Re: [BW-Ludwigsburg] Veranstaltung "Freies WLAN - Auch für Esslingen ?"

["K.Södler" <karl AT jaud-soedler.de>]

Hallo,

bin leider nicht da, was mich massiv ärgert. Ich hätte sehr gerne von
der CDU alias JU gewusst,

1.) Wie soll das mit freien WLAN's unter Vorratsdatenspeicherung
überhaupt funktionieren? Wenn jemand seine Bandbreite splittet, nutzt er
dazu allermeistens seinen privaten Anschluss - mit meistens einer
IP-Adresse (mit IPv6 kriegt man bei den T-Komikern auch nur eine
IP-Adresse, mehrfach Anmeldungen PPPoE sind immer noch Grund für
fristlose Kündigung ... ). Wenn der Provider dahinter anlasslos Daten
auf Vorrat speichert, dann den ganzen - auch öffentlichen Traffic - und
derjenige, der seine Bandbreite splittet, bräuchte keinen Wecker mehr,
weil irgendwelche SEK's mit schöner Regelmäßigkeit morgens seine Wohnung
stürmen würden. Wenn das also unter Vorratsdatenspeicherung irgendwie
funktionieren soll, dann MÜSSTEN die Provider gezwungen werden, irgend
eine Möglichkeit der technischen Separierung anzubieten (z.B. mehrfache
getrennte Verbindung in's Internet pro Anschluss mit jeweils eigenen
IP-Adressen).

2.) Angenommen, das sei alles irgendwie geregelt. Wie verhält sich das
dann mit den "Schnittstellen", die ISP (Provider) für die lieben
hiesigen "Ermittlungsbehörden" vorhalten müssen? Beim freien One-Hotspot
WLAN wäre ja der Anschlussinhaber der ISP, muss der dann eine "Blackbox"
stellen? Und muss der Betreiber eines freien One-Hotspot WLAN
Vorratsdatenspeicherung betreiben?

3.) Wie soll grundsätzlich das Thema Störerhaftung bei freien WLAN's
geregelt werden? Wie soll in der Praxis "Analog Accessprovider" nach § 8
TMG (Durchleitung von Informationen) wie im Entwurf des
Koalitionsvertrages (Zeile 1679 ff) für jemand geregelt sein, der einen
Teil seiner Bandbreite seines privaten Anschlusses via offenem
Accesspoint zur allgemeinen Nutzung freigibt? Rein technisch ist dieser
Split ja aus Sicht des Providers dieses "Jemand" ja erst mal nicht
erkennbar, d.h. dieser "Jemand" müsste als Anschlussinhaber im Ernstfall
erst mal nachweisen, dass eine "Störung" via dem öffentlichem WLAN
passiert ist = Beweislastumkehr. Selbst wenn der Jemand dem Provier sagt
"Pass mal auf, ich leite einen Teil meiner Bandbreite selbst als
Accessprovider durch" dann bleibt das Problem der Bweislastumkehr
bestehen, ist damit immer noch nicht geklärt, wer für eine Störung
haftet. Letzlich läuft das darauf hinaus, dass bei freien WLAN's
protokolliert werden muss = Vorratsdatenspeicherung auf Meiers Fritzbox ...

Oder läuft das ganze am Ende auf so eine Art Registrierung als "Ich bin
freies WLAN Betreiber" hinaus?

Liebe Grüße, bleibt aufmerksam & mutig!
Karl

<NSA>There is nothing to see, move on!</NSA>

Am 01.12.2013 16:50, schrieb Sozadmin:
> 
> Hi Leute,
> 
> Die CDU veranstaltet in Esslingen eine Infoveranstaltung mit dem Thema:
> "Freies WLAN - Auch für Esslingen ?"
> 
> Termin: 9.Dezember 2013 19.30 Uhr
> Ort: CVJM Esslingen · Kiesstr. 3-5 · 73728 Esslingen a.N.
> 
> bei der Veranstaltung sind folgende Leute dabei :
> 
> Erwin Geisler (Geschäftsführer der Medien/IT Initiative Pforzheim)
> 
> Sebastian Staudenmaier ( Piratenpartei BW)
> 
> Christoph Schmidt (Junge Union)
> 
> Hier noch der Link zum Einladungsflyer :
> 
> http://www.freifunk-esslingen.de/wp-content/uploads/2013/12/Flyer-WLAN_CDU.pdf
> 
> 
> Es währe daher super wenn möglichst viele Piraten auftauchen bei der
> Veranstaltung und dem Sebastian den Rücken stärken.
> 
> Bis denn
> 
> Stefan