunnels ist dann  immer noch nicht klar, ob es überhaupt weitergeht, ob
die Bahnhöfe unter der Messe technisch so möglich sind, ob die
Tunnelbauten genehmigungsfähig sind, ob es echte Lärmschutz-maßnahmen
geben wird, ob die Gäubahnstrecke über Vaihingen stillgelegt werden
kann, was der Mischverkehr auf der S-Bahntrasse durch L.-E. bedeutet,
was die Filderbahnhöfe und die Tunnel kosten werden, was die Gerichte
dazu sagen, usw.
Die S 21 - Planer hoffen wohl darauf, dass dann die Sachzwänge
irgendwelche, bisher noch nie erteilte Sondergenehmigungen erzwingen
werden.
Unsere Mindestforderungen heißen:

•    Kein Abriss des Bonatzbaus und kein
Tunnelanstich in Stuttgart, bevor nicht
oben auf den  Fildern Klarheit herrscht.
So wie es im Moment aussieht, könnten die
unausgegorenen Pläne auf den Fildern das
gesamte S 21 -Projekt zum Scheitern bringen.

•    Die ernsthafte Verfolgung der intelligenten
und kostengünstigen Alternative, nämlich die
Ertüchtigung des bestehenden, hervorragend
funktionierenden Kopfbahnhofs  (K21)
und eine vernünftige Weiterführung nach Ulm. Schreiben Sie an ihre
Abgeordneten in Land und Bund. Helfen Sie mit, unsere fruchtbare
Filderebene zu bewahren. Unterstützen Sie die Arbeit der
„Schutzgemeinschaft Filder e.V.“ sowie der lokalen Initiative
„Lebenswertes Leinfelden-Echterdingen – Kein IC durch LE“. Flyer -
Stuttgart 21
Plakat - Stuttgart 21
  

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